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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre
2r2n ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.03.2019 um 17:40
@HeinzHaferkamp
Das Umfeld von WM wurde natürlich akribisch untersucht, sogar inclusive einer Exhumierung. Aber es gibt einfach überhaupt nichts, was sich hier spurentechnisch in Verbindung bringen lässt. Im Urteil kommt immer wieder ein "unbekannter Gehilfe" vor, weil ja viele Details des Verbrechens auf Mittäter hindeuten. Wer das aber konkret sein soll, hat die Kammer überhaupt nicht interessiert.
Prozessual ist das offenbar kein Problem, denn es ging im Verfahren nicht um Mittäter, sondern nur um WM.


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01.03.2019 um 18:47
@2r2n: Danke, dann stimmt der Eindruck, den ich in diesem Thread gewonnen habe.

Noch ein Gedanke zu den abgehörten Telefonaten: Wenn J nach Lage der Spuren ausgeschlossen werden kann, warum telefoniert WM ausgerechnet mit ihm? Da WM offenbar kein Problem damit hatte, die Frage nach der Verjährung am Telefon zu diskutieren, könnte er auch mit dem "richtigen" Mittäter telefonieren.


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2r2n ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.03.2019 um 19:03
@HeinzHaferkamp
Es wurden in diesem Zeitraum insgesamt ungefähr 7000 Telefonate abgehört. Drei davon waren mit J. Die beiden Gesprächspartner wunderten sich, warum man nach dieser langen Zeit wieder unter Verdacht geriet. Denn die Verdächtigungen, denen auch J unterworfen war, sind ja schon 1982 vom Tisch gewesen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.03.2019 um 19:07
@2r2n: Eben das meine ich ja. Wenn WM nicht davon ausgeht, abgehört zu werden, kann er auch mit dem unbekannten, richtigen Mittäter telefonieren oder anderweitig Kontakt zu ihm aufnehmen, sofern es ihn gibt. Wenn J kein Täter ist (so hat es die SOKO 1982 ja offenbar auch gesehen) ist das Telefonat als Beweis in jeder Hinsicht wertlos.


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2r2n ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.03.2019 um 19:14
Zitat von HeinzHaferkampHeinzHaferkamp schrieb:Wenn J kein Täter ist (so hat es die SOKO 1982 ja offenbar auch gesehen) ist das Telefonat als Beweis in jeder Hinsicht wertlos.
Ja, so wertlos, wie vieles in dem Fall. Das hat die Staatsanwältin aber nicht daran gehindert, es dennoch als Indiz zu werten. Und das Gericht hat das auch so gesehen. Als ich meine Nebenklage Anwältin gegen Ende der Verhandlung - das muss Anfang 2010 gewesen sein - fragte, ob man sich jetzt auch hinter J klemmen würde, weil das doch jetzt zwingend wäre, hat sie das sofort verneint.
Ich hab mich damals gewundert, aber diese Aussage so hingenommen. Heute weiß ich, dass eine Beschäftigung mit J sofort zu einer Entlastung von WM geführt hätte. Und das wollte man ja auf keinen Fall. Man wollte einfach nur den Fall Herrmann, der eine schlimme Schmach für die bayerische Justiz war, vom Tisch haben.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.03.2019 um 19:34
Zitat von 2r2n2r2n schrieb:Und das wollte man ja auf keinen Fall. Man wollte einfach nur den Fall Herrmann, der eine schlimme Schmach für die bayerische Justiz war, vom Tisch haben.
Daher fürchte ich auch, dass WM leider recht behalten wird. Wenn man es nicht von dritter Seite schafft, den "richtigen" Täter auf dem Präsentierteller zu servieren, wird nichts passieren.


Gibt es Neuigkeiten zum Berufungsverfahren? Ich hätte durchaus Verständnis, wenn man es seitens WMs Verteidigung aufgrund mangelnder Aussicht auf Erfolg dabei bewenden lässt.


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2r2n ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.03.2019 um 19:40
Zitat von HeinzHaferkampHeinzHaferkamp schrieb:Gibt es Neuigkeiten zum Berufungsverfahren? Ich hätte durchaus Verständnis, wenn man es seitens WMs Verteidigung aufgrund mangelnder Aussicht auf Erfolg dabei bewenden lässt.
Am 11.02. war der letzte Termin (dreimal wurde von Rubach eine Verlängerung beantragt), aber ich habe noch keinen Bescheid, was passiert ist.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.03.2019 um 19:42
Zitat von HeinzHaferkampHeinzHaferkamp schrieb:Daher fürchte ich auch, dass WM leider recht behalten wird. Wenn man es nicht von dritter Seite schafft, den "richtigen" Täter auf dem Präsentierteller zu servieren, wird nichts passieren.
Würde denn überhaupt in diesem Fall etwas passieren? Wie ist denn das Vorgehen, wenn eine Tat verjährt ist und der "wahre Täter" präsentiert wird?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.03.2019 um 19:48
@panta_rhei

Koennte @2r2n dann nicht noch einen Zivilprozess gegen ihn fuehren?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

01.03.2019 um 21:23
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Würde denn überhaupt in diesem Fall etwas passieren? Wie ist denn das Vorgehen, wenn eine Tat verjährt ist und der "wahre Täter" präsentiert wird?
WM würde aus dem Gefängnis entlassen und ihm käme eine nicht unerhebliche Entschädigung zu. Allein aus letzterem Grund wird man die vorgebrachten neuen Beweise genau untersuchen. Oder man könnte auch sagen, aus dem Grund ist die Bereitschaft zu einer neuerlichen Untersuchung sehr gering. Daran will sich niemand die Finger verbrennen.

Man hat es ja im Fall des Bauern Rudi Rupp gesehen. Die Familie war letztendlich selbst schuld, dass sie gestanden hat, was man ihr seitens der Ermittler in den Mund gelegt hat.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

02.03.2019 um 00:51
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb:Wie ist denn das Vorgehen, wenn eine Tat verjährt ist und der "wahre Täter" präsentiert wird?
Das impliziert dass sich der Täter selbst stellt, denn die Verjährung ist ein klassisches Verfolgungshindernis. Man darf auch nicht vergessen: Der wahre Täter könnte außerdem bei Verjährung ins LKA marschieren und sagen "ich wars", ohne dass es rechtliche Folgen hätte.

Die Justiz ist bei WAV immer restriktiv, speziell bei diesem Fall werden die alles daran setzen ein solches zu verhindern. Nicht unbedingt nur wegen der Haftentschädigung.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

06.03.2019 um 13:27
Am meisten wundert mich an dieser ganzen Sache, dass man den Fingerabdruck nicht staerker gewichtet hat. Zu M gehoert er nicht, und auch sonst zu niemandem aus seinem Dunstkreis. Der stammt nun aber relativ sicher vom Taeter. Ergo muesste man doch alleine auch daraus auf einen Mittaeter schliessen, und man haette handfeste Mittel, diesen auch zu erkennen.

Der Fingerabdruck ist uebrigens nie wieder aktenkundig geworden. Der Betreffende ist also entweder ansonsten nicht mehr straffaellig geworden, oder nicht erwischt worden. Einige europaeische Laender sind uebrigens mittlerweile in einem Datenbankverbund. Auch da kam nichts.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

18.03.2019 um 11:10
Heute früh kam dieser Beitrag im Radio:

https://www.br.de/nachrichten/bayern/fall-ursula-herrmann-neue-indizien-weisen-auf-jugendliche-taeter,RKtl1N1 (Archiv-Version vom 23.03.2019)


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

18.03.2019 um 17:34
Schönen Dank für den Link. Ich hatte befürchtet, dass der Fall inzwischen in Vergessenheit geraten ist. Schön, dass es offenbar nicht so ist. Inzwischen gibt es weitere Beiträge des Bayerischen Rundfunks:

https://www.br.de/nachrichten/bayern/der-fall-ursula-herrmann-spektakulaeres-verbrechen-am-ammersee,RKtr6aI (Archiv-Version vom 23.03.2019)

https://www.br.de/nachrichten/bayern/wieso-wurde-fall-ursula-herrmann-nicht-als-mord-gewertet,RL4Zh7T (Archiv-Version vom 23.03.2019)

https://www.br.de/nachrichten/bayern/fall-ursula-herrmann-unterlagenpruefung-dauert-mehrer-wochen,RL4xEkS (Archiv-Version vom 23.03.2019)


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

18.03.2019 um 19:38
Endlich geht es zumindest medial weiter. Um 20.00 komnt die tagesschau auf BR. Im teletext wird auf die neuesten Entwicklungen auch hingewiesen.


20190318 193229Original anzeigen (1,8 MB)


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

19.03.2019 um 06:51
Und hier noch der TV-Bericht:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/fall-ursula-herrmann-unterlagenpruefung-dauert-mehrer-wochen,RL4xEkS (Archiv-Version vom 23.03.2019)

Ein Video des Staatsanwalts seht ganz unten auf der Seite.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

19.03.2019 um 11:37
Unglaublich. Wenn man sich die Details vor Augen führt:
-die Verbindung nach Landsberg
-mögliche Quelle des Bitumenanstrichs
-die Markierungen auf dem Radio
dann ist das schon eine ziemliche "Bombe", die da gezündet wurde.

Und - wie ich schon einmal vermutet hatte - in einer solchen Firma könnte es auch Holzplatten für den Bau von Transportkisten geben, von denen sich unauffällig eine abzweigen lässt.


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19.03.2019 um 14:45
Nur bezüglich "PA MA" würde ich ein wenig zurückrudern. Das Patent der besagten Firma stammt aus dem Jahr 1989 und bezieht sich auf eine Fräsmaschine für Straßenbeläge (siehe https://patents.google.com/patent/DE3912885A1/sv ).


Die italienische Firma Pama stellt Zerspanungsmaschinen für die Metallbearbeitung im Maschinenbau her. Das hat nicht wirklich etwas miteinander zu tun, es gibt keinen Grund, warum die Firma aus Kaufering um 1980 Beziehungen zu Pama gehabt haben sollte.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

19.03.2019 um 18:39
Auch die sueddeutsche hat einen Bericht über die neuen Entwicklungen geschrieben, in dem auch ein Polizeivertreter zu Wort kommt.

www.sueddeutsche.de/bayern/fall-ursula-herrmann-spuren-1.4373879


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