Zu den Späteinsteigern gehörend, die den ganzen Thread gelesen haben, erlaubt mir den Hinweis: Irgendwo in der Mitte des Threads war schon einmal ein Höchstmaß an Informationsdichte erreicht, mit sehr plausiblen Hypothesen einiger. Da das hier spätestens mit der Bekanntgabe, dass das ominöse Fahrrad mehrere Hundert Meter entfernt abgestellt war, ein wenig auf der Stelle zu treten scheint, wollte ich noch einmal ins Gedächtnis rufen, was ihr zu den Umständen des Tathergangs zusammengefasst habt und euch einladen, das einmal weiterzudenken. Ich find das irgendwie weiterführender als die müßige Diskussion um die Herkunft des Rads, an das sich nun einmal bisher keiner erinnert.
- Es war circa 3 Uhr, also kein reger Verkehr mehr an der Dreisam, aber nicht auzuschließen, dass hin und wieder jemand des Weges kam. Für jemanden, der auf Zufallsopfer lauert, an einem Samstagabend eine nicht ungünstige Stunde.
- Debatte Zufallstat/Beziehungstat: Einiges wurde hier spekuliert über eine zufällige Bekanntschaft im Umfeld der BigMediNight. Ganz ehrlich: Eine Studentin, und sei sie noch so nett, lässt sich nicht von einem Typen auf dem Bike begleiten, der sie gerade 2.45 am Fahrradständer aufgegabelt hat. Die Variante einer Begleitung aus der Stadt in Richtung Littenweiler mit anschließender Eskalation (zwischendurch Anhalten, um irgendetwas zu tun), wie es hier diskutiert wurde, halte ich für abwegig. Wenn man nicht gerade romantische Gefühle für jemanden hat, hält man nicht nachts um 3 Uhr mit einem Wildfremden an einem kühlen Herbstabend an der Dreisam an, wenn man es nur noch wenige Meter nach Hause hat.
- Beleuchtung des Weges: Gegen eine Zufallstat spricht dennoch die relativ späte Stunde und die Schwierigkeit, im Dunkeln das "passende" Opfer zu erkennen. Trotz Einsehbarkeit des Weges ist fraglich, ob angesichts der spärlichen Beleuchtung die Sicht ausreicht. Zu beachten ist die zufällig angestellte Beleuchtung! Könnte einen Zufallstäter motiviert haben, sich hinter's Gebüsch zu hocken, weil er diesmal ja ausnahmsweise mal etwas sah auf Höhe des Stadions. Könnte aber auch umgekehrt abschreckend gewirkt haben. Auf jeden Fall halte ich diesen Umstand für noch einmal bedenkenswert. Ausgerechnet am Tag einer zufällig Beleuchtung des Weges passiert die Tat. In jedem Fall aber spricht schon mehr für eine Kontaktaufnahme früher (er sieht sie durch die Stadt fahren) und anschließendes Überholen, Fahrrad abstellen, ihr entgegenkommen oder auflauern. Die Idee mit dem Fahrrad als Blockade (hat
@blaomat gerade wieder ins Gedächtnis gerufen) halte ich nach wie vor für überaus schlüssig.
- demoliertes Fahrrad von Maria, Spuren von Laub etc. spricht dafür, dass sie abrupt/gewaltsam vom Rad geholt wurde, es sei denn, das ist durch das spätere Verstecken des Fahrrads entstanden.
- TÄTERFAHRRAD: noch einmal: es stand offenbar frontal auf dem Weg, ob als Sperre oder in Fahrtrichtung, ist nicht bekannt. Vor allem aber HATTE ES KEIN VORDERLICHT und stand auf einem Streckenabschnitt, der zweifellos UNBELEUCHTET war (womöglich Anlass für den Täter, abzusteigen, wie oben erwähnt), und DER ZWEITNIEDRIGSTE GANG war eingestellt. Wie erkärt sich das vor dem Hintergrund, dass es mehrere Hundert Meter vom TO entfernt gefunden wurde? Mir erschien die Hypothese, dass der kleine Gang wegen völliger Dunkelheit eingestellt war, oder wegen des Plans, die Brücke hinaufzunehmen, durchaus plausibel. Warum dann aber plötzlich absteigen und zu Fuß weiter, warum das Rad nicht mitnehmen, um damit weiterzufahren, wenn man wieder auf beleuchteter Straße ist?
- warum hat eigentlich niemand offenbar dieses Täterfahrrad zwischen 3 und 8:20 auf dem Dreisamweg herumstehen sehen (trotz Dunkelheit: beim Vorbeifahren im Licht des eigenen Scheinwerfers) bzw. geht ihr davon aus, dass es Zeugen gibt (vielleicht auch: zur Tatzeit dort langgefahren), von denen die Polizei nur nichts erwähnt?
Sorry, bisschen lang geworden...