Mir persönlich sind Tatleugner zuwider. Wenn es sich um eine Lappalie handeln würde, könnte man drüber hinwegsehen. Aber hier wurde ein Kindesleben vernichtet. Und dann die heuchlerischen Unschuldsbeteuerungen Mazureks, einfach widerlich. Und die Leute, die sich in seinem Dunstkreis bewegen und sich von ihm einlullen lassen und an seine Unschuld glauben oder sogar von dessen Unschuld überzeugt sind, sind mir ebenfalls zuwider. Die einzige unschuldige Person in diesem Fall war Ursula Herrmann.
Mazurek scheint immer Sachen ausgelagert zu haben, die illegal waren oder ihn in einen Zusammenhang mit einer Straftat bringen könnten. Augenmerk auf die Bretter, die auf keinen Fall in seiner Umgebung lagern durften.
Bei der Hausdurchsuchung bei ihm am 11.10.81 wurde das Gewehr „Mauser“ von der Polizei nicht gefunden, das heißt, dass er so durchtrieben war, es sehr gut verstecken zu können. Nach der Durchsuchung hat Mazurek das Gewehr bei Wild ausgelagert, wo es bei einer freiwilligen (was auch immer das heißen mag, ich nehme aber an, dass sich Wild rechtzeitig besonnen hat und hat das Gewehr verraten) Hausdurchsuchung am 17.10.81 bei Wild gefunden wurde.
Jetzt hat das Gericht festgestellt, dass aufgrund des guten Erhaltungszustandes des TK248 das Gerät ebenfalls in einem Versteck ausgelagert war, da es am 11.10.81 nicht aufgefunden wurde.
Im Übrigen könnte auch der überaus gute Erhaltungszustand des fraglichen Tonbandgerätes Grundig TK 248 dafür sprechen, dass es vorübergehend einer Nutzung entzogen war, weil es in einem Versteck lagerte.
Ich schließe eine Täterschaft Janovskys nicht aus, obwohl er Mazurek im Nachtatverhalten belastete mit der Aussage über das Abhören des Polizeifunks, scheint mir irgendwie abgesprochen zu sein. Deshalb bewerte ich das „wer ma=werden wir“ in den abgehörten Telefongesprächen: „Vielleicht wer ma ja auch nur für Dummheit verurteilt“, das ja die Ehefrau zu Janovsky sagt, so, dass sich das auf die Eheleute Mazurek bezieht und auf Jankovsky als eindeutigen Mittäter. Also hat die Ehefrau an dieser Stelle eigentlich zugegeben, dass sie Dreck am Stecken hat, ebenso Janovsky Ich verstehe nicht, dass Jankovsky da ungeschoren davongekommen ist.
Nach dem Telefonat am 10.11.2007 um 12.32.08 Uhr faxte der Angeklagte Mazurek seinem Freund Dieter Janovsky den Beschluss wegen der molekulargenetischen Untersuchung und man erörterte im Gespräch am 10.11.2007 um 12:46:09 Uhr u.a. die Gründe des Beschlusses und die rechtliche Würdigung. Hierbei kam es zu folgendem Dialog:
Mazurek W.: „... Denn normalerweise, warum lassen se den Mord weg, ganz einfach, weil's ja im Prinzip, wenn man’s mal so rein nüchtern betrachtet, war’s ‘n Betriebsunfall, ne. Es wollt ja keiner, dass das Kind stirbt.
Janovsky D.: „Ja, aber es war voraus, vor, vorherzusehen“.
Mazurek W.: „Sonst hätt‘ er sich nicht so ‘ne Mühe gegeben, dann is‘ halt irgendwas anderes schief gegangen, also...“.
Am 10.11.2007 um 13:20:20 Uhr rief Dieter Janovsky bei Mazureks zurück und teilte der Mitangeklagten Ehefrau die Ergebnisse seiner Recherchen mit wie folgt:
. Janovsky D.: „ Also ich hab‘ nachgeschaut wegen dieser Verjährungsgeschichte.“
Ehefrau: „Ja!“
Janovsky D.: „Ja, also da werma Pech haben
Ehefrau.: „Aha!“
Janovsky D.: „Weil es gibt einmal diese sogenannte Verfolgungsverjährung“
Ehefrau: „Mmhl.“
Janovsky D.: „Mord verjährt nicht.“
Janovsky D. .„Soweit die Verfolgung verjährt, beträgt die Verjährungsfrist 30 Jahre bei Taten, die mit lebenslanger Freiheitsstrafe bedroht sind, also 30 Jahre bei lebenslang.“
Ehefrau: „Mmhl. “
Janovsky D.: „20 Jahre bei Taten, die im Höchstmaß mit Freiheitsstrafen von mehr als 10 Jahren bedroht sind.“
Hier gibt Janovsky eine Prognose über einen vorhersehbaren Tod der Ursula Herrmann zu, dass der Tod vorhersehbar war. Das impliziert aber den Vorsatz, also Mord.
Und Mazurek spricht in seiner Antwort über eine dritte (also eine weitere mitbeteiligte) Person, die wohl für die Sedierung von Ursula Herrmann zuständig war!
Dass die Kammer nicht beweisen konnte, dass die Ehefrau – obwohl sie zwar schnippselte – die Erpresserbriefe schnippselte, hätte sie doch an dieser Stelle der Gespräche die Ehefrau als Mittäterin festnageln können oder gab es da eine Absprache, so dass die Ehefrau freigesprochen wurde und Mazurek lebenslänglich bekam und diese Absprache in den offiziellen Dokumenten nicht auftauchte??
JagBlack