Das rätselhafte Verschwinden von Kris Kremers & Lisanne Froon

@Kreuzbergerin

Wie willst Du die Signalfolge SOS mit einem Blitz darstellen? Insbesondere die unterschiedlichen Signallängen?

@plus

Mit den unterschiedlichen Signallängen ist es natürlich schwierig. Ich sagte ja, sie hatten nur unzureichendes Equipment zur Verfügung.

Wenn ich das SOS Signal mit einem Fotoapparat mit Blitzlicht darstellen müsste, würde ich dreimal kurz hintereinander blitzen, Pause machen, Dreimal blitzen mit kleineren Pausen dazwischen, Pause machen, dreimal kurz hintereinander blitzen.

@plus

plus schrieb:Wie willst Du die Signalfolge SOS mit einem Blitz darstellen? Insbesondere die unterschiedlichen Signallängen?

Im Grunde genommen ähnlich, wie mit einer Taschenlampe.
Nur daß die Abfolgen der Intervalle so generell etwas "träger" wären
als mit einer Taschenlampe. Aber es müsste eigentlich gehen.

@LL

Eine normalen Digitalkamera hat doch auch eine Funktion, um Bilderserien zu machen.
Meine mich zu erinnern, dass es diese sogar schon an meiner alten Canon gab. Konnte man bestimmte Intervalle einstellen, wenn ich nicht völlig falsch liege.

@nightshade2000 schrieb :
"Leute bitte, das war kein Stadtpark o. Wanderweg für den Massentourismus wo alle 100 m ein Mülleimer steht, der Trail ist nichtmal beschildert. Ich bezweifle auch stark, dass es am Mirador einen Mülleimer gab, natürlich lass ich mich gerne vom Gegenteil überzeugen. Dass sie leere PET-Flaschen in die Wildnis warfen vermute ich eher weniger".

Nightshade bitte, vielleicht haben sie auch die andere/n bzw. leere/n Flasche/n wieder brav in den Rucksack gesteckt und die Flasche/n gingen im Lauf der Zeit verloren. Sie hatten wirklich in ihrer Not Wichtigeres zu tun, als auf die umweltgerechte Entsorgung der Flaschen zu achten (wenn sie nicht auf andere Weise verloren gingen).

Vielleicht hatten sie auch einen weiteren Beutel (mit Flaschen/Dingen ) dabei, das alles wissen wir nicht. Ich nicht, Du nicht, Niemand. Wir wissen nur , was zum Schluß übrig blieb, aber nicht was von Anfang an dabei war.


Ich gehe nicht davon aus, dass sie zu zweit bei 30 Grad Hitze auf eine Wanderung nur mit einer Wasserflasche( für Beide gemeinsam) loszogen sind . Ohne Machete sind sie sicher los , aber nicht ohne mindestens zwei Wasserflaschen (für jedes Mädel eine Flasche. Mindestens). Da müsste man ihnen wirklich extreme Naivität unterstellen.

@nightshade2000 schrieb :
"Fakt ist es gibt keinen einzigen noch so kleinen Hinweis auf sonstige Survival Gegenstände, Messer, Schlafsäcke, Zeltbahnen, Kompass..."

hätte ich auch nicht mitgenommen. Die Mädels wollten doch kein Survival Training im Dschungel absolvieren...das wäre ein Halbtagesausflug gewesen, wenn nicht irgendwas Unvorhergeschehenes passiert wäre. Die Mädels so indirekt in die "selber schuld - Schublade" zu stecken, finde ich nicht fair, vor allem, weil sie sich nicht mehr wehren können.

@stefan33

stefan33 schrieb:Verwackelt ist es deswegen nicht, weil es geblitzt ist.

ich meinte das 493, das ist bis hinten hin weder geblitzt noch verwackelt....
Beitrag von schelm1 (Seite 147)


Die Kamera wachhalten um den Monitor als Licht zu benutzen habe ich auch schonmal und auch da geflucht weil ich öfter mal Fotos machte da ich den Knopf doch zu weit durchdrückte.

Der Suchermonitor ist das stromsparendste und unabhängig von den wertvollen Telefonen (wertvoll bzgl. rettung)
Also auch hier rational gedacht.

1 Minute pro Knopfdruck passt ja auch wunderbar zur großen Anzahl der Bilder.
Entweder ein Marsch, oder eine Tätigkeit die Licht erfordert. Z.B. einen Brief schreiben den man in eine Wasserflasche steckt ;)

Die Theorie, sie hätten die Fotos wegen des Blitzes gemacht, hatte ja schon immer den Haken, dass sie in einen absolut freien Raum hätten leuchten müssen damit wirklich ein total schwarzes Bild rauskommt und nicht noch Zweige o.ä., wenn auch in großer Höhe, drauf zu sehen sind.
(Natürlich wissen wir nicht ob die Fotos wirklich total dunkel sind - hab ich jedenfalls so verstanden und das passt irgendwie nicht zu der "Schlucht", die die hellen Bilder nahelegen.)

@stefan33
Meinst du, bei sehr raschem Auslösen hintereinander schafft es der Blitz gar nicht jedes Mal? Das wäre eine andere Erklärung für völlig schwarze Bilder. Würde trotzdem eine Aufnahme gemacht?
Denn die zeitliche Nähe zur Nachtsuche von Sinaproc ist schon auffällig.

Andererseits finde ich die Theorie mit dem Lichtschein auch interessant, es könnte z.B. auch irgendeine Art medizinischer Notfall eingetreten sein. Oder Annäherung von Tieren, dass müssen ja nun nicht mal große Raubtiere gewesen sein, keine Ahnung was so nachts im Dschungel kreucht und fleucht, vielleicht auch zubeißt?

In dem Fall hätte der Blitz aber wohl extra abgeschaltet sein müssen für schwarze Bilder, oder?

@maharani

maharani schrieb:Die Theorie, sie hätten die Fotos wegen des Blitzes gemacht, hatte ja schon immer den Haken, dass sie in einen absolut freien Raum hätten leuchten müssen damit wirklich ein total schwarzes Bild rauskommt und nicht noch Zweige o.ä., wenn auch in großer Höhe, drauf zu sehen sind.

Vielleicht haben Sie einfach die Hand vor die Linse gehalten,
in der Annahme, der Blitz sei dann intensiver.

@maharani

maharani schrieb:In dem Fall hätte der Blitz aber wohl extra abgeschaltet sein müssen für schwarze Bilder, oder?

Leider steht bei der exif aufstellung die ich bisher sah nichts von Blitz, diese Info ist oft bei Fotos enthalten.

Den Beitrag im Websleuths wo die einzelnen Datensätze aufgeführt werden finde ich nicht mehr, habt Ihr welche von den schwarzen Fotos?

Blitzt es kann man erstmal vergessen mit dem wenigen Licht des Monitors etwas zu sehen.... daher lernt man schnell und dreht das Wahlrad etwas weiter:

Seite 33 der Anleitung einer ähnlichen Kamera (SX270HS) Drehrad Aufnahmemodus

Diskreter
Modus
Nehmen Sie ohne Blitz
und Kameratöne auf

Evtl. waren die Hang und Stein Fotos ja doch keine Botschaft sondern die ersten "Fehlversuche", daher auch eher aus Bodennähe?
Man müsste mal sehen wie sich das Modell in der Praxis verkehrt herum am besten halten lässt.

@d.fense

d.fense schrieb:Evtl. waren die Hang und Stein Fotos ja doch keine Botschaft sondern die ersten "Fehlversuche", daher auch eher aus Bodennähe?

Das hatte ich ja schon vor einiger Zeit auch vermutet.
Die Bilder sind nur eine Art "Beifang", primär ging es darum,
mittels des Blitzes auf sich aufmerksam zu machen

Denn diese Serie wurde in der Nacht vom 7.4 auf den
8.4. gemacht, als Suchmannschaften mit Licht und
Lautsprechern unterwegs waren.

Den Beitrag im Websleuts wo die einzelnen Datensätze aufgeführt werden finde ich nicht mehr, habt Ihr welche von den schwarzen Fotos?

Auch bei Websleuths gibt es nur den Hinweis auf diese
90 Fotos, aber so weit ich mich erinnere, keine weiteren
Daten dazu.

@inci2
Ja, die Alternative war mir bekannt, Beifang beim nach oben blitzen.
was aber wenn es Beifang beim (mit dem Display) nach unten leuchten wäre?

inci2 schrieb:Auch bei Websleuths gibt es nur den Hinweis auf diese
90 Fotos, aber so weit ich mich erinnere, keine weiteren
Daten dazu.

Schade. Andererseits kann ich mir vorstellen wieso... vielleicht sind die doch nicht so leer nur sinnlos aus o.g. Grund?

@d.fense

Das kommt natürlich auch genau so gut
in Frage. Vielleicht war es eine Kombi aus beidem.

maharani schrieb:Meinst du, bei sehr raschem Auslösen hintereinander schafft es der Blitz gar nicht jedes Mal? Das wäre eine andere Erklärung für völlig schwarze Bilder. Würde trotzdem eine Aufnahme gemacht?

Das kommt auf die Kamera bzw. die Einstellungen an.
Bei einigen wird trotzdem ein Bild gemacht, andere blockieren dann.
Ich habe mit so einer kleinen Kamera noch nie 90 Bilder mit Blitz am Stück gemacht.
Keine Ahnung, ob die das schafft.
Könnte gut sein, dass einige Bilder ohne Blitz dabei sind.

Dass die Bilder zustande kamen, weil man versehentlich ganz durchgedrückt hat, glaube ich nicht, dazu sind das zu viele Bilder.

Ich vermute auch, dass es als Signal gedient hat.

Blondine schrieb: vielleicht haben sie auch die andere/n bzw. leere/n Flasche/n wieder brav in den Rucksack gesteckt und die Flasche/n gingen im Lauf der Zeit verloren.

Hätte, könnte, vielleicht, das ist alles reine Spekulation ohne Anhaltspunkte.

PET-Flaschen hätte man mit anderen Habseligkeiten gefunden, solange dies nicht der Fall ist gibt es nur dieses eine Fläschchen.

Blondine schrieb:das wäre ein Halbtagesausflug gewesen, wenn nicht irgendwas Unvorhergeschehenes passiert wäre. Die Mädels so indirekt in die "selber schuld - Schublade" zu stecken, finde ich nicht fair, vor allem, weil sie sich nicht mehr wehren können.

Es geht hier nicht darum jemand die Schuld zu zu schieben, sondern die Sache realistisch zu betrachten.

Wenn sich jemand als Tourist in Panama im Dschungel aufhält u. auf eigene Faust ohne Führung in eben jenen tiefer eindringt, ohne angemessene Ausrüstung handelt dieser jemand fahrlässig, daher darf man sich nicht wundern wenn solche Vorfälle überhaupt geschehen. Da braucht es auch keine Fremdeinwirkung von Dritten.

Blondine schrieb:hätte ich auch nicht mitgenommen. Die Mädels wollten doch kein Survival Training im Dschungel absolvieren...

Erstens kommt es anders u. zweitens als man denkt.

d.fense schrieb:hier ist das fatale, nach meinen Vorstellungen haben sie sich am ersten Nachmittag konsequent verlaufen und waren dadurch auf der falschen seite.
Gemäß den Skizzen von @inci2 (finde ich leider gerade nicht) fanden die ersten Suchmaßnahmen auf der anderen seite des Berges statt. Die Annahme man käme nicht so weit und könne sich nicht so grob verlaufen wie man es den Touris weismacht war vermutlich etwas voreilig.

Somit kannst du machen was du willst, es wird unter einer Dunstglocke unbemerkt bleiben auch wenn es nur 2-3 Stunden Fußweg weg ist.

Ja ich vermute auch, dass sie sich kurz nach dem letzten Foto gemerkt haben, dass sie sich wohl verlaufen haben. Wie gehabt, da ist nichts ausgeschildert, es gibt keinen offiziellen Weg. Auf Karten u. der Draufsicht von Google Eart sieht das alles kompakt u. recht übersichtlich aus, aber wenn man dann mal mitten in der Wildnis drin steht u. nur noch maximal 50 Meter Sichtweite hat, wobei alle Richtungen wegen der Flora gleich aussehen, hilft nur noch die Sonne, der Polatstern o. ein Kompass.

Ja eine Dunsglocke, wie wahrscheinliche eine solche in der Trockenzeit ist sei mal dahingestellt, wäre für ein Signalfeuer suboptimal. Können wir uns drauf einigen, dass es äußerst wahrscheinlich kein Feuer gab, weil es darauf auch hier nicht den geringsten Hinweis gibt, wie z.B. verkohlte Überreste o. eine Feuerzeug im Rucksack?

@nightshade2000

nightshade2000 schrieb:Ja ich vermute auch, dass sie sich kurz nach dem letzten Foto gemerkt haben, dass sie sich wohl verlaufen haben. Wie gehabt, da ist nichts ausgeschildert, es gibt keinen offiziellen Weg. Auf Karten u. der Draufsicht von Google Eart sieht das alles kompakt u. recht übersichtlich aus, aber wenn man dann mal mitten in der Wildnis drin steht u. nur noch maximal 50 Meter Sichtweite hat, wobei alle Richtungen wegen der Flora gleich aussehen, hilft nur noch die Sonne, der Polatstern o. ein Kompass.

Ich sehe da mehrere Möglichkeiten:

1. Sie sind nach dem Bild mit dem Bachbett noch ein Stück den Weg,
den man dort sieht weitergelaufen, evtl. bis zu der Weide, wo auch die
Eltern waren.

Dann sind sie zurück und haben sich da an der "Kuhkreuzung" verlaufen
und sind erst mal gerade aus weiter (vermutlich in Richtung H13), statt nach
rechts (Richtung Boquete) abzubiegen.

Das haben sie nach einer Weile bemerkt, sind den Weg wieder
zurück, und haben sich dann erneut verfranst.

Dann der Notruf gegen 16:30. Die Zeit dafür ab Bachbett dürfte
reichen. Noch ist es hell, und sie versuchen erneut, den richtigen
Weg zu finden, und landen so irgendwann auf einem Weg in
Richtung H12.

2. Sie sind bis zu der Weide gekommen, wo auch die Eltern waren,
und haben da einen falschen Weg genommen. Gegen 16:30 Uhr
bemerken sie das Mißgeschick und versuchen den Notruf anzuwählen.

3. Sie sind nicht den Weg am Bachbett gerade aus weitergegangen,
sondern dem Bachbett nach rechts gefolgt, und haben dann gemerkt,
daß sie total falsch sind. Und dann nach einer Weile der Notruf gegen
16:30 Uhr

Aus meiner Sicht:

1 = Hohe Wahrscheinlichkeit
2 = Mittlere bis hohe Wahrscheinlichkeit
3 = Geringe Wahrscheinlichkeit

Ich habe gestern (fast) alle Beiträge hier zu dem Fall gelesen, dazu 3-4 Artikel, und ich muss sagen, dass ich etwas überrascht bin, wieviele da ein Verbrechen hineininterpretieren. Ich denke, die beiden haben sich verlaufen, vielleicht sind sie auch wirklich wo abgestürzt (oder eine von beiden), kamen nicht mehr weiter usw. Eine Bekannte aus Mittelamerika, die schon oft im Dschungel unterwegs war, hat das auch sofort als plausibelste Erklärung gesehen. Sobald man da ein bisschen vom Weg abkommt, kann man schon verloren sein.

Traurige Geschichte, gerade wenn man die Fotos sieht ... will man nicht wissen, was in den Eltern vorgeht.

Gehe stark davon aus das es mehrere Flaschen oder zumindest 2 gab, im Zimmer sieht man auch das jeder sein Getränk hat, und unter der Vermutung das eine erkältet war, hätte man sich wohl keine Flasche geteilt.

Was ich mich nach dem tragischen Tod der beiden jungen Frauen frage ist, warum an den Wegen keine Markierungen angebracht waren? Der Tourismus scheint in dieser abgelegenen Region eine wichtige Einnahmequelle darzustellen und es scheint offensichtlich viele Menschen zu geben, die kommen um sich auf den trails der Gegend in den Urwald zu begeben.

Es dürfte nicht so schwer sein von offizieller Seite, der Tourismusbehörde, der regionalen Verwaltung etc. ein paar Markierungen und Hinweisschilder aufzustellen, auch im tieferen Urwald, dort wo Wege sich kreuzen. Und wenn es für Schilder nicht reicht, weil man ein armes Land ist (Ironie) dann würden auch ein paar Farbkleckse auf Felsen und Bäumen reichen.

Mindestens drei Menschen hätte eine solche Massnahme das Leben retten können. 2009 verschwand in der Gegend ein weiterer junger Backpacker und kam von einer Tour aus der Umgebung von Boquete nicht zurück.

Ich verstehe es nicht, eigentlich müssten in Europa Warnungen für diese Region ausgeschrieben werden.

Kris und Lisanne sind tot, ihnen und ihren Eltern kann niemand mehr helfen, aber es hätten Konsequenzen aus ihrem Tod gezogen werden müssen, es hätten im Grunde bereits 2009 Konsequenzen gezogen werden müssen, als ein junger Brite im gleichen Urwald spurlos für immer verschwand.

Ich empfinde es geradezu als zynisch auf das Wissen der einheimischen Führer hinzuweisen, wenn man doch weiss, dass sich immer wieder junge unerfahrene Menschen in gutem naivem Glauben an die eigene Kraft alleine auf den Weg in den Urwald machen.

Die oben angeführten Schutzmassnahmen könnten Leben retten, hätten Leben retten können, wenn es sie gegeben hätte!!!!

@meermin

meermin schrieb:Was ich mich nach dem tragischen Tod der beiden jungen Frauen frage ist, warum an den Wegen keine Markierungen angebracht waren? Der Tourismus scheint in dieser abgelegenen Region eine wichtige Einnahmequelle darzustellen und es scheint offensichtlich viele Menschen zu geben, die kommen um sich auf den trails der Gegend in den Urwald zu begeben.

So wie ich das mitbekommen habe, hat es danach etliche Änderungen
gegeben. Dazu gehören u.a.:

- Beschriftung und Warnhinweise auf den Trails.

- Betreten der Trails nur noch mit zugelassenen Guides.

- Alle Guides müssen eine Art Nachweis über ihre Kenntnisse haben.