Die StA hatte sich frühzeitig festgelegt, und als Rechtfertigung für die enorm aufwändige, fünf Monate währende Suche war diese Strategie goldrichtig. Der Erfolg gibt den Ermittlern zweifellos recht. Ohne Mordvorwurf hätte man das sicher nicht durchbekommen.
Leider ist man dadurch dem einem entscheidenden Punkt keinen Schritt nähergekommen: Der Todesursache. Man hatte sich aber festgelegt. Also muss man weiter, wie schon im Oktober,
perimortal als
prämortal interpretieren und Vorsatz unterstellen.
Perimortal ist vor
postmortal. Auch hier nichts neues also.
Die Nebelkerze mit der Verschrottung ist daher imho recht vielsagend. Man hat sich frühzeitig festgelegt, aber man hat zu wenig in der Hand. Wer nicht an den Esel herankommt, schlägt den Sack.
Man darf daher tatsächlich gespannt sein, wie die "vielen Beweise" aussehen werden, über die die StA sich bislang ausschweigt. Und man darf gespannt sein, wie diese "Beweise" (sollte man lieber sagen: "Indizien"?) durch das Gericht bewertet werden.
Noch eine kleine Korrektur:
Sector7 schrieb: lt. Anklageschrift ist eine Strangulation oder ein Kehlschnitt wahrscheinlich.
Das ist keine "Zusammenfassung", sondern subjektive Interpretation. Man könnte es auch Wunschdenken oder Meinungsmanipulation nennen.
Hier nochmal der Wortlaut der offiziellen Mitteilung:
Trimalchio schrieb:Ifølge anklageskriftet er drabsmåden ukendt, men drabet kan være sket ved halsoverskæring eller kvælning.
#Tri
Gemäß der Anklageschrift ist die Tötungsart unbekannt, aber die Tötung kann durch Halsüberschneidung (?? Kehlschnitt?, dän. halsoverskæring) oder Würgen erfolgt sein.
Kann. Ist nicht auszuschliessen. Von "wahrscheinlich" steht da nichts.