Es tut mir Leid, dass ich den
Fall aus der "Versenkung" hole. An sich ist ja kein Fall, es war ja ein Suizid...nur die Geschichte drumherum birgt das Mysterium.
Auf youtube kommt man ja vom Hundertsten ins Tausendste, wenn man einmal anfängt "unsolved cases" oder "unsolved mysteries" einzugeben; und sicherlich hätten viele dieser vorgestellten Fälle Potenzial für allmystery. Allerdings begleitet mich Peter Bergmann schon einige Jahre. Ich möchte es nicht Verbundenheit nennen, was mich immer wieder an ihn denken lässt...vielleicht Verständnis, ggf. auch Bewunderung einen solchen Weg zu wählen.
El610 schrieb am 22.01.2019:die gewählte Suizidform spricht für mich dafür, daß er bewußt den Somerton Fall kopiert.
Aber wurde der Somerton Man nicht am Strand liegend zuerst noch lebend aufgefunden? Vergiftet durch eine bis heute unbekannte Substanz? Ich meine, dass dahinter eine äußert mysteriöse Geschichte steckt, daran besteht wohl kein Zweifel, aber ich weiß nicht, ob Herr Bergmann das wirklich "kopiert" hat.
Laut den Berichten über Herrn Bergmann, wird vermutet, er sei ertrunken (wobei ich das merkwürdig finde, denn Ertrinken ließe sich doch eindeutig feststellen). Und einen Zettel mit Worten aus einem Buch hatte er auch nicht in einer Tasche (oder ein Foto, wie Allan Jeal).
"Mysteriös" ist ja lediglich, dass er einen falschen Namen beim Einchecken angegeben hat und täglich das Hotel mit einer, anscheinend gefüllten, lila Kunststofftüte verlassen hat und ohne zurückkam, bzw. diese, vermutlich leer, in seiner Jacke verstaut hatte.
Dazu wurde er beim Kauf von Briefmarken (und Airmail-Stickern) aufgenommen; was vermuten lässt, dass er noch Post an Zugehörige (dabei meine ich nicht zwingend familiäre Angehörige) verschickt hat.
Ihm war ja wohl klar, dass er sterben würde und ich, also ich persönlich, gehe davon aus, dass er deshalb diese Reise angetreten hat. Da gibt es ja einige Optionen, warum er den Ort gewählt haben könnte:
1. Wurzeln, die er dort in irgendeiner Form hatte
2. einmal Irland
3. ihn verbindet mit dem Ort etwas anderes (bspw. erste große Liebe dort getroffen etc.)
Sligo ist ja jetzt, was ich so gesehen habe, nicht unbedingt der Touristenhotspot und dürfte vielen unbekannt sein, also denke ich durchaus an eine persönliche Verbindung dahin.
Man geht ja eigentlich doch nur aufgrund seines Akzents und des gewählten Alias' doch davon aus, dass er aus dem deutschsprachigen Raum sein könnte, oder? C&A gibt es ja nicht nur in Deutschland oder deutschsprachigen Ländern...und ob man in Irland wirklich erkennen würde, wenn man einen deutschen Akzent fingiert?
Mal eine persönlichere Frage:
Wenn ihr von einem Verwandten oder einem Freund einen Brief bekommen würdet, in dem steht, dass er sterbenskrank ist, bzw. bald sterben wird. Er habe sich daraufhin nochmal einen Lebenstraum erfüllt, sei *Land einfügen* geflogen/gefahren und würde sich dort suizidieren.
Dieser bittet euch, nicht nach ihm zu suchen/suchen zu lassen. Würdet ihr das tun?
Würdet ihr auch weiterhin schweigen, wenn euch der Aufruf unterkommt, der Angehörige/Zugehörige eines unbekannten Toten sucht, und ihr eindeutig euren Verwandten/Freund erkennt?
Was ich mich frage ist halt, ob ich in Suizidabsicht so handeln würde...das ist zwar natürlich eine sehr einseitige Betrachtungsweise, aber letztlich erschließt sich mir sein Verhalten nicht so recht:
- er gibt beim Einchecken einen anscheinend falschen Namen an
- er entsorgt vermutlich in dieser violetten Tüte persönliche Dinge, die auf seine echte Identität hindeuten
- er besorgt aber noch Briefmarken, was darauf schließen lässt, dass er noch Briefe schreibt.
- er geht an den Strand und suizidiert sich (vermutlich).
Seine Spur lässt sich aber, trotz falschen Namens, bis nach Derry zurückverfolgen...
Auf der einen Seite tut er alles dafür, damit er nicht identifiziert werden kann, auf der anderen Seite lässt er sich im Hotel und in der Post filmen, zwei Orten, an denen man auf Überwachungskameras hingewiesen wird. Das widerspricht sich meines Erachtens.
Es sei den, er hat es darauf angelegt, aus seinem Suizid, bzw. dem vorangegangenen Verhalten ein Mysterium zu machen...also "nicht vergessen" zu werden, auch wenn man den echten Namen nicht kennt.
Das wurde bestimmt schon geschrieben, aber ich dachte immer, in einem Hotel müsse man Identifikationspapiere vorlegen, bspw. Ausweis, Pass oder Führerschein, um ein Zimmer zu bekommen.
Ich persönlich, also das trifft wirklich nur auf mich zu, glaube nicht daran, dass er den Somerton-Mann als Vorbild gewählt hat. Dann hätte er anders gehandelt, um ein Mysterium zu schaffen. Da hätte ein kryptisches Gleichnis aus der Bibel in einer Tasche ausgereicht, um einen Bogen zum Somerton-Mann zu spannen. Wobei ich natürlich nicht ausschließe, dass PB die Geschichte kannte.
Was ich, das ist aber meine Sicht als ehemalige Krankenschwester, extrem interessant finde: Er hatte Prostatakrebs, der anscheinend schon in die Knochen metastasiert ist. Also muss er wohl verdammt ätzende Schmerzen gehabt haben. Bei der Autopsie wurden ja keine schmerzlindernden Medikamente oder Substanzen gefunden.
Wie kann er das ausgehalten haben? In keinem Bericht habe ich gelesen, dass ihn irgendjemand als schmerzleidend wahrgenommen hätte. Auch auf den Aufnahmen, die natürlich nicht die besten sind und dazu nur kurze Ausschnitte, wirkt er nicht schmerzgeplagt.
Für mich würde hier die Option bestehen, dass er Wissen darüber hatte, wie man Schmerzen alternativ mindern oder ganz ausschalten kann, bspw. durch meditative Übungen. Aber das nur eine persönliche Sicht; weil ich weiß, wie Männer mit Prostatakrebs leiden (können). Das bewundere ich zutiefst, sollte PB das so ausgehalten haben.
Wurde eigentlich überhaupt großartig ermittelt? Man ging ja von einem Suizid aus. Dazu ein falscher Name...hat man nur in deutschsprachigen Ländern "gesucht", sofern das möglich war oder auch das skandinavische oder unmittelbare osteuropäische Ausland mit eingebunden, ggf. auch die BeNeLux-Staaten?
Darüber habe ich jetzt so gar nichts gefunden.