@robbyrobsbanks @Robin76 Vielen Dank für den Link zu dem Stern-Artikel. Vermutlich fasst der den aktuellen Ermittlungsstand recht gut zusammen, falls die Polizei nicht noch viel Täterwissen zurückhält...
Im übrigen finde ich gar keine plausible Erklärung für das Verschwinden, meine Vermutung mit dem Wandern war eher allgemein gemeint mit Hinweis auf die Römerstraße und nicht auf den Morgen des Verschwindens bezogen. Aber so, wie der Fall nach außen dargestellt wurde, ergibt ja eigentlich nichts einen Sinn... 😩
Aber hier noch ein paar weitere Gedanken, auch in bezug auf ein paar Fragen, die teilweise schon ganz am Anfang des Threads aufkamen und manchmal einfach untergingen/nicht beachtet wurden...
Zunächst hatte jemand gefragt (war es
@Rick_Blaine ?), weshalb BA ihren Dienstort nicht (mehr) am nahen Flughafen Köln-Bonn hatte, sondern am 170 km entfernten Flugplatz Hahn... Nun, so weit ich weiß, haben Beamte doch wenig Einfluss darauf, wo sie eingesetzt werden. Sie sind zwar unkündbar, können aber überall eingesetzt werden, wie der "Dienstherr" grad lustig ist.
Was mich jedoch wundert ist, daß BA offenbar kein eigenes Zimmer angemietet hatte. Anfangs stand ja hier in der Diskussion im Raum, daß sie nach jeder Schicht nach Hause pendelte und jemand fand das noch relativ "alltäglich" und machbar.
Ich finde das jetzt ganz und gar nicht normal. Hier in meinem Umfeld bin ich eine der wenigen, die einen langen Arbeitsweg hat... Es sind gut 45 km, und nachts auf freien Straßen brauche ich mit Glück 40 Min., bei stärkerem Verkehr 50, und bei Winterwetter auch schon mal über ne Stunde (zum Glück sind das ja nur wenige Tage im Jahr).
Wenn ich dann überlege - 170 km... Die fährt man bei guten Straßen- und Witterungsverhältnissen in 1,5 Stunden, eher länger. Und die Zeit noch an die Arbeitszeit drangehängt, das macht doch keinen Sinn. Da kommt man zum schlafen heim, isst noch was, schafft es noch unter die Dusche - und dann schon wieder zur nächsten Schicht?! Nö, einfach nur nö. Aber darauf komme ich nochmal zurück... Und darüber hinaus habe ich von der "Logistik", den Spritkosten und dem KFZ-Verschleiß noch gar nicht angefangen...
Anyways, BA hatte Feierabend, unterhielt sich noch eine dreiviertel Stunde mit ihrem Bruder - und verließ dann kurz vor acht den Arbeitsplatz im Tower mit der Ansage, sich nochmal "kurz" hinlegen zu wollen (vor der Heimfahrt). Zeitlich würde da ja auch die Sichtung im Terminal bei der Bäckerei (die nicht mehr belegt werden konnte) passen.
So, an diesem Punkt nochmal meine ureigenen Erfahrungen: Ich arbeite ebenfalls im Schichtdienst, seit elf Jahren, und bin mehr als zehn Jahre jünger als BA zum Zeitpunkt ihres Verschwindens war. Unsere Dienstpläne sind sehr unregelmäßig, es kann also durchaus vorkommen, daß wir mal innerhalb einer Woche drei verschiedene Schichten haben, oder daß wir 7 oder mehr Nachtschichten am Stück haben.
Ich bin ehrlich, ich habe mich in den ganzen Jahren nicht mal ansatzweise daran gewöhnen können. Im Gegenteil fällt es mir immer schwerer je älter ich werde. Ich habe Tage, da laufe ich wie ferngesteuert durch die Gegend, habe Gedächtnislücken, schlafe mittags vor den Kindern auf dem Sofa ein, etc. etc. Und auf der Heimfahrt ist es schon das ein oder andere Mal vorgekommen, daß mir beim Fahren die Augen zugefallen sind. Das ist erstens nicht lustig, und zweitens habe ich keine Lust, wegen Sekundenschlaf am Steuer früher als nötig aus dem Leben zu scheiden...
Deswegen sind mir die Überlegungen (nicht unbedingt hier, aber die sich durch die Veröffentlichungen in diesem Fall ergeben) unverständlich... Man arbeitet nicht nachts acht Stunden, setzt sich anschließend frisch, fromm, fröhlich, frei ins Auto und fährt ausgeruht und hellwach mal eben so 170 km nach Hause (ohne sich zu dopen...). Da reichen auch nicht 1-2 Stunden Schlaf. Wenn ich von meinem Schlafbedürfnis ausgehe, dann hätte BA, wenn sie sich gleich hingelegt hätte, sich frühestens zwischen ein und zwei Uhr mittags auf den Weg gemacht und wäre zum Kaffee zuhause gewesen... Ihr Bruder hätte sie dann nur knapp verpaßt, aber wohl auch nicht mehr angetroffen...
Aber die Überlegungen passen ja nicht mit dem zusammen, was die Polizei ermittelt hat, was aber auch keinen Sinn ergibt.
Entweder hat das, was der Bruder ausgesagt hat, nicht gestimmt.
Oder: BA hatte vor Ort doch irgendwelche Kontakte, von denen sie aber zuhause nichts sagte oder von denen niemand etwas wissen will. Dann sei aber die Frage erlaubt, ob die Ehe so glücklich war wie behauptet. Ich weiß nicht, wie ich das ausdrücken kann, damit ich nicht missverstanden werde: Erstens war ich noch nie verheiratet und habe daher vielleicht falsche Vorstellungen von einer langjährigen Ehe. Und zweitens denke ich auch nicht in Richtung Doppelleben oder Verhältnis.
Aber ich denke mir, wenn jemand irgendwo einen großen Teil seiner Zeit verbringt (ohne Familienanhang), dann versucht er doch bestimmt, Kontakte zu knüpfen. Sei es zu den Landfrauen, oder einem Handarbeitskränzchen, oder einer Wandergruppe. Daraus müssen sich ja keine dicken Freundschaften entwickeln, aber Hauptsache man kommt unter Leute... Und wenn es dann noch eine Wochenendehe gibt, dann telefoniert man doch sicher zwischendurch, und da müßte man doch auch über solche vielleicht Nebensächlichkeiten wie den Strickkreis reden? Oder ist das wirklich nicht der Rede wert, wenn man so lange verheiratet ist (und nur ich denke, das müßte so sein)?
[Ganz naiv könnte man ja spekulieren, daß zumindest das Verschwinden des Korbes damit zu tun hatte, daß sie für wohltätige Zwecke gestrickt hatte und an dem Morgen ihre Strickereien weg brachte, hmpf, zwar weit hergeholt, aber zumindest denkbar.. Aber dann müßte sie doch irgendjemand gesehen oder gesprochen haben...]
Die Suizidtheorie will mir nicht gefallen, aber vor allem deshalb, weil sie dazu nicht hätte verschwinden müssen...
Und eine Entführung am hellichten Tag mitten in einem Ort oder direkt an einem Flughafen? Gefällt mir genauso wenig.
Wie gesagt, zu diesem Fall fällt mir gar nichts ein, weil von dem, was bekannt gegeben wurde, eigentlich gar nichts zusammen passt.
Ah, noch ein unwichtiges Detail: Das Gebäude 669, in dem das Zimmer ist, ist eine ehemaliges Militärgebäude ("barracks"; Kaserne), dort waren Soldatenzimmer, vermutlich für unverheiratete Unteroffiziere. 669 dürfte noch die alte Gebäudenummer sein und zumindest außen wurde nichts verändert. Dieses komische Durchfallgelbbeige ist typisch für das Militär (aber die Amis sind ja auch nicht bekannt für schönes Design und Ästhetik, wenn es um Architektur geht, von wenigen Ausnahmen mal abgesehen...)