Sven1213 schrieb:Warum sind alle in den Wald gelaufen?
Die Mutter, die Polizei mit allem was sie haben. Warum?
Es steht ja fest, dass sich Inga nicht in dem Wald befunden hat.
Wie kamen die alle auf die Idee mit diesem Wald?
Das muss doch einer glaubhaft "allen" mitgeteilt haben.
C4ISR schrieb:Die Vermutung läuft darauf hinaus, dass das Kind von dem Weg zwischen Gebäude und Grillplatz direkt zum Parkplatz in ein Auto verschleppt wurde. Die einzig logische Erklärung, warum mehrere trainierte Suchhunde nichts verwertbares gefunden haben.
C4ISR schrieb:Es brauchte nur ein Kind erzählen, dass es sie am Waldrand gesehen hat, ob es stimmt oder nicht und schon sind alle im Wald. Wie schon geschrieben, sowas wird zuerst als Vermisstenfall behandelt, nicht als Verbrechen.
Genau. Ich kann den Ablauf der Sache recht gut nachvollziehen. Irgendwann an dem Abend bemerkt jemand, dass Inga gar nicht da ist. Logischerweise wird erst einmal geschaut, wo man sie zuletzt gesehen hat und vor allem, wo sich die anderen Kinder befunden haben. Die aber waren u.a. im Wald.
Dann ist es extrem naheliegend zu vermuten, dass sie auch dort ist. Der Durchschnittsmensch denkt ja nicht gleich an ein Verbrechen, da es, im Vergleich zum einfachen Verlaufen, eben doch weitaus seltener vorkommt. Die Eltern und anderen dort standen auf einmal vor drei Szenarien: a) Inga hat sich im Wald verlaufen, nachdem sie irgendwie von den anderen Kindern getrennt wurde b) Inga hat sich auf dem Gelände irgendwo verlaufen, abgesetzt, etc. c) Ein Täter hat Inga entführt.
Auf grund der Umstände ist es ganz naheliegend, diese drei Szenarien in genau der Reihenfolge als Wahrscheinlich zu sortieren. Und da man nicht alles auf einmal machen kann, hat man sich dann erst mal auf das an der Spitze der Liste konzentriert: den Wald. Sicherlich wird auch jemand schon zu der Zeit auf den Wegen des Geländes geschaut haben, aber da war eben auch nichts Auffälliges.
Auch die recht bald hinzugezogene Polizei hat genauso verständlich reagiert. Wenn alle Beteiligten sagen, da ist ein Kind "im Wald," dann schaut man erst mal im Wald.
Erst später kamen Zweifel auf, nämlich als endlich mal jemand den anderen Kindern zugehört hat, die aussagten, soweit ich mich erinnere, dass sie gar nicht "mit" Inga im Wald waren, dass Inga nicht an ihren Aktionen beteiligt war, sondern für sich agierte. Und dann kamen die Hunde und fanden nur Spuren auf dem Gelände und keinerlei im Wald.
Das war erst der Zeitpunkt, an dem der Fokus wechselte. Und unsere tollen Medien? Nun, einige haben das anscheinend immer noch nicht verstanden und reden immer noch vom Wald.
Freilich, 100% ausschliessen, dass sie in den Wald ging und nicht zurückkehrte kann man m.E. nicht. Ich traue diesen Hunden nicht viel zu, denn es hat schon viel zu viele Fälle gegeben, an welchen sie keine Spuren fanden, die da waren und umgekehrt.
In den nächsten Tagen suchte man dann auf dem Wilhelmshof, fand sie dort freilich auch nicht. Und so kristallisierte sich langsam heraus, dass eventuell wirklich Szenario C stattgefunden hat: eine Entführung.
Sven1213 schrieb:Da muss doch einer wissen was er tut.
Erfahrung damit mit haben.
C4ISR schrieb:Wichtig ist noch zu wissen, dass verschiedene Spürhunde, auch Mantrailerhunde eben nicht in den Wald gelaufen sind, sich nur innerhalb dieser Siedlung bewegt haben.
Dies begründet den Verdacht, dass die Täterschaft ein Zeitfenster von 15 Minuten genutzt hat, sich das Kind anzueignen und durch polizeiliche Einsatzfehler war bis zu zwei Tage Zeit, Spuren zu verwischen.
Von polizeilichen Fehlern würde ich hier nicht sprechen. Im Gegensatz zu anderen Fällen, wie Frauke Liebs oder Tanja Gräff, hat man hier eigentlich keine Fehler gemacht, sondern mit den vorhandenen Ressourcen die erst mal naheliegenden Dinge versucht abzudecken.