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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

3.190 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Suizid, Unbekannt, Wien ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

30.04.2023 um 22:34
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Bekannt sind immerhin die damaligen Portokosten für einen Brief im Inland und einen Brief in’s Ausland
Dementsprechend ist also klar, dass sich die Adressaten der Briefe ausserhalb Irlands befanden.

Btw. hätte P.B. z.B. nur eine, oder vielleicht zwei Briefmarken gekauft, könnte ich mir vorstellen, dass er seine, vielleicht spontane, Idee die beiden Briefe zu schreiben wieder verworfen hat. Es waren aber 8 (10?) Marken und das legt für mich nahe, dass er sich durchaus etwas dabei gedacht har.


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

30.04.2023 um 23:26
Zitat von wagnerwagner schrieb:und das legt für mich nahe, dass er sich durchaus etwas dabei gedacht har.
Ja, allerdings wird er wohl kaum Familienmitgliedern geschrieben haben, oder?

Um die Familie zu informieren (bspw. von seiner Suizidabsicht) hätte es ja gelangt, nur die Ehefrau oder ein anderes Familienmitglied anzuschreiben. So wären die anderen dann ja auch in Kenntnis gesetzt worden. Welchen Sinn macht es denn, jedes einzelne Familienmitglied anzuschreiben, und sich dann anonym im Hotel einzuchecken?

Ich geh‘ bei dem Beispiel mit den Familienangehörigen eher davon aus, dass er seine Identität gerade deshalb verschleierte, damit die Verwandtschaft zumindest keinesfalls zu seinen Lebzeiten nachvollziehen können sollte, wo genau er sich aufhielt und wo er ggf. seinen Suizid plante (zeitlicher Vorsprung bevor jemand die Polizei in Sligo o.Ä. hätte informieren können, um ihn ggf. noch zu retten). Und unabhängig davon kann ich mir auch nicht vorstellen, dass von acht Angehörigen kein einziger sich meldete, als bekannt wurde, dass es sich bei der gesuchten verstorbenen Person um ein Familienmitglied handelt.

Ich finde die Annahme, dass die Briefe ausschliesslich an Familienmitglieder versendet worden sein könnten, daher nicht wirklich plausibel.


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

01.05.2023 um 00:08
Für mich ist dieser Fall nicht wirklich ein "Mysterium".

Das Bedürfnis, "spurlos" von dannen zu ziehen, d.h. zu verschwinden (am besten auf "Knopfdruck", wenn jemand einen solchen Knopf hätte), ist ein nicht ungewöhnliches Symptom aus dem depressiven Formenkreis. Der Aufwand, den Peter betrieben hat, um seine Identität zu verschleiern, ist plausibel zu erklären. Das gilt insbesondere vor dem Hintergrund, dass er ohnehin nicht mehr lange zu leben gehabt hätte.

Ich gehe davon aus, dass z.B. die "Isdal-Frau" ein ähnliches Symptom gezeigt hat.

Ich glaube, dass Peters Identität zu klären wäre, wenn man den hierfür nötigen Aufwand betreiben würde. Doch ist ein solcher hier gerechtfertigt? Keine auffindbare Vermisstenmeldung, kein Hinweis auf Fremdeinwirkung...das wird schwierig.

Natürlich gab es offenbar Aufrufe in Zeitungen, doch ich für meinen Teil, ich lebte damals in Deutschland, bekam von diesem Fall nichts, aber auch gar nichts mit. Außerhalb Irlands hat das nicht wirklich Wellen geschlagen. Die Reichweite hat einfach nicht ausgereicht.

Ein oft gesehenes Format wie "Aktenzeichen XY" könnte einen Versuch zwar wert sein, doch passt dieser Fall nicht wirklich ins Profil einer solchen Sendung.

Dass Peter einen "deutschen Akzent" gehabt haben soll, ist eine subjektive Bewertung. Hier halte ich eine Herkunft aus vielen Ländern für möglich, die über ein "hartes" Sprachbild verfügen. Neben dem deutschsprachigen Raum: Skandinavien, Niederlande, Kroatien, Bosnien/Herzegowina, Serbien, Italien, Südamerika...Vom Aussehen her könnte er aus all diesen Regionen kommen. Osteuropa (z.B. Ukraine, Russland, Baltikum) würde ich dagegen eher nicht vermuten.

Sein Zahnstatus soll doch gut gewesen sein. In welchen Ländern könnte er in zahnärztlicher Behandlung gewesen sein? Das lässt sich anhand von Füllungen, Kronen, etc. doch eingrenzen (falls nicht bereits durchgeführt) und auf dieser Grundlage die Einbindung der Öffentlichkeit in den in Frage kommenden Ländern intensivieren. Wenn hierfür ein Interesse bestünde...

Oder eine Isotopenanalyse (falls nicht bereits durchgeführt). Wenn hierfür ein Interesse bestünde...

Es besteht schlicht kein Interesse, das aufwändigere Schritte rechtfertigt. Das ist das "Problem", meine ich. Wenn das überhaupt ein wirkliches Problem ist...


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

01.05.2023 um 00:15
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:b PB tatsächlich anonym verstorben ist, genau das ist eine Annahme welche nicht zutreffen muss.
? Er ist doch nun einmal anonym verstorben bzw unter falschem Namen
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Damit wäre ja von einem möglichen Betrug (Erbe des reichen Onkels...) bis zum Streich den man der nervigen Nachbarin spielt ("Ja, Frau Müller, die letzte Rente kam nicht, weil sie nämlich verstorben sind...") allem Möglichen Tür und Tor geöffnet.
Deshalb hatte ich das auch als Frage in den Raum gestellt, wie man darauf reagieren würde-
Wenn nicht Ross und Reiter genannt werden, wirtd in D da keiner anfangen nachzuforschen
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und dann liegt es in seinem Interesse, möglichst auch noch weitere Belege für den Tod des Briefschreibers zu bringen. Eine solcher Briefempfänger könnte/würde dann auf eigene Faust recherchieren und dabei evtl. von sich aus auf den Fall PB stoßen und dies dann der zuständigen Stelle mitteilen, die es dann abklärt und ggf. die Todeserklärung veranlasst.
Wenn aber besagter P.B. in seinem Brief gebeten hat, genau dies alles nicht zu tun ?
Ich glaube kaum, das er einem Erben geschrieben hat. Wenn er denn überhaupt was zu vererben hatte.
Ich denke er hat nur an Freunde geschrieben, die seinen Abgang auch unter sich behalten. Freunde eben, die auch die letzte Bitte , unbekannt zu verschwinden in der Situation , nicht entgegen handeln würden.


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

01.05.2023 um 00:36
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wenn aber besagter P.B. in seinem Brief gebeten hat, genau dies alles nicht zu tun ?
Das Befolgen einer solchen Bitte hatte ich in meinem "egal ist" mit eingeschlossen, weil jemand, dem es wichtiger ist, dass "alles seine Ordnung hat" so eine Bitte ja eben nicht befolgen würde, sondern seinen Freund trotzdem "vorschriftsgemäß" als tot melden würde.

Allerdings glaube ich nicht, dass es so sonderlich viele gegeben haben kann die dann alle einen solchen Brief bekommen haben könnten - je mehr Leute von einer Sache wissen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es irgendeiner doch nicht für sich behalten kann.


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01.05.2023 um 00:47
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Und unabhängig davon kann ich mir auch nicht vorstellen, dass von acht Angehörigen kein einziger sich meldete, als bekannt wurde, dass es sich bei der gesuchten verstorbenen Person um ein Familienmitglied handelt.
Nein, das kann ich mir ebenfalls nicht vorstellen.

Versetze ich mich in die Situation, dass eines Tages ein Brief in meinem Briefkasten landet, in dem mir ein Angehöriger mitteilt, dass er sein Leben beenden wird. Gesetzt den Fall, wir sind uns nicht spinnefeind, könnte ich den Brief nicht einfach zur Seite legen und so tun, als wäre nichts gewesen. Natürlich würde ich mir Sorgen machen und ebenso natürlich würde ich wissen wollen, was mit ihm passiert ist. Einfach auch aus dem ganz egoistischen Motiv heraus nicht mit der Ungewissheit über sein Schicksal leben zu können/wollen.


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01.05.2023 um 01:26
Zitat von SiebengardSiebengard schrieb:Für mich ist dieser Fall nicht wirklich ein "Mysterium".
Kennst du weitere vergleichbare Fälle? Und grad vorweg, die Isdal-Frau ist kein vergleichbarer Fall.
Zitat von SiebengardSiebengard schrieb:Der Aufwand, den Peter betrieben hat, um seine Identität zu verschleiern, ist plausibel zu erklären.
Dann möchte ich mal die plausible Erklärung lesen. Aber bitte nicht in der Form wie du sie schon angedeutet hast. Mit einem depressiven Krankheitsbild lässt sich so ziemlich alles erklären.

Ja. Und wenn das für dich nicht mysteriös ist, und alles erklärbar ist, wünscht ich mir eine Antwort auf die Frage, was bewegt ein Mensch anonym zu sterben?
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Wenn aber besagter P.B. in seinem Brief gebeten hat, genau dies alles nicht zu tun ?
Ich versteh zwar dein Gedanken. Aber das ist doch nur eine Annahme. Überhaupt versteh ich nicht, warum so drauf gepocht wird, dass PB anonym bleiben wollte.

Und ja ich kann mir schon vorstellen, dass einer der Briefempfänger sich bei den Behörden gemeldet hat. Ein auf die Schnell herbei gezauberte Lösung wie nun PB bei den Behörden für verstorben geführt wird habe ich natürlich nicht. Und wäre auch nur spekulativ.

Jedenfalls glaube ich eher an obiges, als dass da auf irgend ein Kono noch Rennt bezahlt wird. Oder sonstig gemeindliche Schriften unbeantwortet bleiben. Auch die Steuerbehörde würde da schnell reagieren.


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

01.05.2023 um 11:29
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Er hat Briefmarken erworben, die später nicht mehr aufgefunden werden konnten.
Das ist ja auch der einzig belastbare Fakt im Beriech der Briefmarken - eventuell gab es keine Briefe, die verschickt werden konnten? Eventuell gab es leere Umschläge und PB hatte nicht nur einen Faible für das Verschleiern seiner Identität, sondern auch für das Sammeln von Briefmarken.

Wobei, wirklich Sinn macht es so auch nicht, geb ich zu.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Damit wäre ja von einem möglichen Betrug (Erbe des reichen Onkels...) bis zum Streich den man der nervigen Nachbarin spielt ("Ja, Frau Müller, die letzte Rente kam nicht, weil sie nämlich verstorben sind...") allem Möglichen Tür und Tor geöffnet.
Das ist mMn ein interessanter Punkt - ohne hier etwas unterstellen zu wollen, warum ist das wohl bisher nicht passiert? Lieg es an der geringen Reichweite des Falles oder liegt es vielmehr daran, dass er keine Angehörigen (mehr) hatte?
Es wäre doch möglich, dass jemand von seinem anonymen Tod bis heute profitiert ...
Zitat von SiebengardSiebengard schrieb:Es besteht schlicht kein Interesse, das aufwändigere Schritte rechtfertigt. Das ist das "Problem", meine ich. Wenn das überhaupt ein wirkliches Problem ist...
Das glaube ich nun nicht, dass kein Interesse besteht. Das eigentliche Dilemma ist ja, dass zwar von offizieller Seite ein "foul play" ausgeschlossen wurde, aber sein Verhalten in den letzten Tagen doch merkwürdig anmutet. Es lässt sich mitnichten eine Logik finden - es gibt sehr gute Ansätze, durchaus wahrscheinliche Theorien ... persönlich gesehen ist es weniger ein Problem als das ich es einfach schade finde, dass dieser Fall erstmal nicht gelöst werden wird.

Auch wenn es, gegeben dem Fall, einen Nutznießer in diesem Fall gibt (Erbe, Vermögen, Besitz etc.) - wäre ich diese Person, würde ich es vorziehen, dem Toten seine Identität wiederzugeben. Aus Respekt!


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

01.05.2023 um 12:59
Zitat von FirlefranzFirlefranz schrieb:Es wäre doch möglich, dass jemand von seinem anonymen Tod bis heute profitiert ...
Aber wie könnte das laufen? Auch z. B. eine Rente wird nicht unbegrenzt einfach so weitergezahlt, und wie verheimlicht man vor dem sozialen Umfeld, dass PB nicht mehr da ist? Und spätestens wenn für eine Transaktion eine Unterschrift und/oder ein persönliches Erscheinen erforderlich ist, wird es mehr als schwierig.


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

01.05.2023 um 13:20
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Mit einem depressiven Krankheitsbild lässt sich so ziemlich alles erklären.
In diesem Fall ist das aus meiner Sicht mit Abstand die plausibelste Erklärung. Das läuft nicht mehr rational, das läuft über emotionale Tunnel, die im äußersten Fall nicht mehr zu verlassen sind.

Eine rationale Erklärung, die Identität so aufwändig zu verschleiern, ist nicht wirklich erkennbar.

Die Isdal-Frau ist sehr wohl vergleichbar: Aufsuchen einer "abgelegenen" Ortschaft, zu der sie offensichtlich keinen (nicht mal touristischen) Bezug hatte. Der Versuch, die eigene Identität zu verschleiern (auch über abgeschnittene Etiketten). Keine Hinweise auf Fremdeinwirkung. Sogar die unpassende Kleidung, mit der sie ihren "letzten Gang" angetrat. Die Ähnlichkeiten sind frappierend. Lediglich die Zeiten waren andere...
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Auch z. B. eine Rente wird nicht unbegrenzt einfach so weitergezahlt, und wie verheimlicht man vor dem sozialen Umfeld, dass PB nicht mehr da ist?
In diese Richtung habe ich auch schon gedacht. Und bin auf den selben Pferdefuß gestoßen. Es soll durchaus Angehörige gegeben haben, die den Tod ihres bettlägerigen Familienmitglieds vertuscht haben, um die Rente weiterzubeziehen. Damit kommt man aber allenfalls eine gewisse Zeit lang durch, zumal der Digitalisierungsgrad peu à peu ansteigt (auch damals schon). Das passt irgendwie nicht.

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Ansonsten (wahrscheinlich schon mal erwähnt):
In 2019 soll es einen DNA-Treffer gegeben haben. Verwandte, zu denen Peter keinen Kontakt hatte, sollen identifiziert worden sein. Diese sollen davon ausgegangen sein, dass er irgendwo leben würde. Weitere Infos scheinen nicht durchgesickert zu sein. Das würde auf eine geklärte Identität hinauslaufen.

Weiß jemand etwas darüber?


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

01.05.2023 um 13:35
Zitat von wagnerwagner schrieb:Natürlich würde ich mir Sorgen machen und ebenso natürlich würde ich wissen wollen, was mit ihm passiert ist.
Jup, das halte ich für die ‚normale’ und angemessene Reaktion auf einen derartigen Abschiedsbrief. Erkrankung hin oder her.

Die Briefmarke wurde ja in Irland gestempelt. Demnach ist für die Empfänger klar, bei welchem Konsulat man bspw. eine Nachfrage hätte stellen können. Will sagen: kompliziert wäre eine Recherche wirklich nicht gewesen. Wenn einer der Empfänger gewollt hätte, hätte PB sehr zügig identifiziert werden können. Demnach: weshalb auch hier eine Art ‚Verschleierung‘ in Form von Stille?


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

01.05.2023 um 14:44
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Überhaupt versteh ich nicht, warum so drauf gepocht wird, dass PB anonym bleiben wollte.
@schluesselbund
Ich weis jetzt nicht ob Du das nicht verstehst oder uns hier veräppelst .
P B hat einen falschen Namen angegeben. Wenn das nicht gerade sei Hobby war, diente es dazu anonym zu bleiben
Mit Erfolg: Nun ist er ein anonymer Toter.


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

01.05.2023 um 14:56
Zitat von FirlefranzFirlefranz schrieb:Auch wenn es, gegeben dem Fall, einen Nutznießer in diesem Fall gibt (Erbe, Vermögen, Besitz etc.) - wäre ich diese Person, würde ich es vorziehen, dem Toten seine Identität wiederzugeben. Aus Respekt!
Das würdest Du in den Fällen, die Du als Beispiel gebracht hast, ja auch früher oder später müssen, weil man irgendwann an die Grenze stößt, wo man nicht mehr über diese Sache verfügen kann.

Nehmen wir mal an (rein fiktives Beispiel!) PB hatte einen Neffen, dem er gerne seinen ganzen Besitz hinterlassen würde ohne dass dieser einen Pflichtteil z. B. an einen ungeliebten Sohn von PB (auch wieder fiktiv!) auszahlen muss. Also schreibt PB seinem Neffen einen Brief und erklärt ihn, dass er bald sterben wird und der Neffe ab sofort seinen gesamten Besitz haben darf.
Und da fängt es schon an: Mag ja sein, dass der Neffe die Geheimzahl für die EC Karte kennt oder eine Kontovollmacht existiert- aber sobald es darum geht, z. B. ein Haus auf den Namen des Neffen zu überschreiben, ist Ende. Weil der Neffe eben nicht auftauchen kann und sagen: "Hallo, ich bin der XY, ich möchte das Haus meines Onkels auf meinen Namen überschreiben lassen!" - sondern dazu braucht man dann schon einen Nachweis, was denn nun mit den eigentlichen Eigentümer los ist und dass man selbst dazu berechtigt ist.

Und genauso kann der Neffe auch nicht einfach bis an das Ende aller Tage Onkels Rente vom Konto abheben und verbrauchen, denn irgendwann würde es schon auffallen, dass der Rentenbezieher nicht mehr selbst in Erscheinung tritt.

Natürlich nicht sofort, das ist schon klar, aber es würde eben auch nicht über Jahre funktionieren.


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

01.05.2023 um 15:41
Zitat von SiebengardSiebengard schrieb:In diesem Fall ist das aus meiner Sicht mit Abstand die plausibelste Erklärung.
Und bei der Isdal-Frau wahrscheinlich auch. Und beides erachte ich als eine Behauptung. Bei PB dürfte ein Herzversagen zum Tod geführt haben. Dass er seine Identität verschleierte ist doch noch lang kein Hinweis auf eine psychische Erkrankung. Was natürlich auch auf die Isdal-Frau zutrifft. Wovon bei der Isdal-Frau ein Tötungsdelikt nicht ausgeschlossen werden kann. Ja sogar sehr wahrscheinlich ist. Todesursache waren da Brandverletzungen und Einatmen von Rauchgasen. Aus meiner Sicht sind das jetzt zwei Beispiele welche gerade zu aufzeigen, wie schnell man geneigt ist eine psychische Erkrankung anzunehmen.
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Ich weis jetzt nicht ob Du das nicht verstehst oder uns hier veräppelst .
Nein ich will hier niemand veräppeln. Und klar in Sligo ist PB anonym verstorben. Das heisst aber nicht, dass PB anonym bleiben wollt.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Und ja ich kann mir schon vorstellen, dass einer der Briefempfänger sich bei den Behörden gemeldet hat.
In dem Zusammenhang will ich das verstanden haben.
Zitat von schluesselbundschluesselbund schrieb:Überhaupt versteh ich nicht, warum so drauf gepocht wird, dass PB anonym bleiben wollte.



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01.05.2023 um 18:20
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und spätestens wenn für eine Transaktion eine Unterschrift und/oder ein persönliches Erscheinen erforderlich ist, wird es mehr als schwierig.
Zitat von SiebengardSiebengard schrieb:Und bin auf den selben Pferdefuß gestoßen. Es soll durchaus Angehörige gegeben haben, die den Tod ihres bettlägerigen Familienmitglieds vertuscht haben, um die Rente weiterzubeziehen. Damit kommt man aber allenfalls eine gewisse Zeit lang durch, zumal der Digitalisierungsgrad peu à peu ansteigt (auch damals schon). Das passt irgendwie nicht.
Nicht, wenn man zeichnungsberechtigt ist ... PB hatte nur noch begrenzt zu leben, es kann auch davon ausgegangen werden, dass er alles, wirklich alles mögliche vor seinem - weitgehend anonymen Tod - geregelt hatte. Eventuell mehr, als seine Angehörigen/Freunde jemals wussten.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:aber sobald es darum geht, z. B. ein Haus auf den Namen des Neffen zu überschreiben, ist Ende. Weil der Neffe eben nicht auftauchen kann und sagen: "Hallo, ich bin der XY, ich möchte das Haus meines Onkels auf meinen Namen überschreiben lassen!" - sondern dazu braucht man dann schon einen Nachweis
Und wer sagt, dass es diesen Nachweis in Form eines zB. Schriftstücks (Evtl.Testaments )nicht auch gibt/gegeben hat? Welches nicht nach seinem Tod, sondern. ab einem gewissen Zeitpunkt vollstreckt werden sollte? Hier könnte der Geburtstag einer Person infrage kommen, eine schriftliche Vollmacht in Form eines (aus Sligo ;)) geschickten Briefes, ein bestimmtes Datum etc.

Dann könnte es auch sein, dass der Nutznießer sich nicht meldet. Es muss ja nicht hochgradig "illegal" abgelaufen sein - er kann schlichtweg dafür gesorgt haben, dass nach seinem Tod alles geordnet abläuft. Die begünstige Person kann uU. auch schon jahrelang keinen zu engen Kontakt mehr zu ihm gehabt haben und kennt ihn eventuell noch aus Zeiten, in welchen er kerngesund war - einiges mehr auf den Rippen und keine grauen Haare hatte. Somit wurde auch kein Bezug zu PB hergestellt.

Und als er dies alles organisiert hatte, begab er sich still und heimlich auf seine letzte Reise. Ohne jemals irgendjemanden zur Last zu fallen.


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01.05.2023 um 18:28
Zitat von SiebengardSiebengard schrieb:Ein oft gesehenes Format wie "Aktenzeichen XY" könnte einen Versuch zwar wert sein, doch passt dieser Fall nicht wirklich ins Profil einer solchen Sendung.
Wirklich nicht.
Auch weil mutmaßlich kein Verbrechen vorliegt
Zitat von FirlefranzFirlefranz schrieb:Und wer sagt, dass es diesen Nachweis in Form eines zB. Schriftstücks (Evtl.Testaments )nicht auch gibt/gegeben hat?
So einfach ist das auch nicht.
Man kann kein Testament eröffnen lassen ohne Sterbeurkunde.


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

01.05.2023 um 18:48
Zitat von FirlefranzFirlefranz schrieb:Nicht, wenn man zeichnungsberechtigt ist ... PB hatte nur noch begrenzt zu leben, es kann auch davon ausgegangen werden, dass er alles, wirklich alles mögliche vor seinem - weitgehend anonymen Tod - geregelt hatte. Eventuell mehr, als seine Angehörigen/Freunde jemals wussten.
Ja, das habe ich auch geschrieben, ABER das funktioniert zeitlich eben nicht unbegrenzt. Wenn Du regelmäßig bei der Bank auftauchst und Geld vom Konto Deines Onkels abhebst, der aber mittlerweile 120 Jahre alt wäre, dann wird auch das auffallen. Und spätestens dann werden irgendwelche anderen Verwandten auftauchen und Nachweis fordern, was denn aus Onkel XY geworden ist und was denn das Erbe angeht. Wenn eines die Geier anlockt, dann ein mögliches Erbe ;-)

Und zu einem Testament hat @Nightrider64 schon geschrieben, dass das auch nur geht, wenn man einen Nachweis über den Tod vorlegen kann - niemand wird Dir das Erbe auszahlen/überschreiben ohne Erbschein. Und den gibt es eben nur, wenn man nachweisen kann, dass derjenige auch wirklich tot ist bzw. für tot erklärt wurde.

Möglich wäre allenfalls, dass PB vor schon zu Lebzeiten alles dem als Beispiel angenommenen Neffen übertragen hat, aber dann muss PB ihm keinen Brief mehr schicken: "Hallo XY, ich bin übrigens tot!"


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

01.05.2023 um 18:49
Zitat von Nightrider64Nightrider64 schrieb:Man kann kein Testament eröffnen lassen ohne Sterbeurkunde.
Vielleicht war Testament ein falscher Ausdruck meinerseits - ich kenne es aus Erzählungen von einem Kollegen - hier wurde eine Art Testament/ein Schriftstück angefertigt, welches besagte - entweder mit dem Tod oder ab dem Datum xx - je nachdem, was vorher eintritt.

Der Angehörige meines Kollegen war auch sterbenskrank, in seinem Fall war (leider) der Tod dann schneller. Es muss also etwas geben, was sich "dazwischen" bewegt.


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01.05.2023 um 18:50
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:aber dann muss PB ihm keinen Brief mehr schicken: "Hallo XY, ich bin übrigens tot!"
Dies könnte lediglich der Startschuss für - in deinem Szenario - besagten Neffen gewesen sein. Oder eine letze Info an ihn mit Anweisungen, Bitten dergleichen. Sollte es diese Briefe gegeben haben.


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Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

01.05.2023 um 19:16
Ich finde, dieses Rententhema macht den Fall zu kompliziert. Das ganze Szenario fühlt sich einfach nicht danach an.

Ich glaube, Peter wollte schlicht und einfach von dannen ziehen, ohne etwas zu hinterlassen. Es ist naheliegend, dass er schon vor seiner Einreise nach Nordirland (Derry bzw. davor wahrscheinlich Belfast) seine Zelte sukzessive abgebrochen hat. Krempel peu à peu entsorgt, Verträge peu à peu gekündigt, soziale Kontakte peu à peu abgebrochen... Und sich im Hotel schließlich seiner allerletzten Besitztümer peu à peu entledigt.

Was bleibt, sind feierlich zusammengelegte C&A-Klamotten mit herausgeschnittener Etikettierung in Strandnähe.

Alles hätte seine Ordnung gehabt. Der Kreislauf hätte sein Dasein restlos wieder zu sich genommen.

Wenn er nicht wieder an den Strand gespült worden wäre.

Er spekulierte wohl auf sein endgültiges Verschwinden in den Weiten des Meeres.


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