hahnundhenne schrieb:Vielleicht kommen jetzt erst recht Tatsachen zutage, die bislang unvorstellbar erschienen. Mein Kopfkino arbeitet. Am Ende sind alle, die wir jetzt namentlich kennen in die schrecklichen Vorgänge involviert.
Vielleicht sind jetzt MV die Füße zu heiß geworden, da der Bruder von KWW viel ausplaudern kann. vielleicht gibt es noch einen Haken den MV nicht mit überdacht hat.
Vielleicht passiert es, dass alsbald die Handschellen klicken. Das wär's.
Ich bin der Auffassung, dass die Sache eher verworrener, als erhellender geworden ist.
Ein Akteur (Rudloff), der bisher lediglich als neuer Ehemann Alice Wichmanns und Hausbesitzer des ehemaligen Wichmann Hauses wahrgenommen wurde, tritt in ein neues Licht. Er deponiert bei einem Freund einen Koffer mit einer Vielzahl an Munitionsteilen unterschiedlicher Kaliber sowie zweier Waffen, einer Schreckschusspistole, eines möglicherweise umgebauten Schreckschussrevolvers in Verbindung mit dem Führerschein von Kurt Werner Wichmann.
Jetzt fangen die Fragen doch an:
1. Warum deponiert Rudloff den Koffer bei einem Freund?
2. Warum vernichtet er ihn nicht einfach?
3. Wem gehören die Waffen samt Munition?
4. Warum liegt der Führerschein Kurt Werner Wichmanns in dem Koffer? Als Fingerzeig?
5. Warum landet der Koffer erst bei der Presse und nicht gleich bei der Polizei? Stichwort wichtige Spuren.
6. Warum wird der Freund Rudloffs nicht früher bei der lange zurückliegenden Berichterstattung der Medien wach und meldet den Koffer?
7. Welche Zuordnung der Waffen für mögliche Tötungsdelikte soll der Polizei denn gelingen? Eine ist eine klassische Schreckschusspistole, bei der anderen fehlt der Lauf. Die wichtigen "Felder und Züge" für die Zuordnung von Waffe und Projektil ist somit nahezu aussichtslos.
8. Zudem ist zumindest im Fall der Göhrde-Morde weder ein Projektil noch eine Hülse vorhanden. Was soll die Polizei denn da vergleichen?
9. Warum ist der Führerschein Wichmanns aus 1976 so bedeutsam? Wichmann wird 1970 verurteilt, sitzt die Strafe ab und kommt 1974 wegen guter Führung wieder raus. Er lebt danach in Karlsruhe, wo mehrere unaufgeklärte Morde an Anhalterinnen geschahen (alles bekannt). 1976 erhält er den Führerschein neu. Was ist daran jetzt ungewöhnlich?
Man könnte allenfalls die Frage stellen, ob es sich um ein regulär ausgestelltes Führerschein-Dokument handelt oder dieser ggf. gefälscht war? Das dürfte die Polizei hingegen sehr schnell ermittelt haben.
Die Frage ist m.E. vielmehr, wer den Führerschein in den Koffer legte und warum? Kurt Werner Wichmann kann es ja nicht gewesen sein. Er flüchtet zum Zeitpunkt der Hausdurchsuchung in 1993 Richtung Süddeutschland. Wird kurze Zeit später in Verbindung mit einem Verkehrsunfall festgenommen und kommt in U-Haft. Dort bringt er sich um und seine persönlichen Gegenstände erhält die Ehefrau. Somit war der Führerschein wieder im Hause Wichmann.
M.E. ist die ganze Thematik eher schwieriger als leichter geworden.