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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

3.283 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Serienmörder, 1989, 1993 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

11.04.2024 um 11:04
@burner2014

In der ARD-Mediathek hatte ich eine dreiteilige Serie gefunden. Das ist also das Gleiche was gestern im Fernsehen lief?
Mich wundert nur, dass die 3 Teile auf insgesamt ca. 100 Minuten kommen, die Ausstrahlung gestern im Fernsehen aber nur ca. 90 Minuten dauerte.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

11.04.2024 um 18:56
Sollte das gleiche sein ja


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

12.04.2024 um 00:07
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Es gibt ja mindestens eine Person, die bei ihm lebte, die ebenso in Linkenheim-Hochstetten bei ihm lebte, die Zugang zum geheimen Zimmer hatte und die ihm zur Fluchtverhalf und dabei begleitete. Diese Person muss also so Einiges wissen. Denn sie wusste demnach von Munition und Kriegswaffen aus der Schweiz und im geheimen Zimmer, von Weste und Handschellen und Blut und vielem mehr. Die SM-Pornos wird die Person auch gesehen haben. Die Mitschnitte und Artikel zu den Mordfällen ebenfalls.
Dass diese Person als einzige Vertrauensperson Zugang zum geheimen Zimmer hatte usw. und ihn bei der Flucht begleitete, wussten wir ja bereits aus früheren Veröffentlichungen.

Ich war aber doch sehr erstaunt, dass diese Person auch in Linkenheim Hochstetten bei ihm lebte. Denn eine eigene Wohnung hat KWW dort doch nie gehabt und demnach, müsste die Person auch bei Helga H. gelebt haben.
Davon hat Helga H. aber der "Zeit" 2016 nichts gesagt.
Muss man nicht eher davon ausgehen, dass das längere Besuche des Bruders in Linkenheim- Hochstetten waren ?
Oder hat er dort sogar gearbeitet?
Natürlich reichen längere Besuche auch locker aus, für Frauenmorde oder Waffendeals.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

12.04.2024 um 02:33
Zitat von Tester007Tester007 schrieb:In der ARD-Mediathek hatte ich eine dreiteilige Serie gefunden. Das ist also das Gleiche was gestern im Fernsehen lief?
Mich wundert nur, dass die 3 Teile auf insgesamt ca. 100 Minuten kommen, die Ausstrahlung gestern im Fernsehen aber nur ca. 90 Minuten dauerte.
Es kommt in den letzten Jahren häfiger bei den öffentlich.rechtlichen vor, dass es quasi 2 Versionen einer Sendung gibt. Die erste Version ist die linear ausgetrahlte, von der Länger an übliche Formate/das Prgrammschema angepasst. Und die zweite Version eine in Häppchen unterteilte nur online verbreitete Version mit meist dann doch gar nocht so viel/entscheidend mehr Inhalt.

Als nicht wirklich cineastisch Person erlaube ich mir, die zweite Version quasi als 'Directors Cut' mit vordefinierten Pinkelpausen für Stopptastenallergiker zu bezeichnen.


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12.04.2024 um 03:11
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Muss man nicht eher davon ausgehen, dass das längere Besuche des Bruders in Linkenheim- Hochstetten waren ?
Laut der Aussagen in der Doku war der Bruder dort gemeldet. Demnach waren das keine Besuche.


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12.04.2024 um 07:02
Wie sollen wir uns die Waffendeals von KWW eigentlich vorstellen ?

Es müsste ja erstmal eine Reihe von Personen geben, die potentielle Käufer an KWW verweisen. Da er sich ja nicht an den einschlägigen Orten dauerhaft aufgehalten hat, die als Anlaufstelle für Waffenkäufe dient ( Großstadt, Rotlicht, einschlägige Kneipen und Bars). Person X wird also an KWW verwiesen. KWW kauft dann bei Person Y, die gewünschte Waffe und verkauft sie an Person X mit dem Aufschlag seiner Gewinnmarge.

Damit lässt sich nicht viel Geld machen, da ja der Lieferant Y auch schon sehr nah am Endkundenpreis verkaufen muss, um seine Gewinnmarge zu sichern.

Oder anders ausgedrückt...Person X könnte billiger kaufen, wenn er den Zwischenhändler KWW umgeht und direkt beim Lieferanten Y kauft.

KWW kann nur dann eine gute Gewinnmarge machen, wenn er sich im "Großhandel" eindeckt. Also einen größeren Posten an Waffen erwirbt, der sich deutlich unter dem Endkundenpreis bewegt. In der Größenordnung von 20-50 Waffen, pro Einkauf. Die muss er dann aber bei Lieferung auch bar bezahlen.

Das halte ich eher für unwahrscheinlich.

Er wird sich eher als "Laufbursche", bei einem etablierten Händler angedient haben. Eigene Finanzmittel, muss er keine einsetzen. Er wird angerufen...übernimmt die Waffe an einem vereinbarten Treffpunkt...liefert sie an den Kunden aus...kassiert den Kaufpreis, nimmt sich davon sein vereinbartes Honorar und liefert den Rest beim Auftraggeber ab.

Realistisch wären dabei 300 bis 500 Mark Entlohnung. Bei Fahrten durch die halbe Republik auch mal einen oder zwei Hunderter mehr.

Einen Laufburschen können sich aber nur die "Großen" im Geschäft leisten, da ja seine Entlohnung auch wieder ihre Gewinnmarge drückt. Der "Große" hat aber den Vorteil, dass er komplett gegenüber dem Käufer im Hintergrund bleiben kann. Er hat an einschlägigen Orten seine "Vermittler", die den Auftrag entgegen nehmen und als Auslieferer eben Laufburschen wie KWW.

Geht etwas schief beim Deal, landet entweder der Vermittler, der Laufbursche oder auch beide im Gefängnis, während er selbst unsichtbar im Hintergrund bleibt.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

12.04.2024 um 13:00
Zitat von EDGARallanPOEEDGARallanPOE schrieb:Er wird sich eher als "Laufbursche", bei einem etablierten Händler angedient haben. Eigene Finanzmittel, muss er keine einsetzen. Er wird angerufen...übernimmt die Waffe an einem vereinbarten Treffpunkt...liefert sie an den Kunden aus...kassiert den Kaufpreis, nimmt sich davon sein vereinbartes Honorar und liefert den Rest beim Auftraggeber ab.
Genauso stelle ich es mir auch vor.

Und weiterhin vermute ich, dass der Bruder für KWW immer einsprang als Laufbursche. Das war nötig, weil KWW seine wohlhabende Freundin Helga bei Laune halten musste.

KWW war ja als Serientäter unterwegs und so ein Täter macht im Schnitt ca. 30 Fehlschläge (Stephan Harbort) bis es 1x klappt. Die Freundin Helga berichtete schließlich in „Menschenjäger, dass KWW viel unterwegs war.

Wenn KWW auch noch den Laufburschen allein gespielt hätte, dann hätte Helga viel zu oft alleine zu Hause gesessen und sich schnell gefragt, warum der Mann an ihrer Seite bei ihr wohnt, wenn er fast nie zu Hause ist. Sie hätte gedacht, dass er eine Geliebte hat. Deshalb war es schon praktisch, wenn der Bruder sich in der Nähe aufhielt, denn KWW wollte sicher die Waffen vorher begutachten bevor er den Laufburschen losschickte.

Immerhin schaffte es KWW, Helga 3 Jahre bei Laune zu halten, bzw. er hatte etwas Besseres gefunden als Helga.

Diese Laufburschen-Aktivitäten sind verjährt. Deshalb ist der Bruder heute unbescholten. So sehe ich das. Wobei natürlich alles nur Vermutungen sind.

Was mir nicht so richtig klar ist beim zweiten Anschauen von „Menschenjäger“ im NDR-Fernsehen, wer wer war im Fall von „Susanne Gerber“ und dem roten Sportwagen mit den beiden Männern. Wer saß am Steuer des Autos: KWW? War KWW ein kleinerer Mann? Es saß ein kleinerer Mann am Steuer wurde gesagt. Aber was heißt das schon? Der Beifahrer könnte 1,90 m gewesen sein. Dann ist 1,80 m kleiner. Und 1,80 m ist nicht klein für einen Mann.

Selbst wenn es der Bruder gewesen war als Beifahrer, dann ist er nicht strafbar dafür. KWW kann ja als Motto für diesen Ausflug ausgegeben haben für den Bruder: „Wollen wir mal wieder Spaß haben?“ Vielleicht war für KWW klar, dass er im Beisein seines Bruders nicht morden, sondern ihm nur zeigen wollte, was er macht, wenn er allein unterwegs ist: Mädchen in Verlegenheit bringen und Pistole dezent zeigen, indem man sich nach vorne neigt im Auto. Solche gemeinsamen Aktionen werden nicht allzu oft passiert sein, wenn einer als Laufbursche sich bereithalten musste.

Im Übrigen kann es auch ein ganz anderer Mittäter gewesen sein, der selbst auch mordlüstern war. Wir haben ja keine Personenbeschreibung des Mittäters.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

12.04.2024 um 13:50
@Füchschen
Davon gehen die Ermittlungsbehörden aber nicht aus. Auch das Team Sielaff nicht.
Nur hat der Beschuldigte vermutlich über seinen RA untersagt, bestimmte Artikel mit seiner vollen Namensnennung in Internetforen zu kopieren.

Lässt sich aber alles noch finden, bei pressreader. Ein sehr interessanter Artikel mit einem Profilfoto in Farbe aus einem Artikel der Mopo vom 2. Mai 2017.

Da muss man einfach das Foto mal mit der Skizze des allerersten Phantombildes zum Göhrde Mord vergleichen, bzw.am PC übereinanderlegen.
Da kann jeder seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen.
Deine restlichen Schlussfolgerungen teile ich. Ich denke auch, dass der Bruder auf Anweisung von KWW für diesen den Laufburschen gespielt hat, in Linkenheim Hochstetten.
Laut Presse zog KWW nach dem Ableben des Vaters nach LG zurück, da er das Haus und etwas Land geerbt hat.
Helga H. Hat sich in der „Zeit“ nur positiv über ihn geäußert und die Beziehung wurde nicht von ihr beendet
Zurück in LG lernte KWW dann seine Alice über eine Anzeige im HA kennen.
Er heiratete sie und Ali zog aus Hamburg bei ihm ein und verließ für ihn ihren Hamburger Ehemann, bzw. Ließ sich für ihn scheiden.
Sie verfiel dem blonden Schönling, so stand es in hier bereits verlinkten Artikeln.
Man kann sich nur wundern, dass Alice sich mit ihm so intensiv eingelassen hat, da KWW in jedem Fall der gesellschaftliche Abstieg für sie war, immerhin kam sie aus einem bildungsbürgerlichen Haushalt.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

12.04.2024 um 14:03
@Füchschen
Was die durchschnittlichen 30 Fehlschläge laut Harbort betrifft, muss man sich auch in die Zeit von KWWs aktiver Zeit zurück versetzen.
In den 70er bis 90 er Jahren, herrschte auch in Strafverfolgungsbehörden und in der Gesellschaft oft die Einstellung vor, dass das weibliche Vergewaltigungsopfer selbst an seinem Schicksal die Schuld trug, sofern es bereits sexuelle Erfahrung hatte, oder die Kleidung war zu aufreizend, der Rock zu kurz, die Uhrzeit in der das Opfer alleine unterwegs war, zu spät etc.

Ich gehe darum davon aus, dass nicht nur Fehlversuche bei KWW erfolgten, sondern viele Frauen ihre Vergewaltigungserfahrung aus Scham für sich behalten und gar keine Anzeige bei der Polizei erstattet haben.
Einige Frauen leben inzwischen auch sicher nicht mehr, obwohl sie KWW womöglich überlebt haben.

Welchem Opfer gehörte z. Bsp. Das blaue Fahrzeug mit dem Entchen Aufkleber, was zerlegt in seinem Garten gefunden wurde?


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

12.04.2024 um 15:13
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Ich gehe darum davon aus, dass nicht nur Fehlversuche bei KWW erfolgten, sondern viele Frauen ihre Vergewaltigungserfahrung aus Scham für sich behalten und gar keine Anzeige bei der Polizei erstattet haben.
Und genau diese zu finden und heute dazu zu motivieren, doch noch auszusagen, dass ist wichtig. Möglicherweise können diese dann auch genau sagen, was ein möglicher Mittäter tat und was nicht. Unabhängig davon, ob die Tat verjährt wäre oder nicht. oder, purer Glücksfall, sie hätten gar einen Gegenstand mit Täter-DNA daran.

Aber:
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Einige Frauen leben inzwischen auch sicher nicht mehr, obwohl sie KWW womöglich überlebt haben.
Bevor noch mehr Zeug:innen sterben, muss man sie finden.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Im Übrigen kann es auch ein ganz anderer Mittäter gewesen sein, der selbst auch mordlüstern war. Wir haben ja keine Personenbeschreibung des Mittäters.
Es kann ein anderer Mittäter gewesen sein oder aber auch mehrere. Um das herauszufinden, bedarf es Hinweise, Spuren, Indizien. Das Bild muss dichter werden. In jedem Fall aber war eine Person über Jahrzehnte hinweg so dicht an KWW dran und in intimste Aktivitäten involviert, dass er zumindest sehr gut informiert ist.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

12.04.2024 um 15:15
Zitat von MissHudsonMissHudson schrieb am 09.04.2024:Normalerweise darf ein Gefangener keinen Gürtel haben, wegen Selbstmordgefahr, KWW hatte seinen Gürtel. Möglich, dass das ein Wink für ihn war, seinem Leben ein Ende zu setzten - Tote reden nicht.
Es ist eine falsche Annahme, dass in Deutschland Häftlingen pauschal der Gürtel weggenommen würde. Ich kenne das eigentlich nur aus amerikanischen Gefängnisfilmen, und ich vermute, du auch. In Deutschland ist das aber eigentlich nicht üblich, sofern beim Häftling nicht explizit Suizidgefahr herrscht, oder wo Anstaltskleidung vorgeschrieben ist, zu welcher nebenbei gesagt aber durchaus auch ein Gürtel gehören kann. So ohne weiteres gibt es keinen Grund anzunehmen, dass ein Untersuchungshäftling in der JVA Heidenheim seinen privaten Gürtel nicht hätte tragen dürfen.

https://www.deutschlandfunk.de/suizidpraevention-in-gefaengnissen-schwieriger-schutz-100.html
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/suizide-in-gefaengnissen-von-1998-bis-2017-fast-1400-faelle-a-1291318.html
https://voris.wolterskluwer-online.de/browse/document/d09f3a04-afc2-3637-8570-45bbdffde5a8


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

12.04.2024 um 15:18
Ist das o.g. Fahrzeug mit dem Entchen Aufkleber identisch mit dem Wagen, der Vergraben auf dem Anwesen/Garten gefunden und ausgegraben wurde? Ich frage mich, wie schafft man sowas, ohne dass jemand etwas bemerkt? Oder lag / liegt das ehemalige Anwesen KWWs so, dass es null Einblick von außerhalb gibt? Heißt hohe Hecken, Mauer, keine Nachbarschaft weit und breit... . Es muss zudem wohl in einer Nacht-und Nebelaktion vergraben worden sein.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

12.04.2024 um 16:47
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Letztlich kann das Hissen der Flagge auch bedeuten, dass er sich der Loyalität für ihn wichtiger, rechter Nachbarn versichern wollte.
Das kann ich mir absolut nicht vorstellen.

In einem Lüneburger Einfamilienhausquartier eine Reichskriegsflagge zu hissen war auch in den 80ern auffällig und provokativ, und keinesfalls opportun, trotz allem, was man sich über das Fortleben von Altnazis und die Abseitigkeiten sogenannt gutbürgerlicher Existenzen vorstellen mag. Ich kann mir schwerlich eine Situation vorstellen, in der sich Wichmann genötigt gesehen hätte, sich durch eine derart öffentliche Geste die Gunst eines Nachbarn zu sichern, und sich damit aber gleichzeitig in Gefahr zu bringen, diverse andere Nachbarn und Vorbeikommende vor den Kopf zu stoßen und erst Recht auf sich aufmerksam zu machen.

Wenn jemand eine Reichskriegsflagge hisst, dann steht er in der Regel auch dahinter, und meist meint er damit andeutungsweise das Dritte Reich. Weil diese Flagge eben zumeist noch knapp erlaubt ist, im Gegensatz zu echter NSDAP-Symbolik.

Dagegen kann ich mir sehr gut vorstellen, dass jemand wie Wichmann, der als narzisstischer Kontrollfreak geschildert wird, in seinen Fantasien vom Dritten Reich schwärmt. Weil er wütend ist auf Menschen, die nicht machen, was er will, insbesondere wahrscheinlich Frauen. In der Vorstellung solcher Typen wäre in einer totalitären Gewaltherrschaft alles "wieder in Ordnung", weil da ja nicht einfach alle ungehorsam sein können, und machen können, was sie wollen. Natürlich ist das in der Regel sehr widersinning, und in vielen Fällen gar ein absolutes Paradoxon, so auch hier, da Wichmann im Dritten Reich ein höchst asoziales Subjekt gewesen wäre, der wohl nur schon für seine Jugendtaten härter bestraft worden wäre, als je in der BRD. Jedoch spielen solche Widersprüche in der Fantasie dann keine Rolle.

Aber genau deswegen muss das auch nicht bedeuten, dass Wichmann irgendwelchen realpolitischen Vorstellungen anhing, oder gar Kontakte zu Gleichgesinnten pflegte. Ich halte letzteres im Gegenteil für eher unwahrscheinlich, denn er wurde ja mittlerweile offenbar relativ gut durchleuchtet, und solche Verstrickungen wurden nicht bekannt. Und es wäre doch seltsam, dass jemand einerseits völlig offen eine Reichkriegsflagge hisst, aber seine Kontakte zu anderen Neonazis dann allesamt im Geheimen pflegt. Ich kann mir eher vorstellen, dass diese Fantasien als Vehikel dienten, entweder für Frustrationen oder Allmachtsgedanken, und dass Wichmann in solchen psychischen Ausnahmesituationen die Flagge gehisst hat. Letztlich weiß ich es natürlich nicht, aber ich halte das für durchaus plausibel.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

12.04.2024 um 17:16
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Was mir nicht so richtig klar ist beim zweiten Anschauen von „Menschenjäger“ im NDR-Fernsehen, wer wer war im Fall von „Susanne Gerber“ und dem roten Sportwagen mit den beiden Männern. Wer saß am Steuer des Autos: KWW? War KWW ein kleinerer Mann? Es saß ein kleinerer Mann am Steuer wurde gesagt. Aber was heißt das schon? Der Beifahrer könnte 1,90 m gewesen sein. Dann ist 1,80 m kleiner. Und 1,80 m ist nicht klein für einen Mann.

Selbst wenn es der Bruder gewesen war als Beifahrer, dann ist er nicht strafbar dafür. KWW kann ja als Motto für diesen Ausflug ausgegeben haben für den Bruder: „Wollen wir mal wieder Spaß haben?“
In der Doku wurde ein Foto gezeigt, auf dem neben KWW auch dessen deutlich kleinerer Bruder zu sehen war. Aufgrund der Darstellung zum Fall von "Susanne Gerber", auch wegen der Zeugenaussagen der Freundinnen, gehe ich davon aus, dass KWW auf dem Beifahrersitz saß und sein Bruder am Steuer.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

12.04.2024 um 21:56
Zitat von WaldeckWaldeck schrieb:Wenn jemand eine Reichskriegsflagge hisst, dann steht er in der Regel auch dahinter, und meist meint er damit andeutungsweise das Dritte Reich
Du nennst selbst die Einschränkung, mit der Du rechnest bei der Begründung, warum Du meine Einschätzung nicht teilen kannst.

Ja, ein durch und durch politischer Mensch, egal ob rechts, mittig oder links orientiert, steht hinter seinen politischen Gebärden.

Aber Wichmann trat ja eben nicht als Redner oder Politiker auf, sondern hisste an gewissen Feiertagen, wie ich mal irgendwo gelesen habe, die Reichskriegsflagge. Deshalb glaube ich nicht:
Zitat von WaldeckWaldeck schrieb:Ich kann mir eher vorstellen, dass diese Fantasien als Vehikel dienten, entweder für Frustrationen oder Allmachtsgedanken, und dass Wichmann in solchen psychischen Ausnahmesituationen die Flagge gehisst hat. Letztlich weiß ich es natürlich nicht, aber ich halte das für durchaus plausibel.
Auch ist nicht bekannt, dass er im Familienkreis politische Reden geschwungen hatte und damit entweder alle beglückte oder nervte. Was man weiß, ist, dass er seinen Bruder dominierte.

Für mich ist aus diesen Gründen das Hissen der Flagge auf Außenwirkung gerichtet. Sein Haus sollte hübsch erscheinen zu den Feiertagen, so wie KWW zu seiner Zeit gelernt hatte, dass man sich zu Feiertagen die guten Kleider anzog. Das war damals so in Arbeiterfamilien. Das sichtbare Hissen der Flagge hat den Stellenwert seines blondierten Haars, mit dem er auch anziehend wirken wollte.

KWW wollte also die richtigen Menschen anziehen. Er fand Heino gut und ahmte dessen superblonde Haare nach. Heino war seit den 1970iger Jahren mit seinen blonden Haaren bekannt. In „Menschenjäger“ wurde gesagt, dass KWW Heino-Fan war.
Wegen seiner hervortretenden Augen, verursacht durch eine Erkrankung an Morbus Basedow,[8] trägt Heino seit den 1970er Jahren in der Öffentlichkeit immer eine sehr dunkle Sonnenbrille, die als eine Art Markenzeichen seine Erscheinung unverwechselbar macht
Quelle: Wikipedia: Heino

Diese dunkle Sonnenbrille trug KWW ja auch vor dem Staatsanwalt inklusive seiner weißen Handschuhe. Es ging also um mehr als nur Kratzer auf den Händen zu verbergen. Er wollte dem Staatsanwalt als Heino-Fan gefallen. Woher wusste KWW eigentlich, dass der Staatsanwalt Heino auch gut fand und nicht etwa ein Heino-Hasser war oder sagen würde: „Wenn das Sonnenlicht zu hell ist, dann verdunkeln wir den Raum, schließen die Vorhänge und machen das Licht an! Dann nehmen sie bitte die Sonnenbrille ab und ziehen die Handschuhe aus.“ Der Staatsanwalt hat sich bei KWW nicht durchgesetzt. Es reichte ihm, dass KWW angab, eine Sonnenallergie zu haben. Das wurde alles in der Dokumentation „Eiskalte Spur“ (2019) gezeigt.

Bei den Menschen, die KWW anziehen wollte, wirkte er anziehend. Bei den Menschen, die er abstoßen wollte, wirkte KWW abstoßend. So erinnerte sich ja Wolfgang Sielaff an den eiskalten Blick von KWW, den er als abstoßend empfand.

Aus diesen Gründen denke ich, dass KWW die Flagge hisste, um die Menschen anzuziehen, mit denen er zu tun haben wollte. Als Narzisst ist er auf Außenwirkung sehr bedacht gewesen. Narzissten wirken immer supernett auf Menschen, die nicht zu ihrer Familie oder engsten Angehörigen gehören.


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Die mutmaßlichen Taten des Kurt-Werner W.

12.04.2024 um 22:25
Zitat von WaldeckWaldeck schrieb:Es ist eine falsche Annahme, dass in Deutschland Häftlingen pauschal der Gürtel weggenommen würde. Ich kenne das eigentlich nur aus amerikanischen Gefängnisfilmen, und ich vermute, du auch. In Deutschland ist das aber eigentlich nicht üblich, sofern beim Häftling nicht explizit Suizidgefahr herrscht, oder wo Anstaltskleidung vorgeschrieben ist, zu welcher nebenbei gesagt aber durchaus auch ein Gürtel gehören kann.
Ich kenne die entsprechenden Bestimmungen, in deutschen Gefängnissen nicht.

Zu berücksichtigen, wären unter Umständen verschiedene Regelungen bei Untersuchungshaft/Strafhaft. Weil in der U-Haft eine für die Behörden unbekannte/schlecht einschätzbare Person, selbige antreten könnte.

Was mich allerdings wundert, dass beim Gürtel immer nur auf die Eigengefährdung und nicht auch auf die Fremdgefährdung abgehoben wird.

Ich habe das eben mal mit einem alten Gürtel von mir ausprobiert. Natürlich ist das keine tödliche Waffe. Aber durchaus geeignet, schwerste Augenverletzungen hervor zu rufen.

Durch den Peitscheneffekt beim ausholen und dem Auftreffen der harten Schnalle sowie des länglichen Schließbügels, ist das Augenlicht bei einem "Volltreffer" stark gefährdet.

Die Sperrholzplatte auf die ich mit meinem Gürtel geschlagen habe, hatte jedenfalls deutlich sichtbare "Schmarren", wenn auch nur im Millimeterbereich. Für ein Auge, dass ja noch etwas weicher in der Struktur ist, als Sperrholz...hätte das verheerende Folgen.


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12.04.2024 um 22:43
https://www.pd-lg.polizei-nds.de/startseite/fahndung/sachen/sichergestellte_gegenstande/cold_cases_ek_gohrde/ermittlungskomplex-goehrde-113732.html
Zitat von AnMAAnMA schrieb:Ist das o.g. Fahrzeug mit dem Entchen Aufkleber identisch mit dem Wagen, der Vergraben auf dem Anwesen/Garten gefunden und ausgegraben wurde? Ich frage mich, wie schafft man sowas, ohne dass jemand etwas bemerkt?
Nein, das blaue Fahrzeug, ein Honda Civic mit dem Entchen Aufkleber ist nicht identisch mit dem roten Ford Probe, den KWW in der Terrassierung verschwinden ließ.

Im oberen Link kannst Du die Autoteile des blauen Honda Civic noch ansehen. Es handelt sich um die Asservate der Nummern A1- S21. Diese wurden erst bei der großen Hausdurchsuchung und Grundstücksuntersuchung im April 2018 entdeckt.
Die Frontklappe mit dem Entchen Aufkleber ist das Asservat A 14. Die Fotos lassen sich auch vergrößern.

Die ehemalige Besitzerin dieses PKWs lebt mit Sicherheit auch nicht mehr. Ich gehe aufgrund des Autotyps von einer jungen Frau aus, vermutlich war es ihr erstes, eigenes Fahrzeug. Welcher Mann würde sich so ein Entchen auf sein Fahrzeug kleben?


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12.04.2024 um 22:57
Zitat von WaldeckWaldeck schrieb:In einem Lüneburger Einfamilienhausquartier eine Reichskriegsflagge zu hissen war auch in den 80ern auffällig und provokativ, und keinesfalls opportun, trotz allem, was man sich über das Fortleben von Altnazis und die Abseitigkeiten sogenannt gutbürgerlicher Existenzen vorstellen mag. Ich kann mir schwerlich eine Situation vorstellen, in der sich Wichmann genötigt gesehen hätte, sich durch eine derart öffentliche Geste die Gunst eines Nachbarn zu sichern, und sich damit aber gleichzeitig in Gefahr zu bringen, diverse andere Nachbarn und Vorbeikommende vor den Kopf zu stoßen und erst Recht auf sich aufmerksam zu machen.
Ich habe da so eine Idee......

Da ja davon berichtet wurde, dass sein Vater diese auch ab und an auf dem Grundstück, im Winde flattern ließ.

Vorab...

Es gibt ja verschiedene Versionen der Reichskriegsflagge.

Die ursprüngliche war die RKF des Deutschen Kaiserreiches.

Die Weimarer Republik musste diese dann modifizieren. Die Monarchiesymbole auf der RKF, mussten den Symbolen der neuen Republik weichen.

Nach der Machtübernahme der NSDAP wurde die RKF dann wieder modifiziert und die Symbole der Nazis, ersetzten die Symbole der Weimarer Republik.



Die RKF der Nazis, ist durch den Gesetzgeber (Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen), auch schon in der damaligen Zeit, in der Öffentlichkeit verboten und strafbewehrt gewesen.. Als Sammelobjekt mit historischem Bezug in privatem Rahmen aber erlaubt. Genau wie Briefmarken, aus der damaligen Zeit, die ja auch das Hakenkreuz tragen.


Die RKFs des Kaisereiches und der Weimarer Republik (speziell die RKF der Weimarer Republik ist aber bei rechten Kreisen verpönt, weil sie ja bis zu einem gewissen Grad Widersacher der Nazis waren )...durften aber bis zur Neufassung des entsprechenden Gesetzes vor wenigen Jahren, straffrei in der Öffentlichkeit gezeigt werden.

Nun zu meiner Idee...

Der Vater könnte meiner Vermutung nach, in einem Kameradenverband der Wehrmacht gewesen sein. Diese trafen sich in unregelmäßigen Abständen, um in geselliger Runde zu Essen und zu Trinken und über die alten Zeiten zu sprechen.

Anlässlich dieser Treffen, wurde dann die RKF auf dem Grundstück gehisst. Also die RKF des deutschen Kaiserreiches. Auf die musste man ja ausweichen, um sich nicht strafbar zu machen.

Deshalb steht für mich auch im Raum, dass das hissen der RKF nicht der Verherrlichung nationalsozialistischen Gedankengutes diente.
Sondern das Zusammengehörigkeitsgefühl, der in der Wehrmacht kämpfenden Soldaten symbolisieren sollte.


Spekulativ ist natürlich auch noch denkbar, dass der Vater abgeleitet von seinem Geburtsjahrgang (1901), als junger Mann sogar noch unter dieser Flagge, für den Kaiser in den Krieg ziehen musste.


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12.04.2024 um 23:02
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Woher wusste KWW eigentlich, dass der Staatsanwalt Heino auch gut fand und nicht etwa ein Heino-Hasser war oder sagen würde: „Wenn das Sonnenlicht zu hell ist, dann verdunkeln wir den Raum, schließen die Vorhänge und machen das Licht an! Dann nehmen sie bitte die Sonnenbrille ab und ziehen die Handschuhe aus.“ Der Staatsanwalt hat sich bei KWW nicht durchgesetzt. Es reichte ihm, dass KWW angab, eine Sonnenallergie zu haben. Das wurde alles in der Dokumentation „Eiskalte Spur“ (2019) gezeigt
https://www.teubo.de/history/1021KlausSchwarplys.htm

Vielleicht, weil man nicht allzu weit auseinander wohnte? Der damalige Behördenleiter OStA Sch wohnte ja nur wenige Schritte vom Hause von Harald und Birgit Meier in Brietlingen entfernt.
Und KWW hatte dort ja seine Dienste als Gärtner einer Nachbarin von Birgit Meier erwiesen. Man war ja mit seiner Gartenarbeit und ihm dort so sehr zufrieden, dass KWW sogar bei der Nachbarin, in den "besseren Kreisen" zu mindestens 2 Partys eingeladen wurde.
Das bestätigte Harald Meier selbst in "Eiskalte Spur".
Und Behördenleiter Sch. selbst war wie man dem oberen Link, einer Trauerrede seines Verbindungsbruders, entnehmen kann, in einer schlagenden Verbindung, die dem Coburger Convent unterstand.
Er war also auch mindestens sehr konservativ eingestellt, dazu kann sich jeder seine eigenen Gedanken machen. Man hatte sich eben von Seiten der OStAs auf den falschen Verdächtigen - Harald Meier- festgelegt.

https://familienanzeigen.genealogy.net/detailstod.php?ID=1710814&PID=531


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12.04.2024 um 23:20
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Die ehemalige Besitzerin dieses PKWs lebt mit Sicherheit auch nicht mehr. Ich gehe aufgrund des Autotyps von einer jungen Frau aus, vermutlich war es ihr erstes, eigenes Fahrzeug. Welcher Mann würde sich so ein Entchen auf sein Fahrzeug kleben?
Ein Vermisstenfall oder Tötungsdelikt, bei aufgefundener Leiche...bei dem zugleich der blaue Honda Civic dieser Frau verschwand und bis Heute nicht wieder aufgefunden werden konnte, sollte sich aber ermitteln lassen.

Ich vermute deshalb einen anderen Zusammenhang, bezogen auf diesen Fund, habe aber auch keine zündende Idee dazu.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Und Behördenleiter Sch. selbst war wie man dem oberen Link, einer Trauerrede seines Verbindungsbruders, entnehmen kann, in einer schlagenden Verbindung, die dem Coburger Convent unterstand.
Er war also auch mindestens sehr konservativ eingestellt, dazu kann sich jeder seine eigenen Gedanken machen.
Man muss in diesem Fall den geschichtlichen Kontext beachten.

Nach dem Ende der Nazi-Diktatur, mussten die Besatzungsmächte das juristische System, der jungen BRD komplett und schnell neu aufstellen.

Und man hatte da nicht wirklich eine "üppige Auswahl", um es einmal salopp zu formulieren. Alle erfahrenen Juristen, hatten sich entweder aus Überzeugung, oder aber aus dem Sachzwang diesen Beruf ausüben zu können, mit dem nationalsozialistischen Regime arrangieren müssen. Man konnte da an Richtern und anderen Juristen, nur die "übelsten Nazi-Charaktere" aussortieren.

Der "lange düstere Schatten", der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten, benötigte also Jahrzehnte, um sich aus dem juristischen System "ausschleichen" zu können.

Erst zu Beginn der 70er, konnten sich die Ersten Juristen mit Erfahrung, die gänzlich vom Nationalsozialismus unbelastet waren, in juristischen Führungspositionen etablieren.


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