lullaby69 schrieb:Ja dann......besoffene Busfahrer? Fast jeder 5. ist Alkoholiker.
Zwar kann Alkoholismus/BtM-Abusus Folge einer depressiven Erkrankung sein, jedoch steht das in keinem zwingenden Zusammenhang. Insofern ist mir jetzt nicht ganz klar, worauf Du hinaus willst. Abgesehen von den eindeutigen gesetzlichen Regelungen ist die Toleranz von Alkohol/BtM in Ausübung des Berufes innerhalb der letzten Jahrzehnte sowohl bei Arbeitgebern als auch in der Öffentlichkeit gen "0" gesunken. Ich persönlich kenne keinen Arbeitgeber, der Konsum von C2/BtM während der Arbeitszeit bei einem Mitarbeiter hinnehmen würde. Das gilt für Berufskraftfahrer genauso wie für Verkehrsflugzeugführer. Sollten deshalb jetzt alle berufstätigen Menschen unter Generalverdacht gestellt werden ? Also nochmal, worauf willst Du da genau hinaus ?
lullaby69 schrieb:gegenfrage....... 'Hätte Lubitz deiner Meinung nach fliegen dürfen?'
Auch wenn Du mich nicht direkt mit der Frage angesprochen hast, eine klare Antwort von mir. NEIN ! A.L. hätte seinen Beruf an jenem Tag nicht ausüben dürfen. Er war von ärztlicher Seite für arbeitsunfähig befunden worden und damit nicht flugtauglich. Daran bestehen auch -denke ich- von keiner Seite Zweifel.
FadingScreams schrieb:ich erinnere mich an Aussagen einer Angehörigen von L. die schon kurz nach dem Absturz gesagt haben soll, dass er das mit Absicht getan hat..
Ich vermute, Du meinst die Aussage seiner (Ex?)-Freundin, die sich kurz nach der Katastrophe gegenüber der Boulevardpresse geäußert hat. Richtig ? Wenn ich mich recht entsinne, soll A.L. ihr gegenüber Andeutungen gemacht haben, seinen Namen würden bald alle kennen... So etwas in der Art.
Ich denke, das Verhalten von A.L. ist schon absolut eindeutig. Auch ohne das Interview seiner (Ex?)-Freundin. Er informierte sich im Internet über den Schlossmechanismus der Cockpittür und zum Thema Suizid. Er verheimlichte seine Krankheit gegenüber seinem Arbeitgeber. Er manipulierte den Autopiloten in gleicher Weise wie auf dem Todesflug bereits auf dem Hinflug, brach die Aktion jedoch -von allen unbemerkt- rechtzeitig wieder ab.... Also da war nichts spontan. Er (A.L.) hat mMn die Tat geplant und eiskalt ausgeführt. Daran sollte es eigentlich keine Zweifel (mehr) geben.
FadingScreams schrieb:nmM sind Depressionen nur vorgeschoben - Wut, Hass und Rache (...)
Während seiner Ausbildung wurde A.L. aufgrund einer depressiven Episode behandelt. Das dürfte ihm also bewusst gewesen sein. Später war es aber vor allem die Angststörung, die ihn zu den Ärzten trieb. Er selbst hat -meiner persönlichen Meinung nach- daher auch später nichts "vorgeschoben". Er hatte Angst sein Augenlicht zu verlieren, den Job nicht mehr ausüben zu können, seine Ziele nicht zu erreichen usw. usf. Was auch immer das genaue Motiv war welches er in dieser Zeit im Kopf hatte, die Ärzte gehen eben von einer erneuten Depression mit Angststörung aus. Vlt. war A.L. das garnicht so bewusst.
Destinova schrieb:Man "kann", muß nicht. Ich würde es nicht wollen, da ein Risikofaktor aus meiner Sicht absolut "NICHTS" in einem solchen Beruf zu suchen hat, in dem man Verantwortung für andere Leben trägt. Abgesehen von der Bevölkerung des Planeten, gibt es ebenso viele Möglichkeiten seinen Unterhalt zu verdienen. Keine Ausrede, eine Erkrankung, die noch so "vielschichtig" und "unberechenbar" ist, in Schutz vor den Leben anderer zu stellen.
Wenn man den Sachverhalt seriös/wissenschaftlich korrekt betrachten will, MUß man unterscheiden. Ansonsten ist es eben nur eine persönliche Empfindung/Sichtweise/Meinung. Darüber kann man dann natürlich nur sehr begrenzt diskutieren. Was Du etwas "schwammig" als "Risikofaktor" bezichnest, trifft mMn generell auf viele widrige Umstände im Leben eines Menschen zu. Ob nun Liebeskummer, ein unsteter Lebenswandel, finanzielle Notlagen... Die Liste könnte man jetzt noch fortsetzen. Das alles sind letztenendes Risikofaktoren, die potenziell einen Suizid begünstigen können. Wenn man also generell alle "Risikofaktoren" ausschließen wollte, dürfte man quasi garkeine Menschen mehr in das Cockpit lassen. Ansonsten kann ich mich bzgl. der Krankheit den Ausführungen von
@monstra nur anschließen.