robernd schrieb:Es ist etwas schwierig zu erfassen, was du uns sagen willst. Ich interpretiere deine Ausführungen so:
1. Das Zuspielgerät ist das Grundig TK 248.
2. Der Täter hat die Tasten in der von dir oben angegebenen Reihenfolge gedrückt. Und zwar ZURÜCK - STOP - START - (1. Abspielen des Jingles) - ZURÜCK - STOP - START - (2. Abspielen des Jingles)
Habe ich das so richtig verstanden?
Ich weiß nicht was da so schwierig war, aber Du hast exakt das wiedergegeben, das in dem verständlich geschriebenen Post stand. Ich habe mich bei meiner Untersuchung darauf konzentriert welche Tasten logisch sein könnten, wievele Tasten es sein können und ob das TK248 als Tatgerät in Frage kommt. Denn ich glaube nicht an Zufälle und ich nehme Mazurek den ominösen "Flomarktkauf" nicht ab. Ich suche nach dem "missing link".
robernd schrieb:1. Die anfänglichen ZURÜCK und START sind bei manueller Handhabung überflüssig
Das sehe ich nicht so, denn es muss sich nicht zwangläufig um den Bandanfang gehandelt haben. Vielleicht hatte er vorher den Jingle einmal zum testen abgespielt und musste dann halt wieder zurück spuhlen.
robernd schrieb:2. Der letzte Teil von dem, das du aus dem Polizei-Mitschnitt als ZURÜCK interpretierst, enthält einen prägnanten 2-kHz-Ton. Den gibt es bei keiner TK-248-Taste.
Das kann irrelevant sein. Vermutlich ist das ein Quietschen, Klackern oder eine Übersteuerung.
robernd schrieb:Das sind nur 0,03 sec Unterschied. Das ist schon bei 9,5 cm/sec manuell kaum einzuhalten. Während des Rücklaufs ist die Zeit noch kürzer. Großzügig gerechnet, musst du den richtigen Moment auf 0,01 sec genau treffen. Das schafft nicht einmal ein Schiedsrichter beim 100-m-Lauf mit seiner Stoppuhr.
Sag das mal 2 Läufern oder Skifahrern, die auf die Hundertstel oder sogar zur gleichen Zeit im Ziel ankommen. So unwahrscheinlich ist das nicht. Ich traue mir eine ähnliche Präzision zu. Davon abgesehen sind die Messungen mit Vorsicht zu genießen, da unklar ist wann genau das Band startete. Ich bin hier lediglich vom Endpunkt der letzten Amplitude ausgegangen. Da sind sicherlich 10-40ms Toleranzen möglich.
robernd schrieb:Und genau diese Präzision ist das Argument für eine automatische Schaltung.
Ich finde diese Behauptung absolut unseriös, denn alle anderen Messergebnisse (Länge der Schaltungen, Intensivitäten, Dynamiken, Intervalle, Pausen) sagen das genaue Gegenteil. Es gibt dort keine automatische Schaltung. Fühl Dich frei mir das Gegenteil zu beweisen und zeig mir eine automatische Schaltung die so unpräzise ist.
2r2n schrieb:Was ich zusätzlich zu den Ausführungen von @robernd etwas irritierend finde, ist deine Idee, dass die verglichenen Tasten der beiden Geräte (also Tatgerät und TK 248) gleich klingen sollen.
Tastenanschläge klingen nie ganz "gleich". Aber diese hier klingen sehr ähnlich und auffallend charakteristisch. Und das sage nicht nur ich. Auch das LKA und deren Gutachter haben, wie ihr wisst, bei 2 Tasten das charakteristische Tastengeräusch des TK 248 erkannt. Spinnen diese Leute also? Sind das alles Vollidioten? Jeder kann ja selbst reinhören und vergleichen - daher habe ich die Sequenz ja nachgebildet.
2r2n schrieb: Bin tatsächlich überrascht über deine Sicherheit bei der Beurteilung... Meinst du das echt, dass die in deinen Ohren gleich klingen?
Ja, sie klingen sehr ähnlich und ich habe das anhand dem Amplitudenverlauf ja auch dargelegt. Es gibt aber auch noch eine ganze Reihe weiterer Hinweise wie die relativ geringe Lautstärke der Zurück-Taste im Vergleich zu den anderen Testen und die gemessene Länge des Rückspuhlvorgangs von 0.18s, die recht genau passt um das Band zurück vor den Jingle zu bringen. Ich hab übrigens auch eine professionelle AKG Abhöre.
2r2n schrieb:könnten wir dir noch etliche andere Geräte, die mechanisch funktionieren, vorbeibringen. Die klingen auch so. Weil sie mechanisch funktionieren.
Ich habe mir etliche Tasten von dutzenden andere Geräte angehört und sie klangen ganz anders. Die Funktionsweise, das Material und der Aufbau der Gesamtmechanik ist hier entscheidend. Und Mechanik ist nicht gleich Mechanik. Autotüren klingen ja auch nicht alle gleich. Gerade deswegen gibt es Experten unter den Fahndern, die sich auf so etwas spezialisiert haben.
HeinzHaferkamp schrieb:So schnell bekomme ich es reproduzierbar hin, den selben Jingle vom Band wiederholt abzuspielen.
Sehr schön und vielen Dank.
:) Ich wünschte ich hätte das Gerät auch für Experimente da gehabt. Auch ich werde mir die Tonspur vornehmen. Gibt es noch andere manuelle Schaltungen um das gleiche Ergebnis zu erhalten? Auch das würde mich interessieren.