Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Der sitz war aber auf birgit ameis eingestellt. Ich denke mal, dass sie ihn selbst dort abgestellt hat. Wieso sollte ein jäger noch daran denken, seine jagdbeute wegzuschaffe , wenn er versehentlich einen menschen getötet hätte.

@-Robin76
Es ging um die Box, Robin, nicht ums Auto. Ollie hatte gefragt, was mit der Box transportiert worden sein könnte.
Wenn ich als Täter ein Auto in dieser Situation irgendwo abstellen wollte, würde ich mich hüten, an den Einstellungen von Sitz und Spiegel etwas zu ändern.

Ich glaube nicht an eine Beziehungstat. Sie mag ja ein "stilles Wasser" gewesen sein und die sind ja bekanntlich tief, aber selbst wenn sie einem Bekannten oder sogar Liebhaber den Laufpass gegeben hätte, dann ist ein Partner traurig oder wütend, aber bringt den anderen doch nicht gleich um.

@eliza B.

Eliza.B schrieb:Nicht Birgit hat die Box benutzt, sondern der Täter, nachdem er das Auto geöffnet hat.

Ich denke eher nicht, dass sich jemand an BAs Auto zu schaffen gemacht hat. Es wurden zumindest keinerlei Spuren gefunden, die eine solche Theorie nahelegen. Auch glaube ich nicht, dass ein Jäger darauf angewiesen ist, die Plastikbox seines mutmaßlichen Unfallopfers zum Abtransport seiner Beute zu benutzen.

Ich schließe mich der Hypothese an, dass Birgit auf ihrem Heimweg einen kurzen Zwischenstopp eingelegt hatte und mit der Kiste etwas wegschaffen oder abholen wollte. Interessant finde ich die Idee, dass sie mglw in der Nähe des Lautzenhausener Parkplatzes in einer Wohnung verabredet gewesen sein könnte.

@Eliza.B

Eliza.B schrieb:Es ging um die Box, Robin, nicht ums Auto. Ollie hatte gefragt, was mit der Box transportiert worden sein könnte.

Klar. Aber weshalb hätte ein Jäger das Auto einer getöteten Person suchen und dieses wo anders abstellen sollen? Der wäre ja zunächst mal damit beschäftigt gewesen, die Leiche zu verbringen. Dass er die Gefahr eingegangen wäre, das Auto umzuparken bzw. dort Fingerabdrücke oder DNA zu hinterlassen, schließe ich aus. Demzufolge hätte er auch keinen Zugriff auf die Box gehabt. Glaubst du im Ernst, dass er seinen erlegten Hasen in dieser Box nach Hause gebracht hätte?

@Eliza.B

Eliza.B schrieb:Ich glaube nicht an eine Beziehungstat

Ich frage mich, ob sich da nicht jemand eine Beziehung fantasierte? Bzw. normale Freundlichkeit fehlinterpretierte.

Für B.A. mag er nur eine Zufallsbekanntschaft gewesen sein. Jemand den man grüßte und vielleicht einen kurzen Schwatz hielt. Aber dieser Jemand sah das ganz anders?

Das würde erklären, warum man in Frau Ameis Leben keine Spur einer Beziehung fand. Denn für sie gab es ja keine.


Das ganze ist jedenfalls eine ganz fürchterliche Sache. Ich wünsche der Familie, dass es jetzt möglichst schnell aufgeklärt wird.

Quiver schrieb:Ich frage mich, ob sich da nicht jemand eine Beziehung fantasierte? Bzw. normale Freundlichkeit fehlinterpretierte.

Das ziehe ich auch in Betracht. Eine freundliche Frau und ein Mann, der noch nie groß bei Frauen ankam oder zu schüchtern war, sich ihnen zu nähern. Frau Ameis könnte ihm freundlich entgegengekommen sein. Ich finde, dass man gerade als verheiratete Frau mit solchen Männern recht locker und ungezwungen umgeht. Der mit Frauen wenig erfahrene Mann könnte dann ihre Freundlichkeit falsch ausgelegt haben, sie gebeten haben irgendwohin zu kommen, wo er ihr noch etwas zu Ostern mit nach Hause geben wollte usw. Er könnte sich ihr genähert haben und alles könnte eskaliert sein. Vielleicht hatte er ja zu Hause Geflügel oder Schafe und wollte Birgit A. hiervon etwas mitgeben

Aber deshalb jemanden umbringen? Ich denke zum Töten einer Person gehört schon deutlich mehr als Frust über eine Zurückweisung.
Mag auch durchaus sein, dass es bei diesem Fall um organisierte Kriminalität geht, z.B. illegalen Organhandel.
Ja, die Angelegenheit ist höchst unerfreulich und tut einem in der Seele weh.

@Eliza.B

Eliza.B schrieb:Aber deshalb jemanden umbringen? Ich denke zum Töten einer Person gehört schon deutlich mehr als Frust über eine Zurückweisung.
Mag auch durchaus sein, dass es bei diesem Fall um organisierte Kriminalität geht, z.B. illegalen Organhandel.
Ja, die Angelegenheit ist höchst unerfreulich und tut einem in der Seele weh.

Es muss ja auch nicht Frust passiert sein. Einfach durch ein Handgemenge usw.. Ich gehe jetzt in so einem Fall ja nicht von vorsätzlich aus.

Aber deine Horrorszenarien - jetzt sogar mit Organhandel - die schließe ich aus. Das geht mir jetzt eindeutig zu weit.

@Eliza.B

Eliza.B schrieb:Aber deshalb jemanden umbringen? Ich denke zum Töten einer Person gehört schon deutlich mehr als Frust über eine Zurückweisung

Das soll leider immer wieder mal vorkommen. Auch wenn der allergrößte Teil der Menschen mit
einem derartigen Erlebnis Gott-sei-dank anders umgeht.

Ich überlege auch schon die ganze Zeit, wohin man mit so einer Box gehen würde. Ein Geschäft war nicht in der Nähe. Dann müsste sie entweder bei jemandem privat etwas abgeliefert haben oder aber sie müsste irgendwo Eier, Fleisch frisch vom Hof oder Schafhirten oder Gemüse abgeholt haben. Ich muss mir mal die Mühe machen, ob es in der Nähe des Parkplatzes irgendwie in diese Richtung etwas gab. Aber möglicherweise hatte ihr auch nur ein Bekannter etwas besorgt und sie wollte es mit der Box abholen, sah ja alles so aus, als ob sie nur auf einen Sprung weg wollte. Möglicherweise könnte sich der Bruder mit der Box aber auch geirrt haben. Oft ist es doch so, dass man auf solche Dinge gar nicht groß achtet, wenn man sich mit jemanden unterhält.

Mir ist noch etwas einfallen.

Ich könnte mir vorstellen, dass Frau Ameis dort auf dem Parkplatz etwas beobachtet hat, was sie besser nicht gesehen hätte. Auf einem Flughafen gibt es immer Probleme mit (Drogen)schmuggel, illegalen Einreisen etc.

Auf dem nahegelegenen Parkplatz könnte eine Absprache/Übergabe statt gefunden haben. Und in die platze A.B. hinein als sie dort hielt um bzw. vor der weiten Fahrt noch eine Zigarette zu rauchen, das versehentlich in den Kofferraum gepackte Handy heraus zu holen etc.

@Quiver
Ja Quiver, an so etwas habe ich auch schon gedacht. Ein Drogendeal käme da infrage, vielleicht auch Waffengeschäfte oder illegale Einreise. In dieser Form organisierte Kriminalität. Das ist ein denkbarer Ansatz.

Quiver schrieb:Auf dem nahegelegenen Parkplatz könnte eine Absprache/Übergabe statt gefunden haben. Und in die platze A.B. hinein als sie dort hielt um bzw. vor der weiten Fahrt noch eine Zigarette zu rauchen, das versehentlich in den Kofferraum gepackte Handy heraus zu holen etc.

Es ist eigentlich davon auszugehen, daß solche Deals (welcher Art auch immer) nicht gerade dort über die Bühne gehen, wo sie auffliegen könnten, sprich wo die Gefahr besteht, daß die Täter gesehen werden. Daß ihnen BA nicht auffiel, als sie ankam, kann ich mir schon nicht vorstellen, da sie ja nah genug dran gewesen sein müßte, um etwas mitzukriegen - ausgehend von dieser Theorie. Um sie dann auch noch zu entführen, zu töten und zu beseitigen, hätte sie auch etwas sehr gravierendes sehen und auch als solches erkennen müssen. Macht für mich keinen Sinn, außerdem paßt auch die Box nicht ins Szenario. Wieso sollten sie die mitnehmen ?

Eliza.B schrieb:Mag auch durchaus sein, dass es bei diesem Fall um organisierte Kriminalität geht, z.B. illegalen Organhandel.

Was ist das nur immer mit dem Organhandel ? In fast jedem Kriminalfall kommt der irgendwann zur Sprache. Ich versteh es nicht...

Photographer73 schrieb:Was ist das nur immer mit dem Organhandel ? In fast jedem Kriminalfall kommt der irgendwann zur Sprache. Ich versteh es nicht...

So ist es, jetzt fehlt nur noch die bulgarische Mafia und dann die Chemtrails, und es ist komplett abstrus.

Wenn sie nur einen Spaziergang o.ä. gemacht hat, sollte die Box auch im Auto sein.
Das spricht eher für ein Verbrechen. Der Täter muss diese Box also mitgenommen haben, um irgendwas darin zu transportieren.

Ich finde keinen einzigen Grund, weshalb ein Täter diese Klappbox (war es denn überhaupt eine "Klapp"bos?) mitnehmen hätte sollen? Wenn es eine solche war, dann ist sie sehr unpraktisch, da sie mit beiden Händen getragen werden muss, sich also mehr dazu eignet Dinge von A (Z.B. Auto) nach B (z.B. Wohnung, Einkaufswagen) zu transportieren. Die Geldbörse lag im Auto, also wollte sie nicht einkaufen. Sie wollte also kurz irgendwo was abholen oder abgeben, denn mit einer solchen Klappbox läuft man nur kurze Strecken. Ich persönlich habe auf jeden Fall noch nie jemanden gesehen, der so eine Klappbox durch die Gegend trägt.

.00 Uhr: Schichtende im Tower
- 7.45 Uhr: Beendigung privaten Gesprächs mit ihrem Bruder, der ihr Arbeitskollege ist und sie ablöst; danach muss die Vermisste ihre Taschen aus dem Apartment 104 geholt und in den Kofferraum ihres Autos gestellt haben.
- zwischen 9.30 und 10.00 Uhr: In diesem Zeitraum hat ein Anwohner das Auto der Vermissten hinter dem Gemeindehaus in der hintersten Parkbucht bemerkt.
- "ab dem frühen Nachmittag": Abbruch des Kontakts des im Auto am Gemeindehaus aufgefundenen Handys mit der Funkzelle am Flughafen, in die es zuvor ununterbrochen eingeloggt gewesen ist. Als das Handy gefunden wurde, war der Flugmodus aktiviert.

Das ist seltsam. Entweder täuscht sich der Anwohner mit der Zeit oder aber es ist tatsächlich jemand zum Auto gelaufen und hat das Handy auf Flugmodus geschaltet. Das ergibt irgendwie keinen Sinn.

Weshalb sollte ein Täter das Handy auf Flugmodus schalten? Ein Täter würde ein Handy nehmen, zerstören und irgendwo entsorgen. Zudem hätte er Spuren am Wagen und am Handy hinterlassen können.

Wo wäre Birgit A. von 7.45 (Gespräch mit Bruder) bis zum Parken des Autos am Gemeindehaus um 9.30 Uhr - 10.00 Uhr gewesen? Hatte sie noch in ihrem Appartment geschlafen?

Wo wäre Birgit A. von 9.30/10.00 bis zum Umschalten des Handys auf Flugmodus gewesen?

11. April 2015: Das Auto der Vermissten, ein Renault Scenic in Rot-metallic mit dem Kennzeichen SU- UA 256 wird auf einem Parkplatz in Lautzenhausen entdeckt.

....und da kann sich der Anwohner noch genau an die Uhrzeit und das Datum des Abstellens erinnern? Dann muss der Anwohner an diesem Tag irgendetwas Besonderes gemacht haben, ansonsten kann ich mir das nicht vorstellen. Ich schließe nicht aus, dass sich dieser geirrt hat.

http://www.rhein-zeitung.de/region/lokales/hunsrueck_artikel,-chronologie-der-vermisstenfall-birgit-ameis-_arid,1465191.html

Jolande schrieb:
... hatte sich nach der Nachtschicht gegen 7.45 Uhr noch von einem Kollegen verabschiedet, wolle kurz schlafen und dann die Heimfahrt nach Lohmar (Rhein-Sieg-Kreis) antreten. ...

Okay, sie wollte kurz schlafen. Dann ist davon auszugehen, dass sie von 7.45 bis zum Abstellen des Autos um 9.30/10.00 Uhr noch im Flughafengebäude geschlafen hat. Gibt es irgendwelche Zeugen, die sie vom Flughafengelände fahren sahen?

@Robin76
wenn wir davon ausgehen, dass der rote Renault von BA selbst von ihr dort geparkt war, Autoschlüssel und eben die klappbare Plastikbox fehlten, jedoch ihre Winterjacke noch im Wagen war, dann liste ich mal spekulativ auf, warum dies der Fall gewesen sein könnte. ( Ich versuche  jeweils 3 Möglichkeiten, die man ggf. verknüpfen könnte , um ein halbwegs nachvollziehbares Szenario zu bauen).

1.) Mit der Klappbox:

a) gehe ich z.B. zum Flaschencontainer, um dort leere Flaschen zu entsorgen.
b) gehe ich z.B. zum Discounter, um dort einzukaufen und meine Einkäufe zu verstauen, hier sammle ich im Vorfeld ggf. auch PET Flaschen in der Box, um diese dann dort im Discounter zu entsorgen.
c) Kann man diverse Gegenstände, die man besser in einem Behältniss transportiert, weil man von der "Motorik" das ohne ein Tragebehältniss nicht so richtig gebacken bekommt. 

2.) Warum ist der Zündschlüssel weg:

a) BA ist aus ihrem Wagen gestiegen und hat ihn mitgenommen
b) BA ist aus ihrem Wagen gestiegen hat ihn mitgenommen und ist in ein anderes Auto eingestiegen
c) BA ist aus ihrem Wagen gestiegen hat ihn mitgenommen und ist in ein anderes Auto eingestiegen, welches BA an einen anderen Ort brachte, man kann davon ausgehen, dass BA von diesem Ort nicht mehr an ihren roten Renault zurückkam bzw. gebracht wurde.

3.) Warum bleibt die Winterjacke im Fahrzeug von BA zurück:

a) BA hat vor, ihr Auto nur kurz zu verlassen, um gleich wieder einzusteigen.
b) BA hat vor ihr Auto nur kurz zu verlassen, weil sie abschätzen kann, dass der Grund, weshalb sie den Wagen verlässt, das Tragen einer Winterjacke bei Temperaturen um den Gefrierpunkt
für Sie nicht notwendig erscheinen lässt.
c) BA hat vor ihr Auto nur kurz zu verlassen, weil sie abschätzen kann, dass der Grund, weshalb sie den Wagen verlässt, das Tragen einer Winterjacke bei Temperaturen um den Gefrierpunkt
für Sie nicht notwendig erscheinen lässt, weil sie ggf. unmittelbar in ein anderes geheiztes Auto wechselt.

Ich nehme 1.) b)  2.) c)  3.) c)

okay, horrorszenarien und organhandel sind spektakulärer - aber warum ist denn ein freiwilliges verschwinden so abwegig?

nur, weil sie daheim die nächsten tage geplant hat und sie glücklich wirkte?

gerade, wenn jemand nen ausstig plant, wird er versuchen, so wenig verdacht wie möglich zuhause zu erwecken.

und ne ausgezogene jacke? passt doch gut, mit der wird sie je gesucht. also lieber schnell ne ganz andere anziehen, die niemand der angehörigen kennt, damit man problemloser unbemerkt fortkommt.