@Eliza.B Jagdunfall, ein grundsätzlich denkbares Szenario. Es gibt aber ein paar Gründe, die für mich dagegen sprechen, das ausgerechnet im vorliegenden Fall ein Jagdunfall stattgefunden hat.
1.) Das Wetter.
Es war um Ostern 2015 ausgesprochen besch...eiden. Wenn man die Ostervorhersage 2015 liest, gruselt´s einen und der Hunsrück ist eine raue Gegend. Und Frauen frieren doch ohnehin schon leichter.
http://www.wetterprognose-wettervorhersage.de/wetter-feiertag/ostern/wetter-ostern-2015-osterwetter.htmlEs erscheint daher recht unwahrscheinlich, dass sich jemand, der regelmäßig draußen unterwegs ist, "underdressed" in die freie Natur begibt, um anschließend in nassem Zeug 130 km nach Hause zu fahren. Insbesondere, wenn die Klamotten griffbereit im Auto liegen.
2.) Die fehlende Plastikbox.
Sich nicht anständig anziehen, aber mit einer Plastikbox so im Wald rumkriechen, dass man sich eine ( verirrte ) Kugel fängt. Das passt irgendwie auch nicht.
3.) Die Jagdzeiten.
Die Idee vom Jagdunfall und Deine Quellen zu Jagdunfällen dazu legen nahe, dass Du ein möglicherweise vorbelastetes Verhältnis zur Jagd hast. Reine Spekulation meinerseits.
Man kann aber auch als Jäger nicht so nach Lust und Laune durch Wald und Flur toben. Es gibt Jagd- und Schonzeiten. Guckst Du hier:
http://www.ljv-rlp.de/JAGDPRAXIS/JAGDZEITEN/jagdzeiten.html (Archiv-Version vom 27.10.2016)"Offen" sind zum in Frage kommenden Zeitpunkt nur Sika- und Schwarzwild. Das senkt nochmal die Wahrscheinlichkeit für jagdliche Aktivitäten an sich. Zudem sind viele Jäger gegen eine Bejagung auch der ganzjährig "offenen" Wildarten in der für das Wild ohnehin harten Jahreszeit.
Die Tageszeit spricht auch gegen einen Schuss auf eines dieser Tiere mit tragischem Ausgang für eine Unbeteiligte. Es war hell und eigentlich zu spät, um das Wild beim wechseln in seine Einstände im Wald zu sehen bzw. schießen zu können.
Will heißen, man hätte nichts zu schießen gehabt, und wenn zufällig doch, hätte man gute Sicht auf Leute im Schussbereich gehabt.
4.) Das Auto.
Hier hat mit
@inextenso gerade ein Teil Arbeit abgenommen, vielen Dank. Wenn der theoretische Jagdunfall nicht in unmittelbarer Nähe des geparkten Wagens von B.A. stattgefunden hätte, wäre die Suche nach einem eventuellen Fahrzeug für den Vertuscher eines solchen Unfalls schon recht schwierig geworden.
Eliza.B schrieb:In anderen Foren wird die Meinung geäußert, dass im und am Auto durchaus Spuren gefunden wurden, die jedoch keinem erfassten Profil zuzuordnen seien.
Das genügt uns hier als Quelle nicht. Da hätten wir ( und die Moderation ) gerne einen link zu einem Artikel, wo das nachvollziehbar veröffentlicht wird.
Nach bislang verfügbaren Informationen geht die Polizei davon aus, dass das Auto von B.A. dort, wo und wie man es fand, abgestellt wurde.
Alles in allem kein Ausschluss, sicher, aber die Wahrscheinlichkeit eines Jagdunfalls insgesamt betrachtet halte ich für recht gering.
Nummer 1. und 2. sprechen für mich gleichzeitig auch gegen einen Wanderunfall. Ein kurzes Luftschnappen vor der Heimfahrt führt einen nicht leichtbekleidet und mit einer Plastikbox behängt ins Moor. Zudem hätte im Falle eines Unfalles ohne Fremdbeteiligung niemand anschließend das Auto bewegt.
Gibt es demnach überhaupt eine ( moor- ) unfallträchtige Stelle in leichtbekleidet-fußläufiger Entfernung zum abgestellten Auto? Ich denke, da hätte die Polizei mit zuerst gesucht.
Als Täter im Falle von Totschlag oder Mord käme hingegen ein naturverbundener Mensch, der durchaus Wanderer, Landwirt, Forstwirt oder Jäger in der Gegend sein könnte sicher in Frage.
@krimifan. krimifan. schrieb:Im Grunde könnte man auch vom rückwärts eingeparkten Auto aus, dass Birgitt A. ggf. doch selbst dort parkte, von dort aus mit der Box in einen anderen Wagen gestiegen sein, um sich auf dem Weg zum Discounter nochmal austauschen zu können. Unter dem Motto: "Dann fahren wir zum Einkaufen und reden noch mal , ich bringe dich dann nebst deinen Einkäufen wieder hier zu deinem geparkten Auto zurück". BA hatte womöglich Vertrauen und ging darauf ein.
Sicher auch eine mögliche Variante dieser Phase des Verschwindens von B.A.
Ich gebe aber zu bedenken:
Bislang gibt es keinerlei Hinweise auf eine Beziehung, wie auch ich sie spekulativ unterstelle. D.h.,
wenn es eine solche gegeben hat, dann wurde sie extrem diskret unterhalten. Passt hierzu ein gemeinsamer Einkauf überhaupt und jemals? Hätte sich da nicht jemand im Discounter oder sonst einem Geschäft erinnert, wenn das öfter passiert wäre?
Und dann ein letzter Einkauf in der Öffentlichkeit mit "Abschlussbesprechung"? Immerhin stand der "Partner" in dem Fall unter extremem emotionalen Druck.
Wobei eine hypothetische Beziehung, die so abrupt und für eine Beteiligte tödlich endete, sicher nicht "normal" verlaufen war, wahrscheinlich eine gewisse "Asymmetrie" barg. Oder erlangt hatte.
Je mehr ich versuche, mich wieder in den Fall reinzudenken, auf desto mehr Fragen stoße ich.
Angenommen, B.A. hätte bei der Arbeit oder auf ihren Wanderungen jemanden kennengelernt, mit dem sie sich im Rahmen ihrer gemeinsamen Interessen einfach freundschaftlich gut verstand.
Was hätte dagegen gesprochen, das zu Hause zu erzählen?
Oder diesen Menschen mal zu einer gemeinsamen Wanderung einzuladen, da man in ihrer Familie dieses Hobby betrieb?
Das scheint nicht der Fall gewesen zu sein, was für mich den Schluss zulässt, dass es entweder diesen Menschen und eine entsprechende Beziehung nicht gab. Dann wären wir für B.A.´s Verschwinden bei einem Zufalls- oder Gelegenheitstäter angelangt. Da es die bekanntlich auch gibt, frage ich mich, ob es in der Umgebung weitere Fälle gibt, die nicht geklärt sind. Verschwinden? Vergewaltigung? Mord?
Oder aber es gab diesen Menschen. Und die Beziehung ging recht spontan so weit, dass sie von jetzt auf gleich kein Thema für zu Hause war. Dann dürfte "die Luft ganz schön gebrannt haben". Zumindest für eine Zeitlang. Und dann wäre ich wieder bei einer Wohnung, einem Appartement, da die Liebe zwar im Sommer in freier Natur sicher ihre Reize hat, aber außerhalb der Freiluftsaison die Rückbank eines Autos zu diesem Zweck eher was für junge Menschen ist.
Hiervon ausgehend würde ich die Wohnungen, die ein user von hier bei einer Besichtigung des Autofundortes in unmittelbarer Nähe gesehen hat, bis in eine vernünftige fußläufige Entfernung ( leicht bekleidet, Sauwetter ) unter die Lupe nehmen. Wer hatte zu der Zeit eine angemietet, seit wann, und wer hat evtl. nach Ostern 2015 gekündigt?
Als Alternative für Wohnung/Appartement käme für Freiluftfans ein Wohnmobil in Frage. Sowas ist natürlich schwer zu finden, aber vielleicht ist jemandem was aufgefallen.
Und dann hätten wir noch den alleinstehenden Bauern auf eigenem Hof, der sein Affektopfer in aller Ruhe einmauern, in der Rübenmiete verbuddeln, an die Schweine verfüttern oder was der Möglichkeiten auf einem landwirtschaftlichen Betrieb noch sein mögen konnte..... praktisch nicht zu kriegen.
Ich beneide die Polizei nicht.
MfG
Dew