Unbekannte Leiche in Irland - Wer war "Peter Bergmann"?

@spiky73

Also könnten Peter Bergmann und (nennen wir ihn mal) Peter Westernhagen ein und die selbe Person sein?

Er reist als Westerhagen ins Land ein, checkt aber als Bergmann im Hotel ein. Bewusst das es diesen Namen 1000de male gibt und benutzt einfach eine falsche Adresse? Zack, geht er zwischen all den Bergmanns unter weil ihn niemand vermisst.

Möglich, aber das erklärt immer noch nicht warum er ein Geheimnis um sich gemacht hat und ohne einen Hinweis auf sich und seine Herkunft verschwand.
Man könnte dann, stupide gesagt, auch alle Peter Bergmann abchecken und der, der nicht auffindbar ist ist DER Peter.

So in etwa...
Aber ich sagte bereits, daß es die Möglichkeit zwar gibt, jedoch bestimmt recht unwahrscheinlich ist.

Das Blöde ist halt leider, daß der einzige, der es aufklären könnte, kieloben im Meer gelegen hat...

So weit mir in Erinnerung ist, hat Bergmann im Hotel beim ein cheken nie einen Pass oder ID vor gelegt. Nur schon das ist erstaunlich. Wird doch so was immer verlangt. Von daher liegt die Vermutung nahe, dass er mit gültigen Papieren einreiste. Diese dann verschwinden liess. Fraglich bleit weiterhin warum er dies tat. Auch fraglich ob er mit diesen Personalangaben etwas mitteilen wollte.

@schluesselbund

Ist das eigentlich eine gängige Praxis? Bisher habe ich mich noch nie ausweisen müssen, wenn ich irgendwo in einem Hotel eingecheckt habe...

Ich denke auch nicht, dass das allgemein üblich ist. Man füllt den Anmeldezettel aus, aber kontrolliert wird nur selten.

@Menedemos

Selbst das hab ich noch nie machen müssen.

Ich bin nicht so oft in Hotels unterwegs, aber wenn, dann buche ich meist online. Entweder über trivago oder über die die Homepages der Hotels direkt.

Dann liegen die Informationen dem Hotel bei der Anreise ja bereits vor, und die Zahlung (idR per Kreditkarte) ist dann nur noch eine Formalität.

Aber so gesehen könnte dann ja auch jede x-beliebige anreisen, so lange sie die Informationen hat. Weil es nicht überprüft wird...

@spiky73
Ich Reise noch hi und da auf gut Glück. Such dann jeweils vor Ort ein passendes Hotel. Den Anmeldeschein muss man selbst ausfüllen. In der Regel wird danach nach einem Ausweis gefragt. (wird auch eingehalten) Ich habe es schon erlebt, dass noch eine Kopie vom Ausweis gemacht wurde. Die Begründung dazu lautet immer, dass diese Anmeldeschein von den Behörde kontrolliert werden.

Natürlich habe ich auch schon erlebt, dass gar nichts verlangt wurde. Da kann man dann davon ausgehen, dass die Kosten in der Servicekasse landen. Wie auch immer...??

Ist der Ausweis oder die Kreditkarte nicht als Versicherung gedacht damit das Hotel nicht geprellt wird?
Wenn der Gast, so wie PB, vorab Bar zahlt kann man darüber hinweg sehen.

Aber was ist für den Fall das ein Gast den Rockstar im Zimmer macht?

Aber:

In Irland besteht weder eine Ausweis- noch eine Mitführpflicht.In der Praxis besitzen die meisten Bürger einen Lichtbildausweis in Form eines Reisepasses und/oder eines Führerscheins. Darüber hinaus existieren für über 18-jährige auch fakultative, von der Garda Síochána (Polizei) ausgestellte Age Cards, die eine ähnliche Funktion wie die amerikanische Liquor ID haben.

Quelle: Wikipedia: Ausweispflicht

@schluesselbund
Ausweisen musste ich mich beim Anmieten eines Hotelzimmers nur ein Mal, in Würzburg vor einigen Jahren. Es gab meist ne Anmeldung, die ich bzw. wir mit aufs Zimmer mitgenommen haben und später an der Rezeption abgegeben haben. Da hätten wir auch irgendwas eintragen können. Weiß einer, ob die Daten, unter normalen Umständen, gegengecheckt werden?

Bei ner Ferienwohnung habe ich auch noch nie was vorlegen müssen. Ich habe allerdings noch nicht so häufig eine Ferienwohnung angemietet.

@Apocharliepse
Ah, dann ist das in Irland auch so. Bisher hatte ich nur gehört, dass es in GB keinen Personalausweis gibt bzw. keine Ausweispflicht.

Apocharliepse schrieb:Man könnte dann, stupide gesagt, auch alle Peter Bergmann abchecken und der, der nicht auffindbar ist ist DER Peter.

Wenn ich mich richtig erinnere, hatte der irische Polizist in dem Film gesagt, dass man genau das versucht hätte, dass aber nirgendwo ein Peter Bergmann fehlen würde.

Daher geht man davon aus, dass der Name falsch ist.

@petrocek

Ja stimmt, aber die können mir nicht erzählen das die auch die Peter Bergmann kontrolliert haben die nicht offiziell vermisst werden. Weltweit wohlgemerkt, da seine Herkunft auch nicht sicher ist.

Obwohl ich immer noch daran glaube das der Name falsch war. Selbst wenn sie es täten würde es zu nichts führen.

Es wäre auch möglich das PB seinen Akzent nur gespielt hat.
Ich hab auch an Kanada gedacht. Die haben auch verschiedene Dialekte die sich etwas seltsam anhören. Wenn man das vorher noch nicht gehört hat kann man es schlecht einordnen.

Kenne mich nicht soooo gut aus, aber habe verschiedene Videos bei YouTube geschaut. Da hören sich einige Kanadier an als würde ein Europäer mit Akzent sprechen.

@Apocharliepse
Also ich glaube nicht, dass PB englischsprachig war. Man kann einen Akzent vielleicht vortäuschen, aber erstens glaube ich nicht, dass er sich dazu die Mühe gegeben hat. Vor allem aber macht ein Nichtmuttersprachler immer gewisse Fehler; wären PB solche Fehler nicht unterlaufen, hätte PB abgesehen von seinem Akzent PERFEKTES Englisch gesprochen, hätten es die Hotelmitarbeiter sicher registriert.

Das hat jetzt nicht unbedingt mit PB zu tun, aber nur mal als Beispiel, warum plötzlich irgendwo Menschen auftauchen, die keiner kennt und die man in keiner Vermisstenliste findet:

In einer englischen Kleinstadt ist ein dementer älterer Herr mit amerikanischem Akzent (Nein, nicht Donald Trump!) aufgetaucht, dessen Herkunft lange Zeit völlig mysteriös war.

Erst die BBC hat dann ermittelt, dass er offenbar wegen seiner Demenz von seiner amerikanischen Familie per normalem Linienflug in Begleitung von zwei Familienangehörigen nach England verfrachtet wurde, wo er dann einfach von den beiden Angehörigen, die in die USA zurückkehrten, zurückgelassen und sich selbst überlassen wurde. Das scheint laut BBC ein in Amerika bekanntes Phänomen zu sein und nennt sich "Granny-Dumping". Vorteil: Man spart sich die Kosten des dortigen Gesundheitssystems (die trägt dann Großbritannien) und ggf. die weiteren emotionalen persönlichen Belastungen. Nachteil: es ist nicht besonders nett.

Peter Bergmann wurde zwar mit Sicherheit von niemandem in Irland gegen seinen Willen ausgesetzt. Der war sichtlich noch Herr seiner Handlungen. Aber vielleicht wollte er sich selbst "Granny-dumpen", um seiner Familie die Belastung seiner Erkrankung zu ersparen. Daher vielleicht auch die bis zu acht Briefe, die er noch von Sligo aus verschickt hat.

Quelle: http://www.bbc.com/news/magazine-38769685

@Menedemos
Gibt es perfektes Englisch überhaupt? Oder generell perfekte Sprachbeherrschung?
Ich denke, daß ich meine Muttersprache recht gut beherrsche, jedoch immer wieder Fehler mache, ich bin keine studierte Sprachwissenschaftlerin.

Trotzdem erlebe ich es laufend, daß durchaus seriöse, deutsche Tageszeitungen und Magazine in ihren Online-Meldungen solche fiesen Klopper einbauen (orthografisch und grammatikalisch), so daß man den Eindruck gewinnt die setzen ihre Praktikanten daran...

Ich glaube auch, daß es bei Leuten, die mehrsprachig aufwuchsen, oft vorkommt, daß sie mit einer bestimmten Sprachfärbung reden. Prominentes Beispiel: Sandra Bullock, die ja bekanntermaßen eine deutsche Mutter hat.

Oder Leute, die lange Jahre im Ausland leben, wie die Cousine meines Vaters, die seit den 50ern in den USA lebt, sie spricht und schreibt zwar immer noch fließend Deutsch mit "Pälzer" Dialekt, aber mit gaaanz breiten amerikanischen Striefen.
Oder mein Onkel, der mit 18, 19 vom Saarland nach Stuttgart ging und irgendwann sehr deutlich vernehmbar geschwäbelt hat... Wobei das ja nicht Ausland ist, höhö, aber offensichtlich passt man seine Sprache irgendwann ganz automatisch der Umgebung an...
Soll heißen: Ich kann mir Konstellationen vorstellen, wo sowohl das Eine als auch das Andere zutrifft...

petrocek schrieb:Das scheint laut BBC ein in Amerika bekanntes Phänomen zu sein und nennt sich "Granny-Dumping". Vorteil: Man spart sich die Kosten des dortigen Gesundheitssystems (die trägt dann Großbritannien) und ggf. die weiteren emotionalen persönlichen Belastungen. Nachteil: es ist nicht besonders nett.

Das ist ganz besonders traurig. Und was sonst noch, dafür fehlen mir die Worte.

Ob PB sowas vorhatte? Ganz bestimmt, darum dreht sich ja die ganze Diskussion hier im Thread. Trotzdem werde ich den Eindruck nicht los, daß er eigentlich ein ganz anderes Finale geplant hatte und Gevatter Tod ist ihm bei der Durchführung einfach zuvor gekommen...

spiky73 schrieb:Gibt es perfektes Englisch überhaupt? Oder generell perfekte Sprachbeherrschung?

Genauso könnte man fragen: Gibt es perfektes Deutsch?

Es gibt gewisse Regeln, die einzuhalten sind, um überhaupt eine Kommunikation zu ermöglichen. Aber trotzdem ist eine Sprache kein starres Konstrukt und ist durchaus variabel, was man z.B. an Neologismen sehen kann. Auch Dialekte sind ein Aspekt, der allerdings in den letzten Jahrzehnten etwas in den Hintergrund getreten ist. Grundsätzlich unterliegen Sprachen immer auch einem Wandel.

Der Dialekt ist etwas, was man bei den meisten Menschen auch dann noch heraushören kann, wenn sie schon länger nicht mehr in dem Gebiet leben, in dem sie aufgewachsen sind. Meine Tante ist so ein Fall. Sie stammt, wie ich auch, aus Ostwestfalen, lebt aber seit über 50 Jahren in der Nähe von Stuttgart. Sie spricht eine Mischung aus Schwäbisch und Hochdeutsch mit einem gewissen Einschlag. Ich selbst spreche auch n bischen Mischmasch aus Ruhrpott, Hochdeutsch und einem gewissen Wortschatz, der hier im Ruhrgebiet nicht immer verstanden wird.

Es ist somit bei "Peter Bergmann" auch möglich, dass er aus einem deutschsprachigen Gebiet kommt aber nicht mehr dort gelebt hat.
So ganz wird man seine Herkunft nicht los, außer man trainiert sich das ab.

Viel mehr kann ich dazu spontan auch nicht zu schreiben, da ich Linguistik im Studium eher weniger gern gemacht habe. Alles andere müsste ich mal in meinen Büchern recherchieren.

spiky73 schrieb:Ob PB sowas vorhatte? Ganz bestimmt, darum dreht sich ja die ganze Diskussion hier im Thread. Trotzdem werde ich den Eindruck nicht los, daß er eigentlich ein ganz anderes Finale geplant hatte und Gevatter Tod ist ihm bei der Durchführung einfach zuvor gekommen...

Schon möglich. Möglicherweise kam ein Schwächeanfall dazwischen oder irgendwas anderes.

Ich kann nur für mich sprechen. 
Ich bin auch immer der Meinung gewesen das ich Hochdeutsch spreche, jedoch ist meine Herkunft nicht zu verbergen. 
Das Aachener Platt hab ich in mir drin. Ich vermische das natürlich miteinander. 
Ich arbeite in einer anderen Stadt die ehr zum Kölner Sprachraum gehört und da wurde ich oft von Kunden darauf angesprochen. 
Auch mit Grammatik hatte ich es nie. Deutschunterricht war ein Graus für mich. 
Dafür hatte ich im englischen nicht solche Probleme. (Bevor es dann eingerostet ist weil im Alltag nicht nötig)

Bei meinem Aufenthalt in London (vorwiegend Camden Town) nannte man mich "Germarican". Die Deutsche die wie ein Ami spricht. Hätte ich nicht erwähnt das ich Deutsche bin, hätten sie gedacht ich bin Amerikanerin.
Darüber war ihr mir gar nicht bewusst. Man bekommt ja ehr das British English in der Schule gelernt. 

Also ich denke man kann auf der einen Seite sehr gut seine Herkunft verschleiern, aber auf der anderen Seite, in der eigenen Sprache ehr weniger.
Macht das irgendwie Sinn? 🤔😉

@Apocharliepse
Die Frage die mir da in den Sinn kommt: Hat der Mann an der Rezeption den deutschen Akzent wirklich so gehört oder meint er den aufgrund der Anmeldung gehört zu haben? Ich möchte keinem etwas unterstellen, aber sowas sowas kann ja durchaus beeinflussen.
Das würde es nur leider nicht einfacher machen.

Andererseits hat man es in dem Job ja mit diversen Touristen zu tun. Da lernt man, Akzente zu unterscheiden.

@raptor83
Die Frage, die sich mir dann aber stellt: Treiben sich in der Weltstadt Sligo so viele Ausländer herum, daß die Einheimischen dort ein Ohr für Akzente und so haben?

@spiky73
Das ist die Frage. Ich habe von dem Ort erst durch diesen Fall gehört.

Ich finde allerdings, dass man einen deutschen Akzent ganz gut heraushört.

Vor einiger Zeit habe ich mal ein englischsprachiges Video gesehen, in dem der Ingenieur eines deutschen Konzern die Änderungen einer Variante zum Standardmodell erklärt. Da habe ich eindeutig seinen deutschen Akzent herausgehört, da er einige Worte sehr deutsch ausgesprochen hat. Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich den Akzent als deutsch bestimmt hätte, wenn nicht der Name eingblendet worden wäre.

Es gibt nur keine Anhaltspunkte für diese These.