Ahmose schrieb:Wissen wir denn genau wie weit er in die Kögebucht hinein fuhr? Es kann doch gut sein das er sich gar nicht allzuweit nach Süden und/oder Westen bewegte. Dann hätte er ab cirka 3 Uhr Zeit gehabt KW zu töten, zu zerstückeln und verschwinden zu lassen.
Zz-Jones schrieb:Dem schließe ich mich an.
Die Unterteilung in nördliche, westliche..Kögebucht ist auch nicht wirklich eindeutig.
Das ist eine Krux in der ganzen Rekonstruktion. Ich gehe von der geographischen Definition der Kögebucht aus, wie sie z.B. hier nachzulesen ist:
Trimalchio schrieb:http://solroed.dn.dk/naturen-i-solroed/naturomraader-i-solroed/havet/
Hier findet sich auch die geographische Definition der "Kögebucht" sie ist 458 qkm gross und wird im Osten begrenzt von einer Linie von der Südspitze von Amager nach Mandehoved:
"Køge Bugt er et 458 km² stort brakvandsområde afgrænset mod øst af en linie fra Aflandshage (den sydlige spids af Amager) til Mandehoved (Stevns)."
Daher muss PM schon ein ganzes Stück um die Südspitze von Amager herumgefahren sein, um die "westliche Kögebucht" zu erreichen.
Hier mal eine Skizze zur Verdeutlichung:
Original anzeigen (0,3 MB)Ich sehe nur wenige Möglichkeiten einer brauchbaren Definition
a) Wenn ich die größte Breite der Kögebucht (Ost-West-Ausdehnung) mittig teile, erhalte ich die Linie A-A'. Links ist dann die "westliche", rechts davon die "östliche" Kögebucht.
b) PM fuhr ja wegen der Nachtfahrt mehr oder weniger in Sichtweite des Ufers. Ich definiere dann als "Nördliche Kögebucht" den Bereich des Ufers, der im Norden Ost-Westlich verläuft. Dort, wo die Bucht nach Süden umbiegt beginnt dann die "Westliche Kögebucht".
PM muss sogar noch ein paar km in diesen Bereich hineingefahren sein, sonst ergibt die Bemerkung keinen Sinn.
Beide Definitionen (a und b) führen zu annähernd demselben Ergebnis (E).
c) Etwas schräg gedacht könnte ich die ganze Bucht auch parallel zu ihrer östlichen Begrenzung mittig teilen. Ich erhalte dann die Linie B-B'. Der Punkt (E2) liegt dann vielleicht max. 5 km näher am Leuchtturm, was das Zeitfenster deutlich öffnen würde.
Wenn man sich aber die Karte unbefangen ansieht, befindet sich (E2) eindeutig in der nördlichen Kögebucht. Diesen Punkt als "westlich" zu bezeichnen kommt mir gezwungen vor.
Ich will und kann das nicht ausschliessen, es mag sogar sein, dass andere (die Polizei?) die Kögebucht bis zur Grenze nach Schweden hin definieren, aber davon weiss ich nichts. DANN wäre fast die gesamte Kögebucht
meiner Definition die "Westliche Kögebucht" und die Chronologie kann völlig neu überdacht werden.
Ich sehe meine Rekonstruktion ja nicht als unumstößlich. Ich freue mich, wenn auch andere hier ihre Chronologie der Abläufe ausmalen, vielleicht ergibt sich ein stimmigeres Bild, oder die Haken werden zumindest deutlicher..
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Nochmal zu den Strömungsverhältnissen:
Ahmose schrieb am 06.09.2017:Die Strömung geht erstmal grundsätzlich von Süd nach Nord, also von Ostsee nach Nordsee. Die Geschwindigkeit beträgt 0,5 bis 1,5 Knoten.
Hier die Situation am 9.8.:
http://www.bsh.de/aktdat/modell/stroemungen/archiv/WO20170809.jpegund hier am 11.8.:
http://www.bsh.de/aktdat/modell/stroemungen/archiv/WO20170811.jpegLeider fehlt im Archiv des BSH der 10.8.
Es wird aber folgendes deutlich: Die Strömung zwischen Saltholm und Amager verlief tatsächlich nordwärts und betrug dort am 9.8. im Mittel ca. 10-30 cm/sek (= 0,2-0,6 kn = 0,36-1,08 km/h), am 11.8. sogar nur noch 5-10 cm/sek. (= 0,1-0,2 kn 0,18-0,36 km/h). Vielleicht trifft man mit einer Strömung von rund 0,2-0,3 kn ungefähr das Richtige.
Damit verringerte sich die effektive Höchstgeschwindigkeit der UC3 bei der Flucht nach Süden von 6,0 nur marginal auf 5,7-5,8 kn (10,5-10,8 km/h).
Ich weiss allerdings nicht, wie die Strömung im Tagesverlauf schwankt. Ich vermute, dass der Mond mit Ebbe und Flut, da auch noch ein Wörtchen mitzureden hat.