AnnaKomnene schrieb:Ich war nie selbst da, mir fiel bei den Photos von @ErwinKöster sofort auf, dass der Hoehenweg ein gewaltiges Risiko bedeutete. Den mussten sie ja ueberqueren.
Hug schrieb:Forstwirtschaft ist kaum möglich und wurde damals kaum praktiziert. Man spricht von einem Dickicht.
Im Westteil Richtung Schondorf war ich nicht, der kommt (hoffentlich) im Frühjahr dran. Zumindest der "Ostteil" ist aber forstwirtschaftlich in relativ gutem Zustand, teilweise für meinen Geschmack sogar etwas zu stark durchforstet, aber das ist vielleicht einer Kalamität (Schneebruch, Käfer) geschuldet. Ein richtiges Dickicht habe ich eigentlich nirgends gesehen, ausser vielleicht im Bereich des Hochstandes im Nahebereich zur Kiste.
1981 war das teilweise sichers anders, aber das wurde bereits diskutiert. Es war aber ohne Belang, da die Entführer sowieso nur ihre vorbereiteten und extra ausgeschnittenen Pfade benutzten, fast so wie die Pfade im Vietnamkrieg. Der Waldteil, in dem die Kiste verbracht war ist offenbar so 8 bis 10 Jahre vorher kahlgeschlagen worden und dort bildete sich natürlich eine undurchdringliche Dickung aus Jungbäumen. Das Auslichten stand offenbar noch bevor.
Während der Seeweg kurvig und unübersichtlich ist (was 1981 mit dem Wildwuchs am Wegrand und den tiefhängenden Ästen sicher noch mehr der Fall war) und der Verbindungsweg zwar relativ gerade, aber uneben ist und man ihn deshalb aufgrund der Kuppen nicht einsehen kann, verhält es sich beim schnurgeraden Höhenweg so: wenn man vom Trampelpfad am Teich vorbei aus dem Wald kommt, hat man nach rechts Richtung Eching ca. 150 m freie Sicht; problematisch ist höchstens nach links die Kreuzung, wo man nicht sehen kann, ob unten vom See oder von der Aumühle einer kommt. Die ist allerdings auch mindestens 100 m entfernt. Dort könnte man einen Posten aufstellen, fer prüft ob det Weg frei ist, allerdings waren die Entführer nur kurz am Weg bis zum gegenüberliegenden Trampelpfad. Ein Posten könnte also reichen und das könnte der Mann am oberen Ende des Klingeldrahts gewesen sein, der zum Höhenweg vorgegangen ist. Meine Fotos zeigen ja ua den Höhenweg Richtung Kreuzung.
Ich kann auch ein "steiles Gelände" im Bereich des Trampelpfades vom Entführungsort zum Höhenweg nicht bestätigen, sondern es handelt sich um ein leicht ansteigendes Waldstück zum plateauartigen Höhenweg. Steiler ist es weiter westlich - siehe Fotos.
@AnnaKomnene Die Fichte war groß genug dass sie den Weg versperrt hätte. Sie dort hinzulegen bevor das Opfer kommt klingt sehr plausibel. Das Opfer musste anhalten, wunderte sich über den Baum, der bei der Hinfahrt noch nicht da gewesen war und dieser Moment der Ablenkung reichte schon.
Ich finde es nur merkwürdig, dass die Fichte direkt am Tatort erst Ende 1981 von einem Spaziergänger entdeckt wurde und nicht von der SOKO. So wie der Klingeldraht.
Gruß EK