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Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

21.355 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Verschwunden, Südamerika, ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

30.10.2016 um 00:30
@alle
Weiß denn bitte jemand definitiv, von wann bis wann die Regenzeit war im Jahr als die Mädchen verschwanden und ob der Regen außergewöhnlich oder normal war? Wäre sehr hilfreich. Und wie hoch kann so ein Fluß steigen?
Habe gerade mal die Landkarte von Bouquete angeschaut. Dort erkennt man ganz genau, dass nach dem Mirador Niemandsland ist. Die Mädchen haben doch bestimmt mal einen Blick drauf geworfen oder es wurden ihnen gesagt, dass nach dem Trail nix mehr ist, was mit Besiedelung zu tun hat. Es kann doch nicht sein, dass sie sich dorthin gewagt haben, bzw leichtsinnig verlaufen haben. Selbst wenn sie sich verirrt haben, dann muss ihnen doch eingenk einer Wanderkarte oder Landkarte bewußt gewesen sein, dass flussabwärts, zum Atlantik hin, kein Dorf oder ähnliches zu erreichen ist! Wenn sie zum Zeitpunkt des ersten Notrufes umgekehrt wären (zumindest eine von ihnen) dann wäre sie noch bei Tageslicht mindestens zum Mirador oder weiter gekommen, um Hilfe zu holen. Oder am nächsten Morgen wäre das ein leichtes Unterfangen gewesen! Was hat sie daran gehindert, am nächsten Tag bis zum Pianista Trail zurück zugehen und auf Hilfe zu warten. Dort waren doch täglich Guides mit Touristen unterwegs! Was hat sie gezwungen, auf dem Quebrada weiterzugehen.


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Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

30.10.2016 um 00:34
@Hathora

Der erste Regen hatte kurz am 8.4. begonnen, dann war es noch einige Tage trocken. Du kannst hier die Zeit eingeben, die du wünscht:

https://www.wunderground.com/history/airport/MPDA/2014/4/8/DailyHistory.html?req_city=David&req_state=&req_statename=Panama&reqdb.zip=00000&reqdb.magic=16&reqdb.wmo=78793


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30.10.2016 um 00:39
Zitat von lillebylilleby schrieb:Hier kannst du es gerne mit einem Übersetzungsprogramm deiner Wahl nachlesen, daß die 112 ebenfalls Notrufnummer für Costa Rica ist (neben 911):
Ich halte mich ans deutsche Wiki und da findet sich auch nur die 911 für Costa Rica.

Wikipedia: Notruf#Die Notrufnummern

Davon abgesehen ist dieses Gedankenspiel aber auch ziemlich müßig, da es eben mal wieder viel logischer ist, daß zwei Mädchen aus den Niederlanden zuerst die europäische Notfallnummer und dann später die internationale wählen, als daß Täter dieses Spielchen inszinieren.
Zitat von HathoraHathora schrieb:Wenn sie zum Zeitpunkt des ersten Notrufes umgekehrt wären (zumindest eine von ihnen) dann wäre sie noch bei Tageslicht mindestens zum Mirador oder weiter gekommen, um Hilfe zu holen. Oder am nächsten Morgen wäre das ein leichtes Unterfangen gewesen! Was hat sie daran gehindert, am nächsten Tag bis zum Pianista Trail zurück zugehen und auf Hilfe zu warten. Dort waren doch täglich Guides mit Touristen unterwegs! Was hat sie gezwungen, auf dem Quebrada weiterzugehen.
Wenn sie sich bereits kurz hinter dem Mirador verlaufen haben, dann war es eben kein "leichtes Unterfangen" mehr, auf den Pianista zurückzufinden. Vielleicht sind sie auch von einem Rundweg ausgegangen, der im Lonely Planet mißverständlich erklärt wurde.


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30.10.2016 um 00:39
Zitat von HathoraHathora schrieb: Es kann doch nicht sein, dass sie sich dorthin gewagt haben, bzw leichtsinnig verlaufen haben. Selbst wenn sie sich verirrt haben, dann muss ihnen doch eingenk einer Wanderkarte oder Landkarte bewußt gewesen sein, dass flussabwärts, zum Atlantik hin, kein Dorf oder ähnliches zu erreichen ist!
WENN sie eine landkarte dabei hatten - was ich zu bezweifeln wage, wenn ich mir anschaue wie unausgerüstet sie losgelaufen sind.
es wird ja vermutet, dass sie bewusst runter zum fluss sind bzw. ihn wohl entlang gehen wollten nachdem sie sich verlaufen haben. eine der beiden, ich weiß nicht mehr wer, war trekking und alpin-erfahren u. unter wanderern sei es anscheinend eine weit verbreitete regel, zumindest wohl in unseren breitengraden, dass wenn man sich verirrt eben an flüssen entlang zu läuft bzw. sich an ihnen zu orientiert. hier in dem fall war es leider die falsche entscheidung!


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Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

30.10.2016 um 00:43
@MysteryGuy
@lilleby
@Hathora
@Photographer73

Wenn ich auf dem von @MysteryGuy eingestellten Bild sehe, wie hoch die Kabelbrücke verläuft, dann muss ich annehmen, dass dieser Felsen in der Regenzeit öfters überspült wird, auf dem die Jeans-Shorts gelegen haben soll.

@Hathora

Karte hatten sie wohl keine.
Entweder sie hatten sich bereits so verlaufen, dass sie nicht zurückfanden (überall hohe Bäume und deswegen keine Landmarken sichtbar an denen man sich orientieren kann) oder sie konnten nicht auf dem gleichen Weg zurück, vielleicht war der Weg unzugänglich geworden (z.B. Erdrutsch), zu steil (sie kamen zwar runter aber nicht wieder rauf, vielleicht weil sie zwischenzeitlich verletzt waren) etc.


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30.10.2016 um 00:45
Kris short waren Daisy Dukes, Jeans. Baumwolle.

http://www.trainingsworld.com/sportarten/laufen-sti129744/verletzung-lauf-wolf-bekommt-wieder-los-2909249.html
„....hat schon so manchen Starter zum Aufgeben gezwungen..........
.....Zunächst ist die Kleidung entscheidend“, sagt Hautarzt Dr. Andreas Degenhardt. „Oft wird die Haut an den Oberschenkeln oder die Brustwarzen durch zu locker sitzende Hosen und T-Shirts abgerieben. Ganz schlecht sind Baumwollstoffe, die sich mit Schweiß voll saugen und auf der Haut kleben. Mit jeder Bewegung reibt der Stoff auf der Haut entlang, bis diese schließlich komplett abgerieben ist......“



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30.10.2016 um 00:53
@MysteryGuy schrieb:
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:Die Unfalltheorie geht ungefähr so, dass Kris beim Überqueren dieser "monkey bridge" verunfallt sein könnte (wozu Müdigkeit, Erschöpfung, Unterernährung usw. beigetragen haben könnten). Sie war entweder sofort bewusstlos/tot oder Bewusstlosigkeit/Tod traten nach einiger Zeit, nämlich in der Nacht des 08.04, ein. Mutmaßlich Lisanne hat an dieser Stelle die ca. 90 Bilder gemacht, wo auch Kris mit einer blutenden Kopfwunde drauf zu sehen ist. Es wird davon ausgegangen, dass Lisanne möglicherweise Todeszeitpunkt und Sterbeort von Kris dokumentieren wollte und andererseits in ihrer ersten Nacht alleine im Dschungel vielleicht tatsächlich den Blitz auch als Lichtquelle benutzt hat.
Kleine Gruseltheorie am Rande: Eventuell kamen auch schon die ersten "Interessenten" an Kris' Leiche aus dem Reich der Tiere, die Lisanne per Blitz vertreiben wollte.
Etwas weniger gruselig: Es regnete eindeutig sehr stark als die Bilder gemacht wurden. Vielleicht hatte Lisanne auch Angst, dass es Kris' Leiche mit der Strömung weg spült und sie machte deshalb einige der Fotos bzw. nutzte die Lichtquelle zur Überprüfung der Wasserhöhe.
Meine Verbrechenstheorie geht etwa so, daß Lisanne und Kris am kleinen Quebrada zurückliefen, wo sie herkamen. Das einzige Foto zwischen den normalen und dem Nachtfoto, das dies womöglich hätte beweisen können, konnte leider nicht wiederhergestellt werden. Sehr stark scheint es auch nicht gerade zu regnen zur Zeit der Nachtfotos. Oder wie erklärst du dir das trockene WC-Papier, und daß Spiegel und Felsen trocken sind? Weder Pflanzen noch Plastiktüten zeigen irgendwelche Wasserspuren. Wenn jemand gewisse Tierchen hätte vertreiben wollen, müßten doch auch welche auf den Fotos zu sehen sein und manche Tierchen zieht ja gerade Licht magisch an. Davon ist auch nichts erkennbar, auch nichts vom Wasserstand, der dann auf dem Foto zu sehen wäre. Blitze mal in stockdunkler Nacht herum, dann wirst du merken, daß du völlig geblendet davon bist und erst recht nichts mehr sehen kannst.
Naja, da vertraue ich dann doch eher den Experten, die das durchaus für möglich halten, da kurz nach dem Verschwinden der Mädchen die Regenzeit dann richtig los ging. Als Aasfresser kommen eine Vielzahl von Tierarten in Betracht. Von Säugetieren bis Vögeln, Fische, Reptilien, Amphibien usw...
Diese stellt also nur eine Anomalie fest, nämlich dass an den Fundstücken mehr Abnutzungsspuren hätten sein müssen und man dies noch mal näher hätte untersuchen sollen. Sie hält den relativ schnellen Zerfall der Körper aber für normal, ebenso wie den unterschiedlichen Verwesungsgrad.
Und wurde es denn jemals näher untersucht? Vielleicht interessiert dich der Film über forensische Anthropologie. Hier wird der Verwesungsvorgang genau untersucht, die Zeit durch eine genaue Formel bestimmt (ich hoffe, es gruselt dich nicht zu sehr):

Video nicht jugendfrei (Login erforderlich)



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30.10.2016 um 00:56
Zitat von HathoraHathora schrieb:Wenn sie zum Zeitpunkt des ersten Notrufes umgekehrt wären (zumindest eine von ihnen) dann wäre sie noch bei Tageslicht mindestens zum Mirador oder weiter gekommen, um Hilfe zu holen.


Der Notruf wäre ja ohne Verirren nicht nötig gewesen. Die Mädels waren clever. Die wussten um 16:39 Uhr ganz genau, dass sie nicht mehr im Hellen nach Boquete kommen werden, selbst wenn sie sich mal eben zum Mirador beamen könnten. Die hatten aber zu dem Zeitpunkt vermutlich keinen blassen Schimmer mehr, wo der Mirador überhaupt ist oder wo sie überhaupt sind.
Zitat von HathoraHathora schrieb:Oder am nächsten Morgen wäre das ein leichtes Unterfangen gewesen! Was hat sie daran gehindert, am nächsten Tag bis zum Pianista Trail zurück zugehen und auf Hilfe zu warten. Dort waren doch täglich Guides mit Touristen unterwegs! Was hat sie gezwungen, auf dem Quebrada weiterzugehen.
Die Tatsache des Sich-Verlaufen-Habens könnte dem "mal eben" zum Pianista zurück laufen durchaus diametral entgegen gestanden haben ;) . Und natürlich sind in dem Gebiet Guides mit Touristen unterwegs, aber es gibt unzählige Pfade und Zuflüsse des Culebra.
Zudem noch mal der Hinweis, dass sich selbst Einheimische dort schon mal verirren. Einer der Guides berichtete dem DailyBeast Redakteur bei dessen Recherchen von einheimischen Mitgliedern einer Guide-Trainingsmission. Die haben sich erst verlaufen und dann zu allem Überfluss auch noch zerstritten über den richtigen Weg. Er musste sie dann wieder einsammeln...
Ich glaube Du unterschätzt das Gewirr an Pfaden massiv. Die Mädels eventuell auch... gut möglich, dass die an einer dieser Kabelbrücken länger Position bezogen haben nach dem Motto "da muss ja irgendwann mal irgendwer kommen", aber es kam tagelang keiner. In so einer Gegend mit unzähligen Pfaden und Kabelbrücken kann das schon passieren...
Auch die Ngobe Eingeborenen gehen diese Pfade in der Regenzeit wohl nur, wenn es unbedingt sein muss und die Regenzeit fängt im April an (April bis Oktober). Zwar soll es in den ersten Apriltagen noch relativ trocken gewesen sein, aber die Eingeborenen werden wissen, dass das Wetter sehr schnell umschlagen kann und wenn es da regnet, dann richtig. Tropen halt...


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30.10.2016 um 01:04
@lilleby
@Hathora

Von Klimadaten des meernah gelegenen Ortes David kann man kaum Rückschlüsse auf das Klima im Nebelwald auf einem Gebirgskamm ziehen.
Dort an der Continental Divide wird es auch viel häufiger regnen.


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30.10.2016 um 01:13
Zitat von lillebylilleby schrieb:Meine Verbrechenstheorie geht etwa so, daß Lisanne und Kris am kleinen Quebrada zurückliefen, wo sie herkamen.
Mitten in der Nacht? Mit Sicherheit nicht.
Zitat von lillebylilleby schrieb:Sehr stark scheint es auch nicht gerade zu regnen zur Zeit der Nachtfotos. Oder wie erklärst du dir das trockene WC-Papier, und daß Spiegel und Felsen trocken sind?
Erstens unterschiedliche Zeiten (die Fotos sind über mehrere Stunden hinweg gemacht worden und nicht alle am Stück) und zweitens war die Position, von der aus die Bilder gemacht wurden, teilweise durch das Laubdach des Urwalds geschützt (weswegen es für unwahrscheinlich gehalten wird, dass die Mädels Signale für Rettungskräfte geben wollten, denn unter dem Laubdach hätte die ja keiner wirklich sehen können). Auf einigen der Bilder sind aber definitiv die Reflektionen von Regentropfen erkennbar. Es muss also geregnet haben.

Zur "Biographie einer Leiche"... wie von Frau Dr. Reichs in dem von mir verlinkten Artikel gesagt, folgt die Verwesung im Urwald völlig anderen Gesetzmäßigkeiten, da dort vielschichtige Prozesse stattfinden und es eine ungewöhnlich hohe Zahl von (Mikro-)Organismen, also Verwertern, gibt.
Ich war selbst wie gesagt schon mal im Amazonasgebiet. Du kannst dort nicht ins Wasser greifen ohne die Hand voll Viehzeugs zu haben... kleine Insekten, Käfer, Minifische... da ist Leben überall. Hier wurde schon manchmal spektakulär von Jaguaren geschrieben, was auch durchaus sein kann, dass sich da mal einer bedient, aber 90%+ der "Arbeit" erledigt das Viehzeug, was man gar nicht oder kaum mit bloßem Auge erkennen kann und den Rest besorgen dann größere Insekten, Vögel und Amphibien/Reptilien und kleine Säugetiere (Mäuse/Ratten).


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Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

30.10.2016 um 01:20
@MysteryGuy
Du warst schon mal auf dem Pianista Trail?
Nein ich auch nicht. Aber ich vertraue dahingehend den Spezialisten:
Frank van der Goot, einer der Teamleiter der Suchmannschaft (er war also definitiv auf und auch um den Pianista Trail) sagte, es sei einfach unmöglich, in diesem Bereich verloren zu gehen. Und "Jeder, der vorschlägt, dass sich die Mädchen verlaufen haben, ist einfach niemals selbst in diesem Gebiet gewesen".
Quelle: Das postete Seli auf Seite 19 als eine Übersetzung. Woher diese Übersetzung stammt, kann ich nicht eruieren.
Der Dschungelexperte Rick Morales, der selbst zu Fuß Panama durchquerte (also auch er war selbst vor Ort) glaubt, dass das Verschwinden der Mädchen von Dritten verursacht worden sein muss.
Quelle: Die Zeitung HLNBE Nieuws&Sport vom 20.10. 2016
btw glaube ich nicht, dass Menschen, die wissen, dass sie sich leicht verlaufen, in einem fremden Land solche Touren alleine unternehmen. Meine Schwägerin würde nicht mal in unserem Wald alleine Pilze suchen. Ich dagegen traue mir zu, mich in jedem fremden Wald zu bewegen. Und ich weiß, ich verirre mich nicht. (nicht im Wald und nicht in einer Großstadt) Ich würde einfach nur den Weg zurückgehen, den ich gekommen war. So konnte ich mich auch in Kairo ohne Schwierigkeiten bewegen.
So wie die Mädchen beschrieben wurden von ihren Eltern, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie leichtsinnig und naiv und ganz ohne Vorbereitung wie Hansguckindieluft mit Pfeifen und Singen und ohne auf den Weg zu achten dahingeschlendert sind, bis plötzlich eine sagte: "Wir haben uns verirrt". Schaut doch mal die Vegetation dort an. Da kann man nicht "vom Weg abkommen", denn da müßte man sich schon mit der Machete einen Pfad bahnen.


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30.10.2016 um 01:28
@Hathora

Sie werden den Hauptpfad schon absichtlich verlassen haben.
Und dann sieht der Dschungel überall ziemlich gleich aus, nicht wie Kairo, das an jeder Ecke anders aussieht und wo du dich an höheren Bauwerken, wie Türmen und anderen Landmarken orientieren kannst.

Doch, sie gingen ohne sich ausreichend zu informieren, ohne Vorbereitung und ohne brauchbare Ausrüstung los.


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30.10.2016 um 01:30
Zitat von HathoraHathora schrieb:Du warst schon mal auf dem Pianista Trail?
Nein ich auch nicht. Aber ich vertraue dahingehend den Spezialisten:
Frank van der Goot, einer der Teamleiter der Suchmannschaft (er war also definitiv auf und auch um den Pianista Trail) sagte, es sei einfach unmöglich, in diesem Bereich verloren zu gehen.
Die haben sich ja auch NICHT auf der einfachen Pianista Seite verlaufen, sondern jenseits der CD. Dafür sprechen die Bilder, die sie selbst nach dem Erreichen des Mirador angefertigt haben. Diese Bilder stammen laut Expertenmeinung wegen der Vegetation usw. von der Boquete abgewandten Seite. Nicht die Nachtbilder, sondern einige der Tagbilder, auf denen nur noch Kris zu sehen ist.
Einfach ausgedrückt: Die Mädels sind den Berg auf dem Anfängerpfad (Pianista) hoch geklettert, aber haben dann -warum auch immer- den Abstieg über die "Expertenseite" versucht.
Es gibt da verschiedene Möglichkeiten: Abenteuerlust, da sie gut in der Zeit am Mirador angekommen waren und Traumwetter herrschte. Oder sie gingen irrtümlich davon aus, dass es sich tatsächlich um einen Rundweg handelte oder sie vermuteten eine Verbindung von Stadt zu Stadt, wenn man einfach weiterging. Der Pianista Trail endet mit einem "End of Trail" Schild, aber der Trail geht de facto wohl weiter und zwar genau in dieses Gewirr von Pfaden und Zuflüssen des Culebra hinein. L&K könnten aber geglaubt haben, dass es dort zu einem Ort wie Boquete weiter gehen könnte. Man weiß es nicht... aber sie müssen in dem Gebiet gewesen sein, da es ja sogar eigen angefertigte Bildbeweise gibt (die laut VT ja glaube ich die Entführer gemacht haben sollen... na gut, wer das glauben möchte, dem sei das unbelassen :) ).


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30.10.2016 um 01:31
Zitat von HathoraHathora schrieb:btw glaube ich nicht, dass Menschen, die wissen, dass sie sich leicht verlaufen, in einem fremden Land solche Touren alleine unternehmen.
Es gibt für alles ein erstes Mal. Ich kann mich zig Mal irgendwo zurechtfinden und verlaufe mich dann, durch einen blöden Zufall, doch irgendwann. Wer das bestreitet, macht sich was vor.
Zitat von HathoraHathora schrieb:Ich dagegen traue mir zu, mich in jedem fremden Wald zu bewegen.
Zitat von HathoraHathora schrieb:Ich würde einfach nur den Weg zurückgehen, den ich gekommen war.
Dir ist schon klar, daß man den Dschungel nicht mit irgendeinem Wald oder einer Stadt vergleichen kann ?
Zitat von HathoraHathora schrieb:Frank van der Goot, einer der Teamleiter der Suchmannschaft (er war also definitiv auf und auch um den Pianista Trail) sagte, es sei einfach unmöglich, in diesem Bereich verloren zu gehen.
Es behauptet auch niemand, daß sie auf dem Pianista verloren gegangen sind oder sich dort verliefen. Dir scheint aber immer noch nicht klar zu sein, daß der Trail ab dem Mirador vollkommen andere Ansprüche stellt. Sich dort zu verlaufen, einmal falsch abzubiegen o.ä. ist ein leichtes. Und daß sie über den Mirador hinausliefen ist ja belegt.


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30.10.2016 um 02:26
@Hathora
Zitat von HathoraHathora schrieb:Und wie hoch kann so ein Fluß steigen?
Da wir uns ja in unmittelbarer Nähe zur Quelle der Wasserläufe befinden, zudem ein starkes Gefälle durch die Hochlage besteht, fließt der zusätzliche Wassereintrag durch Niederschlag rasch ab.

Je weiter wir uns von der Quelle entfernen, desto mehr Wasser führt der Wasserlauf.


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30.10.2016 um 11:57
@MysteryGuy

lilleby schrieb:
Zitat von lillebylilleby schrieb:Meine Verbrechenstheorie geht etwa so, daß Lisanne und Kris am kleinen Quebrada zurückliefen, wo sie herkamen.
MysteryGuy schrieb:
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:Mitten in der Nacht? Mit Sicherheit nicht.
Nein, mitten in der Nacht ganz sicher nicht! Das letzte Foto, das Kris am 1.4. am kleinen Quebrada zeigt, wurde um 13.54 h aufgenommen. Es spricht nichts dagegen, daß sie hier umgekehrt sind. Sie hatten einen Rückweg von 3 Stunden vor sich, um dann um 17 h vor Einbruch der Dunkelheit wieder bei ihrem Ausgangspunkt anzugelangen.
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:Erstens unterschiedliche Zeiten (die Fotos sind über mehrere Stunden hinweg gemacht worden und nicht alle am Stück) und zweitens war die Position, von der aus die Bilder gemacht wurden, teilweise durch das Laubdach des Urwalds geschützt (weswegen es für unwahrscheinlich gehalten wird, dass die Mädels Signale für Rettungskräfte geben wollten, denn unter dem Laubdach hätte die ja keiner wirklich sehen können). Auf einigen der Bilder sind aber definitiv die Reflektionen von Regentropfen erkennbar. Es muss also geregnet haben.
Die 90 Nachtfotos wurden am 8.4. zwischen 1.29 h und 3.54 h aufgenommen, also durchschnittlich etwa alle 2 Minuten ein Bild. Die von dir benannten Regentropfen hatte ich auch als solche gesehen, andere meinten, es wären Blütenpollen. Es hatte an diesem Tag zum erstenmal seit 1.4. zeitweise etwas geregnet. Die Tage danach war es wieder trocken.
Hier ein übersichtlicher Beitrag dazu: Beitrag von nodoc (Seite 507)
Kris Haar auf dem letzten Foto wirkt jedenfalls völlig trocken und sauber, auch keine "Tropfen" auf dem Foto. Womöglich in einem Raum fotografiert? Keines der erkennbaren Bilder verwackelt, trotz des angeblich so extremen physischen und psychischen Zustandes der Mädchen.
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:Zur "Biographie einer Leiche"... wie von Frau Dr. Reichs in dem von mir verlinkten Artikel gesagt, folgt die Verwesung im Urwald völlig anderen Gesetzmäßigkeiten, da dort vielschichtige Prozesse stattfinden und es eine ungewöhnlich hohe Zahl von (Mikro-)Organismen, also Verwertern, gibt.
Laut des von mir verlinkten Filmes ist der natürliche Verwesungsprozeß weltweit den gleichen Gesetzmäßigkeiten unterworfen. Die forensischen Anthropologen konnten mit ihren Versuchen eine Formel für die jeweilige Geschwindigkeit des Prozesses aufgrund der unterschiedlichen Gegebenheiten entwickeln.
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:90%+ der "Arbeit" erledigt das Viehzeug, was man gar nicht oder kaum mit bloßem Auge erkennen kann und den Rest besorgen dann größere Insekten, Vögel und Amphibien/Reptilien und kleine Säugetiere (Mäuse/Ratten)
...oder eventuelle Verbrecher mit ihren eigenen Beseitigungsmethoden...


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30.10.2016 um 12:19
Zitat von lillebylilleby schrieb:...oder eventuelle Verbrecher mit ihren eigenen Beseitigungsmethoden...
da ist er wieder, der punkt an dem jeder halt andere schlüsse zieht bzw. an der vermutung festhält, die er für wahrscheinlicher hält. da kann man sich hier noch ewig im kreis drehen.

mich persönlich z.B. haben die letzten seiten, v.a. die beiträge von MysteryGuy, doch noch einmal sehr bestärkt den unfallhergang als wahrscheinlichstes szenario anzusehen.


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30.10.2016 um 14:26
Zitat:
“I hiked it myself—the whole trail. I saw it with my own eyes,” said Enrique Arrocha, the lawyer who represented the Kremers family in the investigation, when I met with him in Boquete. “Once you start to go down the other side everything changes. The country is very wild. The mud comes up to here,” he slapped his leg at the knee.

Hier wird der Anwalt von K's Familie zitiert,der ,wie ich finde,recht plakativ den Wechsel in Begehbarkeit und Beschaffenheit auf dem Trail beschreibt,nachdem man am CD den Pianista beendet und auf der Boquete abgewandten Seite beginnt,in das
Gewirr von Pfaden abzusteigen.

http://www.thedailybeast.com/articles/2016/08/07/the-lost-girls-of-panama-the-camera-the-jungle-and-the-bones.html (Archiv-Version vom 27.10.2016)

Wenn K&L als Ausweichmanöver zur nicht wie geplant zustandegekommenen
Voluntier-Arbeit mit Kindern,über den besonders L. deprimiert gewesen sein soll, in kurz entschlossenem Aktionismus auf den Pianista-Trail gegangen sind,dann macht es m.E. Sinn anzunehmen,dass Beide genauso spontan am Endpunkt des Trails weiter(bergab) gegangen sind.
Auch uns,die wir uns mit diesem Fall aus echtem Interesse befassen,ist es nicht gleich klar,um wieviel sich der Weg für touristische, junge Europäerinnen verschlechtert,die "nur mal eben"losgewandert sind.
Man hätte sich-auch und gerade im Sinne der verzweifelten Eltern beider Mädchen-gewünscht,dass die letzten möglichen Fotos eingesetzt worden wären,um ein Szenario abzubilden,welches sich besser dechiffrieren lässt. Vorausgesetzt,mindestens eine der Frauen wäre dazu-wie auch immer-in der Lage gewesen.


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30.10.2016 um 15:17
@Photographer73
Ich weiß, dass sie über den Mirador hinausliefen. Ich hab doch auch vorher geschrieben, dass sie, wenn sie sich irgendeine Wanderkarte oder Landkarte angeschaut haben, wußten, dass dort "Niemandsland" ist. Und ich gehe davon aus, dass sie so eine Karte in der Woche, die sie schon in Bouquete weilten, zur Hand hatten, denn sie planten ja auch verschiedene Touren mit Guides. Das ist auch ein Grund für meine Annahme, dass sie nicht freiwillig diesen Weg weitergegangen sind anstatt umzukehren.
Es macht übrigens überhaupt keinen Unterschied, ob am Wegesrand Häuser oder Bäume stehen, (ob Dschungel oder Kairo, in dieser Wahnsinnsstadt sehen dort übrigens ganze Straßenzüge völlig gleich aus und im großen Bazar gibt es nur winzige Gäßchen, die sich wegen der nebeneinanderliegenden Läden auch gleichen wie ein Ei dem anderen) ) um sich zu verlaufen oder auch nicht. Ich merke mir einfach, wo ich z.B. links abgebogen bin. Auf dem Rückweg muss ich dann dort logischerweise rechts abbiegen. Wenn ich mir das merke wie Züge eines Schachspiels (z.B. 1. links, 2.links, 3. rechts usw) dann finde ich wieder dorthin zurück, wo ich bei 1 angefangen habe. So einfach ist das. Da kann ich doch gar nicht falsch abbiegen, egal wie verzweigt die Pfade sind. Zusätzlich kann ich mir freilich auch noch Wegmarken merken. Und dann gibt es noch den Sonnenstand, daran erkenne ich, in welche Richtung ich mich grob halten muss. Bis jetzt hat das jahrzehntelang prima geklappt. Und da mach ich mir überhaupt nichts vor, wenn ich behaupte, dass es auch weiterhin klappt, wenn nicht ein blöder Zufall es will, dass jemand, nachdem ich eine Kreuzung passiert habe, diese entfernt, damit mein Schachsystem durcheinander kommt. (Bitte letzten Satz nicht ernst nehmen!)


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30.10.2016 um 15:42
Glückwunsch zu Deinem Wunderkind-Dasein :) . Wenn jeder so ticken würde, dann hätte sich in der Geschichte der Menschheit noch nie jemand verirrt. Leider ist aber nicht jeder so ein Wunderkind wie Du, das sich alles perfekt einprägen kann und sogar im dichten Urwald noch locker die Sonne bzw. deren Stand erkennen kann. Für normale Nicht-Wunderkinder gilt leider der Grundsatz: Errare humanum est.


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