Es sind ja nicht wirklich neue Indizien, sondern lediglich neu aufgewärmte Verdachtsmomente, die z. T. reißerisch ausgeschmückt werden ("Strauß-Spezi")...
Frustrierend finde ich, wie hartnäckig der "Wahrscheinlichkeitsbaum", falls es überhaupt einer ist, fälschlicherweise mit der gymnasialen Oberstufe in Verbindung gebracht wird. Tatsächlich werden einfache Wahrscheinlichkeitsbäume (und nur um so einen handelt es sich hier, wenn überhaupt) bereits teilweise ab der 4. Klasse Grundschule und erst recht ab der 7. Klasse der Gymnasiums behandelt und vermutlich auch in höheren Klassen der Realschule.
Falls es tatsächlich ein einfacher Wahrscheinlichkeitsbaum ist, wäre das ein Hinweis darauf, dass im Umfeld des Täters ein Kind lebt(e), das irgendwann in der Schule einmal diesen Stoff behandelt hat.
Nun zu WM: Sein Stiefsohn Stephan wurde laut seiner Darstellung 1977 eingeschult und scheidet damit altershalber relativ sicher aus. WM's Tochter Diana lebte angeblich damals bei ihm, sein Sohn Rene bei seiner Ex-Frau in Oberhausen. Hier wäre interessant zu wissen, wie alt Diana und Rene waren und welche Schulen beide besuchten.
Robin76 schrieb:Lt. einem Artikel der Augsburger Allgemeinen (Aussage eines Oberstufenschülers von 1981) wurden damals Fingerabdrücke der Schüler genommen, aber ein Schülervater habe verhindert, dass diese archiviert wurden. Weshalb? Was hätte dagegen gesprochen?
Von allen Schülern Fingerabdrücke abnehmen und archivieren, nur weil in der Nähe ein Verbrechen stattgefunden hat und das ohne konkrete Verdachtsmomente? Warum nicht gleich von allen Einwohnern 10 km rund um den Ammersee?
JosephConrad schrieb:Was macht den Schüler verdächtig, wenn er den Draht erst Monate später abgehängt und mitgenommen hat? Hat er diesen nicht sogar von sich aus der Polizei übergeben?
Genau das frage ich mich auch.
Und wundere mich so langsam darüber, wie hier von manchen Mitschreibern mit zweierlei Maß gemessen wird: Bei WM wird jedes der zahlreichen gegen ihn sprechenden Indizien mit Hingabe zerpflückt, aber im Gegenzug bei Schülern, gegen die objektiv im Vergleich zu WM noch viel weniger spricht, sollen jetzt plötzlich eine undeutliche Skizze, die mit viel Fantasie für ein einfaches Baumdiagramm gehalten werden kann, ein Monate nach der Tat aus dem Wald mitgenommenes Stück Klingeldraht und die in der Kiste aufgefundenen "Clever und Smart"-Hefte, die damals praktisch jeder Jugendliche kannte (übrigens auch die Tochter von WM) als Anlass für öffentliche Verdächtigungen, sogar gegen konkrete Personen (Sohn von KHS), herhalten.
Vielleicht haben diejenigen, die Schüler des LEH verdächtigen, noch weitere Indizien in der Hinterhand, die sie bisher nicht öffentlich machen wollen, aber wenn die bisher geschilderten Verdachtsmomente die wesentlichen sind, gehe ich realistischerweise davon aus, dass die Ermittlungen Richtung LEH im Sande verlaufen werden.