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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.966 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.04.2017 um 11:58
Ich denke man sollte sich an Bärenbach, Dill und der Rundwanderstrecke , die sie am 19.03. gelaufen ist, konzentrieren.

Kilometerzahl wäre nicht erhöht und ein Täter könnte das Auto in einer Nacht und Nebelaktion in Lautzenhausen abgestellt haben.
Wenn er vorbereitet war, gäbe es da Plastikfolien, Regenkleidung, Handschuhe wie auch immer, so dass keine Fremd DNA zu finden wäre.
Deshalb auch den etwas versteckten Parkplatz.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass Frau A. gerne rückwärts eingeparkt hat. Die meisten Frauen, in dem Alter (Vorurteil lässt grüßen) sind vorsichtiges, umsichtiges Fahren und Parken gewohnt, rückwärts einparken passt nicht.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein rotes Auto tagelang dort steht, wo zwar Fremdenverkehr normal ist, aber jederzeit jemand beim Einkaufen daran vorbei laufen könnte. Älteren Mitmenschen fällt so etwas eher auf, dass ein Auto dort länger geparkt war.

Inzwischen glaube ich man versteift sich zu sehr auf den Flughafen und Lautzenhausen, als die zwei roten Punkte. Vielleicht wollte der Täter genau das damit bewerkstelligen und ein Ort des Verbrechens war genau in entgegengesetzter Richtung.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.04.2017 um 13:52
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Das Risiko war wesentlich höher das Auto auf dem Flughafen zu lassen. Der Bruder hätte das Auto sofort wahrgenommen , ausserdem wäre es ein deutlicher Hinweis gewesen, dass BA etwas aus dem Flughafen zugestossen wäre. Das Auto musste weg unter allen Umständen. 
Der Täter hätte nichts zu befürchten gehabt. Wer passt denn genau auf, wielange ein Auto neben dem eigenen steht? Das Auto wegräumen hätte vor allem Sinn gemacht, wenn jemand gewusst hätte, dass Bruder und Schwester nebeneinander parken. 


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.04.2017 um 14:20
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb: Und da ich denke, dass der Täter aus dem Flughafenumfeld stammt, ist keine elektronische Kommunikation notwendig gewesen.
Ein einfaches "Kann ich morgen früh noch mal schnell vorbeikommen wegen..." hat gereicht.
Wobei er mit einer (wenn auch nur kurzen) Verabredung wiederum riskiert hätte, dass Frau A diese z.B. dem Bruder gegenüber erwähnt.
(Vor meiner Heimfahrt kommt ... noch mal schnell vorbei.) Der Bruder wusste jedoch Nichts von einer Verabredung.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Aus diesem Grund denke ich, sie war gar nicht auf diesem Parkplatz. Der Wagen ist erst nach der Tat dort abgestellt worden.
Ein mögliches Szenario könnte sich -grob angedacht- dann wie folgt dargestellt haben: 
der aus dem Flughafenumfeld stammende Täter könnte Frau A gebeten haben ihn in ihrem Wagen vom Flughafengelände irgendwo hin zu fahren. Bspw.: "War gestern unterwegs, und bin mit meinem Wagen an Stelle X liegengeblieben. 
Konnte mich aufgrund der Uhrzeit, mangels (eigenem, vergessenem?) Abschleppseil und/oder Autoclub-Mitgliedschaft nicht mehr abschleppen lassen. Bin dann mit dem Taxi oder zu Fuß zum Flughafen zurückgekommen. 
Könntest Du mich vllt. nach X fahren, und meinen Wagen dann hier zum Flughafen abschleppen?"
(D.h. er hätte seinen eigenen Wagen am Flughafen so geparkt haben müssen, dass Frau A, so sie den Wagen gekannt haben sollte, 
diesen vor der getroffenen Verabredung und vor der gemeinsamen Abfahrt nicht sehen konnte.) 
Frau A könnte gesagt haben: "Ja, kann ich machen. Ich möchte aber vorher noch schlafen, duschen und packen. 
Die Aktion könnten wir dann vor meiner Heimfahrt -am frühen Nachmittag- durchziehen."

Kurz vor Abfahrt lädt Frau A das Handy im Flugmodus auf; sie vergisst den Flugmodus wieder abzuschalten, und das Ladekabel von der Steckdose zu nehmen. Frau A packt alle Taschen in den Kofferraum. Auf dem Rücksitz befinden sich Klapp-Box (mit Milchflasche?) 
und das Abschleppseil auf ihren Wandersachen. Der Beifahrersitz ist frei für den Mitfahrer.
 
Sie fahren am frühen Nachmittag vom Flughafen nach X los, wo der Wagen vom Täter angeblich stehen geblieben sein soll. 
Sie kommen vor Ort an, er sagt: "Halt mal bitte hier an. Das gibt’s doch nicht. Mein Wagen ist weg." 
Sie hält an, er steigt aus … sie sind vermutlich an einem schlecht einsehbaren Bereich stehen geblieben. 
Er stellt sich verärgert und suchend, sie steigt auch aus, um zu schauen, plötzlich packt er sie ….. 

Nach der Tat fährt er ihren Wagen zum Mühlenweg, parkt ihn auf dem PP rückwärts ein, und läuft zu Fuß zum Flughafengelände.


Hm .. ich weiss nicht ... eine geplante, mögliche Vorgehensweise mit einigen Risiken ... z.B.:

- Frau A könnte den Bruder (oder ein anderes Familienmitglied) über die Verabredung mit dem angenommenen Täter informiert haben 
- sie hätten gesehen werden können bei der gemeinsamen Abfahrt vom Flughafen und auf dem Weg zur Stelle X
- er hätte gesehen werden können beim Einparken im Mühlenweg
- er hätte auf dem Fußweg vom Mühlenweg zum Flughafen wahrgenommen werden können


- keine Fremdspuren im Wagen von Frau A 
- die Sichtung von 09:30 Uhr passt nicht 
- es fehlen Klapp-Box und Autoschlüssel


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23.04.2017 um 15:21

@Robin76
Da es bislang aufgrund der schlechten Spurenlage keine wirklich eindeutigen Anhaltspunkte für die eine oder andere Theorie gibt, behalte ich alle Ansätze einschließlich Suizid im Auge. Wenn man bedenkt, dass die Ermittler aus tausenden Hinweisen keine relevanten Spuren filtern konnten, dann ist das deprimierend - insbesondere für die Familie, Angehörigen und Freunde der Vermissten. Die Kripo hat mit Sicherheit mehr Informationen als die Öffentlichkeit und etliche Dinge, über die wir uns hier den Kopf zerbrechen, sind längst verifiziert. Ohne allerdings damit einen Schritt weitergekommen zu sein :-(.



@Enterprise1701
Die Osterferien sind ein gutes Argument, daran hatte ich nicht gedacht. Die Kripo wird das alles unter die Lupe genommen und die Argumente der einzelnen Personen für plausibel befunden haben. Trotzdem steht und fällt mit der ersten Sichtung des Autos die Timeline. Momentan sind es 1,5 bis 2 Stunden zwischen letzter Sichtung am Backshop und des PKW in Lautzenhausen. Wenn man dann noch eine Stunde abzieht, in der BA sich auf die Abreise vorbereitet hat, bliebe einem oder einer mutmaßlichen Täter/in nur ein sehr kleines Zeitfenster. Wäre das Auto erst später an den Fundort gelangt, dann sähe die Sache wieder anders aus. Nicht zu vergessen das Handy, welches seit 14 Uhr im Flugmodus lief. MMn passt hier etwas nicht zusammen. Was dazu führt, dass alle Tathergangstheorien an einem bestimmten Punkt mit Fakten in Konflikt geraten und nicht schlüssig zu Ende erzählt werden können.

@Bluelle
Meinst Du, man sollte in Bärenbach, Dill und an der Rundwanderstrecke nochmal den Wald nach BA absuchen? Am Anfang des Threads waren Wanderstrecken im Zusammenhang mit einem möglichen Suizid häufiger Thema. Oder denkst Du, dass der oder die mutmaßliche Täter/in eine Wanderbekanntschaft gewesen sein könnte? Kilometerzahl wäre nicht erhöht, Vermutest Du, sie wären zusammen wandern gewesen? Oder dass der oder die Täter/in sie dort hin verbracht haben könnte? und ein Täter könnte das Auto in einer Nacht und Nebelaktion in Lautzenhausen abgestellt haben Sie wurde um 8 Uhr früh noch gesehen und das Auto gegen 09:30, da war die Nacht schon vorüber. Prinzipiell stimme ich Dir aber zu, dass man die Umgebung und insbesondere die Wanderstrecken nicht vernachlässigen sollte. Es ist  leider sehr unwahrscheinlich, dass dort systematisch gesucht wird. Wenn, dann werden ihre Überreste eher zufällig gefunden.

@spiky73
Uups. Mit der Tastenkombination "STRG" und "+" kannst Du bei allen Webbrowsern die Anzeige auf dem Bildschirm vergrößern.




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23.04.2017 um 16:02
Zitat von inextensoinextenso schrieb:Sie wurde um 8 Uhr früh noch gesehen und das Auto gegen 09:30, da war die Nacht schon vorüber.
Dass das Auto um diese Zeit gesichtet worden ist, bzw. dort schon stand, muss nicht unbedingt der Tatsache entsprechen.
Ohne dem Zeugen den Wahrheitsgehalt absprechen zu wollen, sind Sichtungen von Zeugen für mich nach wie vor umstritten.

Erinnerungen sind eine Sache für sich, ausserdem könnte es sich ja auch um ein anderes Auto gehandelt haben.


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23.04.2017 um 18:35
Also, zur Verschwundenen faellt mir vor allem auf, dass sie einen verantwortungsvollen Job hatte. Vieles war sicherlich Routine, aber von ihrer Arbeit konnten durchaus Menschenleben abhaengen. Sie hatte auch drei Kinder grossgezogen, und sie war eher praktisch-sportlich veranlagt. Nichts deutet auf einen Suizid hin, und auch nicht auf ein absichtliches Verschwinden. Sie hatte Plaene, und Dinge, auf die sie sich freuen konnte. 

Damit bleiben nur noch ein Unfalltod, ein natuerlicher Tod oder ein Verbrechen. Auch hier scheiden zwei Moeglichkeiten fuer mich aus, wenn sie beim Spazierengehen verunfallt waere, oder wenn sie aus irgendwelchen medizinischen Gruenden die Orientierung verloren haette, dann haette man sie schon gefunden, denn sie waere entweder aufgefallen oder gefunden worden. Und eine lange Wanderung wird sie nicht geplant haben, denn sonst haette sie zuhause bescheid gesagt. 

Es bleibt also nur noch ein Verbrechen. Und das waere dann zwischen acht und zehn auf diesem Gebiet zwischen Flughafen und Dorf passiert.

Aus offensichtlichen Gruenden war ich noch nie im Tower in Hahn, aber wenn ich so zwischen den Zeilen lese, dann haben sie zwar ein Log darueber, wessen Pass zum Betreten verwendet wurde und wann, aber nicht darueber, wer wann raus ging. Das liegt wahrscheinlich daran, dass aeltere Sicherheitssystem eben nur darauf ausgelegt waren, den Zugang zu kontrollieren. Um heraus zu gehen, muss man dann innen nur auf einen Knopf druecken. Nur neuere Systeme zeigen auch an, wer sich zu einer gegebenen Zeit in einem Gebaeude aufhaelt, oder zumindestens, wessen Karte.

Dabei gibt es natuerlich bei alten Systemen immer noch die Fehlerquelle, dass man zB nur eine Karte auf ein Lesegeraet halten muss, und dann oeffnet sich eine Tuer. Zwei oder mehr Leute koennen hineingehen. Es gibt dort normalerweise kein Drehkreuz, das nur eine Person hineinlaesst.

Also ich denke mal, sie werden wissen, wann sie in den Tower hineinging, und dann gibt es nur noch die Zeitangabe des Bruders. Die wird relativ genau gewesen sein, denn er hatte ja gerade seinen Dienst angetreten.

Ich weiss nicht warum, aber ich habe irgendwie das Gefuehl, dass sie auf dem Flughafengelaende von jemandem getoetet wurde, den sie zumindest vom sehen kannte, und der sich dort auskannte, und irgendwie werde ich das Gefuehl nicht los, dass sie noch auf dem Gelaende ist. Ja, jemand glaubt, sie im Terminal gesehen zu haben, was Sinn ergeben wuerde, aber Zeugen irren sich auch oft, und vor allem bei solchen alltaeglichen Dingen kann man sich leicht verschaetzen. Sie ging ja wahrscheinlich oefter dort durch. Da kann man sich leicht im Tag irren.

Die Polizei hat jeden Hohlraum im Tower untersucht, ja, aber das hat das FBI bei Annie Le auch gesagt, und da konnte man den Bereich, in dem sie verschwunden war, viel besser eingrenzen. 

Ich glaube, dass das Auto in Lauzenhausen abgestellt wurde, um den Verdacht vom Flughafen abzulenken. 

Ich wuerde da noch mal ganz gruendlich alle Kabelschaechte, Lueftungsschaechte, sonstige Hohlraeume usw durchsuchen. 

Sie hat dort bereits drei Jahre gearbeitet, und kannte wahrscheinlich eine ganze Menge Mitarbeiter vom sehen, nicht nur im Tower, sondern auch sonst. Hat sie vielleicht mit jemandem einen Konflikt gehabt?


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23.04.2017 um 19:09
@AnnaKomnene
Suizid hat kaum etwas damit zu tun, wie ein fremder Mensch die wirtschaftliche und persönliche Situation einschätzt. Depression entsteht im Kopf und derjenige nimmt alles anders war, als ein außenstehender Mensch. Die Punkte aus denen Du ablesen willst, dass ein Suizid ausgeschlossen ist, treffen allenfalls nur für einen Teil von Suiziden zu, die aus der persönlichen Situation entstehen.

Ich spreche da leider aus Erfahrung, da ich in der Verwandtschaft auch einen Suizidfall hatte. Vorher hatte ich auch keine anderen "Gründe" als die von Dir aufgezählten vorstellen können.

Suizid kann man ebenso wie ein Verbrechen nicht ausschließen, an einen Unfall oder ein freiwilliges Verschwinden glaube ich nicht, aber auch das kann man nicht ausschließen, aber hier dürfte eine deutlich geringere Wahrscheinlichkeit vorliegen.

Es gibt hier aktuell eignetlich nichts, was in eine bestimmte Richtung hinweist, dann kann man aber auch nicht gleich auf ein Verbrechen schließen, zumal man dann schon die fehlende DNA erklären können muss. @Rick_Blaine sagt zwar, dass an einem Fundort  keine DNA auffindbar sein muss, wer schweigt sich aber komplett über die Wahrscheinlichkeit aus, vermutlich weil es dafür keine Statistik gibt. Außerdem darf man dann nicht auf irgend ein Fall hinweisen, sondern man müsste doch auf etwas vergleichbares sein. Ich persönlich glaube - sollte wirklich ein Kapitaldelikt vorliegen - so dürfte man auch die DNA des Täters gefunden haben, das Auto war ja nunmal nicht frei von DNA-Spuren. Die Ermittler dürften aber die in Frage kommenden Personen abgklopft haben, daher halte ich auch das für nicht wahrscheinlich (aber natürlich auch nicht unmöglich).


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23.04.2017 um 19:51
Zitat von Robin76Robin76 schrieb:Der Täter hätte nichts zu befürchten gehabt. Wer passt denn genau auf, wielange ein Auto neben dem eigenen steht? Das Auto wegräumen hätte vor allem Sinn gemacht, wenn jemand gewusst hätte, dass Bruder und Schwester nebeneinander parken. 
Man muss doch davon ausgehen, dass der Täter vom Flughafen BA kannte, daher auch ihren Schichtplan. Womöglich wusste er auch , dass ihr Bruder ebenfalls dort tätig war aus möglichen längeren Beobachtungen. Weiterer Denkfehler: Wenn BA am nächsten Tag von der Familie vermisst wird und man fragt am Flughafen an wäre das Auto sofort gefunden wurden, weil es noch am Apartment stand. 


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23.04.2017 um 20:14
Zitat von SCMP77SCMP77 schrieb:Es gibt hier aktuell eignetlich nichts, was in eine bestimmte Richtung hinweist, dann kann man aber auch nicht gleich auf ein Verbrechen schließen, zumal man dann schon die fehlende DNA erklären können muss.
Wenn die Ermittler aufgrund eines möglichen Ausschlußverfahrens auf das Ergebnis "Tötungsdelikt" gekommen sein sollten,
basiert diese Festlegung wohl lediglich auf Erfahrungswerten, aber nicht auf neuen Spuren, Hinweisen oder Indizien.
Ich finde Du hast die Situation -basierend auf den zugänglichen Infos- gut auf den Punkt gebracht, SCMP77. 
Kann mich Deinem Statement nur anschliessen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.04.2017 um 21:06

zum Tatort Flughafen und einer oder einem potenziellen Täter/in

1) Die Person muss B und ihren Bruder gekannt haben. Sie wusste, dass Birgit an diesem Tag heimfahren wollte und dem Bruder ihr Auto auffallen würde. Damit ihr Verschwinden auf dem Flughafen nicht sofort eine Suchaktion auslösen würde, musste das Auto weg und konnte Zeit gewonnen werden.  
    
2) Da die Kripo die Sichtung des PKW in Lautzenhausen am frühen Karsamstag zwischen 09:30-10:00 für gesichert hält, müssen sich das Aufeinandertreffen der Person mit B, deren Zutodekommen, die Beseitigung ihrer Leiche und das Überführen des roten Autos nach Lautzenhausen nach 8:00 bis zum Zeitpunkt der Zeugenaussage ereignet haben. Wenn B an diesem Morgen noch geduscht, sich fertig gemacht, gepackt, aufgeräumt, ein bisschen im Apartment geputzt und das Auto beladen hätte, ergäbe sich ein zeitlicher Rahmen von nur etwa 30 bis 60 Minuten. Bei einem Unfall oder einer Affekttat ist das sehr wenig Zeit, um mit dem Schock fertig zu werden, die Emotionen zu regulieren, alles zu durchdenken, einen Plan zu entwickeln und in die Tat umzusetzen. Auch mit vorherigem Plan ist es sehr knapp.

3) Die Person könnte die Leiche a) auf dem Flughafengelände versteckt haben, wo sie bis heute nicht gefunden wurde. Dafür hätte sie sich gut auskennen und über entsprechende körperliche Kraft
verfügen müssen und wäre ein hohes Entdeckungsrisiko eigegangen. Bei diesem anstrengenden körperlichem Einsatz hätte sie im Anschluss mit Sicherheit Spuren in Bs Auto hinterlassen, wie ein paar Seiten zuvor ausführlich beschrieben wurde. Oder b) sie könnte die Leiche mit dem eigenen PKW vom Gelände transportiert und theoretisch überall abgelegt haben. Im Anschluss hätte sie dann noch das Auto von B nach Lautzenhausen fahren müssen. Hier wäre die Ü-Kamera ein echtes Risiko gewesen. Die Person konnte ja nicht vorhersehen, dass die Polizei die Aufzeichnungen erst so spät anfordern würde.

Alles in allem erscheinen mir 2) + 3) wenig praktikabel und risikoreich, aber nicht völlig unmöglich. Weil es aber keine Spuren gibt und auch keinerlei Motiv erkennbar ist, denke ich nach wie vor, sie hat das Auto selbst nach Lautzenhausen gefahren.




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23.04.2017 um 22:25
@inextenso

Ja, viel Zeit waere nicht geblieben. Aber vielleicht genug fuer einen kurz entschlossenen Taeter. Mich erinnert das ganze irgendwie an den Fall Annie Le

Wikipedia: Murder of Annie Le

Da hat ein Tierpfleger eine Doktorandin in einem Labor totgeschlagen, einen Kabelschacht aufgeschraubt, sie hineingeschoben, wieder zugeschraubt und dann normal weitergearbeitet. Das FBI hat sechs Tage gebraucht, um sie zu finden, obwohl man anhand der Videoueberwachung alles auf ein paar Raeume eingrenzen konnte. 

In Hahn wurde der Tower komplett abgesucht, aber wie sieht das mit dem Appartmentgebaeude aus? Durch welche anderen Gebaeude haette sie gehen koennen? Gab es irgendwelche Hinterausgaenge oder Treppenhaeuser, die eigentlich nur fuer Brandfaelle gedacht waren? Koennte sie so eine Route gegangen sein? 

Ansonsten kann ich mir kein stimmiges Szenario vorstellen. Sollte ihr wirklich am Karsamstag zwischen halb neun und zehn im Dorf etwas zugestossen sein? Sie hatte dort keine Kontakte. Es gab dort keine wesentlichen Geschaefte, sie hat gewohnheitsmaessig woanders eingekauft. Auf dem Weg zum Leergutcontainer entfuehrt? Ich glaube nicht, dass sie spazieren war, ohne Jacke, Handy und Handtasche. 

Und bei irgendeinem medizinischen Notfall waere sie nicht so weit gekommen oder waere schneller gefunden worden. Also nehmen wir an, sie parkt, will nur ein paar Meter zum Recyclingcontainer, rutscht aus, schlaegt hin, hat eine Gehirnerschuetterung, weiss nicht wo sie ist, laeuft los... ein Anwohner kommt spaeter vorbei, schmeisst die Klappbox in den Muell... bei dem Wetter waere sie ohne Jacke aufgefallen, und sie haette auch erst mal eine laengere Strecke laufen muessen, um in ein Waldgebiet zu kommen. Das glaube ich nicht.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

23.04.2017 um 22:51
Ach, und was ich vergessen habe: Ich glaube nicht, dass sie im Dorf Grillfleisch kaufen wollte, denn dann haette sie bei ihrer Familie zuhause bescheid gesagt, nur um sicherzugehen, dass die nicht auch Fleisch einkaufen. Am Karfreitag waren die Geschaefte zu, und sie war ein ganzes Stueck von zuhause weg, und hatte die Nacht durchgearbeitet. Ich glaube nicht, dass man von ihr erwartet haette, jetzt noch einkaufen zu gehen, und verderbliche Lebensmittel mindestens anderthalb Stunden durhc die Gegend zu fahren.


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24.04.2017 um 02:33
@AnnaKomnene

Genau so ist es. Ein Tatgeschehen mitten im Dorf schliesse ich aus diesen Gründen aus.

@Maine-Coon

Ja, das ist ein mögliches Szenario. Ich stelle mir den Ablauf auch etwas so vor: der Täter kannte BA, sie arbeiteten beide am Flughafen. Er kam zu ihr mit einem Vorwand, unter diesem verliessen sie zusammen in ihrem PKW das Flughafengelände. Ich bin allerdings der Meinung, er hatte die Tat an sich nicht geplant. Ihm ging es darum, Zeit zu haben für eine grundsätzliche Aussprache, er wollte etwas von ihr, was am Ende auf eine Trennung von ihrer Familie hinausgelaufen wäre. Erst als er einsehen musste, dass das alles unmöglich war, kam es zu einer Eskalation.

Vielleicht war nicht einmal die Fahrt vom Flughafen weg so geplant. Vielleicht kam er einfach zum Apartment und hoffte, dort die überzeugende Aussprache zu haben. Vielleicht wurde er da aber bereits abgebügelt mit dem Hinweis, dass sie nun nach Hause wollte und keine Zeit hatte. Und vielleicht kam ihm dann die Idee, einen weiteren Vorwand zu benutzen, um das Zusammesein zu verlängern: z.B. die story vom Auto, das abgeschleppt werden musste.

Alternativ ist ein Tatgeschehen auf dem Flughafengelände denkbar, wobei man sich dann die Frage stellt, ob ihr PKW bereits komplett gepack gewesen wäre? Hätte der Täter dann erst BA erfolgreich verschwinden lassen, dann ihren PKW noch gepackt, einschliesslich Handy etc. hätte dann den PKW weggefahren, und wäre dann zu Fuss zurückgekehrt? Mir erscheint das etwas unwahrscheinlich. Daher denke ich, sie haben beide lebend in ihrem Auto den Flughafen verlassen.

Das Zeitkorsett am Karsamstag morgen ist eng, wenn man der einzigen Zeugenaussage glaubt, wie @Bluelle richtig bemerkt. Gerade solche Zeugenaussagen sind oft nicht zuverlässig, aber das können wir derzeit nicht entscheiden. Tatsache ist, selbst wenn nicht viel Zeit war, es gab genug Zeit für ein solches Szenario.

Es gibt ja folgenden Rahmen:

BA hat am Samstag morgen bis um "kurz vor 7" Dienst gehabt, offenbar ohne besondere Vorkommnisse. Um diese Zeit will auch eine andere Mitarbeiterin im Flughafen sie noch in der Halle gesehen haben, einem möglichen Weg vom Tower bis zum Building 669. Bis irgendwann zwischen 7 und 8 Uhr hat sie also wohl noch gelebt.

Der Zeuge will ihren PKW dann irgendwann zwischen 9:30 Uhr und 10 Uhr gesehen haben. Maximal gibt das also etwa 2 Stunden für ein Tatgeschehen.

Allerdings gibt es da noch den merkwürdigen Umstand des Handys, das am Nachmittag erst in den "Flugmodus" geschaltet worden sein soll. Denkbar ist daher für mich durchaus, dass der Zeuge sich geirrt hat und das Fahrzeug erst am Samstag Nachmittag auf den Parkplatz gefahren wurde. Das würde auch bedeuten, dass der Täter ein noch geringeres Risiko einer Beobachtung einging, denn am Karsamstag Nachmittag waren die wenigen Geschäfte in Lautzenhausen geschlossen und das Wetter noch immer so, dass freiwillig kaum jemand unterwegs gewesen sein dürfte.

Alle Zeiten etc aus dieser Quelle: http://www.stern.de/panorama/stern-crime/birgit-ameis--wie-eine-frau-in-deutschland-einfach-spurlos-verschwindet-7092658.html

Wie die Polizei wohl auch, halte ich ein Suizidgeschehen und einen Unfall für ausgeschlossen. Hier liegt ein Verbrechen vor, und ein Täter aus dem Flughafen erscheint immer noch am Wahrscheinlichsten.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

24.04.2017 um 03:53
Was wenn jemand sie in einen Koffer getan hätte,zum rausschmuggeln oder gar in irgendeine Maschine geladen hätte......Ob da beim entladen irgendwo auf der Welt jemand nachforschen würde?Wie soll sie bloß dort verschwunden sein?Wenn jemand vom Flughafen daran beteiligt wäre hätte man nicht etwas Auffälliges auf der Videoüberwachung erkennen können?


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24.04.2017 um 05:16
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb am 20.03.2017:Wir kennen nichts oder wissen kaum etwas konkretes über den Tagesablauf am 3.4.15 (Karfreitag). Wir wissen nur etwas über den Bruder und den Besuch bei seiner Schwester am Abend. 
Dieser 3.4.15 könnte gar das Rätsel in ein anderes Licht führen. War BA an diesem Tag spazieren, ist dort auf jemanden getroffen. Benötigte diese Person ein Abschleppseil und "gab es ihr" am 4.4.15 morgens wieder ? 
Ich denke auch dass man hier den Schlüssel finden könnte. Was macht ein Frau an einem Karfreitag in Hahn? 
Da bleibt man sicher nicht in einem öden Appartement den ganzen Tag und unternimmt nichts.

Wie war da der Flugbetrieb? (wie kann man den herausbekommen)
Wo war sie an dem Tag essen? 
Ich denke nach wie vor, dass der Wanderweg am 19.3. etwas damit zu haben könnte.
Irgenwo kehrt man ja mal ein um sich zu stärken.
Gibt es da irgendwelche Aussagen von der Polizei, da ich nichts gefunden habe.


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24.04.2017 um 06:00
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Daher denke ich, sie haben beide lebend in ihrem Auto den Flughafen verlassen.
Genau das glaube ich nicht. Die Milchflasche auf dem Beifahrersitz stört mich. Es gab keine Fremdspuren. Also muss Birgit A. diese dort abgelegt haben und zwar bevor sie alleine mit ihrem Wagen den Flughafen verlassen hatte oder nachdem ein eventueller Mitfahrer wieder ausgestiegen war.


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24.04.2017 um 06:38
1) Warum muss sie die Flasche auf den Beifahrersitz gelegt haben? Warum nicht jemand anders?

2) Warum muss die Milchflasche signalisieren, dass niemand auf dem Beifahrersitz gesessen hat, während der Fahrt? Kann sie nicht z.B. erst am Parkplatz dorthin gelegt worden sein? Z.B. wenn sie vorher in der Klappbox gelegen hat, die jetzt jemand aus dem Auto nimmt, und dann einfach die Milchflasche auf den Beifahrersitz legt?

Die Milchflasche gibt uns leider keine klare Aussage: sie kann von verschiedenen Personen zu verschiedenen Zeiten dort auf den Sitz gelegt worden sein.

Die Sache mit den Fremdspuren haben wir schon oft hier diskutiert. Sie macht es zwar wahrscheinlicher, dass kein Fremder im Wagen gewesen ist, schliesst es aber nicht aus. Und betrachtet man dann die anderen Faktoren, relativiert sich das alles wieder. Die Tatsache, dass Handy, Schlüssel und Jacke im Wagen zurückblieben sind m.E. ein Indiz dass BA nicht zu diesem Parkplatz fuhr und dann freiwillig ohne diese Dinge den Wagen verlassen hat. Und ein Tatgeschehen auf diesem Parkplatz, also eine Gewalttat gegen BA dort, ist aus bereits diskutierten Gründen sehr unwahrscheinlich.

Bleibt nur, dass der Wagen dort nicht von BA abgestellt wurde.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

24.04.2017 um 06:59
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:1) Warum muss sie die Flasche auf den Beifahrersitz gelegt haben? Warum nicht jemand anders?
Weil der Beifahrer dann Handschuhe getragen haben müsste, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Ein Mord im Flughafengelände ist möglich, denn sie hätte ohne weiteres in einem Koffer abtransportiert werden können. Aber der Mord hätte definitiv nicht in ihrem Appartment stattgefunden sondern wo anders. Sie hätte also ihre Lebensmittel in die Klappbox packen (diese transportierte sie immer in der Box) müssen und eventuell einem Bewohner eines anderen Appartments bringen müssen, der über Oster im Gelände geblieben wäre. Dann hätte in so einem Appartment etwas passieren können.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

24.04.2017 um 07:23
Zitat von Robin76Robin76 schrieb:Weil der Beifahrer dann Handschuhe getragen haben müsste
So unwahrscheinlich erscheint mir das nicht. Vielleicht war er beruflich in der Position Wegwerfhandschuhe zu tragen oder er war "Profi" (was den unscheinbaren Mann von nebenan ausschliessen würde) und hat die Tat von vorne bis hinten geplant.

Es gibt einige Mord- und Vermisstenfälle, die ungelöst sind, bei denen ausschliesslich Frauen um die 50 betroffen sind.
Müsste ich heraussuchen, aber die Liste habe ich mir vor kurzem durchgelesen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

24.04.2017 um 07:57
Zitat von BluelleBluelle schrieb:Es gibt einige Mord- und Vermisstenfälle, die ungelöst sind, bei denen ausschliesslich Frauen um die 50 betroffen sind.
Müsste ich heraussuchen, aber die Liste habe ich mir vor kurzem durchgelesen.
Also bei den Vermisstenfällen tendiere ich dann dazu, dass einige Frauen in diesem Alter auch Suizid begangen haben könnten, ein Teil davon vom Partner ermordet wurde und der Rest eben einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein könnte. Partner scheidet bei Frau A. definitiv aus, bleibt also nur noch Verbrechen oder Suizid.


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