Der Fall Ursula Herrmann, Anfang 80er Jahre
25.08.2018 um 18:45Heidi71 schrieb:Zwei Tage nach der Entführung konnte am Anschluss Herrmann endlich die Fangschaltung eingerichtet werden:Ich weiß nicht, ab wann die Fangschaltung aktiv war. Irgendwo hatte ich mal die Verfügung gesehen, dass sie eingerichtet werden sollte. Dort fand sich auch der Hinweis der Bundespost, dass es an Wochenenden prinzipiell keine Gesprächsverfolgung gibt. Ebenso gab es eine Verfügung, dass eingehende Gespräche nicht nur im Hause Herrmann sondern auch bei der Kripo in Fürstenfeldbruck aufgezeichnet werden sollten. Dafür wurde in der lokalen Telefonvermittlung eine automatische Wählvorrichtung eingebaut, die die Mitschnittnummer der Kripo gewählt hat. Diese Einrichtung war während der Täteranrufe noch nicht aktiv. Die Fangschaltung vermutlich auch nicht.
Theoretisch müssten mehrere Gespräche im Hause Herrmann und bei der Kripo gleichzeitig aufgezeichnet worden sein. Wir hatten die Gutachterin ausdrücklich nach dem Vergleich der Aufzeichnungen gefragt. Hintergrund war, daraus auf Streuungen der Übertragungsqualität zu schließen. Die Frage wurde mit dem Hinweis abgeschmettert, dass es keine Gespräche gäbe, die an beiden Orten gleichzeitig aufgezeichnet wurden. Das kann man glauben oder auch nicht. Fakt ist, dass es 11 Tonbänder mit Kripo-Aufzeichnungen gibt, angefertigt mit einen Uher-Royal mit 4-Spur-Technik. Das entspricht ungefähr 180 Stunden Aufzeichnungszeit, während der niemals das Uher 4000 im Hause Herrmann benutzt wurde.
Wie die Wähltechnik im Telefon funktioniert, sollte @Heidi71 genauer wissen als ich. Ich meine, beim Wählen wird die Hörmuschel abgeschaltet. Und dort war das Uher 4000 angeschlossen. Auch den Abschaltknack sollte man hören, mir ist aber nichts Passendes aufgefallen.
DrSüdhessen schrieb:Ich finde das offen gesagt schon abenteuerlich welche Schalt-Klickgeräusche/ Mikrostellungen etc. man hier in den Thread setzt.Hier muss ich dir Recht geben, zumal damit kaum neue Erkenntnisse verbunden sind. Ich werde mich damit sinnvollerweise zukünftig etwas zurückhalten.