Der Fall Birgit A. aus Lohmar
25.10.2022 um 08:50Ist der Tower ein Sicherheitsbereich? Wenn man auf Bilder von ihm schaut, dann sind dort sehr viele Parkplätze. Glaube kaum, dass jedes Auto extrem kontrolliert wird.
inextenso schrieb:BAs Wanderrouten sind sicherlich interessant, aber liegt hier wirklich auch das Motiv für ihren gewaltsamen Tod? Angesichts der Spuren-, Indizien- und Beweislage wird seitens der Ermittler (und der Familie) tendenziell eher nicht von einer Zufallstat ausgegangen, wenngleich dies nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden kann. Eine spontane (tödliche) Wanderbekanntschaft, die von BA weder an Dritte kommuniziert noch sonstwie dokumentiert worden ist, wäre mMn so ein unberechenbarer Zufall. Wenn es eine Funkzellenabfrage und -auswertung gegeben hat, dann brachte diese vmtl. keine relevanten Hinweise für auffällige Aktivitäten. Falls BA ein Zweit-Handy bzw. eine zweite SIM-Karte besessen hätte, dann wäre sie damit sehr konspirativ umgegangen, da im Nachhinein keinerlei Anhaltspunkte dafür gefunden wurden. Auch hätte der Täter genaue Kenntnisse darüber haben müssen, um das spezielle Kommunikationsmittel zu entsorgen. Und wäre dann wohl nicht mehr von spontaner Zufallsbekanntschaft zu sprechen, sondern würde man annehmen müssen, dass der Täter die Gewohnheiten von BA gekannt habe. Wie wahrscheinlich ist es, dass man sich für eine Wanderbekanntschaft sofort ein alternatives Kommunikationsmittel zulegt? Zunächst würde man vmtl auf herkömmliche Weise in Kontakt treten und erst, wenn es um die Verdeckung des Kontaktes (aus welchen Gründen auch immer) geht, auf andere Methoden zurückgreifen. Nach den vorliegenden Informationen im Falle von BA halte ich das für weitgehend ausgeschlossen. Eine rein mündliche Kommunikation ohne spätere Nachweise wäre wohl am ehesten mit Mitarbeitern und Kollegen des Flughafens zu erwarten.Eine sehr gute Zusammenfassung, finde ich. Wie man hier ernsthaft vermuten kann, es könnte sich um einen Zufallstäter gehandelt haben, ist mir schleierhaft. Der Täter war dafür doch viel zu nah dran an den BAs Usancen.
inextenso schrieb:Die zentrale Frage bleibt die nach dem Motiv, die ich mit einigen Leuten hier auch schon per PN ausgeleuchtet habe. Nicht von der Hand zu weisen, erscheint mir die folgende Version: Die Frau hat auf einem Flughafen gearbeitet, ihr Arbeitsplatz befand sich in einem sicherheitsrelevanten Bereich. Sie könnte Beobachtungen gemacht haben, die mit etwaigen (hier hypothetisch formulierten) illegalen Aktivitäten rund um den Flughafen zusammenhingen (Quelle: https://www.volksfreund.de/region/mosel-wittlich-hunsrueck/drogen-am-flughafen-hahn-sichergestellt_aid-5822464). Das hätten potenzielle Täter bzw. Mittäter als gefährlich wahrnehmen können. Sie wollte bzw. sollte bald den Standort wechseln, so genau habe ich das nicht mehr in Erinnerung. Mit ihrem Weggang wäre die Chance gestiegen, dass sie sich nicht mehr zum Schweigen verpflichtet fühle. In diesen Zusammenhang würde wiederum auch passen, dass die Tat vmtl geplant und vorbereitet war und sich der/die potenzielle/n Täter gut ausgekannt haben müssen.Da wiederum habe ich meine Zweifel. Klar kommen über Flughäfen Drogen ins Land, aber es gibt Zollkontrollen für Personen und Gepäck. Zu einem Bereich "vor der Zollkontrolle" hatte BA oder ihre Kollegen aber weder Einblick noch Zugang. Irgendwelche Wettersensoren im Außenbereich können ja kaum unbeobachtet von Passagieren frequentiert werden.
IreneAdler schrieb:Bin ich jetzt doof, hab ich nur nicht genau geguckt, oder stand es tatsächlich irgendwo - ich war immer davon ausgegangen, dass es sich bei dieser Wanderung am 19.3. um eine Gruppenwanderung gehandelt hatte und sie sich das vielleicht deswegen notiert hatte? Aber ich find die Aussage jetzt nirgendswo mehr :(Die Gruppenwanderung die du meinst wurde im Stern erwähnt und war für einen anderen Termin geplant.
In dem Kalender: ein Termin beim Hautarzt für Dienstag nach Ostern. Auch für den Ostersonntag gab es einen Eintrag: "Kinder kommen". Weitere Termine: 13. April: "Zum Schwimmen"; 22. April: "TÜV"; 25. April bis 3. Mai: "Rheinsteig mit Wandergruppe".Quelle: Wiki Stern
Oli4 schrieb:Ist der Tower ein Sicherheitsbereich?Prinzipiell scheint mir ein Flughafengelände eine sicherheitsrelevante Zone zu sein. Es ist von BAs Flughafenausweis die Rede, der im Auto gefunden wurde. Im Stern-Artikel heißt es auch:
Arbeitsplatz gleicht HochsicherheitstraktQuelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/birgit-ameis--wie-eine-frau-in-deutschland-einfach-spurlos-verschwindet-7092658.html
inextenso schrieb:Prinzipiell scheint mir ein Flughafengelände eine sicherheitsrelevante Zone zu sein.Ich denke mal, dass man hier unterscheiden muss: Dass der Tower bestimmten Sicherheitskontrollen unterliegt und dort "nicht jeder einfach reinmarschieren kann" ist sicher richtig.
inextenso schrieb:Ich schaue hier nur noch ab und an mal vorbei, da bereits alles x-mal besprochen wurde und mangels neuer Sachinformationen derzeit keine neuen Erkenntnisse zu erwarten sind.Das stimmt, und trifft eben auch auf die "sie hat die bösen Männer beobachtet wie die Drogen gesxchmuggelt haben" -Theorie zu.
sören42 schrieb:Da wiederum habe ich meine Zweifel. Klar kommen über Flughäfen Drogen ins Land, aber es gibt Zollkontrollen für Personen und Gepäck.An dieser Stelle müsste man den Denkradius erweitern, was aber wegen der Forenregeln öffentlich nicht so richtig möglich ist. Wie gesagt, es geht um ein Tatmotiv.
„Kränkung und Verletzung des Selbstwertgefühls ist wohl der häufigste Tötungsgrund“, sagt der Profiler. Habgier und materielle Bereicherung stehen an zweiter Stelle, gefolgt von Rache.Quelle: https://www.focus.de/wissen/mensch/suchen-wir-den-moerder-in-uns-kriminologie_id_2261141.html
brigittsche schrieb:Das stimmt, und trifft eben auch auf die "sie hat die bösen Männer beobachtet wie die Drogen gesxchmuggelt haben" -Theorie zu.Da stimme ich Dir voll und ganz zu ;-).
inextenso schrieb:Da stimme ich Dir voll und ganz zu ;-).Wir drehen uns halt irgendwie doch immer wieder im Kreis und kommen trotzdem von der Sache nicht los - ich hoffe ja nach wie vor, dass es noch geklärt werden kann. Und selbst, wenn wir uns dann alle vor den Kopf schlagen und sagen: "Ach SOOOO war, das, das hätte ich ja nie gedacht...."
sören42 schrieb:Wie man hier ernsthaft vermuten kann, es könnte sich um einen Zufallstäter gehandelt haben, ist mir schleierhaft. Der Täter war dafür doch viel zu nah dran an den BAs Usancen.Wir wissen aber doch gar nicht, ob der Täter BAs Usancen gekannt hat oder nicht.
Oli4 schrieb:Ist der Tower ein Sicherheitsbereich? Wenn man auf Bilder von ihm schaut, dann sind dort sehr viele Parkplätze. Glaube kaum, dass jedes Auto extrem kontrolliert wird.
brigittsche schrieb:Ich denke mal, dass man hier unterscheiden muss: Dass der Tower bestimmten Sicherheitskontrollen unterliegt und dort "nicht jeder einfach reinmarschieren kann" ist sicher richtig.Natürlich ist der Tower ein Sicherheitsbereich. Dort sitzen ja neben dem Wetterdienst auch die Fluglotsen und die Leitung des Flugdienstes. Und natürlich kann da nicht jeder reinspazieren, denn z.B. die Fluglotsen haben ja z.B. eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe und müssen sehr konzentriert arbeiten. Da kann nicht mal eben jemand reinplatzen, im ein Pläuschchen zu halten oder weil er sich im Gebäude geirrt hat.
inextenso schrieb:Vllt hat sie im Rahmen ihrer beruflichen Routinen Dinge zu sehen bekommen bzw. beobachten können, die nicht für andere bestimmt waren?Was soll die denn bei der Wetterbeobachtung und Kontrolle von Wetterdaten beobachtet haben?
cododerdritte schrieb:Aber wenn z.B. BA das Auto selbst nach Lauzenhausen gefahren hat, dann könnte sie dort durchaus Opfer eines Zufallstäters geworden sein. WirDer würde aber auch nicht extra zurück kommen, um das Handy in den Flugmodus zu versetzen und die Spuren auf dem Handy zu entfernen.
Oli4 schrieb:Der würde aber auch nicht extra zurück kommen, um das Handy in den Flugmodus zu versetzen und die Spuren auf dem Handy zu entfernen.Keiner weiß ob nicht Frau Ameis selbst diesen Flugmodus eingestellt hat. Es kann ja auch durchaus passiert sein, weil sie eigentlich eine andere Einstellung ausstellen wollte. Zum Beispiel die mobilen Daten.
brigittsche schrieb:ich hoffe ja nach wie vor, dass es noch geklärt werden kannDas hoffe ich auch, vor allem für die Familie, Freunde und Bekannten von Birgit Ameis. Dass darf hier bei aller Rätselei nicht vergessen werden, dass die Schicksale der nächsten Angehörigen langfristig davon betroffen sind. So etwas hinterlässt Spuren, die nicht mehr auszuradieren sind. Die Folgen einer solchen Tat gehen immer zulasten der Angehörigen. Es muss schwer sein, mit diesem Gefühl von Unrecht zu leben, so lange der Täter nicht gefasst und verurteilt ist.
Oli4 schrieb:Dann gibt’s aber ein Problem:Da gibt es in meinen Augen ein weiteres Problem. Viele Zeugen irren sich leider unbewusst bei ihrer Aussage.
Das Auto stand ja bereits zu. 9:30 Uhr am Parkplatz (Brötchenzeuge).
Was passierte dann bis 14:30 Uhr? (Flugmodus)
Oli4 schrieb:Und wie bei meinen Bildern. Der Fundort von BA ist zu nah am Flughafen, dass es Zufall ist.Auch das ist in einem der letzten Beiträge sehr gut erklärt worden.
Oli4 schrieb:Wie kann bei einem Zufallstäter der Schlüssel zur Leiche gelangen?Ganz einfach. Frau Ameis fährt selber an das Gemeindehaus. Steigt dort in das Auto des Täters ein und wird woanders getötet.
cododerdritte schrieb:Was soll die denn bei der Wetterbeobachtung und Kontrolle von Wetterdaten beobachtet haben?So wie ich das verstanden habe, werden Wetterelemente gemessen und die Messwerte digitaler Messsysteme kontrolliert. Das findet mMn auch draussen vor Ort statt, da wo halt die Messstationen auf dem Flughafengelände stehen. Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege. Bei solchen Kontrollgängen bestünde die Möglichkeit, auf dem Gelände allerlei Beobachtungen zu machen. Diese müsste man nicht auf den ersten Blick als auffällig wahrnehmen. In Verbindung mit entsprechenden Kontextinformationen könnte einem das dann auf den zweiten Blick aber doch seltsam vorkommen. Beispielsweise ein Flughafenfahrzeug, das regelmäßig außerhalb seines Einsatzbereiches gesichtet wird. Vllt ein Treffen von Personen an einem dafür unüblichen Ort. Evtl Gegenstände, die irgendwo untypischerweise abgelegt werden. Mitarbeiter, die gesehen werden, obwohl sie angeben, woanders gewesen zu sein. An solche Dinge hatte ich gedacht.