Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

EDGARallanPOE schrieb:Dann hätten wir aber einen Täter, der sehr belastbar ist. Die Nerven behält, innerhalb der anlaufenden Suchmaßnahmen kühl kalkulierend den richtigen Zeitpunkt abpasst um zu Verschwinden.

Ausgehend von einem solchen Täter, und dass dieser sich auf dem Wilhelmshof sehr gut auskennt, kommt mir noch die Idee, dass derjenige dort vielleicht sogar eine Art Versteckmöglichkeit kennen könnte, die nicht jedem bekannt ist. Ein alter Schacht, Hohlraum oder ähnliches, der nicht auffällt und bei einer Durchsuchungsaktion übersehen wird.

Ich komme auf die Idee, weil von Inga ja nie etwas gefunden wurde, nichtmal ihre Kleidung. Sie bzw. ihre sterblichen Überreste könnten sich also rein theoretisch noch immer auf dem Gelände befinden, gut versteckt von jemandem.

Bleibt nur, dass sich jemand dem Hof genähert hat, der noch nie zuvor dagewesen ist.
Das Mädchen ist ihm entgegen gegangen und da sich die Begegnung ausser Sichtweite ereignete, konnte das niemand beobachten.

Ich möchte mit meinen Überlegungen mal bei dem Zeitfaktor ansetzen.
Inga wurde nach max. 30 Minuten eher weniger Zeit vermisst und die Suche der Festteilnehmer begann.
Dem Täter müsste bewusst gewesen sein, schnell handeln zu müssen (sprich Inga ausser Reichweite bringen, bzw. bewusstlos, betäubt zu verstecken), hinzu kommt, dass es viele Menschen auf dem Hof gibt, die ihn zufällig beobachten könnten.
An dieser Stelle möchte ich noch mal zu Bedenken geben, dass es auch nicht so ungwöhnlich gewesen wäre, dass Ingas Verschwinden noch schneller bemerkt wird, z. b. weil ihr einer nachgeht, um auch zu helfen oder Inga zu erinnern, dass sie Hände waschen soll o. ä. .

In meinen Augen ein hohes Risiko, was ein fast sofortiges handeln seitens des Täters nötig macht.

Seit fast vier Jahren schon fehlt von Inga jede Spur. Obwohl bei der Suche damals so gut wie alle Möglichkeiten ausgeschöpft worden sind, konnte man ihren Verbleib bis heute nicht klären.

Um de Fall einigen wieder in Erinnerung zu rufen, hier ein paar Fakten:

- Inga verschwand am 2. Mai 2015 bei einem privaten Ausflug der Familie auf dem Wilhelmshof bei Stendal. Die Eltern haben Freunde besucht, die dort arbeiten und leben.

- gegen 18.30 Uhr wurde sie zuletzt von Ihrem Vater gesehen wie sie Wasserflaschen zum Grillplatz trug und dann wieder in Richtung Haus ging

- zuvor wurde vermutet, dass sie beim Holzsammeln im Wald verloren gegangen ist weshalb die Durchsuchung des Waldes zunächst im Fokus stand

- die Polizei geht aber mittlerweile davon aus, dass Inga viel eher auf dem Diakoniegelände verschwunden ist und der Täter irgendeinen Bezug zum Hof gehabt haben muss.

Soweit zu den leider sehr wenigen Fakten.

Da man ein verlaufen im Wald oder Wegrennen ausschließen kann (die Wärmebildkamera oder die Spürhunde hätten sie gefunden), ist für mich die einzige plausible Version, dass Inga einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist.
Ich vermute, dass der Täter aus der Umgebung kommt und den Wilhelmshof kannte. Diakoniemitarbeiter sowie ehemalige Bewohner schließe ich aber aus, da sie sicherlich alle hinreichend von der Polizei überprüft worden sind. Ich glaube hier tatsächlich an einen Täter, der die Gunst der Stunde ergriffen hat als er Inga alleine auf dem Weg sah. Eine Zufallstat. Und dass der Hof so abgelegen liegt, ist für mich kein Argument um das auszuschließen. Es gibt Menschen, die sich bewusst an abgelegenen Orten aufhalten oder diese regelmäßig aufsuchen. Der Täter sprach sie an, versprach ihr irgendwas oder lockte sie unter einem anderen Vorwand zum Auto und brachte sie dann innerhalb von nur 15 Minuten unbemerkt fort.

Inga wirkt auf mich offen, fröhlich und neugierig. Da kann ich mir schon vorstellen, dass es nicht schwer war sie zum mitkommen zu überreden, leider. Denn viel Zeit hatte der Täter nicht plus er musste damit rechnen jederzeit gesehen werden zu können.

Wer so abgebrüht und mit Kalkül vorgeht, ein Kind inmitten seiner Familie zu entreißen, der wird wahrscheinlich auch in Zukunft alles dafür tun um nicht aufzufallen und damit in Verbindung gebracht zu werden. Ich hoffe deshalb so sehr, dass sich ein Mitwisser meldet oder sich anderweitige Spuren durch das Auffinden der Kleidung oder des Körpers ergeben. (Nach fast 4 Jahren gehe ich nicht mehr davon aus, dass Inga noch lebt, so schwer es mir auch fällt, dass zu schreiben.)

Für mich ist der Fall auch ganz schwer zu ertragen. Allein die Vorstellung meine Tochter verschwindet einfach spurlos und keiner weiß wo sie ist. Diese quälende Ungewissheit! Schrecklich.

Ich hoffe auch das der Fall noch aufgeklärt wird.

Könnte mir trotzdem vorstellen das es jemand vom Wilhelmshof war der ein Alibi hatte.

Inga und ihr verschwinden beschäftigten mich sehr. In regelmäßigen Abständen recherchiere ich ob sich etwas neues getan hat.
Meiner Vermutung nach hängt das Verschwinden mit einer Person zusammen die dort vor Ort war und sich ggf auch gut auskannte.
Ich finde es gut dass die Diskussion wieder geöffnet wurde, denn Inga gerät leider immer mehr in Vergessheit.
Ich hoffe der Fall klärt sich noch und die Familie erfährt was damals passierte.

jollyjumper schrieb:Inga und ihr verschwinden beschäftigten mich sehr. In regelmäßigen Abständen recherchiere ich ob sich etwas neues getan hat. Meiner Vermutung nach hängt das Verschwinden mit einer Person zusammen die dort vor Ort war und sich ggf auch gut auskannte.Ich finde es gut dass die Diskussion wieder geöffnet wurde, denn Inga gerät leider immer mehr in Vergessheit. Ich hoffe der Fall klärt sich noch und die Familie erfährt was damals passierte.

Auch ich denke oft an Inga und möchte mich in allen Punkten anschließen.
Mein tiefes Mitgefühl gilt ihren Eltern und Geschwistern, die mit dieser entsetzlichen Verzweiflung und Ungewissheit leben müssen.

Dem kann auch ich nichts weiteres hinzufügen.
Unvorstellbar das aus der Gruppe heraus ein Kind entführt wird. In so kurzer Zeit...
Ich hoffe man findet sie!

Es ist einfach der Wahnsinn, dass jetzt bald schon wieder 4 Jahre vergangen sein sollen. Ich weiß noch ganz genau wie die ersten Meldungen damals erschienen und die Suche begann.

Aber egal ob der Täter von dort war oder von außerhalb, er muss einfach nur ungeheuerlich viel Glück gehabt haben, das keiner etwas bemerkt hat. Und planen kann man sowas nicht weil man nie weiß was im nächsten Moment passiert.

Und ich weiß auch nicht, ob Inga sich so einfach ablenken ließ, da sie ja nun eigentlich bei der Vorbereitung des Grillens dabei war.
Ich denke eher jemand hat sie ganz schnell in ein Auto gezogen oder irgend betäubt und dann mitgenommen.

Wenn man sich die zur Verfügung stehenden Informationen ansieht, gibt es nicht einmal Indizien für eine Entführung.

Denkbar wäre, daß das Kind, vom Weg abgekommen, sich im Walde verirrt hat und bei dem verzweifelten Versuch zurückzufinden, immer weiter in den Wald hineingelaufen ist.

Das Kind wurde nicht gefunden, ja. Aber Tanja Gräff z.B. wurde auch jahrelang nicht gefunden, obwohl sie vor aller Augen lag.

Ich halte es nicht für abwegig, daß die Zeugenaussage des Jägers, der das weinende Kind gehört haben will, zutreffend war. Möglicherweise liegt sie da noch irgendwo, wo bisher noch keine Suchmannschaft vorbeigekommen ist.

Widmerpool schrieb:Wenn man sich die zur Verfügung stehenden Informationen ansieht, gibt es nicht einmal Indizien für eine Entführung.

Denkbar wäre, daß das Kind, vom Weg abgekommen, sich im Walde verirrt hat und bei dem verzweifelten Versuch zurückzufinden, immer weiter in den Wald hineingelaufen ist.

Das Kind wurde nicht gefunden, ja. Aber Tanja Gräff z.B. wurde auch jahrelang nicht gefunden, obwohl sie vor aller Augen lag.

Ich halte es nicht für abwegig, daß die Zeugenaussage des Jägers, der das weinende Kind gehört haben will, zutreffend war. Möglicherweise liegt sie da noch irgendwo, wo bisher noch keine Suchmannschaft vorbeigekommen ist.

Inga war auf dem Rückweg zum Haus. Wahrscheinlich wollte sie noch mehr Sachen zum Grillplatz bringen. Warum sollte sie urplötzlich in den Wald reinlaufen? Und dann noch weiter tiefer rein? Das macht für mich keinen Sinn.

Der Wald wurde mit tausenden Polizisten, Spürhunden und mit Hilfe einer Wärmebildkamera überprüft. Polizisten und auch Spürhunde können etwas übersehen, ja. Aber spätestens der Helikopter mit der Wärmebildkamera hätte sie gefunden, wenn sie wirklich im Wald gewesen wäre.
Deshalb steht für mich fest, dass Ingas Verschwinden mit einer anderen Person und damit einem Verbrechen in Zusammenhang steht.

Ich halte den Wald für eine Möglichkeit aber nicht sehr wahrscheinlich. Da die Suche ja relativ zeitnah begann, wäre sie ja noch irgendwie in der Nähe gewesen und hätte sich bemerkbar gemacht. Außer natürlich sie wäre verunglückt. Denn in der kurzen Zeit bis die Suche begann, wäre sie nicht soweit weg gewesen. Im Wald läuft man meistens immer in einem gewissen Kreis.

ich bin da bei @Widmerpool.

auch für mich ist ein "abhanden kommen" im Wald wahrscheinlich, ein Unglück? da kann ich @reise folgen...


tragisch so oder so, ein Alptraum für die Eltern.

Hat sich bezüglich der Meldung des Jägers, er habe in der Nacht ihres Verschwindens ein Kind im Wald rufen hören - ohne dass er zu dem Zeitpunkt vom Verschwinden gehört hatte - eigentlich etwas ergeben?

Steht seine Aussage immer noch oder konnte sie damals widerlegt werden?

@FrokenLisbeth

Genau das frage ich mich auch. Das wäre ja ein arger Zufall das der Jäger ein Kind hört und da ist Inga bereits verschwunden.

Mich wundert das dem keine Bedeutung beigemessen wurde. Der Jäger war bestimmt kein Spinner der sich alles nur eingebildet hat

@Idrial
Ich habe jetzt nicht alle 700 Seiten hier durchgelesen, habe aber auch im Netz nichts Konkretes mehr zu dieser Aussgage und was daraus wurde, finden können.

@FrokenLisbeth

Ich ebenfalls nicht. Aber gut das du nochmal darauf eingehat. Weil mir die ganze Zeit die selbe Frage durch den Kopf geht.

Konnte der Jäger nicht die genaue Richtung bestimmen wo die Rufe herkamen? Vielleicht hätte er dann gefunden was er gehört hat ein Kind. Oder eben auch nicht. Ist er den Rufen nicht gefolgt?

FrokenLisbeth schrieb:Steht seine Aussage immer noch oder konnte sie damals widerlegt werden?

Ich denke nicht, dass das widerlegt werden konnte. Der Jäger hätte im Nachhinein zugeben müssen, dass er sich zb nur wichtig machen wollte, oder sich gar nicht sicher war. Oder man hätte ein Kind finden müssen, das zur fraglichen Zeit dort die Geräusche machte und nicht Inga war. Beides sehr unwahrscheinlich.

Ich denke auch, dass ein Jäger Tiergeräusche im Wald von einem Kind unterscheiden kann. Wer öfter mal im Wald ist weiß, was für merkwürdige Geräusche man dort bisweilen hören kann.

Am wahrscheinlichsten halte ich eine Entführung durch einen pädosexuellen Täter wie Martin Ney oder Silvio S. Manche fragen sich, wieso jemand ein so hohes Risiko eingehen würde, aufzufliegen. Schaut euch nur den Maskenmann an. Der ist seelenruhig in Schullandheime eingedrungen, während zum Teil Betreuer am Eingang saßen. Er hat die Kinder einfach abgegriffen aus ihren Betten und ist wieder rausspaziert. Solche Täter gehen bewusst ein Risiko ein, es gibt keine 100% sichere Erfolgsgarantie für sie. Die Dreistigkeit in ihrem Vorgehen gehört zu ihrem modus operandi. So ein Gestörter kann sich auch Inga geschnappt haben.

Ein Verlaufen und Verunfallen tiefer im Wald als gedacht würde ich auch nicht ausschließen.

Vielleicht ist auch etwas passiert, was wir hier alle nicht auf dem Schirm haben, einfach weil wir die entsprechenden Informationen nicht kennen oder tatsächlich keine Indizien da sind, die in eine bestimmte Richtung weisen.

Idrial schrieb:Konnte der Jäger nicht die genaue Richtung bestimmen wo die Rufe herkamen? Vielleicht hätte er dann gefunden was er gehört hat ein Kind. Oder eben auch nicht. Ist er den Rufen nicht gefolgt?

Ich erinnere mich, dass er sich- nachdem er von dem verschwundene Kind gehört hat- an die Geräusche im Wald erinnert hat.
Er wird schon etwas gehört haben. Ich denke, seine Erinnerung spielte ihm einen Streich. Er hat ein Tier gehört und im Nachhinein hielt er das Geräusch für ein Kindergeschrei/weinen