Kriminalfall Kim Wall

@FF

Allerdings glaube ich schon, dass PMs Aussagen sich auf seine 36seitige Abhandlung beziehen. Daraufhin wird man ja gewisse Untersuchungen angestellt haben, das die Abgasstory lt. StA nicht zutreffend ist, mit dem Argument der Wärmeentwicklung.

frauZimt schrieb:Bis zu welchem Punkt wird PMs Aussage vor Gericht u. die 36Seiten diskutiert

Ich gehe davon aus, dass Madsen an Tag 1 diese 36 Seiten vorgetragen hat. Seit der Abgabe im Oktober hat er ja kein Wort mehr mit der Polizei gesprochen.

StA, Sachverständige und Polizei hatten die Story also 3 Monate vorliegen und haben dann auf Mord und Vergewaltigung angeklagt, d.h. Madsens Story (36 Seiten) fand keine Berücksichtigung.

FF schrieb:Da wirst Du abwarten müssen, ob und wenn ja, bis die Erklärung veröffentlicht wird.
Bis dahin ist für die Verhandlung relevant, was Madsen dort aussagt (und was er auslässt) und nicht, was er mal geschrieben hat.

Das heisst, das Gericht beschäftigt sich jetzt nur mit seinen Aussagen vor Gericht, nicht mit den Erklärungen, die er früher abgegeben hat?

@Interested
Wir werden sehen, was da noch zur Sprache kommt. Ich bin auch sehr gespannt auf die Aussagen des ehemaligen Kollegen Jens Falkenberg, der am ehesten einschätzen kann, wie plausibel der Ablauf überhaupt ist.

Und zur Fesselung und Fixierung. Da hat der StA zu Anfang das Augenmerk auf die beiden Rohre gelenkt und während des weiteren Verlaufes auch die Gurte erwähnt, und die Tischbeine ins Spiel gebracht, wo man Teile der Gurte gefunden habe. Vermutlich wird noch Bezug auf Stichkanäle genommen.

Und nochmal kurz zu den Unterhosen und Strumpfhosen. Auch im Englischen wird auch bei Einzahl die Mehrzahl genutzt. A pair of trousers, underpants, stockings. So wird es vermutlich auch im skand. gehandhabt.

DEFacTo schrieb:die StA hat sich ja an die öffentlichkeit gewandt und verkürzt gesagt, dass PM eine 36 seitige abhandlung schrieb, in der KW durch CO verunfallte.
die verteidigerin hat dagegen protestiert und gemeint, dass PM nicht wüsste an was sie starb

Möglicherweise war ihr das Ergebnis der forensischen Untersuchungen bekannt. Wenn man im Rahmen derer ausgeschlossen hat, dass eine CO-Vergiftung vorliegt, wäre das natürlich sehr ungünstig, würde Madsen zu detailliert an seiner Vergiftungstheorie festhalten.

marisa2 schrieb:Ich bin überzeugt, dass sie beim ersten auftauchen schon tot war.

Das könnte durchaus sein.
Würde auch erklären, warum keine Vergiftung durch Abgase fest gestellt werden konnte. Zumindest wurde davon nichts gesagt. Eine tödliche Konzentration, dürfte sich doch fest stellen lassen.

Daher dürfte diese Madsche Version auch vom Tisch sein.

DEFacTo schrieb:dass er große fehler gemacht hat.

Ja, ja. Der besonders in heiklen Situationen immer cool agierende Madsen macht plötzlich lauter Fehler. ;)

FF schrieb: Die vordere Luke hat auf See geschlossen zu sein. Es könnte ein Boot auftauchen, eine Welle überschlagen, was auch immer.
Nachts ist es gefährlich zu fahren, weil Boote einen übersehen können. Aus dem Boot heraus sieht man nichts, einen Segler hört man nicht.
Druckausgleich ist essentiell wichtig bei Lukenöffnung.

Wenn man sich mal anschaut, wie hoch die Vorderluke über der Wasserlinie liegt, dann schwappt da mit Sicherheit nicht so schnell Wasser rein.
Ach was soll man sagen, der Typ dramatisiert wenn er es braucht und relativiert wenn es nützlich ist.

frauZimt schrieb:Das heisst, das Gericht beschäftigt sich jetzt nur mit seinen Aussagen vor Gericht, nicht mit den Erklärungen, die er früher abgegeben hat?

Sieht so aus, ja. Der Staatsanwalt hat nichts aus dem Schreiben zitiert, sich nicht darauf bezogen. Nur Madsen meint zwischendurch (sinngemäß) "Das klingt, als würden Sie die Erklärung schon kennen", womit er sich vielleicht ironisch auf die 36 Seiten bezog... trotzdem musste er nochmal alles erklären, das bleibt ihm nicht erspart.
Es wurde auch noch nicht viel hinterfragt, oder nach den Lücken gefragt (z.B. warum er überhaupt zur vorderen Luke gegangen ist). Das wird wohl auch noch kommen - falls Madsen sich nicht entscheidet, lieber doch nicht mehr auszusagen.

nodoc schrieb: DeFacto schrieb:
dass er große fehler gemacht hat.

Ja, ja. Der besonders in heiklen Situationen immer cool agierende Madsen macht plötzlich lauter Fehler. ;)

wenn es nachvollziehbar wäre, und im verlauf alles passen würde, dann wäre ja der unfall erklärbar und, ein abnormales verhalten und der belastung ist auch verständlich.

es wird ja aber immer nur noch schlimmer bei ihm.
er sticht, er zertstückel, hat vorher alle möglichen abartigen video angeschaut, über die verbringung von leichenteilen in der kögebucht diskutiert, und und und...

Interested schrieb:Jetzt reicht's doch langsam mal mit dem Kollisionsgequatsche.

Du willst dich hoffentlich nicht ernsthaft selbst zum Moderator ernennen und mir vorschreiben, über welche Themen ich mir hier Gedanken machen darf?! Oder?!!
Nein das willst du nicht!

FF schrieb:Er musste aber nachts per Fersteuerung fahren ... darum sollte er ja nicht alleine, nicht nachts u.s.w. fahren.

Wie gesagt, die Fernsteuerung bedient offensichtlich nur den E-Motor, der ist halt viel zu langsam. Es war ja schon- tja, wie spät wissen wir ja immer noch nicht- jedenfalls kann ich mir vorstellen, dass KW zwecks Fortsetzen der Party möglichst bald wieder daheim sein wollte. Der E-Motor hat ja nur 2 Knoten (?), das dauert ja ewig.

Madsen ist lt. Prozess (Radarroute) von 20:43 Uhr bis 23:05 Uhr abgetaucht, demnach müsste das Foto von dem AIDA-Video hier schon sehr nah am Tauchort sein:

MaryPoppins schrieb:Wie gesagt, die Fernsteuerung bedient offensichtlich nur den E-Motor, der ist halt viel zu langsam.

E-Motor: 110 Meter / Minute max.
Diesel: 180 Meter / Minute max.

MaryPoppins schrieb:Wie gesagt, die Fernsteuerung bedient offensichtlich nur den E-Motor, der ist halt viel zu langsam. Es war ja schon- tja, wie spät wissen wir ja immer noch nicht- jedenfalls kann ich mir vorstellen, dass KW zwecks Fortsetzen der Party möglichst bald wieder daheim sein wollte. Der E-Motor hat ja nur 2 Knoten (?), das dauert ja ewig.

das kann doch nicht wahr sein!

das transportable bedienpult kann die ruder bedienen, also die richtung, in die das boot fährt, egal ob e- oder D - motor.

@MaryPoppins

Sowas Albernes! :D

Du bringst hier seit Tagen die Kollision ins Spiel, die es gar nicht gegeben hat und ignorierst geflissentlich, dass der Tauchgang an einem Ort stattgefunden haben muss, wo das ausgeschlossen ist. Du lässt sogar eine Kollision stattfinden, und dabei rollt der Frachter über das U-Boot und die Überlebenden öffnen danach plötzlich total easy div. Luken.

DEFacTo schrieb:er sticht, er zertstückel, hat vorher alle möglichen abartigen video angeschaut, über die verbringung von leichenteilen in der kögebucht diskutiert, und und und...

Wenn man alle Komponenten zusammen zählt, braucht es für mich persönlich keine weiteren mehr, um zu begreifen das Madsen aus rein sadistischen Gründen Kim Wall getötet hat. Ist aber irrelevant, was ich glaube.
Es muss ihm Punkt für Punkt nachgewiesen werden. Bin aber guter Dinge das genau das passieren wird. Eines von Madsens Mankos ist, dass er sich über und andere unterschätzt. :)

DEFacTo schrieb:das transportable bedienpult kann die ruder bedienen, also die richtung, in die das boot fährt, egal ob e- oder D - motor.

Ja schon, Ruder/Lenkung ist ja unabhängig. Aber Start und Gang rein geht beim Diesel nur unten im Maschinenraum. Der Diesel sollte eigentlich nur mit anwesendem Maschinisten bedient werden, weil du ja nur den E-Motor über die Fernbedienung stoppen kannst und zum Anhalten des Diesels nach unten springen musst.

Danke @Sector, Tauchstart also frühestens 20:43. Aber das Tauchende 23:00 kam das jetzt von PM oder ist das Ermittlungserkenntnis? Um 23:30 hatte er ja schon die Beinahekollision weiter südlich!

Sector7 schrieb:E-Motor: 110 Meter / Minute max.
Diesel: 180 Meter / Minute max.

Also 6,6km/h für den E- und 10,8km/h für den D-Motor.
Wenn beides gestartet ist, addiert sich da ein bisschen was?

GermanMerlin schrieb am 23.12.2017: nachteule007 schrieb:
Mich interessiert, wie lange und womit ein U-Boot-Kapitän ab Tauchgang noch mit Technikkram beschäftigt ist oder ob er gleich auf Autopilot schalten kann.

Die Nautilus hatte keinen "Eisernen Gustav". Er legte sie entweder auf grund - oder war mit fahren beschäftigt.

Zur Technik gibt es aber auch neue Erkentnisse.

Wie Ihr wisst wurde hier ab und zu mal die Frage aufgeworfen warum die Nautilus auf allen Fotos und Videos des 10 August 2017 so langsam unterwegs war.
Deshalb habe ich mit jemanden in Kopenhagen gesprochen der die Nautilus V2 mit ausgebaut hat.

Auf dem Turm gab es diese Kontrollbox. Die hatte tatsächlich nur einen Joystick, eine Seitenruderanzeige und einen Notausschalter. Man konnte damit nur folgendes schalten: Seitenruder nach links und rechts und ELEKTRO-Fahrmotor voll Voraus, Stop, und voll Zurück.

Die Bedienung für den Hauptdieselmotor befand sich unten im Boot. Diese Schaltung wurde gewählt weil sie leicht mit nur einem Kabel zu bauen ist und wenig kostet, die Nautilus war schlicht noch nicht fertig. Diese Schaltung sollte es PM ermöglichen das Boot (im Hafen..) alleine zu bedienen.

Welche Konsequenzen hat das für die Diskussion hier ?

01) Mit dem E-Fahrmotor konnte er, selbst wenn der Stromgenerator die Batterien nachlud, nur langsam fahren - sagen wir für Streckenberechungen max. mit ca. drei Knoten. Die Zeitleisten müssten dementsprechend mal überprüft werden. Für Handlungen außerhalb des Strecke fahren (tauchen, zerteilen etc.) bleibt entsprechend weniger Zeit. Ich hab das mal für die Zeit der Abfahrt um Punkt 19:00 bis zur Schlauchboot Begegnung um 20:31 als vermutlich gültige Referenzwerte genommen. Sind ca. 9 Km und mithin eine durchschnittliche Reisegeschwindigkeit von 3,2 Knoten.

02) Das von mir konstruierte "Luke fällt im Seegang zu , der Dieselmotor erzeugt in 20 Sekunden einen Unterdruck, so das man die Luke nicht mehr öffnen kann und Sie erstickt" - ist damit hinfällig. Der Dieselmotor konnte von oben nicht geschaltet, gestartet oder gestoppt oder sonst wie angesteuert werden- der war sehr wahrscheinlich aus.

Es könnte natürlich der Stromgenerator gelaufen sein, immerhin auch ein Diesel, aber der hat nur 16 PS und brauch für einen solchen Unterdruck entsprechend mindestens viermal so lange, das heißt weit über eine Minute. Damit ist das ganze Szenario äußerst unwahrscheinlich. Zumal KW unten bis zur Sauerstoffgrenze sicherlich geschätzt 10-15 Minuten Zeit gehabt hätte den Generator abzuschalten. Man kann das Szenario im Grunde ausschließen.

MaryPoppins schrieb: DeFacto schrieb:
das transportable bedienpult kann die ruder bedienen, also die richtung, in die das boot fährt, egal ob e- oder D - motor.

Ja schon, Ruder/Lenkung ist ja unabhängig. Aber Start und Gang rein geht beim Diesel nur unten im Maschinenraum. Der Diesel sollte eigentlich nur mit anwesendem Maschinisten bedient werden, weil du ja nur den E-Motor über die Fernbedienung stoppen kannst und zum Anhalten des Diesels nach unten springen musst.

Danke @Sector, Tauchstart also frühestens 20:43. Aber das Tauchende 23:00 kam das jetzt von PM oder ist das Ermittlungserkenntnis? Um 23:30 hatte er ja schon die Beinahekollision weiter südlich!

da sagst du nichts neues! ist mir bekannt!
allerdings kann ich sowas nicht stehen lassen, wenn es wichtig sein kann.

also, warum fährt ein PM nicht mit elektromotor los, wenn das alles so ein problem ist mit dieselmoto und unterdruck, usw.?
man kann ja dann, wenn alles in ordnung und das bedenpult aus der geöffneten turmluke ist auch wieder umswitchen und geht keine gefahr einer vergiftung ein?

den elektromotor kann man sogar ausschalten von oben und die fahrtgeschwindigkeit regulieren.

Interested schrieb:Du bringst hier seit Tagen die Kollision ins Spiel, die es gar nicht gegeben hat und ignorierst geflissentlich, dass der Tauchgang an einem Ort stattgefunden haben muss, wo das ausgeschlossen ist.

Ich kann absolut nichts dafür, dass du seit Tagen nicht verstehst, dass nicht von einer tatsächlichen Kollision geredet wird, sondern vom Kollisionsfall. Sinnerfassend lesen bitte!

nodoc schrieb:Ich frage nur nach, weil mir der ganze Ablauf völlig unsinnig vor kommt, konstruiert eben.

Genau. Da er konstruiert ist, wirkt er auch so, der märchenhafte Ablauf dieses U-Boottripps von PM mit KW.

Ich bin überzeugt, dass PM sich eine möglichst technische Version eines Unglücks vorher schon zusammengeschraubt hatte (oder ähnlich erlebt hatte), weil er sich auf diesem Gebiet noch am sichersten fühlt. Vermutlich hat er gedacht, eventuelle Fragen parieren zu können, denn schließlich kennt keiner sein U-Boot so gut wie er.
Aber da selbst wir Laien hier bemerken, dass das irgendwie unlogisch ist, scheint es nicht so weit her zu sein, mit seinem Fachwissen. Schon tragisch. Da hat man schon mal ne Inselbegabung, und dann ist das ein gaaaanz winziges Inselchen.