ErwinKöster schrieb:1. Wenn das stimmt stellt sich die Frage, wie die Belüftung für die restlichen 80 Stunden gewährleistet wurde wenn der Ventilator nicht mehr ging, der ja - deiner Skizze zufolge - auch an die Batterie gekoppelt war? Fakt ist, dass Mackle überlebt hat.
2. Wenn dieser Umstand im deutschen Readers Digest-Artikel beschrieben wurde, könnte allein das schon eine Vorlage für die Herrmann-Entführer gewesen sein. Die könnten sich fatalerweise gedacht haben "wenn es da ohne Ventilator auch ging, wozu brauchen wir denn den?"
3. Ursulas Kiste hatte 0,6 m3, Barbaras Kiste ca. 2 m3. Vielleicht dachten sie zusätzlich "für die Mini-Kiste brauchen wir erst recht keinen Ventilator"?
4. Bei Krist war auch das Schalldämpfer-Konzept angesagt, um keine Geräusche nach draußen zu lassen ("muffler"). Kommt euch das bekannt vor?
Absolut richtig. Dieser Gedanken hätte ich vor einiger Zeit auch noch gehabt. Ein nicht eingeplantes Belüftungssystem wurde ja bisher im Thread bevorzugt. Es wurde von Euch einfach angenommen, es ist so. Ich hatte - und das könnt Ihr ja an meinen frühen Beiträgen lesen - einen fürchterlichen Widerwillen das zu akzeptieren. Die einzige Erklärung war die Altersgrenze ganz nach unten zu schrauben.
Da ich tatsächlich kaum reale Kriminalfälle konsumiere, hatte ich auch den Fall von Ba Ma nicht auf dem Schirm. Macht mir es zum Vorwurf, aber es ist nun einmal so. Und dort fand ich dann den total logischen "Missing Link". Jetzt war mir klar: Es ist eine Nachahmung, es fehlt die technische Ventilatoreinheit.
Im Fall BA MA hat man sie gefunden. Im Fall UH nicht. Daher ist es schwer Rückschlüsse darüber zu ziehen, auch diese Belüftung hätte nicht funktioniert. Einfach zu behaupten, es hat sich nicht gegeben geht auch nicht, denn auch dafür fehlen die Beweise. Und das ist doch eine akzeptable Logik.
Entsprechend dem Aufbau der Kiste und auch der Rohre - siehe meiner Skizze - hatten die Täter bei UH den Aufbau so verändert, dass die Ventilatoreinheit gut zugänglich war. Ob das eine Reaktion auf den Fall BA MA ist, kann angeommen werden.
Die Täter haben meinem Profil zu Folge im Umkreis von ca. einem Kilometer von der Kiste gelebt. Sie waren ständig im Wald. Vorgesehen war aus meiner Sicht eine leicht zugänglich Stelle für die Batterie im Zwischenbereich der zwei Deckelsysteme. Batterien mit 35 Ah gibt es ab 15 cm Höhe. Ist es auszuschliessen, das eine oder zwei Batterien dort unter dem Deckel lagen? Ich denke nein. Es wäre ein guter Platz gewesen. Die Höhe des Rahmens kann ich in der Skizee nicht erkennen. Vielleicht kennt einer von Euch den Abstand zwischen den Deckeln. Wären es ca. 15 cm so fühlte ich mich in dieser These weiter gestärkt.
Kann ausgeschlossen werden, dass die Täter die Lebensdauer der Batterie mit der technischen Einheit vor Einsatz besser geprüft haben, also Folge von dem technischen Problem bei BA MA? Ich würde sagen nein. Das ist die Sprache der Logik der Falsifikation. Wie schon erwähnt wurde der Deckel früher mit dem Venitilatoreinsatz gebaut und ich würde sagen auch getestet. Das ist naheliegend. Das Gegenteil wäre nicht naheliegend.
Für den Tod UH spielt die Belüftung keine Rolle. Sie hat sich nachweislich nicht mehr bewegt. Sie hätte viele Stunden in der Kiste so sitzen können, länger als die Betäubung möglich war. Es gibt Konstruktionen, die behaupten, sie sei zuerst betäubt gewesen, dann bewußtlos und dann erstickt. Für solche Hypothesen wäre die Frage nach einer funktionierenden Belüftung sehr bedeutsam für die rechtliche Einschätzung. Warum wurde sie - sofern angenommen - nicht gemacht? Fahrlässigkeit?
Für das Profil der zu suchenden Täterschaft spielt der Planungsgrad eine entscheidende Rolle. Daher habe ich bei Kenntnisnahme des Falles BA MA auch das Alter der Täterschaft angehoben. Ein großer Unterschied für die Suche.
Zur Definition des Alters und der Planungsfähigkeit der Täterschaft spielt die Einschätzung "gab es eine Lüftung" eine sehr große Rolle. Daher interessiert mich die Lüftung.