Hier mal ein paar Hinweise die
Sicherheitsvorkehrungen betreffend, sowie bekannt gewordene größere Unfälle:
1983/84
„Zu Extra Bladet sagt [der Lehrer] Johannes Fischer, dass er sich an einige Kinder besser als andere erinnert, und dass Peter Madsen einer von denen ist, an die er sich erinnert. „Er war ein eifriger Bursche und sehr beharrlich. Er fragte mich früh und spät über Dinge, ohne dass ich ihn als Schüler gehabt hätte. Es war Treibstoff für Raketen, das war sein großer Fokus‘, erzählt er über den 12-13-jährigen Jungen, den er als Schüler nicht selbst unterrichtet hat.
Er erzählt weiter, dass er viel tat, um zu erklären, dass Peter Maden seine Finger von den Dingen fernhalten solle, die als Raketentreibstoff verwendet werden könnten, und er bedachte seine Antwort sorgfältig, ‚aus Angst vor dem, wofür er sie benutzen würde‘.
‚Aber was auch immer sie zu solch einem hartnäckigen Typen sagen, die bohren doch immer weiter‘, sagt er zu Ekstra Bladet."
https://www.bt.dk/krimi/skolelaerer-om-peter-madsen-saadan-husker-jeg-ham(Übersetzung
@Trimalchio)
1986
-
3. März: PM startet seine erste große Rakete über Høng. Er hat sie in der Werkstatt auf der alten Hobelbank des Vaters aufgebaut, sie ist knapp über einen Meter hoch und hat die amerikanische Massenvernichtungswaffe MX Peacekeeper zum Vorbild. Es ist dick und schwarz mit einem langen und abgerundeten Nasenkegel. Auf einer kleinen Rasenfläche hinter den Fußballfeldern bei der Høng Kommuneskole - die Peter „Cape Cosmos“ getauft hatte- richtet er die Rakete auf. Kurz vor Sonnenuntergang zündet Peter die Lunte an. Die Rakete erhellt sich in einer großen Rauchwolke, und mit einer langen Flamme streckt sie sich danach senkrecht empor. Die Rakete ist stabil und der Treibstoff brennt in etwa 100 Metern Höhe aus. Die Rakete steht einen Augenblick still in der Luft, neigt sich ein wenig, dreht die Nase nach unten und kommt zum Stillstand. 16 Meter von der Startrampe entfernt, bohrt sich die Raketen hinein einen Graben neben den Fußballfeldern. Peter jubelt“. (nach Djursing)
– Hans experiment kostade några möbler och mattor, säger Benny Langkjær Egesø.
„Sein Experiment kostete einige Möbel und Teppiche“, sagt [sein Bruder] Benny Langkjær Egesø.
https://www.expressen.se/kvallsposten/brodern-om-madsen-sin-egen-varsta-fiende/(Übersetzung
@Trimalchio)
1987
„Aus dem Dänischen Amateur-Raketen-Klub wird Madsen allerdings rausgeschmissen. Es war zu einem Brand gekommen, Sicherheitsvorschriften schienen ihn kaum zu interessieren. Später sagte er, dieser Rausschmiss im Jahr 1994, die Wut darüber, sei die seitdem stärkste ‚Triebkraft‘ seines Lebens gewesen, versorge ihn mit Energie ‚wie Plutonium, das in meinem inneren Reaktor verbrennt‘.“
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/tod-von-kim-wall-peter-madsen-u-boot-kapitaen-und-moerder/20230784.html2002
-
Juli: Die Freya wird für die Inspektion aus dem Wasser gehoben. Bei einem Transportunfall (der Lastwagen fuhr unter einer zu niedrigen Brücke durch) wurde der angebrachte Kran umgeworfen, die Freya am Turms und am Mittelabschnitt zerquetscht. Die vom Transportunternehmen gezahlten Versicherungsgelder wurden für Reparaturen verwendet, um sie später im Jahr 2002 seetüchtig zu machen. Die Reparaturen wurden von Madsen und der Firma durchgeführt.
2009/2010
„2009-2010 kontaktierte die dänische Schifffahrtsbehörde in zwei Fällen den damaligen Eigentümer der "UC3 Nautilus". Dies geschah nach einer Reihe von größeren Medienberichten im Zusammenhang mit dem Start des U-Boots. „In dem einem Schreiben haben wir gegenüber dem Eigentümer darauf bestanden, dass das U-Boot nicht ohne Zustimmung der dänischen Schifffahrtsbehörde für kommerzielle Zwecke verwendet werden darf. Im zweiten Fall rieten wir dem Eigentümer, die dänische Schifffahrtsbehörde zu informieren, wenn sie untergetaucht fahren wollten, so dass man vorher Navigationshinweise für Schiffsfahrten aussenden könne“ sagt Martin John.
Wurde auf diese Hinweise reagiert?
'Nein. Da es sich zum Teil um eine Empfehlung und teilweise um eine reine Erklärung der Bestimmungen handelte, gab es hierzu auch keine Verpflichtung'.“ (Übersetzung
@Trimalchio)
https://www.bt.dk/danmark/klar-soefartsstyrelsen-har-tidligere-anmaerket-uc3-nautilus-neddykninger2010
-
4. September: „Raket-Madsen: Hvis vi crasher, skal det være et flot crash! Raketbyggeren Peter Madsen giver sine bud på mulige scenarier ved raketbraget.“
„Raket-Madsen: Wenn wir abstürzen, muss es ein schöner Crash sein! Raketenbauer Peter Madsen gibt seine Botschaft für mögliche Szenarien beim Raketenabschuss.“ (Übers.
@Trimalchio)
http://politiken.dk/indland/art5602937/Raket-Madsen-Hvis-vi-crasher-skal-det-v%C3%A6re-et-flot-crash-
5. September Missglückter Raketenstart vor Bornholm
http://www.nachrichten.at/nachrichten/ticker/Wissenschaft-Raumfahrt-Buntes-Daenemark;art449,456402- Dezember (genaues Datum unklar): Batteriexplosion im Maschinenraum der Nautilus. Mehrere Batterien werden beschädigt
https://www.dr.dk/nyheder/indland/forsvaret-leder-efter-privat-ubaad-frygter-den-er-sunket-i-oeresundhttp://uc3nautilus.dk/om-nautilus/renovering-af-nautilus/2014
-
3. Februar: Schwere Gehirnerschütterung nach einem Sturz
-
9./10. Juni: PM verlässt Copenhagen Suborbitals (CS).
„Wir konnten die Zusammenarbeit mit ihm nicht fortsetzen aufgrund Unbeständigkeit, fehlender Einhaltung von Absprachen auf allen Ebenen, ausgeprägter Eigensinnigkeit, cholerischen Anfällen, wo er mit Dingen warf und der Nichtbeachtung grundlegender Sicherheitsregeln. Wir vermissen ihn also absolut nicht,“ erzählt Niels Foldager.“ (#Tri) (
http://ekstrabladet.dk/112/madsens-tidligere-raket-ven-vi-savner-ham-absolut-ikke/6794363)
-
28. August: Madsens Hybridmotor explodiert bei einem Test
https://ing.dk/artikel/peter-madsens-raketmotor-eksploderer-og-sender-metalstumper-ned-over-teltlejr-170452 (Archiv-Version vom 01.09.2014)https://ing.dk/video/se-raket-madsens-motor-eksplodere-saa-stumperne-flyver-til-alle-sider-170456 (Video, min. 9:09)
2016
-
21. Juli: PM bedroht einen Praktikanten, der ihn auf die Vernachlässigung der Sicherheitsbestimmungen hinweist, mit einem Hammer.
https://www.bt.dk/danmark/tidligere-praktikant-peter-madsen-truede-mig-paa-livet-med-en-hammer***
Die Sicherheitsbedenken scheinen bei PM stets eine stark untergeordnete Rolle gespielt zu haben. Möglicherweise empfand er sie nur als Hindernis für die angestrebte Freiheit. An wiederholten ernsten Ermahnungen durch Lehrer, Klubmitglieder, CS-Mitarbeiter und sogar Praktikanten hat es nicht gefehlt, ebensowenig an einzelnen negativen Erfahrungen. Der Erfolg schien ihm Recht gegeben zu haben, denn bislang war niemand bei einem Unfall durch seine "wahnsinnigen Experimente" zu körperlichem Schaden gekommen.