@schluesselbund @Nightrider64 @Tom_Ripley @libero402 Hallo! Bin wieder zurück!
Unser Problem und das der Polizei seit über 40 Jahren ist ein Puzzlesatz, bei dem die gelieferten Teile nicht recht passen wollen. Ich habe mir dieser Tage ein paar Gedanken gemacht und schreibe sie nun hier auf.
Beginnen wir mit dem Namensgeber bei XY, der Gronauer:
Ein unbekannter Mann, der Wiener oder zumindest österreichischen Dialekt spricht, was wir als gegeben annehmen können, XY hätte es sonst anders dargestellt oder hingewiesen, daß er Hochdeutsch sprach.
Er hat die Telefonnummer von UJs Mutter gekannt, was ihn zu einem guten Bekannten von UJ macht oder alternativ hat er die Nummer aus UJ s engen Umfeld bekommen. Ein Tramper kann er nicht sein, denn UJs Gepäck verblieb im Wagen, ein Telefonbüchlein wurde nicht als gestohlen erwähnt und wahrscheinlich hat Ursula Jahn die Nummer ihrer Mutter nicht dem Nächstbesten auf die Nase gebunden.
Übrigens habe ich Freunde in Wien angerufen. Nicht speziell wegen des Falles, sondern weil ich sowieso hören wollte, wie es ihnen in Zeiten von Corona geht. Dabei habe ich ihnen vom fall erzählt und gefragt, ob sie noch alte Telefonbücher auf dem Speicher haben. Aus den 70ern hatten sie keines mehr, aber aus den frühen 80ern. Damals war die Anzahl der Gronauers oder ähnlicher Namen wie Kronauer, Grönauer oder auch einfach Gronau, da das am Telefon u.U. nicht so einfach unterscheidbar ist, sehr übersichtlich. Ich könnte mir gut vorstellen, daß das länderübergreifend von der Wiener Polizei überprüft wurde, ob diese Familien UJ kannten.
Sollte Gronauer ein Deckname gewesen sein, wird es noch seltsamer. Gronauer muß gewußt haben, daß der Name in Wien selten und damit recht gut überprüfbar ist. Hätte er sich z.B. Müller oder Huber genannt, viel Spaß. Wer wollte dies in einer Millionenstadt wie Wien damals komplett überprüfen?
Die Gründe für den Anruf sind rätselhaft. Gerade wenn Gronauer der Täter oder ein Komplize wäre, macht ein dermaßen plakativer Anruf überhaupt keinen Sinn. Er war bis dato komplett unbekannt und falls UJ nicht tonnenweise österreichische Bekannte und Freunde hatte, wäre er auf Umwegen ermittelbarer geworden. Selbst Informationen hätte er deutlich unauffälliger bekommen können.
Ich denke, wenn Gronauer unschuldig ist, daß der Anruf ein schlechter Ulk war. Wir müssen bedenken, daß auch "Manfred" solche Anrufe bekam. Es ist wohl unbestritten, daß "Manfred" und UJ sich "besser" kannten als das öffentlich gemacht wurde. Womöglich ging das Versteckspielen der Beiden einigen Freunden/Bekannten zu weit und sie dachten sich, "wir foppen die beiden Turteltäubchen mal so richtig", nur das sie schlacht ahnen konnten, daß etwas Schlimmes passiert war, schließlich galt es eine Weile als durchaus denkbar, daß UJ die Reißleine gezogen hatte. Deshalb hat sich Gronauer auch nie mehr gemeldet, weil ihm klar wurde, daß etwas nicht stimmt und er keine Lust hat, wegen eines Scherzes da reingezogen zu werden.
Wenn er der Täter oder Komplize ist, gibt es keinen wirklich logischen Grund für den Anruf, Gründe habe ich schon genannt.
Der Brenner und die Schecks
Tom_Ripley schrieb:Also spricht nichts dagegen das der Täter das Auto nach der Tat abstellt und sich eine Frau oder ein Paar sich bedient und auf eineRundreise geht... .
Da ich diesen Beitrag gerade gelesen habe, nehme ich es mit rein. Da spricht einiges dagegen! Ein hypothetisches Diebespärchen, daß nichts mit dem Mord zu tun hat, müßte davon ausgehen, daß der Diebstahl binnen Stunden bemerkt wird, sobald der Besitzer vom Spaziergang, Einkauf, was auch immer, zurückkommt. Daher muß zwingend der Scheckbetrug so rasch wie möglich durchgezogen werden, denn Kontensperrung ging in den 70ern schon überraschend schnell. Vor allem bestand überhaupt kein Grund, bis zum Brenner zu fahren/warten. In jeder größeren Stadt mit belebten Banken und Wechselstuben hätte der Betrug mit gleichem Risiko durchgeführt werden können, besonders von jemandem, der damit rechnen mußte, daß der Beistzer des Fiat den Diebstahl zeitig bemerkt. Das "Diebespärchen"macht keinen Sinn.
Der Brenner macht Sinn, wenn eine zeitweilige falsche Spur gelegt werden sollte, um anzudeuten, daß UJ "abgehauen" ist, was gleichzeitig auf einen Täter im engeren Bekanntenkreis schließen läßt. Auch ein Auftragsmord mit anschließender Verwischung der Spuren würde sinn ergeben.
Ein Zufallstäter hätte die Schecks einfach unterwegs einlösen können. Gegen einen Anhaltermörder spricht zusätzlich noch die Tatsache, daß UJ nach Norden unterwegs war. Anhalter Richtung Brenner wären sowieso nicht mitgefahren.
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