Kürbiskern schrieb:Im TV hat man mal da Experiment gemacht ob und wie schwer es ist, Kinder zu entführen. Das Ergebnis in diesem Experiment, mal voraugesetzt es ist nicht gestellt, ist eher ernüchternd. Das scheint einfacher zu sein als man denkt.
Ja wir haben das hier schon öfter diskutiert, ich habe auch einiges dazu gepostet.
marlonc schrieb am 14.07.2019:Ich glaube, du unterschätzt den Schockmoment. Nah an die Kleine heranzukommen dürfte kein Problem gewesen sein, der Täter hätte einfach nur „zufällig“ an ihr vorbeilaufen müssen, als er dann neben ihr war entweder sie direkt packen und zum Auto bringen dürfte nur ein paar Momente gedauert haben. In denen muss sie nicht sofort angefangen haben zu schreien. Alternativ könnte er gerade mit dem Auto auf den Hof gefahren sein, hat sie gesehen, direkt neben ihr angehalten und ist dann wieder gefahren ohne, dass überhaupt jemand mitbekommen hätte, dass er an dem Tag dort gewesen ist.
marlonc schrieb am 15.09.2019:Es gibt bei YouTube Videos zum Thema „Würde ihr Kind mit einem Fremden mitgehen?“ da geht testweise jemand nach Rücksprache mit den Eltern an Kinder heran und versucht diese zB mit dem Versprechen „süße Hundebabies“ wegzulocken.
Auch bei den Eltern, die Stein und Bein schwören, ihr Kind würde so etwas nie tun, geht nahezu ausnahmslos jedes Kind mit dem Fremden mit.
Das Misstrauen von kleineren Kindern wird dermaßen überschätzt und ihr Vertrauen in sympathisch und selbstbewusst auftretende Erwachsene unterschätzt.
Dazu kann der Schock kommen, wenn das Kind dann merkt, dass etwas nicht in Ordnung ist, ist es vielleicht schon ein paar Meter weiter an einer Stelle, die ihm nicht mehr so bekannt vorkommt.
Es weiß nicht, wohin, wo sind die anderen, überall Wald oder Hecken, es könnte sich verlaufen, hat Angst, orientiert sich erstmal am einzigen, der „Bescheid weiß“ und das ist der Erwachsene.
Ich glaube so ein Abgreifen ist eine total einfache Sache. Der Täter hätte einfach auf das Kind zugehen können und sagen „Hey Kleine, wohin willst du denn? Du solltest hier nicht alleine rumlaufen, komm mit, ich bringe dich wieder zurück zu den anderen“ während er in Richtung seines Autos geht. Das ins Auto bringen dauert nur einen Moment und schon wäre das Kind weg gewesen.
Auch, wenn keine Beziehung zwischen Täter und Inga, welcher Art auch immer, bestand, hätte ein Abgreifen meiner Meinung nach sehr schnell und ohne Schreie stattfinden können.
Dennoch gehe ich eher von einem Bewohner/Besucher/Angehöriger der Einrichtung aus. Jemand völlig Fremdes hätte vielleicht befürchten müssen, dass Teile des Hofes oder Ausfahrt/Einfahrt videoüberwacht sind.
Der Knackpunkt ist aber das:
marlonc schrieb am 13.09.2019:Ich gehe davon aus, dass es viele Menschen gibt, die durchaus das Potential zu einer bestimmten kriminellen Tat haben, sich aber nie eine Gelegenheit ergibt, die sie sicher genug fühlen lässt, sodass sie nie zum Täter werden.
Aber manchmal gibt es die Gelegenheit aber doch und dann wird die direkt genutzt.
Ich kann es nicht oft genug wiederholen, ich glaube wirklich das latente Gefahrenpotential an potentiellen Tätern ist massiv!!
Es gibt nur so wenige Fälle weil Kinder in Deutschland zum Glück meist sehr gut von den Eltern „bewacht“ werden.
Ich war selbst schon manchmal bei solchen Grillfesten und werde immer schon nervös wegen der kleineren Kinder aus dem Verwandtschafts- und Freundeskreis, sobald diese sich an die Randbereiche des Platzes begeben oder Richtung Straße gehen. Ich glaube aber wir würden auch keinem Kind erlauben, sich außer Sichtweite zu begeben. Ob es dann immer klappt, das perfekt umzusetzen ist eine andere Sache.
Einmal verschwand ein Kind auf einer Feier in einer kleineren Stadt. Ein Bäcker war mit seinem Wagen vorbeigekommen und ein Haufen Kids durfte sich was kaufen. Ein drei- oder vierjähriger, der bis dahin mit seinem ein paar Jahre älteren Freund rumgelaufen war setzte sich ab weil er auch noch zum Bäcker wollte aber der Bäcker war schon weg und er ging draußen nach ihm suchen.
Wie verrückt suchten wir innerhalb kürzester Zeit das Gebäude ab und ich malte mir schon die allerschlimmsten Sachen aus. Kurz darauf kam ein Pärchen von draußen und fragte ob der Kleine zu und gehöre. Ich glaub ich war in meinem ganzen Leben noch niemals so erleichtert.