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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

11.655 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wald, Entführung, München ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

03.11.2018 um 15:14
Zitat von MaxiM3838MaxiM3838 schrieb:Hoffen wir das Beste! :)
Du kennst ja vermutlich das folgende Sprichwort:

"Am Hoffen und Harren erkennt man den Narren!" ;-)


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

03.11.2018 um 15:18
@Mark_Smith
Ich wusste dass mit Dir keine sachlich Diskussion möglich ist.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

03.11.2018 um 15:25
Zitat von MaxiM3838MaxiM3838 schrieb:Ich wusste dass mit Dir keine sachlich Diskussion möglich ist.
Doch, doch, das ist schon möglich. Wir haben einfach völlig unterschiedliche Einschätzungen über die Situation und das Sprichwort hat m.E. Deine Einschätzung passend wiedergegeben. Wünsche einen schönen Tag!


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

03.11.2018 um 17:54
@Mark_Smith

Deine Einschätzung mag schon realistisch sein, trotzdem ist eine Wiederaufnahme des Falls nicht ausgeschlossen. Das Problem sehe ich eher in der Verjährung des seinerzeit subsumierten Tatbestandes. Dabei geht es nicht um Mazurek, sondern um die Frage wer die Tat sonst begangen haben könnte. Ich habe auch ein Sprichwort: "In dubio pro reo". Man muss nicht mal von Mazureks Unschuld überzeugt sein, aber die zwei Hauptindizien des Urteils sind nichts mehr wert. Da sind wir uns mittlerweile alle einig. Und mit dem Rest ist eine lebenslängliche Haftstrafe nicht gerechtfertigt. Klarerweise wird es einen Riesenkrach geben wenn Mazurek enthaftet werden muss. Die Schlagzeilen kann man sich vorstellen. Natürlich wird es deshalb vorher Widerstand geben, nicht nur weil ein WAV eine kostspielige Angelegenheit wird (zB der unschuldig inhaftierte Peter Heidegger bekam fast eine Million Schilling Haftentschädigung), sondern auch Gustl Mollath und der derzeitige Zustand der CSU, die ja in Bayern, seit Himmel und Erde getrennt wurden, den Justizminister stellt, werden eine Rolle spielen. Aber deswegen muss man nicht gleich aufgeben, sondern handeln (außer man ist an der endgültigen Einstellung des Falles selbst interessiert). Es geht nur über die Öffentlichkeit und zwar nicht über den Unsympath Mazurek, sondern für Familie Herrmann.

Material für ein WAV gibt es mittlerweile genug, allerdings sollte der Bevölkerung klar gemacht werden, dass der "qualvolle Erstickungstod", der immer noch durch die Medien geistert, Nonsens ist.

Es ergibt sich aus den Fakten auch ein wunderbares Motiv, warum P Mazurek beschuldigt haben könnte, aber da es das Gericht seinerzeit nicht interessiert hat muss es eben jetzt nachgeliefert werden ;-)

Gruß EK


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

03.11.2018 um 19:41
@Erwin Köster

Das ist sicherlich alles richtig, was Du sagst, ausser beim „in dubio pro reo“ würde ich doch noch eine Ergänzung anfügen. Es gibt kein „objektives Kriterium“ dafür, wann ein Gericht Zweifel haben muss und wann nicht. Soll beispielsweise heissen: Bei einem Prozess wegen Vergewaltigung kann es völlig ausreichen, wenn das Gericht die Aussage der Belastungszeugin (also des mutmsslichen Opfers) für glaubwürdig hält. Ob es sonst irgendwelche objektive Beweise bzw. Indizien gibt, ist dabei völlig irrelevant. Wenn also das Gericht subjektiv der Auffassung ist, dass es keine Zweifel hat, dass die Person die Tat begangen hat, dann ist dem Grundsatz „in dubio pro reo“ vollständig Genüge getan, unabhängig davon, was für Beweise (qualitativ oder quantitativ) vorliegen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

03.11.2018 um 20:12
Ob es nützt weiß ich nicht.
Anfangs der 80er gab es bei uns im Sportbereich Eisspray das in ein Taschentuch gesprüht und daraus intensiv gerochen, zu einer ca. halbminütigen Abstinenz, schwer zu beschreiben, geführt hat.
Dieses Produkt wurde ein paar Jahre später vom Markt genommen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

03.11.2018 um 20:22
Damit mag ich nur sagen das es zu der Zeit höchstwahrscheinlich genug alternative Möglichkeiten geben hat, sich selbst, oder andere, kurz "auszuschalten".

Liebe Grüße


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

03.11.2018 um 20:26
@Mark_Smith
Glaub was Du willst, in einem Jahr kuckst Du noch mal hier rein und dann schauen wir wer Recht hatte.
Sprichworte helfen uns da wenig weiter....


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

03.11.2018 um 20:27
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Wenn in Bayern ein Täter verurteilt wurde und bereits jahrelange im Gefängnis sitzt, dann braucht es m.E. extrem viel, dass die Staatsanwaltschaft noch einmal etwas unternimmt. Da spielen dann viele Faktoren eine Rolle: insbesondere der, dass man sich eigene Fehler schlecht eingestehen kann und dass man einer andere Krähe kein Auge aushakt etc. Es wird also der Wille fehlen, hier noch etwas zu unternehmen. Also, meine persönliche Einschätzung, die m.E. doch sehr realistisch ist. :-)
Ich tue es wirklich ungerne, schließe mich aber dieser Einschätzung an. Kein Staatsanwalt mag in eine heiße Kartoffel beißen, er könnte sich nämlich den Mund verbrennen. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob es darum geht, Fehler einzugestehen. Bei mir verdichtet sich immer mehr der Eindruck, dass bewusst Fehler gemacht wurden.

Trotzdem gebe ich nicht auf. Speziell das Strafurteil ist in manchen Passagen so abstrus, dass es schon fahrlässig ist, das alles zu glauben.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

03.11.2018 um 20:33
@MaxiM3838
@robernd

Das ist doch aber eh klar.
😉


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

03.11.2018 um 20:51
Zitat von ErwinKösterErwinKöster schrieb: Es geht nur über die Öffentlichkeit und zwar nicht über den Unsympath Mazurek, sondern für Familie Herrmann.
Um ehrlich zu sein bezweifle ich, dass die Öffentlichkeit sich auf Herrn Mazurek Seite schlagen würde. Den Gutachterstreit versteht sowieso kein normaler Mensch und wer Herrn Mazureks Biografie hört, der wird sagen: "gut dass der sitzt!".
Ich denke eher, wenn er aus dem Gefängnis freigelassen würde weil die Indizien doch nicht ausreichten, so würde man das in der Öffentlichkeit als Ungeheurerlichkeit empfinden. In diesem Fall würden auch sicherlich keine neuen Ermittlungen aufgenommen. Man würde der Familie eher vorwerfen, sich von Mazurek und seiner Geschichte manipulieren lassen zu haben.

Die einzige Möglichkeit für ein Wiederaufnahmeverfahren wären meine Meinung nach handfeste Beweise für seine Unschuld, die alle überzeugen.


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2r2n ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

03.11.2018 um 21:38
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Ich denke eher, wenn er aus dem Gefängnis freigelassen würde weil die Indizien doch nicht ausreichten, so würde man das in der Öffentlichkeit als Ungeheurerlichkeit empfinden.
Das wird auch nie passieren. Dafür gibt es keine Rechtsgrundlage. Es geht wirklich nur mit neuen Beweisen, die zu einem WAV führen würden. Und selbst da würde sich die StA Augsburg genau überlegen, ob sie tätig wird, schätze ich.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

03.11.2018 um 21:40
@Mark_Smith

In dubio pro reo greift erst nach abgeschlossener Beweiswürdigung. Deshalb heißt das "Entscheidungsregel".
Der Grundsatz “in dubio pro reo” ist keine Beweis-, sondern eine Entscheidungsregel, die das Gericht erst dann zu befolgen hat, wenn es nach abgeschlossener Beweiswürdigung nicht die volle Überzeugung von der Täterschaft zu gewinnen vermag.
BGH, Urteil vom 1. Februar 2017 – 2 StR 78/16
Zitat von Mark_SmithMark_Smith schrieb:Es gibt kein „objektives Kriterium“ dafür, wann ein Gericht Zweifel haben muss und wann nicht.

Doch, sonst greift die Revision:
Das ist in sachlichrechtlicher Hinsicht dann der Fall, wenn die Beweiswürdigung widersprüchlich, unklar oder lückenhaft ist oder gegen Denkgesetze oder gesicherte Erfahrungssätze verstößt.[/quote]

BGH, Urteil vom 5. November 2014 – 1 StR 327/14
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Um ehrlich zu sein bezweifle ich, dass die Öffentlichkeit sich auf Herrn Mazurek Seite schlagen würde. Den Gutachterstreit versteht sowieso kein normaler Mensch
Das wird sicher nicht passieren. Mazurek ist der perfekte Bösewicht. Ich habe das in meinem Bekanntenkreis selbst erlebt: Spätestens bei der Geschichte mit dem Hund ist Schluss.

Allerdings habe sogar ich mit der Zeit verstanden, dass mit dem Gutachten etwas nicht in Ordnung ist. Ich glaube, wenn man erklärt was daran unplausibel ist. Und neue Verdachtsmomente braucht man sowieso.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

13.11.2018 um 19:37
Zitat von panta_rheipanta_rhei schrieb am 02.11.2018:Mir fällt z.B. immer auf, dass evtl durch die Hügel, man andere Leute immer erst sieht, wenn sie schon ziemlich nah sind.
Hier ist mal eine Karte, wo man die topografischen Gegebenheiten des Weingartens (Hügel, Gräbhügel der Hallstattzeit, Waldränder, etc. ) ganz gut sieht.
https://www.schondorf.de/fileadmin/__DOKUMENTE_Schondorf/Bauleitplanung/SOD10706_FNPEndf.pdf


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

13.11.2018 um 20:50
@Skupin

Vielen Dank! Dass der Weingarten roemischen Ursprunges ist, wusste ich, der keltische Grabhuegel war mir neu. Selbiger hat uebrigens ziemliche Ausmasse.


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2r2n ehemaliges Mitglied

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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

13.11.2018 um 22:12
@Milena
Der Beitrag ist zwar schon älter, aber er fasst die Situation von Anfang August gut zusammen. Jetzt sind wir allerdings bereits im November und es wird wohl eine Berufungsverhandlung geben. Allerdings weiß ich nicht, ob es im Zivilrecht die Möglichkeit gibt, dass ein Berufungsgericht die Bereitschaft, zu verhandeln, ablehnen kann.
Ich habe noch ungut in Erinnerung, dass die Augsburger Zivilrichter mehrfach ihrer Aufgabe, zu verhandeln, nicht nachkamen. Und ich habe jetzt auch den Verdacht, dass die Augsburger Staatsanwaltschaft sich weigern möchte, Ermittlungen einzuleiten, obwohl es deutliche Anhaltspunkte für einen anderen Täterkreis gibt.
Wie frei sind die Behörden, zu entscheiden, was sie tun und was sie lassen?


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

13.11.2018 um 22:26
Ganz allgemein geantwortet.

Die Staatsanwaltschaften sind weisungsgebundene Behoerden die den Landsjustuzministerien bzw. Landesjustizminister angegliedert sind. Sie sind also weisungsgebunden und ihre Beamten muessen diese Weisungen auch befolgen.

Koennte es jetzt auch aus einm Nachschlagewerk zitieren bin aber zu faul deshalb Wikipdeia :))
Wikipedia: Staatsanwaltschaft (Deutschland)



Die Gerichte hingegen sind weisungsunabhaengig

Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Art 97
(1) Die Richter sind unabhängig und nur dem Gesetze unterworfen.


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

13.11.2018 um 22:29
Und hier ist gut erlaeutert unter den Punkt Zivilsachen wie es sich da mit der Berufung verhaelt:

Grundsaetzlich möglich, aber.....

Wikipedia: Berufung (Recht)


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Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre

13.11.2018 um 22:33
Zitat von 2r2n2r2n schrieb:obwohl es deutliche Anhaltspunkte für einen anderen Täterkreis gibt.
Gibt es die wirklich?
Ich sehe entlastendes für Herrn Mazurek aber welche starken Indizien gibt es für einen anderen Täterkreis die man ihm nicht auch zuordnen könnte?


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