Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Möglicherweise hatte sie sich nach Dienstschluss noch ein Frühstück beim Bäcker geholt (Sichtung brötchenzeuge), ist zurück gefahren, um sich auszuruhen. Dann wieder los um nach Hause zu fahren und merkt dann, dass sich was im magen zusammenbraut. Fährt wieder auf den Parkplatz um eine öffentliche Toilette zu finden. Findet keine vor, also schnell in den Wald.. ohne Jacke und persönliche Gegenstände. Klar.. es pressiert. Im Wald das unvorhersehbare: medizinischer Notfall, aneurysma platzt oder Ähnliches

Also schnell in den Wald......vom Parkplatz aus ist ja wohl nicht wirklich deine Idee, oder ?

Da liegen doch über 4km Fußweg dazwischen.....

keksmoped schrieb:Hat mal jemand daran gedacht, dass sie vielleicht einfach dringend „austreten“ musste? Aneurysma geplatzt, Peng?

Wuerdest du "austreten" gehen, zwischen Fichten die eng bewachsen sind, also ich nicht ^^

keksmoped schrieb:Möglicherweise hatte sie sich nach Dienstschluss noch ein Frühstück beim Bäcker geholt (Sichtung brötchenzeuge), ist zurück gefahren, um sich auszuruhen. Dann wieder los um nach Hause zu fahren und merkt dann, dass sich was im magen zusammenbraut. Fährt wieder auf den Parkplatz um eine öffentliche Toilette zu finden.

Sorry, verstehe ich dich richtig, sie faehrt los und es grummelt im Magen, statt umzudrehen und im Apartment die Toilette aufzusuchen, faehrt sie den Umweg zum Gemeindehaus und will loslaufen zum naechsten Wald ?
Kleiner Tip von mir , les dir doch bitte mal die Beitraege von @Tritonus durch. Sie hat vor Ort sehr gut recherchiert und detailiert beschrieben, was fuer ein grosser Umweg vom Apartment bis zum Gemeindehaus mit dem Auto ist. Es gibt keine direkte Strasseanbindung.

Tritonus schrieb:Hallo @all,
ich war heute wieder auf dem Hahn.

Auf dem Bild kannst du es dir gut ansehen, zu Fuss war es zum Baecker wesentlich schneller und einfacher.

keksmoped schrieb:Möglicherweise hatte sie sich nach Dienstschluss noch ein Frühstück beim Bäcker geholt (Sichtung brötchenzeuge), ist zurück gefahren, um sich auszuruhen.

Nein, das wäre bekannt und es gäbe ja weitere Zeugen in diesem Fall. Sie wurde in Höhe des Backshops gesichtet , nicht am Backshop.

Dieser Fall egal wie er nun ausgeht ist im Ablauf der bekannten Informationen kurios. Wie kennen nur die Aussage des Bruders welcher BA am Morgen ablöste. Es gibt keine bekannte Aussage des Kollegen vom Vortag. BA war wohl seit Mittwoch am Airport. Schicht von Donnerstagabend auf Freitagmorgen und von Freitagabend auf Samstagmorgen. Es wird immer über die Klappbox im Zusammenhang mit Glasflaschen diskutiert. Warum eigentlich ? Die Frau hatte 2 Nachtschichten in dieser Zeit. Zig Flaschen wird sie mit Sicherheit nicht vertrunken haben. Ich gehe eher von einigen Lebensmitteln aus. Brot, Kekse, Wurst....Ich will damit nur andeuten, es werden nicht zig Wein etc Flaschen dabei gewesen sein. Das Auto stand auch nicht am Container. Das wurde hier nun zigmal ausdiskutiert. Die Frage ist doch eher falls sie Lebensmittel dabei hatte wo sind die restlichen Lebensmittel hin ? Es ist nicht überliefert ob BA in die Flughafenkantine gegangen ist. In diesem Zusammenhang gibt es aber noch etwas : Karfreitag waren die Läden geschlossen. Donnerstag war BA schon im Schichtbetrieb. Irgendjemand muss sich ja um die Familieneinkäufe gekümmert haben. Das mag unwichtig sein, könnte aber durchaus bedeuten ob BA noch am Samstag einkaufen wollte. Wir wissen nicht ob ihr Ehemann die Zeit dazu hatte.

Zum Suizid: Zugegeben bleibe ich ein Sturkopf bei der These BA parkte erst am frühen Nachmittag am Gemeindehaus um dann Suizid zu begehen. Niemand ruht sich dafür stundenlang aus. Das geht nicht in meinen Kopf, das ist aber mein Problem.

Noch etwas ist unklar: Wir wissen nicht welche Jacke BA beim Verlassen des Büros getragen hat.Oder doch ? Der Backshopzeuge hat aber BA gesehen und erkannt. Daher gehe ich von der blauen Jacke aus. BA war 3 Tage dort für 2 Dienste. Warum sollte sie noch eine weitere Jacke mitnehmen ? Es wurde auch explizit erwähnt, dass die blaue Jacke im Heckraum lag. Falls BA selbst zu diesem Parkplatz gefahren ist um dann eigenständig in den Wald zu laufen, warum hätte sie für das kurze Stück die Jacke in den Heckraum legen sollen um 3 Minuten später in den Wald zu gehen ohne vermeintlicher Jacke? Hätte sie tatsächlich eine zweite Jacke dabei gehabt, dann hätte man das bekannt gegeben, weil es zum Suchaufruf gehört. Personenbeschreibung und getragene Kleidung, das ist so üblich. Es wurden 3 Taschen und ein Trolley gefunden. Der Inhalt der Taschen ist nicht bekannt. Eine Variante wäre, dass BA doch noch etwas vor Karfreitag einkaufte für die Familie, vielleicht auch noch kleine Ostergeschenke. Falls die Inhalte so ähnlich wären, würde aus meiner Sicht ein Suizid ebenfalls ausscheiden. Ich erinnere nochmal an die Worte der Polizei: Beim Fund des Autos war uns bewusst das ein Tötungsdelikt vorliegt. Es kann also durchaus sein, dass etwas im Auto gefunden wurde, was diese Möglichkeit für die Ermittler ausschließt.

Zuvor war der Tower von den Leuten des K11 bis in den letzten Hohlraum durchsucht worden. Polizisten waren mit Personensuch- und Fährtenhunden auf jeder Etage. Es gab Stellen, an denen die Tiere anzeigten, doch die Spurensicherung brachte keine Erkenntnisse: kein Hinweis auf einen Kampf, kein Blut, kein Knopf, kein abgebrochener Fingernagel, keine Schleifspuren.

"Wir haben alle, die im Tower arbeiten, gezielt vernommen, zu ihren Alibis befragt, zu ihren Beobachtungen im Treppenhaus, im Flur, vor dem Tower", sagt Lothar Schenk. "Wir wollten wissen, ob sie Birgit Ameis kennen, ob sie Berührungspunkte mit ihr gehabt haben, was sie von anderen gehört haben. Und natürlich haben wir auch den Bruder von Birgit Ameis befragt. Am Ende sprach nichts dafür, dass einer von dort etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hat."

Der Tower gleicht einem Hochsicherheitstrakt. Alle Mitarbeiter, die im inneren Bereich des Flughafens arbeiten, müssen durch die Sicherheitstür des Towers. Mit einem Chip loggen sie sich ein und werden registriert. Die Ermittler ließen sich die Zugangsprotokolle geben. Sie überprüften knapp 100 Männer und Frauen, die zwischen Freitagabend und Samstagnachmittag Dienst taten.

Unter ihnen: der Bruder von Birgit Ameis. Er arbeitete damals ebenfalls beim Deutschen Wetterdienst am Hahn. Er war es, der sie am Ostersamstag kurz vor sieben Uhr ablöste. Die Geschwister unterhielten sich noch fast eine Dreiviertelstunde: über die Familie, den Job, ein gemeinsames Geschenk für ein Neugeborenes in der Verwandtschaft. Sie war wie immer, sagte er aus. Unaufgeregt, locker. Keinesfalls auf dem Sprung zu einer Verabredung, nicht in Eile.

Quelle: Stern, 41/2016

Frage: Warum durchsuchte K11 den Tower, wenn man den Bruder/Kollegen von ihr befragte und seine Aussage war, dass man sich ca. 45 Minunten nach ihrer Schicht unterhielt und sie gegen 7.45 Uhr den Tower verließ, was man aufgrund der Zugangsprotokolle verifizieren konnte. Denn wenn die Zeugenaussage der Flughafenmitarbeiterin stimmte, die sie gegen 8.00 Uhr auf Höhe des Backshops sah, dann wäre doch eigentlich die Untersuchung des obsolet bzw. nur reine Routine gewesen?

Zum so genannten Brötchen-Zeugen habe ich eine Frage: Hat er am Samstagmorgen nur ein rotes Auto auf dem Parkplatz gesehen oder den roten Renault?

Leider ist auch irgendwie gar nicht bekannt, ab wann der Familie/Ehemann auffiel, dass die Birgit nicht kommt? Bei uns wird sehr viel kommuniziert, ich würde wohl immer meinen Mann eine Nachricht schicken, wann ich den Heimweg starte, damit er ungefähr weiß,wann ich ankomme. So tappt man hier uhrzeitmäßig wohl ziemlich im Dunkeln, weil so gar keine Kommunikation nach Schichtende oder so mit ihrer Familie erfolgte :-(.

grabowsky schrieb:Frage: Warum durchsuchte K11 den Tower, wenn man den Bruder/Kollegen von ihr befragte und seine Aussage war, dass man sich ca. 45 Minunten nach ihrer Schicht unterhielt und sie gegen 7.45 Uhr den Tower verließ, was man aufgrund der Zugangsprotokolle verifizieren konnte. Denn wenn die Zeugenaussage der Flughafenmitarbeiterin stimmte, die sie gegen 8.00 Uhr auf Höhe des Backshops sah, dann wäre doch eigentlich die Untersuchung des obsolet bzw. nur reine Routine gewesen?

Ich vermute, weil die Zeugin in Hoehe vom Backshop die einzige war, die sie noch gesehen hat und man alles ausschliessen wollte. Die Hunde haben wohl auch mehrmals im Tower angeschlagen, aber man fand nichts. War ja auch schon eine Woche her und die Putzkolonne hatte bestimmt schon mehrmals die Flure und Raeume gereinigt.

@Sister101
Es wird gesagt, dass der letzte Handykontakt zur Familie eine SMS an die Tochter zwei Tage vor dem Verschwinden war.

Ich habe hier noch mal die Wege eingezeichnet, die BA, falls es Suizid war, hätte gehen können. Eigentlich gibt es nur zwei Möglichkeiten, wenn man keine riesigen Umwege annimmt.
Beide Wege gehen zwar manchmal auch durch Waldstücke, aber auch sehr viel an Waldrändern und Straßen entlang, wo man also gut sichtbar ist, und auch bewohnte Häuser sind immer mal wieder in Sichtweite. Wenn sie ihr Auto so abstellt, dass man es nicht gleich findet, sollte man annehmen, dass sie selbst auch nicht gesehen werden will; also wenn sie einen heimlichen Suizid vorhat, warum geht sie dann solche Wege? Für mich macht das keinen Sinn.

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@Tritonus

möglich wäre sonst auch noch diese Variante, die @Spitzel1.0 mal eingestellt hatte (das Bild steht "auf dem Kopf").
Beitrag von Spitzel1.0 (Seite 223) Diese Strecke würde hauptsächlich durch den Wald verlaufen.

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mitH2CO3 schrieb:möglich wäre sonst auch noch diese Variante, die @Spitzel1.0 mal eingestellt hatte (das Bild steht "auf dem Kopf").

Da haette sich aber BA vor Ort sehr gut auskennen muessen. Waere interessant zu wissen, wie sie sich normalerweise auf ihren Wanderungen orientiert hat. Auf einer Karte sind die Wege nicht alle eingezeichnet von deinem Bild. Die kennt bestimmt nur jemand der ortsansaessig ist.

@mitH2CO3
Ich mache Geocaching und habe eine App mit verschiedenen Maps, wo auch jeder kleine Pfad eingezeichnet ist, auf dem Handy. Keine zeigt einen Weg unterhalb von Scheid durch den Wald an. Es gibt nur einen Weg, der fuehrt zur B50. Laut Karte kann man nicht direkt durch den Wald laufen.
Lasse mich aber gern vom Gegenteil ueberzeugen :-)
@Tritonus hat die Wege richtig eingezeichnet.
Mir geht es darum, dass BA mit einer Karte die Moeglichkeit hatte, den Weg zu finden.

@lucyvanpelt
Doch da geht ein Weg den @Spitzel1.0 eingezeichnet hat. Er ist aber nicht wirklich als solcher ausgewiesen. Bin da schon des öfteren mit dem Bike durchgefahren.

Hab da auch nie jemand wandern oder spazieren sehen. Ist eher sowas für Biker, Jäger oder Waldarbeiter.

Ms.Daisy schrieb:Doch da geht ein Weg den @Spitzel1.0 eingezeichnet hat. Er ist aber nicht wirklich als solcher ausgewiesen. Bin da schon des öfteren mit dem Bike durchgefahren.

Hab da auch nie jemand wandern oder spazieren sehen. Ist eher sowas für Biker, Jäger oder Waldarbeiter.

Vielen Dank, dass es diesen Weg gibt bezweifel ich gar nicht. Orstansaessige kennen ihn bestimmt. Aber wenn er in keiner Karte eingezeichnet ist und nicht ausgeschildert, glaube ich nicht, dass BA ihn gelaufen ist. Sie wusste ja dann gar nicht wo sie rauskommt....

Enterprise1701 schrieb:Noch etwas ist unklar: Wir wissen nicht welche Jacke BA beim Verlassen des Büros getragen hat.Oder doch ?

Am 16. April 2015 hieß es dazu im Volksfreund noch:

Sie trug eine blaue Jeanshose und ein blaue Outdoorjacke.

Quelle: https://www.volksfreund.de/region/mosel-wittlich-hunsrueck/auf-der-suche-nach-birgit-a-polizei-durchkaemmt-leerstehende-gebaeude-beim-flughafen-hahn_aid-5877264
Stützte man sich bei den Angaben auf die Aussage des Bruders bzw. auf die Sichtung im Flughafen nahe dem Backshop?

Am 17. April 2015 dann die Kehrtwende:

Über ihre Bekleidung zum Zeitpunkt des Verschwindens gibt es keine Informationen.

Quelle: https://www.volksfreund.de/region/mosel-wittlich-hunsrueck/vermisste-birgit-ameis-jetzt-ermittelt-die-kripo-koblenz_aid-6626585

Da wird man seitens der Ermittler den Fund der Jacke im Auto öffentlich gemacht haben.

MettMax schrieb:Am 16. April 2015 hieß es dazu im Volksfreund noch:
Sie trug eine blaue Jeanshose und ein blaue Outdoorjacke.

Danke nochmals für das Zitat. Dann hatte die Frau tatsächlich nur diese eine Jacke mit. Das ist im eigentlichen Sinne keine Kehrtwende. Es gibt eine Kleidungsbeschreibung nach Verlassen. Was sie nun nach Verlassen des Apartments trug würde sich aber doch erklären ? Jacke war im Auto. Der Bruder wird ja wohl wissen welche Kleidung seine Schwester im Büro getragen hat. War nun diese Kleidung im Trolley oder auch verschwunden ?

lucyvanpelt schrieb:Orstansaessige kennen ihn bestimmt. Aber wenn er in keiner Karte eingezeichnet ist und nicht ausgeschildert, glaube ich nicht, dass BA ihn gelaufen ist. Sie wusste ja dann gar nicht wo sie rauskommt....

Gut, da könnte man dann immer noch sagen: sie ist einfach drauf los gelaufen und in Suizidabsicht war es ihr egal, wohin sie kommt. Aber ich glaube das auch nicht.

Ich war noch mal da, mir hats doch keine Ruhe gelassen.
Zuerst bin ich von der B50, also von Süden her zu der stillgelegten Straße gefahren, die von dort mit einer Schranke versperrt ist:

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Auf der Karte hier:
(Die Pfeile bedeuten immer den Punkt, von dem das Foto aufgenommen ist und die Richtung.
Der blaue Punkt zeigt den Auffindeort.)

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Geht gleich weiter...

Ich bin zum Apartmenthaus und von da den Weg abgefahren (so weit es ging), der der kürzeste ist zum Auffindeort.

Hier noch mal das Apartmenthaus.

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Von da ist man auch sofort an der Flugplatzstraße:
(Der Stern bezeichnet das Apartmenthaus.)

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Wenn man in die Flugplatzstraße einbiegt, sieht es so aus:
(Heute war das Wetter noch trüber...)

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Man fährt ein Stück durch den Wald, danach sieht es so aus:


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Auf dem Foto wirkt das irgendwie harmlos, diese bedrückende Atmosphäre kommt da nicht so rüber, aber diese Leblosigkeit, die diese Kästen ausstrahlen, och nee.

Weißt Du ob es die Schranke damals dort auch gegeben hat ?

Danke für die hervorragenden Eindrücke. Da ist der Hund begraben.

Enterprise1701 schrieb:Weißt Du ob es die Schranke damals dort auch gegeben hat ?

Soweit ich weiß, wurde die Straße bereits um 2005 zur Durchfahrt gesperrt. Die Schranke bestand also schon weit vor 2015.