Kann man Schmerzensgeld beantragen?

Guten Abend, 

wenn ein Kind (11) spurlos verschwindet und wahrscheinlich Opfer von Straftaten geworden ist und die Polizei beim suchen nicht weit kommt ist das für die Angehörigen (Mutter) Horror pur. Aber wenn das Umfeld zu der Mutter sagt "Du hast selber schuld, du hast Schulden und Männer Affären" und "Du hast damit was zu tun" solche Sätze gehen unter der psychische. Die Mutter weiß das das nicht der Wahrheit entspricht. 

Kann sie von diesen "Tätern" Schmerzensgeld beatragen? 

@aurora19
Nein, sie kann eine Unterlassungsklage beantragen, sofern Unwahrheiten behauptet werden. Die sind in aller Regel mit einem empfindlichen Strafgeld belegt.
Bedeutet, wenn nachgewiesen werden kann, dass weiterhin Behauptungen geäußert werden, dann wird das ganze fällig. Ich meine aber dass der Betrag an die Staatskasse geht.

Beim nächsten mal ggf. deinen Beitrag korrekturlesen:

aurora19 schrieb: solche Sätze gehen unter der psychische.

Sowas ist irgendwie sehr schwer verständlich.

Ähm weiss nicht genau...aber glaub der Thread wird als erstes gleich hier rausfliegen :O

Zum Thema, die Betroffene sollte sich bestimmt an die Polizei/Anwalt (?) wenden um zu erwirken, dass diese unerwünschten Unterstellungen gestoppt werden.
Aber was ich mich frage warum gleich Schmerzensgeld?? Geht es nicht vorrangig dadrum diese Äusserungen zu beenden??

@aurora19
Sich von einem Anwalt beraten lassen wäre die bessere Variante.
Immerhin ist die Rechtsberatung sein täglich Brot.

Der erste Schritt hierbei wäre doch, zunächst mal Klage wegen nachfolgender Straftaten anzustrengen.

https://dejure.org/gesetze/StGB/185.html Beleidigung
https://dejure.org/gesetze/StGB/186.html Üble Nachrede
https://dejure.org/gesetze/StGB/187.html Verleumdung

Ich glaube, ohne eine diesbezügliche Verurteilung dürfte es kaum möglich sein, auf Schmerzensgeld zu klagen

Ich denke das in diesem Fall wohl keine (große) Rolle mehr spielt, ob es zu einer Anzeige/Anklage/Verurteilung kommt.
Im Fall Annika Seidel um den es der Threaderstellerin (sehr wahrscheinlich) geht ist die betroffene Mutter schon verstorben.

@de-Ox

Ich weiß jetzt nicht, wer in dem von dir angeführten Fall von wem Schmerzensgeld haben möchte.

Ich kann mir nicht denken, dass es erfolgreich sein könnte, wenn man von jemandem Schmerzensgeld verlangt, aber im gleichen Atemzug sagt, ob du was falsch gemacht hast, spielt keine Rolle.

Schmerzensgeld soll dabei durchaus möglich sein.

Üble Nachrede oder Verleumdung ist das aber mit Sicherheit und da kann man auf Unterlassung klagen.

Die Strafen bei Zuwiderhandlung sollen alles andere als ohne sein.

Ob Schadensersatz geltend gemacht werden kann, kann nur ein Jurist beantworten. Da müsste dann ein Schaden entstanden sein, der darüber hinaus nachgewiesen werden muss.

Wichtig wäre aber ersteinmal, dafür zu sorgen, dass das Ganze aufhört.

Wie mir aber mal ein Jurist sagte, der auch hier im Forum hin und wieder schreibt, dass es häufig nichts bringt, auf Unterlassen zu klagen, weil es sich oftmals um Leute handelt, die sich durch solche Klagen erst recht animiert fühlen, ihre beleidigenden Äußerungen zu tätigen.

aurora19 schrieb:Kann sie von diesen "Tätern" Schmerzensgeld beatragen?

Das hängt davon ab, was genau an psychischen erkrankungen durch diese aussagen bei ihr folgen. Wenn sie sich danach "nur" mies fühlt, dann stehen die chancen auf schmerzensgeld schlecht. Da hier niemand die genauen umstände kennt, würde ich einen anwalt zu rate ziehen. Der kann dazu besser auskunft geben, als wildfremde laien, die nichteinmal die genauen umstände und folgen kennen.