Maria L. in Freiburg ermordet

Würde ich das Fahrrad kennen würde ich mich auf jeden Fall melden, da ich auf die Zuverlässigkeit von DNA Tests schon vertraue
.
Der Diebstahl von Fahrrädern wird oft nicht angezeigt, da die Polizei da in der Regel gar nicht ermittelt, und man sich es einfach sparen kann. Vor alle wenn der finanzielle Wert gering ist, würde ich mich einfach um ein neues umschauen.
So alte Fahrräder werden oft gar nicht mehr abgesperrt und "wandern" dann so durch die Stadt bis sie nicht mehr fahrtüchtig sind und irgendwo verrotten. Der ehemalige rechtmässige Besitzer ist womöglich schon lang weggezogen und hat es vorm Studenteheim stehen lassen und es gibt einfach niemanden mehr, der das Fahrrad als sein Eigentum betrachtet) Das könnte "kurzzeitige Nutzer" eher abschrecken, dass sie quasi unrechtmässig im Besitz des Fahrrads waren für kürzere Zeit und sich nur deswegen nicht melden.

Mal ganz weg von der Überlegung "Zufallsopfer" und "Auflauern".
Was, wenn das ganze ein schiefgelaufener Annäherungsversuch nach gemeinsamer Party war? Man fährt angeheitert gemeinsam Richtung Wohnheim. Stellt die Fahrräder am Wegesrand ab. Setzt sich ans Ufer. Es kommt zunächst vielleicht sogar zu einvernehmlichem sexuellen Kontakt. Er will mehr, sie nicht. Er nimmt es sich mit Gewalt. Sie kugeln die Böschung hinunter, Maria gerät ins Wasser, ist bewusstlos. Er ist schockiert, rennt davon (natürlich im Schock ohne Fahrrad).

Das Fahrrad mit all seinen Merkmalen könnte nämlich auch ein Zweitrad sein, das man von zu Hause mitgenommen hat an den Studienort, etwas, was die Mama noch von früher in der Garage stehen hatte und man es sich in der Uni-Stadt, wo gerne mal Räder geklaut werden, an den Bahnhof stellt, um an die Uni zu kommen oder ähnliches.
Das würde nämlich das Schloss erklären - der Besitzer hatte einen Schlüssel und den hat er natürlich mitgenommen.

@orakel09

orakel09 schrieb: Stellt die Fahrräder am Wegesrand ab. Setzt sich ans Ufer.

dafür scheint mir die Platzierung des Rades zu ungünstig
wenn man sich irgendwo gemütlich hinsetzen will, würde man es doch eher an die Seite des Weges stellen und nicht mitten drauf
ist doch blöd, wenn man sich am Ufer gerade näher kommt und dann aufstehen muss um das Rad wegzuschieben, nur weil da ein anderer Radfahrer durch will

Ich hab die Todesanzeige im Internet gefunden... + Facebook Profil.

@orakel09

Wenn es so gewesen wäre, gäbe es ja Zeugen (die anderen Studenten auf der Party), die wissen müssten, dass sich beide gemeinsam auf den Rückweg gemacht hätten. Ich denke, dass der Fall da relativ schnell geklärt wäre.

Ich gehe davon aus, dass es niemand von der Party war. Ich würde sogar fast davon ausgehen, dass es nicht mal annähernd ein Student war. Und ich gehe auch davon aus, dass es entweder einer war, den sie flüchtig aus der Gegend kannte, der ihr anbot, sie den Rest nach Hause zu begleiten und der dann zudringlich wurde oder Variante 2 mindestens 2 Täter. Ich glaube auch nicht, dass die Polizei das offen sagen würden, wenn es mehrere Täter waren, allein schon wegen des Status der Familie.

Gegen die These, dass es eine Bekanntschaft von der Party gewesen sein könnte spricht auch das heruntergetrampelte Gebüsch, in dem offenbar jemand lauerte.

AliceP. schrieb:Ich gehe davon aus, dass es niemand von der Party war. Ich würde sogar fast davon ausgehen, dass es nicht mal annähernd ein Student war.

Geht mir genau so, obwohl man nüchtern betrachtet einen Studenten nicht ausschließen kann, solange es keinen direkten Hinweis auf den Täter gibt, aber annehmen tu ich's auch nicht.
Auf dem Fest war sie ja in Gruppe, es würde hoch wahrscheinlich Zeugen für eine Begleiter ab dem Fest geben. Auch da gibt es eine Restwahrscheinlichkeit, dass sich Opfer und Täter nur ganz am Schluss des Fests, evtl beim Weggehen, per Zufall unbemerkt von anderen über den Weg gelaufen sein könnten und dann zusammen heim geradelt wären. Wahrscheinlich ist das aber nicht gerade.

Aber die Tat selbst hat meinem Bauchgefühl nach eine andere Handschrift. Bzw die ganzen Umstände, des Ortes und auch das - ich sag mal: blockierende Fahrrad auf dem Weg - zeugen davon dass der Täter direkt am Tatort oder zumindest sehr nahe in der Umgebung gelauert hat. Möglicherweise hat er an einem geeigneten "Aussichtspunkt" an dem Weg Ausschau gehalten, wann ein junges Mädel von der Stadt her vorbei kommt, und dann das Rad auf den Weg aufgestellt, um die Durchfahrt zu blockieren bzw zumindest die Fahrgeschwindigkeit abzubremsen, so dass er das Opfer sicher zum Anhalten und Sturz bringt.
Subjektive Einschätzung.

Wenn man die ganzen persönlichen Umstände des Opfers nun mitbekommen hat, Name ist ja durchgesickert, ist die Tat noch viel schockierender, weil die war ja noch ein halbes Kind und offenbar ein sehr freundlicher, offener, lebensfroher, sozialer und zielstrebiger Mensch, auch sozial engagiert, und außerdem recht hübsch.
Und vom körperlichen, da eher zierlich, einem Gewalttäter vermutlich schutzlos ausgeliefert.
Der Täter muss schon ein ungewöhnliches Maß an Abgebrühtheit und emotionaler Stumpfheit und Mangel an Gewissen auszeichnen, evtl durch eine Abstumpfung wegen Gewohnheit an Brutalität.

AliceP. schrieb:oder Variante 2 mindestens 2 Täter. Ich glaube auch nicht, dass die Polizei das offen sagen würden, wenn es mehrere Täter waren, allein schon wegen des Status der Familie.

Mit der DNA würde das die Polizei aber zumindest heraus bekommen, wenn es zwei oder mehrere waren. Bekanntgegeben würde das wohl kaum, bevor die TVs (in dem Fall Mehrzahl) dingfest würden.

Ich muss aber sagen, dass ich wenige Sexualmorde kenne, die von zwei oder mehreren Tätern begangen wurden, reine Sexualdelikte schon, aber mit Mord selten - wenn man von Kriegsgebieten absieht - aber vll kann man das ja gar nicht...

Ich hoffe die Soko "Dreisam" versagt nicht.

SLOGEEK schrieb:Ich hoffe die Soko "Dreisam" versagt nicht

Die sorge ist leider nicht unberechtigt.
Beispiele gibts genug aus der Vergangenheit.
Lucile, der Isar Mord an Domenico, und viele andere ähnliche taten..
Hier hat man das Fahrrad. Bei Lucile eine Tatwaffe und Phantombild, beim Isar Mord eine direkte Zeugin...alles hat nicht zum Täter geführt.

schöner Herbsttag
da sind wieder viele mit dem Fahrrad unterwegs

so eine Tat kann bei Nacht aber auch am Tag passieren

ein Handy, smartphone bietet im Notfall eine gewisse Sicherheit
aber in diesem Fall hatte das Opfer ein Handy dabei

und den Notruf konnte das Opfer nicht mehr senden

es ist diese gefühlte Sicherheit
die der Realität nicht entspricht.

die Handydaten werden ausgewertet

die Daten vom PC wird die Polizei auch auswerten

manchmal bekommt man Kontakt über den PC
und es ist erschreckend wie Menschen oft
persönliche Details an Menschen wie mir übermitteln
obwohl ich anonym im Internet surfe.

maria war außergewöhnlich attraktiv, beliebt, erfolgreich, kommt aus einer sehr gut situierten angesehenen familie. hier könnte auch ein neider oder verrückter stalker am werk gewesen sein :(

sollte es ein bewohner des flüchtlingsheimes gewesen aein (wofür es KEINE anzeichen gibt bisher), könnte die aufklärung der tat schwierig werden, da dort meist eine hohe fluktuation herrscht (zumindest bei den heimen, die ich kenne...über dieses heim in freiburg weiß ich persönlich nichts). es ist normal, dass bewohner unbekannt verziehen und in einer anderen stadt unterschlupf finden (auch unter anderen namen). das ist nicht ungewöhnlich (und im regelfall steckt sa natürlich keine straftat dahinter)

Zeugen: nicht zwingend. Ich dachte zB an den Fall von einer amerikanischen Uni, der vor kurzem überall in den Medien war, wo ein Student eine Studentin nach einer Party vergewaltigt hat (er lief ihr dort über den Weg, aber von den Begleitern konnte sich niemand an ihn erinnern, erwischt wurde er nur, weil zwei schwedische Gaststudenten die beiden "in flagranti" erwischt haben und die Studentin gerettet haben). Auch dort wurde sie von ihm auf dem Nachhauseweg überwältigt und in den Dreck geworfen.

Niedergetrampeltes GEbüsch kann auch von einen Kampf etc. kommen, da muss niemand gelauert haben.

Bzgl des Fahrrades nochmal. So wie die Lackierung aussieht scheint es ein 90iger Jahre Modell zu sein. Die Starrgabel war damals so üblich bei den Trekkingrädern. Die Federgabeln wurden zunächst nur bei Mountainbikes verbaut.
Der Rahmen des Fahrrades ist aus Stahl, was heutzutage auch unüblich geworden ist.

zu eventuellen Kratzspuren an Hand und Gesicht
da sagt der Täter einfach
habe mit der Katze von meiner Freundin gespielt

meist glaubt man solchen Aussagen als Laie
doch in diesem Zeitraum sollte man es der Polizei melden
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Normalerweise müsste die Polizei
mit den Spuren unter den Fingernägeln vom Opfer
feststellen ob der Täter erhebliche Kratzspuren aufweist.

@Juvenile
Das mit dem Stahlrahmen ist ein guter Hinweis. Diese Muffenbauweise ist nicht mehr üblich. 90 er Jahre könnte passen.
Die Kette sieht erstaunlich gut aus wenn man annimmt das das Rad wenig geliebt draußen rumsteht. Ich sehe an der Kette keine Rostflecken. Rad wird nicht bei Nässe benutzt, hat einen Unterstellplatz oder jemand öĺt regelmäßig.

@tuctuctuc
Die Kette lässt sich in der Regel schnell und günstig austauschen. Soviel dürfte mit dem Rad nicht gefahren worden sein, sonst würde die nach ner zeit leicht durchhängen oder die Kette wurde nachgespannt. Bei gewisser Pflege und Wartung (Kettenfett) entsteht auch nicht so schnell Rost.
Bei Hollandräder wird allerdings noch stahl verbaut oder CroMo.

Meine letzte Frage von gestern ist, glaube ich, untergegangen: In puncto Rahmennummer hat die Polizei nichts verlauten lassen, oder?

@Juvenile
Durchhängen kann die Kette bei der Position der Kettenpanners nicht. Ketten die regelmäßig nass werden gammeln doch ziemlich schnell besonders bei "Frauen"Rädern. Auch hängt kein Dreck in den Schalträdchen. Das Rad hat mM einen Unterstellplatz und wenig Laufleistung seit der letzten Kettenpflege / Wechsel.