ErwinKöster schrieb:Da müssten die Täter aber letztendlich das ganze Auto checken, ob das in der kurzen Zeit, die sie zur Verfügung haben eine Option ist? Ausserdem: Wenn sie soviel Ahnung von diesen Sendern hatten wie ich, wer weiss ob sie überhaupt in der Lage zum Anpeilen waren.
Die richtige Erfahrung damit fehlt mir natürlich auch, weil ich noch nie Wanzen oder unbekannte Sender gesucht habe.
Die meisten von uns haben schon Ähnliches ausgeführt. Wer im Keller den günstigsten Standort für sein Kofferradio sucht, läuft auch erst einmal mit dem Radio im Kreis herum, um meistens auf einer Fensterbank den besten Empfang zu finden. Das Rundfunk-Signal kommt eben meistens durch das Fenster.
Ich habe schon Nachbarn verblüfft, indem ich ihnen den Verlauf ihrer in der Erde vergrabenen Stromkabel gezeigt habe. Einfach an ein Ende einen Mini-Sender klemmen, und mit einem normalen Transistorradio das vom Kabel abgestrahlte Signal verfolgen. Das klappt sehr schön bis 1/2 m Tiefe. Ursprünglich hatte ich in den Mini-Sender gebastelt, um im Haus verlegte Leitungen zu finden.
Auf der Suche nach einem Peilsender sollte es sogar einfacher sein, weil der wesentlich stärker sendet als mein Mini-Sender: Um das Auto herum laufen, bis das Empfangssignal am stärksten ist und dann ein paar Mal hin und her. Damit lokalisiert man den Sender schon auf 10 bis 20 cm genau.
ErwinKöster schrieb: Oft ist es so dass die Angehörigen kategorisch darauf bestehen, dass die Polizei bei der Übergabe nicht dabei ist, um die Geisel nicht zu gefährden. Da gibt es dann auch keine Ortungssender. Ob das im vorliegenden Fall so war weiß ich natürlich nicht. Auch nicht ob gepeilt wurde oder nicht.
Wenn die Täter das fordern, hält die Polizei auch freiwillig einigen Abstand. Ob es dann wirklich keinen Sender gibt, hängt wahrscheinlich von den jeweiligen Beamten ab.
Wenn die Täter mehr oder weniger erzwingen, dass die Polizei das Auto beschafft, sollten sie auch ahnen, dass die Polizei eingeweiht ist. Und wenn meine Vermutung richtig ist, dass sie die Polizei so animieren wollten, einen Sender zu installieren, wussten sie sicher auch, wie man damit umgeht.
Wenn es allerdings wirklich der Clever-und-Smart-Gedanke Ursache der Vorgehensweise war, dann war das Projekt schon von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Wenn auch nicht auf so grausame Weise.
Ob im konkreten Fall wirklich Sender installiert waren, habe ich bewusst niemals gefragt. Aus meiner Sicht sollte ein Beamter nach vielen Jahren auch in privaten Gesprächen keinesfalls darüber reden. Ich setze einfach voraus, dass es so war. Gepeilt hat sicher niemand, weil sich der gelbe Fiat wohl nie bewegt hat.
Ich bin der Meinung, dass die meisten Leute die Täter unterschätzt haben (einschließlich mir). Wahrscheinlich waren Geldübergabe und anschließendes Abtauchen bestens geplant. Deshalb hat auch die Polizei die Täter nicht gefunden. Ex-Kommissar S. hatte wohl die langjährige Erfahrung, dass Täter sehr viele Fehler machen, und man nur entsprechend lange warten müsste. In dem Fall waren es weniger Fehler, und das Warten wurde verdammt lang.
Ich bin auch der Meinung, dass der Schlüssel zu den eigenartigen Anrufen in der geplanten Geldübergabe verborgen ist. Deshalb werden wir ihn wohl nie finden. Wir können nur die Fakten zur Kenntnis nehmen, aber alle denkbaren Gründe bleiben Spekulation.
Gruß RoBernd