monstra schrieb:Ja, die Sache mit der zurückgebliebenen Jacke bleibt mysteriös - jedenfalls so lange wir nicht wissen, welche Kleidungsreste mit ihren sterblichen Überresten aufgefunden wurden.
Für mich sieht das nach einem typischen "Aufbruchszenario" aus. Man hat gepackt und alles im Auto verstaut. Man hat noch Leergut dabei (wobei ich ehrlich nicht glaube, dass sie deswegen extra in den Ort fuhr). Man schaltet das Handy auf "Flugmodus" und legt es in den Kofferraum, dass man während der Fahrt nicht abgelenkt wird (man rechnet ohnehin nicht damit, dass einen jemand anruft). Man zieht die Jacke aus, weil es unbequem ist, so lange zu fahren.
Man fährt los ... dann passiert irgendwas, dass ich von der Strecke nochmal abfahre. Oder man wird unmittelbar vor der Abfahrt noch abgepasst (dazu passt aber nicht, dass der Fahrersitz wohl nicht verstellt wurde und das Auto keine Fremdspuren aufweist).
Sie scheint sich nicht viel aus Kleidung gemacht zu haben und ehrlich, wenn ich 12 Stunden Schichten schiebe, würde ich auch nur das Nötigste einpacken. Man arbeitet 12 Stunden und schläft 8 = 20 Stunden des Tages verplant. 2 Stunden brauchst du noch zum Duschen, Kochen, Essen, etc. Da bleibt nicht viel Zeit. Man dreht bei schönem Wetter noch eine kleine Runde vor der Nachtschicht oder liest ein paar Kapitel in einem Buch.
Das wusste sie ja, das läuft immer so. Am Flughafen hält sie ja auch nichts. Dass sie so lange mit ihrem Bruder quatscht, ist verständlich: sie hat drei 12 Stunden Schichten hinter sich, an dem Ort keinen sozialen Anschluss, d.h., sie hat sich da sicher auch einsam gefühlt (man beobachtet die ganzen Leute, die an interessante Orte fliegen) und das Apartment war ja auch nicht gerade einladend.
Ich weiß nun nicht, wie aufwändig die Tätigkeit war und ob es zwischendurch Leerlauf gab, den man zum Stricken, Lesen, etc nutzen konnte, dann hätte man mehr Augenmerk darauf gelegt, sich während der 12 Stunden Arbeit noch sinnvoll zu beschäftigen (das war sicher ein etwas tröger Job).
Was hätte man normalerweise gemacht? Schon am Abend davor gepackt, dass man morgens keine Zeit verliert (so passiert), mit dem Bruder geredet (einziger face to face Sozialkontakt in drei Tagen) = so passiert, im Tower noch schnell ein Brötchen geholt, weil man vermutlich Kühlschrank und Spüle schon ausgewischt hat = so passiert. Dann hätte man geschaut, dass man sich schnell für ein paar Stunden hinlegt, dass man fahrfähig ist und wäre dann ins Zuhause aufgebrochen. Die Spuren zeigen ja auch, dass der Ablauf so ähnlich war.