Sooo allseits, habe mich die letzten Tage in "müh'sliger Kleinarbeit" durch den Thread gelesen.
Es war ein Auf und Ab der Emotionen, besonders jedes Auftreten der vermaledeiten Klappkiste, in der, bis auf den Heiligen Gral und den Schatz von Oak Island, auf den letzten 619 Seiten fast alles vermutet wurde.
Ich verfolgte zuerst das plötzliche Verschwinden der Frau A., die großartigen Bildberichte von
@Dew, das Finden der Leiche, die große, seitenlange Stille nebst Suizidvermutungen und dann den Knall: Die Feststellung, dass es ein Tötungsdelikt sei. Dann aber schien alles langsam zu verebben, nur noch die Schilder der Polizei wurden aufgestellt, die Zeitungsberichte wurden weniger, und seither wartet der Thread darauf, dass es endlich Neuigkeiten gibt, eine Verlautbarung, einen Filmfall.
Wenn man das quasi "in einem Rutsch" durchgeht, bekommt man einen ganz eigenen Eindruck von dem, was in dieser Diskussion gefühlt, aber auch geleistet wurde.
Gerne würde ich mit euch ein paar unsortierte und unfertige Gedanken nach dem Lesen des Fadens teilen.
Meine momentane Einschätzung ist, dass das Auto von Frau A. zu dem Parkplatz bewegt wurde. Mein Eindruck ist aber da auch schon, dass dies nicht grundlos, wahrscheinlich durch einen Grund von außen, geschah.
Eindrücklich war für mich, wie leer, wie verwaist diese kleine Reihe Parkbuchten am Rande des Nichts sich ausmacht. Es gibt (außer der wiedereröffneten Nähstube) dort nichts, was einen locken kann, wenn man eigentlich auf dem Weg nach Hause ist.
Grade von mir kenne ich es, dass das Heimkommen vor einem Block von freien Tagen sich besonders drängend anfühlt: Es ist, als würde man in einen kleinen Urlaub aufbrechen. Umsomehr möchte man keine Zeit verlieren. Ein kurzes Nickerchen oder ein starker Kaffee - das wären für mich Gründe für eine Verzögerung des Aufbruchs oder auch etwas Bestelltes abholen, einen Osterkuchen beim Konditor zu Beispiel.
Hunde, Rehkitze, Wild, Hammelkoteletts und Bioeier schließe ich für mich aus.
Zu ersterem: Einfach nein, keine lebenden Tiere, ich bitte euch! Auch nicht mit Abschleppseilen!
Zu letzterem: Das kann man bei ihr daheim sicher auch kaufen, ohne ein Verderben der Produkte auf der Autofahrt befürchten zu müssen. Bioeier bekommt man bei mir sogar regulär im Laden, da muss man nicht durch die "Walachei" stapfen.
Gesammeltes Moos, um für erwachsene Kinder Osternester zu basteln, schließe ich auch aus und eine Ostertafel kann man gerade so gut, wenn nicht geschmackvoller, mit ein paar frischen gekauften Blumen, gern auch im Töpfchen, schmücken. Da braucht es keinen halben Waldboden.
Überhaupt finde ich, ist diese Kiste das schwächste Glied in der Kette. In vielen Theorien taucht sie jedoch als das stärkste auf, so, als sei sie der Angelpunkt des Rätsels (Kiste muss an geheimem Treffpunkt befüllt werden, befüllte Kiste wird an geheimem Treffpunkt übergeben...) Mein erster Gedanke war, dass sie, wie diese Modelle es gern und oft tun, einfach ein letztes mal "knack" gemacht hat und in die Restmülltonne gewandert ist.
Dass am Ende nun wirklich eine - jedoch mutwillig - zerstörte Klappkiste auftauchte, hat mich fast überrascht.
Sicher fragt ihr euch nun, was ich denke, dass Frau A. dort auf dem Parkplatz gemacht hat.
Tatsache ist: Ich weiß es nicht. Und ich habe auch keine schlüssige Idee. Auffällig ist, wie unter anderem von
@Dew gut aufgezeigt, die ungewöhnliche Nähe zum Flughafen.
Die scheint mir relevanter als die Nähe zur Nähstube. Ein Treffen also? Andererseits stehen dort (wie ebenfalls fotografisch hervorragend belegt!) auch Wohnhäuser. Andererseits muss das einen Täter nicht abhalten. Ein Treffen ist erst mal harmlos, bleibt nicht im Gedächtnis - jedoch: Auf diesem spezielen Parkplatz vielleicht doch, weil er so unsagbar leer ist.
Zum Brötchenzeugen:
Er sagt, das Auto habe da schon die ganze Zeit gestanden. Aber hat er auch auf das Kennzeichen gesehen? Ich finde, dass der Wagen nicht genug Alleinstellungsmerkmale hat, um nicht mit einem anderen roten Auto gleicher oder auch nur ähnlicher Bauart verwechselt zu werden.
Ist der Brötchenzeuge ein direkter Anwohner? Muss er wohl, da es in dieser Ecke des Dorfes, überhaupt im Dorf, keine Brötchen gibt, er muss sich von dort fort bewegen, auch als Durchgang kann dieses "tote Ortsknie" nicht gedient haben.
Motiv:
Ich bleibe immer wieder am "Cui bono" hängen. Ja, es gab den Überfall am hellichten Tag auf die Stewardess. Und das schließt auch gar nicht aus, dass der gleiche Täter auch dort schon zugeschlagen hatte. Aber passt das?
Noch mal: Wahrscheinlich hat Frau A. ihren Wagen dort hin gefahren. Es gibt keinen objektiven Grund dies zu tun (Geschäfte, Reinigungen, Freunde...). Das bedeutet, dass sie wahrscheinlich gebeten, aufgefordert oder gezwungen wurde, dorthin zu fahren. Und das wiederum passt nicht zu einem spontanen Straßenüberfall.
Wem also könnte die Tat genutzt haben, wenn nicht ein Räuber seinen schnellen Vorteil gesucht hat?
Schmugglergeschichten schließe ich hier ebenso aus wie halbtote Rehe, Wilderer, die man vom Fenster aus sieht oder ähnliche Kaliber.
Es ist ja eigentlich immer eine einfache Lösung, auch wenn man sie noch nicht sieht.
Warum also töten Menschen?
Aus Habgier, aus Rache oder zur Verschleierung.
Besaß sie etwas besonderes? (Nicht, dass ich wüßte. Wohl war sie weder besonders reich, noch besaß sie Sammlerstücke).
Stand sie Reichtum im Wege? (Kaum, denn auch zu erben gab es nichts)
Wusste sie etwas, das nun verschleiert werden musste? (Auf der Arbeit kann ich mir nichts denken. Vielleicht hat sie etwas durch die möglicherweise dünnen Wände des Wohnblocks gehört. Aber was? Und woher wusste der Betreffende, dass sie es wusste?)
Gab es etwas zu rächen? (Hier kann, bei der Beschreibung der Frau A. fast nur eine möglicherweise unbewusste Kränkung vorliegen. Fanatische Stalker wären aber in dem kleinen Arbeitsumfeld aufgefallen und mindestens dem Bruder und Mann gegenüber erwähnt worden. Lag die Kränkung schon lange zurück? Wie groß müsste sie dann gewesen sein?)
Mein Fazit:
Bei den meisten Fällen hier ist die magere Faktenlage, die das Fortkommen der Diskussion hemmt, auf mangelnde Fakten zurück zu führen.
Bei diesem Fall habe ich hingegen das Gefühl, dass Fakten einfach nicht bekannt gegeben werden. Auch wundert mich, dass dieser Fall nicht bei XY vorkam. Grade Augenzeugen könnten hier den entscheidenden Schritt bringen. Auch die Schilder, die schon fast versteckt im Wald stehen, wundern mich. Einerseits teuer, groß und haltbar geschaffen, aber so aufgestellt, dass nur sehr wenige sie finden.
Gerne diskutiere ich mit euch ab jetzt weiter, ich wollte euch nur schnell meine Eindrücke sagen, die ich nach dem Betrachten des Fadens "am Stück" hatte.
Und nun: Auf gute Zusammenarbeit!