SirMarvel schrieb:Was genau passte da bei seiner Persönlichkeitsstruktur nicht? Offenbar war er jemand der zum einen gewaltbereit und "mit dem System unzufrieden" war.
Wenn du genau nachliest, erkennst du, dass der Artikel im Vorfeld des Strafverfahrens 2009 geschrieben wurde. Hier musste beim Spiegelleser eine Spannung aufgebaut werden. Hier also die Reihenfolge bei der Entstehung solcher "Tatsachen":
1. EIN Zeuge sagt etwas Negatives über eine Person
2. Die Aussage wird verschriftlicht
3. Einige bekommen diese Aussage mit und glauben sie, weil sie verschriftlicht wurde
4. Eine Journalistin hört von dieser Aussage und baut sie als Gegenpol in ihren Artikel ein
5. Die Leser dieser Zeitschrift nehmen das ernst, weil die Zeitschrift einen seriösen Ruf hat
Ich muss dazu sagen, dass ich 2009/10 auch davon überzeugt war, dass Harald W. eher zum Täterkreis gehört als Mazurek. Aber mittlerweile halte ich das für genauso unwahrscheinlich wie eine Tatbeteiligung Mazureks.
Harald W. hatte, wie sehr viele Polizisten, Verfahren am Hals. Er war also nicht wegen Körperverletzung vorbestraft, sondern das Verfahren wurde fallengelassen, weil die Anschuldigungen nicht haltbar waren.
Er wurde vom Oberförster als weicher Mensch beschrieben, der sich schwer tut, überhaupt Wild zu erlegen. Sein Dienstherr bei der Jagd im Weingarten, Dr. Müller, hat ihn öfter veräppelt, weil er ihn für einen Schwächling hielt. Seine Schussverletzung, die Ende der 70er letztlich zur Frühpensionierung geführt hat, war sicherlich ein wichtiger Grundfür seine negative Entwicklung. Dass er dem Alkohol zusprach, war eine schleichende Entwicklung, die in den 80ern immer stärker wurde und in den 90ern zu seinem Tod führte.