JosephConrad schrieb:Richtig herum passt die Zeichnung nicht wirklich.
Die Frage ist, auf welcher Seite des Blattes sich der Durchdruck befindet und welche Gründe es für eine spiegelverkehrte Darstellung geben könnte.
Nochmal zur Böhringerspur:Gehen wir doch einfach
spekulativ mal davon aus, das B. Toth seine Tante NICHT ermordete und die DNA Spuren in Böhringers Wohnung am Glas und an der Kommode wirklich zu der Person gehört, die im Entführungsfall Ursula Herrmann an der Tat beteiligt war. Was kann diese Annahme dann im Kontext der anderen Spuren bedeuten?
Hier ein paar Denk-Ansätze:Was sagt uns die Anzahl der Spuren? Man fand nur 2 Spuren in der Wohnung. Das heißt der Täter war nie, nicht häufig oder zumindest nicht regelmäßig dort. Das könnte auf einen neuen Bekannten oder auf einen entfernten Verwandten (aus Ungarn?) deuten. Eine Liebschaft würde weitere Spuren verursachen, darauf gibt es keinen Hinweis. Das einfache, sachliche Glas Wasser mit der Spur weist eventuell auf eine "distanzierte Begegnung" hin und nicht auf eine romantische Begegnung (Wein/Sekt).
Was sagt uns die Ortskenntnis des Täters?Der Mörder wusste offenbar wo die vermögende Frau wohnte, obwohl das nicht ganz offensichtlich war, da die Wohnung in der Parkgarage verborgen war. Er kannte die Tür zu ihrer Wohnung oder hatte sie herausgefunden. Kam er also gezielt zu Besuch? Hatte er Frau Böhringer ausgespäht? Vielleicht hatte der Täter, der Handschuhe trug, 1-2 Tage vor der Tat an der Tür geklopft, als er Böhringers Wohnungstür finden wollte. Böhringer machte dann auf und er fragte sie verlegen nach einem Glas Wasser. (Beispiel. "Entschuldigen Sie, mir ist nicht gut. Hätten Sie vielleicht ein Glas Wasser für mich?") Er bekam das Wasser, trank es, dann ging er,... denn nun wusste er wo sie wohnte. Böhringer stellte das Glas in die Spülmaschine (und übertrug die DNA Spur von der Lippe am Glas später ggfls. unwissend auf den Kommodengriff.)
Welchen Grund könnte es überhaupt für einen Besuch bei Frau Böhringer gegeben haben? Da offenbar nur das Büro, eventuell auch die Kommode und ggfls. die Handtasche durchsucht wurden, müsste hier eigentlich der Grund für den Mord zu finden sein. Hatte Böhringer vielleicht etwas in Besitz, das er brauchte? Hat der Täter im Büro ein Objekt (Brief, Dokument, etc.) gesucht, das möglicherweise garnicht mit dem Testament auf dem Tisch zusammenhängt? Hängt sein Handeln irgendwie mit den neuen Untersuchungen im Fall Herrmann zusammen? Hatte Frau Böhringer vielleicht komprimmitierende Informationen über eine Person oder einen Bekannten aus der ungarischen Community - vielleicht den ungarischen Segellehrer?
Was sagt uns das Bild am Tatort?Der Täter wollte in jedem Fall Böhringers Tod, weshalb er sie mit unfassbarer Härte attackierte. Was könnte also im Büro gelegen haben, das für den möglichen Täter derart wichtig war, das er dafür bereit war zu töten? Hatte er vorher in der Kommode im Wohnzimmer nachgesehen... und fand er das "Objekt" dann im Büro, so dass die Durchsuchung weiterer Räume überflüssig wurde?
Wer könnte von der Tat profitieren?- Ein Mitglied einer ungarischen, kriminellen Bande, in die Frau Böhringer irgendwann mal verstrickt war und der Böhringer als Wissende ausschalten wollte?
- Ein "Rivale" von B. Toth, der ihn aus dem Weg räumen wollte, weil er wusste, dass der zunehmende Stress mit der Tante und die Testamentstreitigkeiten Toth als Verdächtigen Nr. 1 darstellen würde?
- Ein Räuber, der von möglichen Geldreserven in der Böhringer Wohnung wusste? (Böhringer hatte kurz vorher Geld abgehoben.)
Gerade in Bezug zu der "Ungarn-Spur" ist es garnicht so leicht hier weiter zu denken. Interessant wären mögliche Kontakte von Frau Böhringer zu dem ungarischen Segellehrer. Aber da hat vermutlich niemand wirklich Einblick von uns.