Nightrider64 schrieb:ch kann mir kaum vorstellen, das P.B. keinen Suizid, in welcher Form auch immer, begangen haben soll.
Ein Hauptindiz dafür ist, daß er sich vor diesem Strandbesuch aller persönlichen Dinge entledigt hat.
Er ist fast ohne persönliche Gegenstände an den Strand gefahren, den er sich tags zuvor ausgesucht hat.
Kein Ausweis, keine Bankkarten, nur geringe Bargeldmenge, keine persönlichen Kleidungsstücke ausser denen die er trug.
Wie sollte es anschließend weitergehen, wenn er nur vor hatte zu schwimmen ?
Er hatte ja nichts mehr.
Das deutet, zusammen mit der unbestreitbaren Motivlage und den nachweisbaren Handlungen im Vorfeld, schon darauf hin, das P.B. dort am Meer sein finales Ende suchte.
Vorsicht vor schnellen Schlüssen...
Wir wissen nicht, ob er bei Eintreffen am Strand nicht noch eine Brieftasche dabei hatte, die womöglich erst später abhanden gekommen ist. (Vlt. waren ja die offiziellen Finder der Leiche oder der wenigen Habseligkeiten doch nicht die ersten vor Ort?!) Seltsam erscheint doch, dass er sich zwar Ausweis und Bankkarten entledigt hat, aber dennoch eine gar nicht so geringe Menge Bargeld dabei hatte. Zumindest bis Dublin wäre er damit wohl noch locker gekommen...
Er hat sich eigentlich ja in keine Situation gebracht, aus der es kein Zurück mehr gegeben hätte.
Auch ist er ja bereits mit minimalstem Gepäck angereist, eben dem Nötigsten, was man für ein Wochenende an persönlichen Dingen benötigt. Bin auch selbst schon für ein Wochenende nach Wien mit nur einem Tagesrucksack geflogen, um nur Handgepäck zu haben. Da gab es auch nicht viel, dessen man sich im Vorfeld - vor Ort! - entledigen musste. Überhaupt hätte er doch die Entsorgung bereits weitestgehend vor der Reise erledigen können, so dass es nicht 12 Beuteltouren bedurft hätte, um die Habseligkeiten fortzuschaffen.
Vielmehr hätte er bei Suizidabsicht sogar mit noch viel weniger Gepäck auskommen können.
Die nachweisbaren Handlungen stehen für mich sogar in Kontrast zu einem konkreten und v.a. geplanten Suizidvorhaben, für das es selbst nahezu keine weiteren Hinweise gibt, außer der Annahme, dass er anonym bleiben wollte, wofür es einen Haufen anderer Gründe geben mag, und der angenommenen Entsorgung seiner Habseligkeiten, die aber weder wirklich belegt ist - wir wissen nicht, was in den Beuteln war - die aber gerade nicht versteckt ablief, sondern bis auf den Ablagevorgang selbst, völlig im Lichte der Öffentlichkeit.
Ein planender Suizident, und gerade das erkennbare Persönlichkeitsprofil P.B.s lässt mich noch verstärkt dies annehmen, würde doch, wenn er spurlos verschwinden will, die Entsorgung im Vorlauf erledigen und nicht die letzten Tage und Stunden einzig mit dem unauffälligen Beseitigen der Habseligkeiten zubringen. Eher würde ich stutzig werden, wenn er die ganzen Tage bereits am Strand zugebracht hätte, evtl. noch andere Strände besucht hätte, um die "beste Stelle" für sein Vorhaben zu finden, evtl. auch deutlich abseitiger und ruhiger, als die "beste Badestelle". Er fragte den Taxifahrer ja auch nicht nach der idyllischsten Stelle... was man aber für ein Selbstmordvorhaben eher annehmen würde. Ist er denn überhaupt an dem Strandabschnitt von Rosses Point gefunden worden, den er sich zuvor einzig vom Taxi aus besehen hat? Der Strand ist ziemlich lang und Fahrzeuge kommen nur bis zum Parkplatz am südlichen Ende... Konnte er die spätere Auffindestelle also überhaupt vom Taxi aus erkennen? Wenn nicht, wie konnte er sie sich dann aussuchen?
Und wo anonymisiert er sich überhaupt? Einzig die falsche Adresse bei der Hotelanmeldung - wo wir ja nicht mal wissen, ob diese auch richtig entziffert wurde, gibt einen Hinweis auf seinen Wunsch, die eigene Identität zu verbergen.
Das Heraustrennen von Etiketten muss keinen solchen Anlass haben, sondern ist oftmals eine Gewohnheit, zumeist, weil diese als störend empfunden werden.
Die Beuteltouren zeugen nicht wirklich vom Bestreben nach Anonymität, nur weil die eigentliche Entsorgung nicht erfasst werden konnte.
Die "Ertappt-worden-sein"-Anmutung ist ein subjektiver Eindruck des Zimmermädchens gewesen, der davon ab auch vielfältigen Raum für andere Spekulationen lässt. Wobei soll er sich denn ertappt gefühlt haben, vor wem denn Angst gehabt haben, und froh gewesen sein, dass es doch nur der Service war?! Wollte er sich gerade im Zimmer mit dem eigenen Gürtel erhängen?! Irgendwie widerspricht doch auch dies, wenn man es eben nicht als subjektive Wahrnehmung des Zimmermädchens unter dem Eindruck der Berichterstattung nach dem Leichenfund auffasst, der Annahme des Suizids und deutet sogar eher in Richtung Fremdeinwirkung, bzw. Bedrohungslage.
Was die ach so eindeutige Motivlage angeht, ein terminal Krebskranker mit nur noch wenigen Wochen zu leben, der dem Tod zuvorkommen will, habe ich ernsthafte Zweifel. Wer bis dato die Schmerzen ausgehalten hat, hat auch keine Angst davor, diese noch ein paar Wochen länger auszuhalten, zumal er eben noch mobil war und sogar die "Strapazen" dieser Reise auf sich nehmen konnte. Ich halte dieses angebliche Motiv für einen Suizid für hochgradig spekulativ und nicht ausreichend, um einzig Selbstmord als Todesursache anzunehmen. Aber richtig, ein Krebskranker kann ja nur an Krebs sterben oder sich selbst das Leben nehmen... die sterben auch nicht durch Gewaltverbrechen oder Unfälle. Und dem kann auch kein unerwarteter Herzinfarkt dazwischen kommen...
PS
Nightrider64 schrieb:Was mir noch aufgefallen ist, der Mann nennt Ainnstettener Str. als Adresse.
Nein, er schreibt, laut Quellen, laut Garda, "Ainstettersn." und nicht "Ainnstettener Str."! Und eine solche Fehlinterpretation der Handschrift ist doch wohl ziemlich unwahrscheinlich!?