Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

@suburbia
Das ist ziemlich spät, wenn man bedenkt, dass zwei Mädels ohne adäquate Ausrüstung und ohne sich im Urwald auszukennen, im Dschungel vermisst wurden. Vielleicht wären sie noch am Leben wenn die Suche früher begonnen hätte.

Wie dem auch sei, es ist so abgrundtief dramatisch. Mir tun diese zwei Mädchen so unendlich leid. Ich hoffe es geht ihnen gut, da wo sie jetzt sind und sie haben mit den Dingen, die ihnen widerfahren sind, Frieden geschlossen.

@teardrop.

Wenn ein Team aus Bergungsexperten, Forensikern, Kriminologen und einer Suchhundestaffel 2015 nach Panama fliegt, sich dort das gesamte Areal ansieht, weitere Überreste findet, alle Fakten aus erster! Hand kennt und dann mit einheimischen ortskundigen Beratern nach sorgfältiger Prüfung aller Möglichkeiten (Gewaltverbrechen vs Unfall) eine abschließende Meinung bildet, dann ist das mehr als mager?

Nun, da denkt wohl jeder etwas anders darüber.

Was die vielen schwarzen Bilder betrifft, für mich am naheliegendsten dass sie sich mit den Blitzen bemerkbar machen wollten, im Zusammenhang mit nächtlichen Suchen, Hubschrauber o.ä. den sie bemerkten. Auf der früher verlinkten tabellarischen Übersicht sieht man ja auch, dass es da Aktivitäten gab.

Allerdings müssten sie ja auf einer absolut freien Fläche gewesen sein, sonst wäre doch irgendetwas auf den Bildern sichtbar - Zweige, Blätter, Höhlendecke - ??? Könnte eine von beiden auf eine Art Anhöhe gelaufen sei, in der Hoffnung da würde man sie am ehesten bemerken?

Es bleibt mir ein totales Rätsel, warum sie nicht gefunden wurden, wenn es Suchen gab, sogar mit Hund...?

Tikki schrieb:Der Vater macht im verlinkten Video nicht den Eindruck man könnte Ihn mit Wahrscheinlichkeiten von Forensikern davon überzeugen seine Tochter wäre bei einem Unfall/Absturz uns Leben gekommen. Eben weil er bei der Vorort Begehung nicht die Möglichkeit dazu sah.

Was also konnte Ihn überzeugen?

In dem Bericht wurde das so dargestellt, dass die Fachleute eine Stelle ausgemacht hatten, die den Fotos ähnelt und unfallträchtig ist. Ein Ortskundiger hatte wohl ebenfalls auf diese Stelle hingewiesen, nachdem er die letzten Fotos gesehen hat. Zusätzlich wurde die These untermauert durch die gefundenen Knochen, die weggespült worden sein müssen. Die Stelle, die sowohl Fachleute, als auch Ortskundiger favorisierten, lag am Flusslauf und passte damit in die These. Ich denke, die Eltern konnten dem einfach nichts mehr entgegen setzen und haben sich der These angeschlossen.

Was mir bei der ganzen Sache einfach fehlt ist der Zeitpunkt des vermuteten Absturzes dort. Die Chance so einen Sturz 10 Tage lang zu überleben ohne Nahrung, Schutz und evtl. Trinkwasser halte ich für extrem gering. Daher kann ich nicht an einen Absturz am 01. oder 02.04. glauben. Da ist in der Zeit bis zu den letzten Fotos etwas anderes vorgefallen und dass ist das eigentlich Mysteriöse an diesem Fall.

Letztendlich glaube ich ja auch an den schlussendlichen Unfall am Flussufer, aber es spricht viel dafür, dass sich die beiden vorher in einer ganz anderen Notlage befanden. Das kann ein echtes Verirren, oder auch eine Verschleppung beinhalten. Die geringe Anzahl an Notrufen spricht für mich nach wie vor für eine Verschleppung. Bei einem Verlaufen wären viel mehr Notrufe abgesetzt worden.

Nochwas zu eurer Blitzlichttheorie:

Wenn man mit einem Blitzlicht genau nach oben blitzt, kann niemand das bemerken, eben weil das Licht nach oben wegstrahlt.

Um sich bemerkbar zu machen, muss man schon halbwegs waagerecht blitzen...

Also sehr schwache Theorie...

@Zafira

das Problem, denke ich, war halt, dass sie als erwachsene Menschen im Hostel aus-und eingehen konnten wie sie wollten. Anscheinend machte man sich erst Sorgen, als sie auch den gesamten 2.4. über dort nicht auftauchten und wurde dann am darauf folgenden Tag aktiv.

Die Geschichte ist einfach nur tragisch, im Endeffekt auch eher zweitranging, was genau passierte.
Als Familie würde ich auch denken, sie kommen nicht mehr zurück, egal ob es nun aufgeklärt wird oder nicht.

@AveMaria

eine Verschleppung, bei der sie dennoch Zugang zu den Handys hatten.. oder wie stellst du dir das vor?
aber ich neige ja auch irgendwie zu einer Verschleppung oder zumindest Fremdeinwirkung, weil das Gesamtbild mir einfach viel zu unrund und seltsam erscheint. dafür spricht auch, dass es in den letzten Tagen erst so richtig viel 'Aktivität' gab, da muss es einen Wendepunkt gegeben haben vorher.

@subhuman

gute Theorie, aber man weiß doch nicht ob die Mädchen das gewusst haben mit dem Blitzlicht.

@AveMaria
Ich glaube schon daran, dass sie am 1. Tag bzw in der 1. Nacht abgestürzt sind. Wir wissen nicht, wie viel von ihrer Nahrung sie zu diesem Zeitpunkt schon verzehrt hatten bzw wieviel sie mit dabei hatten. Ich glaube kaum, dass sie den ganzen Tag wandern gehen OHNE eine Jause mitzunehmen. Die roten Plastiktüten sprechen auch dafür, dass sie vielleicht auch noch Obst dabei hatten. Dh am Tag ihres Verschwindens haben sie sicher etwas gegessen. Je nachdem ihre Lage misslich wurde, kann auch sein, dass sie mit dem Rest ihrer Nahrung gespart haben.
Dh sie könnten also auch am 2. Tag noch etwas zu Essen gehabt haben.
Dann sind es nur noch 8 Tage. Ohne Essen kommt man länger aus, ohne Wasser nicht. Da sie in Flussnähe waren, nehme ich an, sie haben dieses Wasser getrunken.

Das mit den Notrufen ist auch so ne Sache. Wir wissen nicht mit wieviel Akku sie in den Urwald gestartet sind. Ich glaube schon, dass sie gezielt Notrufe abgesetzt haben um Akku sparen zu können.

An eine Verschleppung glaube ich nicht mehr. Nur an einen Absturz. Vielleicht ist auch eine ausgerutscht, die andere wollte sie wieder hochziehen und dann sind beide in den Abgrund gefallen.

@suburbia
Oh ich glaube schon, dass es für die Familie geklärt ist. Die Dinge liegen doch klar auf der Hand. Hier in diesem Forum wird nur diskutiert, weil es interessant ist, es auszudiskutieren und weil niemand hier persönliche Emotionen in den Fall einbringt.
Für mich ist es auch geklärt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es so war, wie ich ein paar Seiten vorher geschrieben habe.

Da muss ich aber jetzt nochwas loswerden:

Niemand hier weiss wirklich, ob die orangen Tüten, Kondome, Plastikfetzen oder was auch immer tatsächlich von den beiden stammen, oder ob sie sich schon vorher an diesem Ort befanden und sie sie einfach nur fotografiert haben, warum auch immer...

@stanmarsh
Allerdings sollte man sich dabei vor Augen halten, wie das Meiste zunächst ablief - nämlich absolut amateurhaft und chaotisch. Die Shorts und der Rucksack sollen durch etliche Hände gegangen sein, Abgleiche von Fingerabdrücken gab es nicht! Kaum etwas wurde bei den ersten Suchen und auch bei den Auffindesituationen fotografisch dokumentiert, Orte wurden falsch oder ungenau angegeben, hinterher widerrufen. Aus einem 100-Teile-Puzzle wurde ein 1000-Teile-Puzzle... Komplett ausgeschlossen wird in dem offiziellen Abschlussbericht scheinbar ein Eingreifen Dritter/Vierter usw., sprich ein Verbrechen. Woran man das festmacht, weiß ich nicht - sie werden Gründe haben. Alles andere sind größtenteils Annahmen, vieles bleibt auch bei den Forensikern und sonstigen Ermittlern sehr spekulativ. Unbefriedigend.

@subhuman
Genau so sehe ich das auch, wie bereits geschrieben. Kann sich ja auch schlecht feststellen lassen..

@Zafira
ich seh das auch alles wie du.

Essen ist nicht so tragisch, innerhalb von nicht mal zwei Wochen verhungert man nicht.

Syrah schrieb:Ich kenn mich mit Technik nicht aus, kann es sein dass die Kamera so beschädigt wurde dass die meisten Bilder schwarz wurden und nur drei wurden was?

Ja, das mit der Kamera ist in der Tat sehr interessant.
Tagelang bleibt sie im Rucksack, dann, eines Nachts wird sie hervorgeholt und Fotos gemacht, auf denen nichts oder eigenartige Dinge zu sehen sind.
Warum?

Diese seltsame Vorrichtung zum Vertreiben von Insekten - ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Mädchen das gemacht haben sollten. Oder zum Wasserschöpfen? Kommt mir einfach abwegig vor. Wenn man eine Kamera bedienen kann, auf seinen Handy Notrufe tippen, dann kann man sich doch auch zum Wasser beugen?

in dem einen Forum wurde diskutiert, dass eine sichere Möglichkeit, vorher gelöschte Fotos unwiederherstellbar zu löschen, wäre, zusätzliche Fotos zu machen

Auch könnte die Kamera tatsächlich "kaputt" erschienen sein (durch Feuchtigkeit), nach Trocknung aber wieder normal funktioniert haben.

stanmarsh schrieb:Wenn ein Team aus Bergungsexperten, Forensikern, Kriminologen und einer Suchhundestaffel 2015 nach Panama fliegt, sich dort das gesamte Areal ansieht, weitere Überreste findet, alle Fakten aus erster! Hand kennt und dann mit einheimischen ortskundigen Beratern nach sorgfältiger Prüfung aller Möglichkeiten (Gewaltverbrechen vs Unfall) eine abschließende Meinung bildet, dann ist das mehr als mager?

Nun, da denkt wohl jeder etwas anders darüber.

Die offizielle Begründung ist dennoch mehr als mager (mag ja sein, dass mehr Einzelheiten bekannt sind, die plausibel einen Unfall erklären können, die offizielle Bekanntmachung ist dazu leider nicht geeignet):

Forensiker identifizieren ein Gebiet (aufgrund welcher Faktenlage auch immer; mögliche zurückgelegte Distanz, Absturzgefahr, was auch immer) als möglichen Ort für einen tödlichen Unfall.

Dieses Gebiet "x" wird dann von einem Einheimischen, der später die Nachtfotos sieht, wiedererkannt. (nach dem Motto: Das schaut ja aus, als wäre das x.)

Und das ist dann das unschlagbare Argument dafür, dass es sich um einen Unfall gehandelt haben muss?
Das wäre mir viel zu dürftig.

Zumindest müsste noch die These schlüssig erklärt werden, weshalb denn mit Sicherheit ein Verbrechen ausgeschlossen werden kann.
Ja, weshalb denn eigentlich?

Weil nichts gestohlen wurde?

Weshalb dieses kategorische Statement, ein Verbrechen könne man mit Sicherheit ausschließen? Erschließt sich mir persönlich nicht.

Zafira schrieb:Da sie in Flussnähe waren, nehme ich an, sie haben dieses Wasser getrunken.

Verdursten tust du nach 3 Tagen. Wenn sie noch in der Lage waren, Wasser zu organisieren, hätten sie auch tagsüber fotografieren und nach Hilfe schauen können. Irgendwo am Flusslauf kommt man auch wieder nach oben, wenn das Flussbett so trocken ist, wie es das Steinbild zeigt. Verletzt dort zum Liegen gekommen wären sie am 05.02. verdurstet.

Zafira schrieb:Hier in diesem Forum wird nur diskutiert, weil es interessant ist, es auszudiskutieren und weil niemand hier persönliche Emotionen in den Fall einbringt.

Ich hatte selten so viele Emotionen wie bei diesem Fall - die Vorstellung, was sich da in den letzten Tagen ihres Lebens abgespielt hat, egal ob Verlaufen oder verschleppen, oder verunglücken, die letzten Tage und Nächte müssen Horror gewesen sein. Also ich habe hier einige persönliche Emotionen... :-//

@Lovisa

Ohne stichhaltige Beweise kann man gar nichts zu 100% ausschließen und das wurde im offiziellen Bericht auch bestimmt so nicht getan. Wer schon mal ein Gutachten, einen Polizeibericht oder ähnliche Dokumente gelesen hat, der kennt die gestelzten Formulierungen dort.

Man schließt aber gerne mit einer der wahrscheinlichsten Theorien, die am wenigsten Widersprüche mit in der Spurenlage aufwirft.

Aus diesen viele Aktenordnern dicken Ermittlungsakten wird dann eine (Presse)Erklärung verfasst, die das ganze etwas vereinfacht und kürzer darstellt, diese haben wir auf der offiziellen Seite zu lesen bekommen.

Damit kann man sich zufrieden geben oder auch nicht, unbefriedigend ist Situation auf alle Fälle. Selbst bei 100% Aufklärung des Falls würden die Eltern vielleicht trotzdem nicht zur Ruhe kommen, wenn der Unfallgrund z.B. vollkommen belanglos und vermeidbar gewesen wäre.

@AveMaria

AveMaria schrieb:Ich hatte selten so viele Emotionen wie bei diesem Fall - die Vorstellung, was sich da in den letzten Tagen ihres Lebens abgespielt hat, egal ob Verlaufen oder verschleppen, oder verunglücken, die letzten Tage und Nächte müssen Horror gewesen sein. Also ich habe hier einige persönliche Emotionen... :-//

Seit wir die Rahmendaten nach den ersten paar Seiten geklärt hatten, basiert diese Diskussion fast ausschließlich auf Emotionalität, weil uns das Schicksal so sehr bewegt und gruselt.
Auf der Metaebene findet sogar eine Schuldzuweisung bzw. Entlastung statt. Ein Unfall haben die beiden selbst verschuldet und wenn man mal genauer hinsieht, dann wird vermutlich sogar nur eine den entscheidenden Moment verschuldet haben und die andere hineingezogen haben.

Wer ein Verbrechen vermutet, der spricht die beiden frei von jeglichem Selbstverschulden. Je mehr man eine gewisse Leichtsinnigkeit ausschließt (= frühere Umkehr), desto mehr befreit man sie davon.

@stanmarsh
Nach Aussage Angehöriger wurde in beiden erstellten Gutachten/Abschlussberichten ein Verbrechen "definitiv" ausgeschlossen. Ob man das nun wahrhaben will oder nicht - ich sage ja auch für MICH, das ist unbefriedigend... b.t.w.: der offizielle Bericht ist nirgends veröffentlicht worden, nur eine daraus formulierte Pressemeldung

Ich nehme mal an das die Beiden noch mehr mit hatten, als das was auf dem Bild als Rucksackinhalt dargestellt wurde!
Es ist vielmehr der Rest welcher, weil im Rucksack, nicht fort gespült wurde!

Den Bildern nach verlief der Trail teilweise in oder zumindest am Flußbett und dieses steigt in alpinen Gelände, bei starkem Niederschlag rasch an fließt als Sturzflut hinab. Genauso schnell sinkt der Pegel auch wieder und man kann darin wandern!

Vielmehr nehme ich an das es gar keinen Sturz gab sondern die Mädels sich tatsächlich verirrt haben. Dies erklärt auch weshalb sie sich wahrscheinlich nicht getrennt haben und eher an Entkräftung bzw. Dehydrierung gestorben sind. Die Nutzung der Kamera erfolgte zum "auf sich aufmerksam machen".

Es ist sehr tragisch was mit den Beiden geschehen ist aber kein Verbrechen!

hatten die Mädels die gleiche Handymarke so das man die Akkus tauschen kann?