Kreuzbergerin schrieb:Wenn es um die Suche nach einer Adresse einer Suchthilfeeinrichtung geht, kann ein Strafgefangener doch auch sicherlich Hilfe in der JVA oder bei seinen Anwalt finden.
Da braucht er doch nicht zwingend Internet dazu.
Die Berichte über CB in den Medien schilderten ihn als durchaus trinkfreudig.
Da ist die Recherche nach einer Suchthilfeeinrichtung doch naheliegend und plausibel.
Das ist auch ein Punkt, über den ich nachdenke. CB ist nicht der einzige Inhaftierte, der gerne mal einen über den Durst trinkt. Diese Probleme kommen überall vor, aber eben auch im Gefängnis. Wir wissen natürlich nicht, ob er nach seiner Inhaftierung entgiftet werden musste. Wenn ja, wird man ihn über nachfolgende Therapiemöglichkeiten informiert haben. Wenn nein, dann ist er eben nur jemand, der gerne (und vielleicht zu viel) Alkohol trinkt.
Die Bewohner des Wilhelmshofs sind Menschen, die auf dem Arbeitsmarkt keine Chancen haben, die ihr Leben nicht im Griff hatten und von daher Betreuung brauchen, und die darüber hinaus sozial isoliert waren. Das Modell ist gut. Ich begrüße es sehr, diese Menschen nicht alleine zu lassen. Allerdings würde ich CB nicht als einen Kandidaten für die Warteliste sehen. Er lebte sicherlich ein Leben, welches sehr von dem abweicht, was die meisten von uns normal finden, aber er ist meiner Meinung nach kein freiwilliger Kandidat fürs Betreute Wohnen.
Ich weiß nicht, um welchen Verein es sich handelt, den er kontaktiert hat, aber der ehemalige Mitarbeiter des Wilhelmshofs wird vermutlich in einer ähnlichen Einrichtung arbeiten.
Wenn er mit seinem Alkoholverhalten nicht klar gekommen wäre, hätte er zu den Anonymen Alkoholikern gehen können. Aber jemand, der es schafft, ein solches Schlachtschiff von Wohnmobil von Deutschland nach Portugal zu fahren, oder der einen Plan ausarbeitet, wie er bei der Fahrt nach Amsterdam die Polizei abhängt, sucht sicherlich keine Hilfe in einer Einrichtung, in der er Kartoffeln lesen, den Stall ausmisten und die Tiere versorgen muss.
Lange Rede, kurzer Sinn: in der JVA Kiel hätte man ihm sicherlich eine Übersicht über passende Hilfsangebote in die Hand gedrückt. Aber hat er jemals Hilfe irgendwo gesucht z.B. hinsichtlich seiner sexuellen Neigungen?