Kriminalfall Kim Wall

Aus der timeline im wiki:

Freitag 6. Oktober
• ganztägig - Suchaktion von Polizeitauchern in der Køge-Bucht, in der Nähe von Avedøre Holme.
• nachmittags - Taucher entdecken in 10-12 m tiefe zunächst einen Beutel mit der Kleidung von Kim Wall (Jacke, Rock, Strümpfe, Schuhe), einem Messer und Bleiloten zur Beschwerung. Danach findet man zunächst ein Bein, eine Stunde später das andere. Kurz darauf wird ein Kopf gefunden, auch in einem Beutel und von mehreren Metallstücken beschwert. Ermittlungschef Jens Møller ist vor Ort.
• abends - Die Leichenteile werden vom Forschungsschiff Aurora zum Hafen von Avedøre Holme gebracht und von dort mit einem Leichenwagen in das Rechtsmedizinische Institut von Kopenhagen gebracht und sofort obduziert. Noch am Abend kann über den Zahnabdruck die Identität des Kopfes mit dem von KW gesichert werden.
[...]

Samstag 7. Oktober
• 10:00 - PK der Polizei.
- An den Beinen wurden Metallteile gefunden, welche denen gleichen, die zuvor am Torso gefunden wurden.
- Der Schädel weist keine Frakturen oder andere Schäden auf, bis auf geringfügige Schäden, die während der Handhabung entstanden sein können.
- Die Polizei hat noch keine Todesursache festgestellt.
- Schwedische Leichenspürhunde hatten im einer Entfernung von ca. 1000 m vom Fundort angeschlagen. Nach Strömungsanalysen führte eine gezielte Radarsuche zum Erfolg. [...]

@frauZimt

Naja, ...oder er wollte den Kopf nicht mit bloßen Händen über Bord werfen. Könnte man irgendwie verstehen. Who knows.

@Trimalchio

Ah, super! DAS hab ich gemeint! Jetzt müsste man nur noch wissen, welcher Art genau diese Metallstücke waren und weswegen der dort beschriebene Zustand des Kopfes ein anderer ist als der zum Zeitpunkt des Prozesses...

Trimalchio schrieb:- Der Schädel weist keine Frakturen oder andere Schäden auf, bis auf geringfügige Schäden, die während der Handhabung entstanden sein können.

@Trimalchio, das ist jetzt aber nicht dein Ernst, oder?

Du nimmst einen Presseartikel vom 7. Oktober letzten Jahrers, als Beleg für die Verletzungen?

Das, was vor Gericht vorgetragen wird, ist relevant, nicht veraltete Berichte über Pressemitteilungen.

@traces
der von @Trimalchio zitierte Text redet doch vom Schädel
während die Schnitte doch wohl nicht so tief sein werden, oder?

traces schrieb:und weswegen der dort beschriebene Zustand des Kopfes ein anderer ist als der zum Zeitpunkt des Prozesses...

War der Torso auch. Es besteht kein Anrecht darauf, alle Ermittlungsansätze mitzuteilen und schon gar nicht alle Details - vor der Verhandlung. Die Genitalstiche wurden auch erst mit Anklageerhung genannt und was wir nun während der Verhandlung erfahren, steht uns, der Öffentlichkeit nicht selbstverständlich zu.

frauzimt schrieb:
Ich denke, du bist auf der falschen Spur, wenn du in Richtung "undoing" denkst.

sterntaucher schrieb:Das denke ich auch. Wenn man bedenkt, welche Filme Madsen guckte, was er in der Nacht zuvor noch googelte, das psychologische Gutachten, das ihm eine schwere Störung attestiert.
Sadismus soll auch ausgeprägt sein.

Trotzdem ist der Gedanke nicht dumm, dass der abgetrennte Kopf ihm plötzlich unangenehm war - er muss nicht direkt Angst empfunden haben. Wir haben unser Unterbewusstsein nicht im Griff.
Die Realität ist anders als ein Film. Vielleicht hat er den Kopf deshalb eingewickelt?

Keinesfalls glaube ich, dass er die Tat in dem Augenblick bereute, oder ungeschehen machen wollte.
Nein, dafür war das alles zu komplex, zu lange andauernd.

Allerdings ob er die Tüte hier aus diesem Grund verwendete oder einem anderen, ändert nichts.

d.fense schrieb:@traces der von @Trimalchio zitierte Text redet doch vom Schädelwährend die Schnitte doch wohl nicht so tief sein werden, oder?

Nun ja, "Schädel" würde bedeuten, dass der Kopf völlig freipräpariert wurde und der Ermittler vom Zustand des Schädelknochens berichtet. Ist halt die Frage, ob die Obduktion zu diesem Zeitpunkt schon durchgeführt wurde oder ob hier "Schädel" synonym für "Kopf" verwendet wurde. Muss ich mal nachrecherchieren...

edit: und richtig, gehen wir vom Knochen des Schädels aus, dann können Schnitte im Gesicht nicht tief gewesen sein (zumindest nicht so tief, dass sie Spuren im Knochen hinterlassen)

DEFacTo schrieb:wie wärs damit dass, wie beim einpacken zum transport nach dem einkauf, messer und kopf un eine tüte, kleidung und sonstiges in eine andere tüte und schon kann man 2 tüten in eine hand nehmen, und mit der anderen klettern? schliesslich musste er ja mit den einzelteilen raus aus dem uboot, rauswerfen wollte er sie sicher nicht.

ja, das klingt plausibel.

Das man nur auf den Schädel einging dürfte daran liegen daß das die Öffentlichkeit gerade am meisten interessiert hat - Lukenunfall ...

Interested schrieb:Ich meine, dass die Zerteilung ein offensiver Akt ist und zur Tat an sich gehört

Die Differenzierung erfolgt nach der Motivation, soweit ich weiß. Also einmal aus "Spaß an der Sache", einmal "notwendiges Übel".
Er hat eigens eine Säge (und keinen Flaschenzug) an Bord gebracht, welche lt. Anklage keinen anderen Nutzen hatte, als eine Leiche zu zerteilen. Er wusste, er würde sägen (wollen/ müssen, weil er das aus Verdeckungsgründen für notwendig hielt). Er wollte die tote KW nie im Ganzen über Bord werfen. Wenn ihm das vorher klar war, hat er sich das Zerteilen auch vorher schon vorgestellt und das hat ihn bereits vorher nicht (!) abgeschreckt. So wie diese perversen Videos ihn nicht abgeschreckt haben, ganz im Gegenteil!
Ich würde die offensive Zerteilung also auch nicht kategorisch ausschließen, obwohl es letztendlich egal ist, ob er daran nun auch noch Spaß hatte.

Seit ein paar Seiten einfach nur noch eine schwere Kost...
Es wird Zeit, dass die Verhandlung weiter geht.
Einige neue Details und Beweise würden dieses ständige, sich im Kreis drehende "aus dem Finger saugen" von wie, was, wann und warum unterbinden.

Denn zum Schluss ist es doch meist anders als hier gedacht wurde.

Wann geht es mit der Verhandlung weiter?

242 schrieb:Das man nur auf den Schädel einging dürfte daran liegen daß das die Öffentlichkeit gerade am meisten interessiert hat - Lukenunfall ...

genau! der brocken, den die ermittler hunwarfen, war die reaktion aug PMs lukeke-gespaltener-schädel szenario.
nicht mehr, so dass die öffentlichkeit weiß und auch der angeklagteer/ du lügst.

@maddin1977
Es geht am 21. weiter, nächsten Mittwoch. Bis dahin können sich die Vertreter der Anklage überlegen wie Sie auf das Unschuldslamm P.M.reagieren, dem Lügen offenbar so leicht fällt wie er sich einen Café einschenkt.
Bisher keine Anzeichen von körperlichen Stress bei ihm oder ? Es gab ja nur eine missliche Situation, die er bedauert. Eine unglückliche Verkettung der Umstände.Den Tod von K.W. hat er nicht gewollt, er hat ein gutes Gefühl zu ihr.
Er rechnet bestimmt nicht mit dem, was in den nächsten Wochen auf ihn zukommen wird.

Man muss die Fakten abwarten die vor Gericht präsentiert werden. Die Menschen schmücken gern alles aus, als Kind wurde ich vom Auto angefahren, ich hatte Gott sei Dank nur eine kleine Wunde am Bein und eine leichte Gehirnerschütterung, es wurde rum erzählt das mir ein Bein amputiert werden musste.... Wir präsentieren hier mehr Fantasien als tatsächliche Fakten, bin gespannt was noch alles so kommt.

Und nein, ich will die tragische Verstümmelung der Kim W. Nicht mit einem Autounfall vergleichen...

Elliot23 schrieb:Man muss die Fakten abwarten die vor Gericht präsentiert werden. Die Menschen schmücken gern alles aus, als Kind wurde ich vom Auto angefahren, ich hatte Gott sei Dank nur eine kleine Wunde am Bein und eine leichte Gehirnerschütterung, es wurde rum erzählt das mir ein Bein amputiert werden musste.... Wir präsentieren hier mehr Fantasien als tatsächliche Fakten, bin gespannt was noch alles so kommt.

Elliot23 schrieb:Und nein, ich will die tragische Verstümmelung der Kim W. Nicht mit einem Autounfall vergleichen..

Nein, das unterstelle ich dir nicht.
Aber erlaube mir die Frage, warum schreibst du das in diesem thread?
Es gibt hier so viele Fälle, in denen diese Bemerkung auch angebracht wäre.

angenommen ein pädophiler mann wird nach einigen pädophilen straftaten mit kindern festgenommen und angeklagt.
es wird umfangreiches prornographisches videomaterial mit kindern auf seinem rechner beschlagnahmt. es wird auch festgestellt, dass der angeklagte sich vor den jeweiligen straftaten im darknet rumgetrieben und zu entsrechenden praktiken mit kindern gegoogelt hat.

der gerichtspsychiater stellt eine pädophile präferenzstörung fest ohne sadischtische komponente, oder ähnliches, weil keine anzeichen, weder während den taten noch als hinweise auf dem rechner oder in gesprächen und anderer form festgestellt wurden.

auf den fall PM übertragen, was lassen die tat, deren umstände und details, das sichergestellte videomaterial und die aussagen der intimpartner und anderer personen für eine schlussfolgerung zu PMs psyche zu?

Hallo Frau Zimt, ich verfolge diesen Fall so ziemlich von Anfang an, weil es mich fasziniert hat, weil er halt so einzigartig ist, als ich dann etwas recherchiert habe bin ich auch diesen Thread gestoßen und muss hier viele Leute loben, ich lese zwischendurch hier mit, schreibe allerdings nicht, da ich das angezicke unter manchem Usern ziemlich albern und anstrengend finde.... dennoch werden hier viele Dinge gut analysiert.

Elliot23 schrieb:Die Menschen schmücken gern alles aus, als Kind wurde ich vom Auto angefahren, ich hatte Gott sei Dank nur eine kleine Wunde am Bein und eine leichte Gehirnerschütterung, es wurde rum erzählt das mir ein Bein amputiert werden musste.... Wir präsentieren hier mehr Fantasien als tatsächliche Fakten, bin gespannt was noch alles so kommt.

Ich würde sagen, im Fall PM ist das umgekehrt. Hier werden unsere "Fantasien", ich nenne es mal Vermutungen, ständig von den nach und nach bekannt werdenden Fakten überboten. Es ist jedes Mal noch schlimmer, als man dachte.