Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

@stanmarsh

Es ist aber die Frage, ob es tatsächlich so dunkel wird um
16:30 Uhr, wie es die Simulation in Google Earth darstellt.

So dunkel wird es da nicht sein wie in der Simulation. War letzten Sommer um ca 21.30 noch auf dem Brocken. Sonne ging im Dunst unter, aber selbst auf
dem Rückweg zwischen Bäumen und tiefer im Tal hab ich noch keine Taschenlampe gezückt.

Die beiden hatten ja keine Armbanduhren ( Handys im Rucksack ). Die haben durch das Verschwinden der Sonne wahrscheinlich da erst realisiert wie spät es ist und das bald ein gewaltiges Problem aus sie zukommt ( Übernachtung im Urwald ). Spätestes jetzt ist der Paniklevel auf Wolkenkratzerniveau gerauscht. Und ob man unter diesen Umständen noch rational den Rückweg sucht lasse ich mal dahin gestellt.

@inci2

Vermutlich nicht, man müsste aber vor Ort sein im April, um das abschließend zu bewerten.

Ich sehe das wie @tuctuctuc, das Verschwinden der Sonne hinter dem Berg wird die Panik befeuert haben.
Zu diesem Zeitpunkt war dann klar, dass sie es nicht mehr zurück schaffen bei Tageslicht, daher die Notrufe.

@stanmarsh
@tuctuctuc
@inci2

stanmarsh schrieb:Ich sehe das wie @tuctuctuc, das Verschwinden der Sonne hinter dem Berg wird die Panik befeuert haben.
Zu diesem Zeitpunkt war dann klar, dass sie es nicht mehr zurück schaffen bei Tageslicht, daher die Notrufe.

Plus der Tatsache, dass sie durch das Untergehen der Sonne HINTER dem Berg jetzt viel zu spät gemerkt haben, in die falsche Richtung gelaufen zu sein und damit richtig weit ab vom Schuss zu sein. Und auch keinen Plan zu haben, wie man wieder ans Ausgangsziel kommt.

Verloren, in der Mitte von Nirgendwo.

@Kreuzbergerin
@stanmarsh
@tuctuctuc
@inci2

Ich möchte da mal einen Gedanken von @inci2 wieder aufnehmen. Sie schrieb weiter vorn mal das sie annimmt das die beiden glaubten auf einem Rundweg zu sein.
In dem Video von Inci sieht man, dass sich die Kuhweiden von Boquete Richtung Mirador und jene die nach dem letzten Foto zu sehen sind, sehr ähnlich sehen. Das könnte bei den beiden den Eindruck erweckt haben, dass sie auf dem Rückweg sind. Durch diesen Glauben könnte man dann auch das Weiterlaufen über die Kuhweiden Richtung erster Seilbrücke erklären.

@stanmarsh
@tuctuctuc
@inci2

Was die Route von Lisanne und Kris angeht, überlege ich gerade ob die beiden nicht nach Quebrada 1 (das mit dem Foto) umgekehrt sind (wie auch der Vater von Kris spekuliert), also gar nicht zur Quebrada 2 gekommen sind, sondern zum Mirador zurückgegangen sind. (Deshalb keine Bilder von Quebrada 2)

Hier möchte ich eigentlich Bild 12 aus diesem Thread verlinken, gelingt mir aber nicht.

Auf diesem Bild sieht man die Suchrouten von Sinaproc, die am Mirador nach rechts gegangen sind, wo man dann irgendwann bei Haus 13 landet.

Vielleicht haben die beiden am Mirador diese (falsche) Route eingeschlagen und da sie schon auf der Bergspitze waren kam es ihnen gar nicht falsch vor, dass es bergab ging.

Und erst um 16:30 beim Dunkel werden und dem Sonnenuntergang hinter dem Berg realisierten sie in die falsche Richtung gelaufen zu sein.

Dann haben wir ab 16.30 Uhr bis zur totalen Dunkelheit den relativ kurzen Zeitraum, der das Unfallrisiko deutlich steigen lässt: Kein Plan, kein Handyempfang, keine Ausrüstung, keine Alternative als im Minirock im Urwald zu übernachten
, Dunkelkeit wie wir sie in Mitteleuropa gar nicht gewöhnt sind, Kopfkino mit Spinnen Tausendfüßlern und Schlimmeren, Panik.

@Kreuzbergerin

Kreuzbergerin schrieb:Vielleicht haben die beiden am Mirador diese (falsche) Route eingeschlagen und da sie schon auf der Bergspitze waren kam es ihnen gar nicht falsch vor, dass es bergab ging.

Also zumindest bis zu diesem Bachbett, wo auch die Eltern waren,
war die Tour identisch.

@inci2

Ja, auf dem Hinweg war die Tour identisch.

Ich meine, dass es sein könnte, dass die beiden auf dem von mir vermuteten Rückweg am Mirador die falsche Richtung eingeschlagen haben.

Und den Berg abwärts Richtung Atlantik gelaufen sind, ohne dass sie es zunächst bemerkt haben. Erst 16:39 fiel es ihnen auf.

@tuctuctuc
Nicht nur Kopfkino - außerdem stechfreudige Moskitos, die nichts von einem Mal abhält, weil die Kleidung so spärlich ist.

@Kreuzbergerin
@inci2
Dass sie sich schon wieder auf dem Rückweg wähnten, halte ich auch für sehr plausibel. Als sie aber ihren Fehler bemerkten, ging eben schon die Sonne hinter dem Mirador unter.

Bezüglich @meermin:
"2009 verschwand in der Gegend ein weiterer junger Backpacker und kam von einer Tour aus der Umgebung von Boquete nicht zurück."

Die Voraussetzungen waren hier aber schon etwas anders. Alex Humphrey, so hieß der Vermisste, litt zum einen am Asperger-Syndrom (wenn auch an einer milden Form) und er reiste alleine. Er verließ am Morgen vermutlich allein das Hostel und wurde seitdem nicht mehr gesehen, abgesehen von einigen möglichen Sichtungen, die sich aber nie bestätigt haben. Mit dem "El Pianista" hat das also wohl nichts zu tun.
Quelle: http://www.manchestereveningnews.co.uk/news/greater-manchester-news/alex-humphrey-stockport-missing-panama-7342930
Mysteriös ist aber sicher auch die verkohlte Leiche, die im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Alex Humphrey entdeckt wurde. Es handelt sich dabei nicht um den Engländer.
Quelle: http://www.manchestereveningnews.co.uk/news/greater-manchester-news/mother-searching-for-missing-son-in-battle-852764
Vermutlich ist bezüglich der Leiche da eher eine Verbindung zum dortigen organisierten Verbrechen zu ziehen, das ja scheinbar in letzter Zeit dort immer mehr um sich greift.

Im Übrigen sind die anderen hier teils angesprochenen Touristenmorde (US-Serienkiller-Pärchen) auf der Karibikseite in Bocas del Toro passiert und haben einen ganz anderen Hintergrund. Dennoch wurde in spanischsprachigen Foren häufiger gemutmaßt, die Amerikaner könnten hinter dem Verschwinden der Mädchen stecken.

das gebiet bis 1630 uhr ist ja begrenzt durch die flüsse,das würde bedeuten das sie 7 tage lang in einem dreieck zwischen mirador und den beiden flüssen links und rechts, hin und her gelaufen wären.
das halte ich für kaum möglich .
erst wenn sie einen fluss überquert hätten und dann weiter in die wildnis gelaufen wären ,würden sie wohl zu weit weg gewesen sein,ansonsten konnten sie sich an den flüssen orientieren ,oder zumindest ihnen folgen ,oder wieder umdrehen.

eine möglichkeit wäre,dem flussverlauf gefolgt ,dann gemerkt, es ist der falsche weg ,dann umgedreht und wieder einen falschen weg zum anderen fluss gelaufen und dann diesem gefolgt.
wenn sie die fließrichtung nicht richtig erkannt hätten ,wären sie immer wieder an die gabelung (dem zusammenfluss) der flüsse gekommen ,um dann wieder festzustellen ,wir sind falsch.
die strecke von fluss zu fluss, wäre aber an einem tag erreichbar gewesen und vermutlich hätten sie von unterwegs an jedem markanten höhepunkt versucht, das handy zu benutzen.
wenn man aber weiß das man immer am gleichen ort sitzt,benutzt man das handy nicht so oft,denn wenn kein empfang ist ,ist eben kein empfang.
man könnte es aber alle 6 stunden mal versuchen,
morgens, mittag, abend, vielleicht gibt es doch noch einen satteliten, der dann empfang sendet.

@nightshade2000 schrieb :
"Hätte, könnte, vielleicht, das ist alles reine Spekulation ohne Anhaltspunkte.
PET-Flaschen hätte man mit anderen Habseligkeiten gefunden, solange dies nicht der Fall ist gibt es nur dieses eine Fläschchen".

Es ist eben auch reine Spekulation anzunehmen, sie hätten nur eine Flasche dabei gehabt, weil nach Wochen nur eine Flasche gefunden wurde. Nach leeren PET-Flaschen hat sicher niemand gesucht (die treiben im Wasser auch als erstes weg), nach Überreste der Mädchen, Schuhe und Kleidung wurde gesucht. Und sogar bei gezielter Suche ist auch nicht alles gefunden worden.

Willst Du etwa auch behaupten, die Mädels wären kopflos und nur mit einem Schuh unterwegs gewesen (kopflos im wörtlichen Sinne, nur weil man ihre Schädel auch –noch- nicht gefunden hat) ?

Also, wenn hier jemand spekuliert („PET-Flaschen hätte man mit anderen Habseligkeiten gefunden“) , dann Du. Ich laß es nämlich offen (: „es kann aber durchaus gewesen sein, dass die Mädels mehrere Wasser(flaschen) dabei hatten ...“)

"Hätte, könnte, vielleicht..." passt mir trotzdem gut !

@nightshade2000 schrieb :
"Wenn sich jemand als Tourist in Panama im Dschungel aufhält u. auf eigene Faust ohne Führung in eben jenen tiefer eindringt, ohne angemessene Ausrüstung handelt dieser jemand fahrlässig, daher darf man sich nicht wundern wenn solche Vorfälle überhaupt geschehen".
„... die beiden waren ABSOLUT, ja gar fahrlässig unvorbereitet für diese Wanderung in der Wildnis...“
„Fakt ist es gibt keinen einzigen noch so kleinen Hinweis auf sonstige Survival Gegenstände, Messer, Schlafsäcke, Zeltbahnen, Kompass...“

Auf so eine Halbtagestour/Spaziergang neben Wasserflaschen, Insektenlotion, Sonnenbrillen, Handy, Photoapparat und Co auch noch mit Schlafsack, Zeltbahnen, sonstige Survival-Zeugs, Messer, Kompass loszuziehen, wäre ich auch nie im Leben gekommen.

20 kg Gepäck, bei 30 Grad wegen einer kleinen Tour ?

Hab ich bei so einer kleinen Tour - weder im Regenwald, in den Anden, im Himalaya oder in der Namib auch noch nie gebraucht. Und die Mädels auf dieser Tour im Normalfall ebenfalls nicht. Die hatten halt das dabei, was man „normalerweise“ für diesen Weg braucht.

Ich wieder hole mich : es war kein geplantes Survival-Abenteuer. Da ging nur was schief. Unvorhergesehen.

Man kann sich nie auf alle Möglichkeiten und Unmöglichkeiten vorbereiten. Hätten sie das alles dabei gehabt, und sie wären überfallen worden, eine unangenehme Begegnung mit einem Tier gehabt oder von einem Erdrutsch verschüttet worden, hätte ihnen das auch nicht geholfen.

"Hätte, könnte, vielleicht..." ;-)

@zweiter

zweiter schrieb:eine möglichkeit wäre,dem flussverlauf gefolgt ,dann gemerkt, es ist der falsche weg ,dann umgedreht und wieder einen falschen weg zum anderen fluss gelaufen und dann diesem gefolgt.
wenn sie die fließrichtung nicht richtig erkannt hätten ,wären sie immer wieder an die gabelung (dem zusammenfluss) der flüsse gekommen ,um dann wieder festzustellen ,wir sind falsch

Ja, so in etwa habe ich mir das auch vorgestellt.

Was nur äußerst verwunderlich ist, ist die Tatsache, daß sie
in der ganzen keinem über den Weg gelaufen sind.
Denn menschenleer ist es dort ja nicht.

Wäre es theoretisch möglich, dass die beiden nach dem 1. Notruf weiter gelaufen und durch Zufall auf eine der Fincas gestoßen sind?

@zweiter
@inci2
@rest
ich möchte in dem Zusammenhang an die beiden Posts von mir erinnern.

Beitrag von der_ungläubige (Seite 155)
Beitrag von der_ungläubige (Seite 155)

Dies dürfte dann nicht mal so abwegig sein.

@der_ungläubige

Ist dieses Haus 13 eigentlich die zusammengefallene Hütte?

In einem deiner Pläne führt die (spekulative) Route der beiden an Haus 13 vorbei.

Wenn sie dort angekommen sind (was gut möglich ist) wieso sind sie dann deiner Meinung nach nicht dort geblieben und haben auf Hilfe gewartet?

@Kreuzbergerin
Soweit ich das noch richtig in Erinnerung habe, sind diese Hütten nicht das gesamte Jahr bewohnt. Zumindest jene die an den Kuhweiden stehen.

Kreuzbergerin schrieb:In einem deiner Pläne führt die (spekulative) Route der beiden an Haus 13 vorbei.

Wenn sie dort angekommen sind (was gut möglich ist) wieso sind sie dann deiner Meinung nach nicht dort geblieben und haben auf Hilfe gewartet?

Dazu hab ich noch keinen guten Plan :)

@bounty82

bounty82 schrieb:Wäre es theoretisch möglich, dass die beiden nach dem 1. Notruf weiter gelaufen und durch Zufall auf eine der Fincas gestoßen sind?

Theoretisch ja. Aber die Fincas sind doch bewohnt,
man hätte sich da einfach nur vor die Haustüre
hocken müssen, bis jemand vorbei kommt.

@Blondine
Jetzt übertreibst du aber in die andere Richtung.
Man muss nicht alles dabei haben, aber etwas schon.
Messer, Kompass, Feuerzeug, Erste Hilfe Set ist wohl das absolute Minimum, was man eigentlich auf jeder Wanderung dabei haben sollte, im Harz und erst recht im Dschungel.
Das muss allerdings nicht bedeuten, dass sie sich damit hätten retten können, denn man muss auch wissen, wie man es zu gebrauchen hat.

@stefan33 schrieb:

"Jetzt übertreibst du aber in die andere Richtung.
Man muss nicht alles dabei haben, aber etwas schon. Messer, Kompass, Feuerzeug, Erste Hilfe Set ist wohl das absolute Minimum, was man eigentlich auf jeder Wanderung dabei haben sollte"

Ja, das gebe ich zu : Diese aufgezählte Dinge sollte man bei bestimmten Wanderungen dabeihaben. Kann sehr nützlich werden.....aber einen Schlafsack und Co würde ich auf einer Halbtagestour bei 30 Grad im Schatten trotzdem nicht mitschleppen ;-).