Guten Abend, ueber den Fall habe ich heute zum ersten Mal gehoert und gelesen, als er mal wieder nach oben geschubst wurde.
Solche Vermisstenfaelle beruehren mich immer sehr, zumal es in fast jedem Fall auch ein Kind/Kinder gibt, die von klein auf mit einem Verlust leben muessen. (Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass jemand, der Kinder hat, diese dann einfach zurueck lassen soll, ohne mit der Wimper zu zucken, ohne Erklaerung, voellig emotionslos - und ohne sich wenigstens zu verabschieden.)
Ich setze hier einfach nochmal die mMn wichtigsten Berichte aus dem Donaukurier rein, und zwar chronologisch (beginnend mit dem aeltesten), weil fast jeder der Berichte immer noch ein Detail enthaelt, was in den anderen nicht zu lesen war...
https://www.donaukurier.de/nachrichten/bayern/Ingolstadt-wochennl282012-Vermisste-Chettana-Die-Spur-verliert-sich-in-OEsterreich;art155371,2629459https://www.donaukurier.de/lokales/ingolstadt/Ingolstadt-Vermisste-Chettana-Haftbefehl-aufgehoben;art599,2630254https://www.donaukurier.de/lokales/ingolstadt/Ingolstadt-Vermisste-Chettana-Kripo-in-Kroatien;art599,2636501https://www.donaukurier.de/nachrichten/bayern/Ingolstadt-wochennl522012-Vermisste-Chettana-Wo-ist-die-vermisste-Ingolstaedterin;art155371,2698897 (Archiv-Version vom 31.03.2021)https://www.donaukurier.de/nachrichten/bayern/Ingolstadt-wochennl092013-Vermisste-Chettana-Spurensuche;art155371,2721744https://www.donaukurier.de/nachrichten/bayern/Ingolstadt-wochennl282013-Vermisste-Chettana-Nicht-das-geringste-Lebenszeichen;art155371,2789803https://www.donaukurier.de/nachrichten/bayern/Ingolstadt-Vermisste-Chettana-Der-Fall-Chettana-bleibt-raetselhaft;art155371,3221955Ihr habt ja alle den Punkt kontrovers diskutiert, inwieweit man der Aussage eines 5jaehrigen Kindes Glauben schenken kann.
Meine kleine Tochter war in dem Alter sehr klar und gedanklich strukturiert - und hatte (und hat) ein exzellentes Langzeitgedaechtnis.
Sie hat mich oft mit Aussagen ueberrascht - von daher haette ich der Tochter von Chettana T. vermutlich auch ein grosses Stueck weit Glauben geschenkt. Vor allem die Bemerkung, dass die Mama tot sei und der Papa die Mama in den Wald getragen habe, ist ja schon sehr konkret und nicht abstrakt...
Allerdings stand in einem der Berichte zu lesen, dass die Kinder auch etwas von "Muschelsammeln mit Mama am Strand" erzaehlt hatten, woraufhin die dt. Polizei messerscharf schloss, dass die Frau doch in Kroatien gewesen sein muss, wenn die Kinder das so erzaehlen.
Dass die Kinder zumindest in dem Zusammenhang aber etwas vermischt haben koennten, liegt eigentlich nahe, denn die Familie hat wohl wiederholt in genau diesem Ort (und auch immer in der gleichen Unterkunft) Urlaub gemacht, zuletzt im Jahr davor (2011). Und sie muss ja auch Eindruck gemacht haben, wenn einer der Gaeste konkret Angaben zu mehreren Urlaubsjahren machen konnte...
Was mir an der ganzen Geschichte ins Augen fiel, ist folgendes:
Chettana T. konnte erst 2008 nach Deutschland einreisen, da war das erste Kind bereits 11 Monate alt und hatte die ganze Zeit beim Vater gelebt... Bereits zwei Jahre spaeter (waehrend der 2ten Schwangerschaft) fluechtet sie zu ihren Verwandten in Oesterreich, die sie dann in Ingolstadt in einem Frauenhaus unterbringen.
Dort lebt sie 1 1/2 Jahre, bis sie in eine eigene kleine Wohnung zieht (in einem Bericht ist sogar die Anschrift genannt, der Mann/Vater wohnte wohl in einem Vorort), ich nehme an, mit den beiden Toechtern.
In dieser Wohnung kann sie ja auch nur etwa ein halbes Jahr bis zu ihrem Verschwinden gelebt haben.
Es existierte ein Kontaktverbot fuer den Vater, der aber ganz offensichtlich bei Chettana weiterhin ein- und ausging. (Wer hat eigentlich den Kontakt gesucht? Das stand nirgends zu lesen.)
Im April 2012 ist Chettana (ohne Kinder? Das wurde auch nicht erwaehnt, aber ich gehe davon aus) dann zu ihrer Familie nach Thailand gereist, wo sie etwa einen Monat blieb. In dieser Zeit hatte sie eine Beziehung zu einem in Thailand lebenden Deutschen.
Nach Deutschland zurueckgekehrt ist sie erst am 29.5.
Zuletzt gesehen wurde sie vor dem (Nachmittag?) des 2.6.2012 von einer Nachbarin, die aussagte, dass Chettana schlecht aussah (als ob sie etwas bedrueckte). Das ist die letzte gesicherte persoenliche Sichtung durch ihr Umfeld.
Das letzte Telefonat fuehrte sie dann am 2.6. (nachmittags) mit ihrer Freundin, und lud sie fuer den 3.6. zu sich nach hause zum essen ein.
Die Freundin konnte sie anschliessend nicht mehr telefonisch erreichen und traf sie am 3.6. auch nicht mehr an der Wohnanschrift an.
Es ist aber nicht unbemerkt geblieben, oder wurde zumindest so durch das Umfeld ausgesagt, dass nach ihrer Rueckkehr aus Thailand (und vor dem 4.6.) ein Treffen mit ihrem Ex-Mann stattgefunden hat.
Dass Chettana dann am 4.6. (weniger als eine Woche nach einem ausgedehnten Auslandsaufenthalt!) mit Ex-Mann, Kind und Kegel in einen gemeinsamen Urlaub aufbrach wurde dann auch nur von dem Mann so ausgesagt. Zumindest in den Artikeln fand ich keinen Hinweis darauf, dass der Urlaub auf lange Sicht geplant war.
Die Sichtung in Oesterreich ergab sich ja nur aus der Aussage von Werkstattpersonal, die eine asiatisch aussehende Frau im Ort gesehen hatten/haben wollen, wobei das ja nicht mit letzter Sicherheit besagt, dass es sich bei dieser Frau um Chettana gehandelt hat.
Die Kinder dagegen sagten, die Mama sei zwar im Wagen gewesen, habe aber nur geschlafen, nicht gegessen und nicht gesprochen.
Dass sie nicht mehr gesprochen hat, macht mich wirklich stutzig... Denn selbst wenn man sehr krank (und nicht in tiefstem Koma) ist, ist man doch zwischen Schlafphsen wach und redet, selbst wenn es nur ein paar Worte sind.
Dass man eine Person, die eigentlich nur noch koerperlich anwesend ist, in einen Transporter verfrachtet und quer durch Europa faehrt (und die Person dann irgendwo auf dieser Fahrt einfach *weg* ist), macht doch nur dann Sinn (aus Sicht eines moeglichen Taeters), wenn diese unbewegliche, dauerschlafende und nichtessende Person eben tot ist und man sich ihrer unterwegs dann entledigt.
Belegt ist ja auch, dass der Ex-Mann in Oesterreich in den Tagen, in denen er dort fest hing, 430 km zurueckgelegt hat.
Diese Distanz konnte (anhand des Fahrtenbuchs?) nachvollzogen werden. Aber in den Artikeln stand nicht zu lesen, dass der Ex-Mann diese Fahrten plausibel erklaert hat.