Mord an Ursula Jahn 1974, XY-FF "Gronauer"
14.04.2018 um 00:39Unwahrscheinlich wäre die bessere Formulierung
südtiroler schrieb:Es geht immerhin um ein Menschenleben.Da hast Du völlig recht - das sollte man natürlich dabei nie vergessen.
hotspur schrieb:Da hast Du völlig recht - das sollte man natürlich dabei nicht vergessen.@hotspur ich gebe dir Recht, bezüglich der Überzahl an männlichen/weiblichen möglichen Tätern.
Es ist nur so, dass manchmal das Spekulative doch arg seltsame Blüten treibt. Und dass da hin und wieder der eine oder andere Beteiligte phasenweise nicht ganz ernst bleibt, kann man schon nachvollziehen.
Natürlich - um mal wieder etwas Seriöses zu sagen - liegt das in gewisser Weise an der grundsätzlichen Beschränkung unserer Diskussion: Dass man in den Bahnen dessen bleiben muss, was die (in unserem Fall ja recht spärlichen) Quellen vorzeichnen. Und außerdem die allgemeinen Kategorien von Wahrscheinlichkeit und Lebenserfahrung.
Und das gilt leider auch dann, wenn die reale Lösung des Falles (sollten wir sie denn je erfahren) zutage bringt, dass sie eben gegen das eine oder das andere dieser beiden Gebote - oder auch gegen beide -grob verstößt.
Denn ohne Weiteres kann es z.B. ein, dass uns XY irgendein eminent wichtiges Detail dieses Falles verschwiegen hat. Oder dass die Polizei sich geirrt hat und es doch der Ehemann war. Oder dass der zusteigende Anhalter, aus dem Hinterhalt zuschlagende Mörder oder was auch immer eine weibliche Person war.
Die Sache ist nur die: Sinnvoll diskutieren kann man über eine solche These eigentlich nicht. Man kann sie allenfalls als vage Möglichkeit in den Raum stellen - aber im Falle des Ehemannes gelangt man über die (fraglos nicht sehr originelle) Feststellung "Er hätte ja ein Motiv gehabt" schlechterdings nicht hinaus. Und damit kommt man nicht sehr weit - weil er eben im XY-Film nicht in Erscheinung tritt. Ebenso wie irgendeine entfernt tatverdächtige Frau.
Den was den eine Frau als potentielle Taterin angeht: Natürlich ist da die Wahrscheinlichkeit auch nicht annähernd 50/50, wie der Kollege bemerkte - sie ist selbstverständlich erheblich geringer. Denn Wahrscheinlichkeit bemisst sich ja nicht nach dem Anteil von Männern und Frauen an der Gesamtbevölkerung, sondern vielmehr nach ihrer Verteilung anhand vergleichbarer Kriminalfälle. Und da ist eben der männliche Sexual- bzw. Raubmörder ein weitaus verbreiteteres Phänomen - mit solch unbestreitbarem Übergewicht, dass man sich konkrete Bezifferungen wohl ersparen kann.
Nightrider64 schrieb:Manfred auf der Rückreise aus einem Italienurlaub besuchte U.J um ihr beim Umzug zu helfen. So wurde es dargestellt im Filmbeitrag.Ja das ist richtig. Frau Jahn war verheiratet, und lebte sicher schon einige Zeit in Lörrach. Da überrascht es schon, dass Manfred ausgerechnet nach seinem Italienurlaub bei Frau Jahn vorbei schaut. Ob jemand bei einer fernen Bekanntschaft einfach mal beim Umzug mit anpackt, da bin ich mir nicht so sicher. Irgendwie scheint diese Bekanntschaft aus frühern Tagen als Frau Jahn noch in Krefeld wohnte nie verstummt zu sein. Im Schwarzwald zu übernachten scheint Frau Jahn gerade gelegen zu kommen. Also ich schliesse nicht aus, dass man einen gemeinsamen Urlaub in Italien verbracht hat. Selbst wenn Manfred alleine in Italien Verweilte, wäre ein mitnehmen eines Brennerautobahn Prospektes nichts ausser gewöhnliches.
Nightrider64 schrieb:a) Er wurde sicherlich genau danach gefragt und hat dies offensichtlich verneint. Es gibt auch keinen Grund das zu bestreiten, wenn er die Prospekte mitgebracht hätte um sie Uschi zeigen zu wollen.Aber falls sie richtig ist, hat hoffentlich der Manfred die Zahnbürst nicht vergessen zu erwähnen.
Nightrider64 schrieb:Der Wagen war nach Spurenlage offenbar am Brenner, wo ja auch die Schecks eingelöst wurden.Welche Spurenlage weist daraufhin, das der Fiat am Brenner oben war? Nur weil ein Autobahn Prospekt vom Brenner gefunden wurde, heisst das doch nicht dass der Fiat auch dort war.
schluesselbund schrieb:Nightrider64 schrieb:Na hab ich doch erklärt.
Der Wagen war nach Spurenlage offenbar am Brenner, wo ja auch die Schecks eingelöst wurden.
Welche Spurenlage weist daraufhin, das der Fiat am Brenner oben war? Nur weil ein Autobahn Prospekt vom Brenner gefunden wurde, heisst das doch nicht dass der Fiat auch dort war.
hotspur schrieb:Denn was den eine Frau als potentielle Täterin angeht: Natürlich ist da die Wahrscheinlichkeit auch nicht annähernd 50/50, wie der Kollege bemerkte - sie ist selbstverständlich erheblich geringer. Denn Wahrscheinlichkeit bemisst sich ja nicht nach dem Anteil von Männern und Frauen an der Gesamtbevölkerung, sondern vielmehr nach ihrer Verteilung anhand vergleichbarer Kriminalfälle. Und da ist eben der männliche Sexual- bzw. Raubmörder ein weitaus verbreiteteres Phänomen - mit solch unbestreitbarem Übergewicht, dass man sich konkrete Bezifferungen wohl ersparen kann.Würde aber als Tatbeteiligte funktionieren.... ich weiß, meine These des "Mörderpäarchens" ist auch nicht 100% schlüssig, aber.... eben auch...., warum nicht? Schon allein die Tatsache, dass das scheinbar ( nach dem, was wir wissen, XY usw. ) , keine Sexualstraftat war,.... es somit evtl. nur um Geld ging? Wenn wir Manfred und den Nochehemann ausklammern ( Beziehungstat), und auch den "Gronauer" ( den ich persönlich als eine wie auch immer entstandene Zufallsbekanntschaft ohne böse Absichten, halte) außen vor lassen, dann ist das Szenario, dass UJ auf ein geldgeiles/abgebranntes Päarchen als Anhalter stieß, doch gar nicht so abwegig.
Nightrider64 schrieb:Vielleicht hätte man dem Anruf des der Mutter unbekannten Mannes, vor diesem Hintergrund gar nicht so in den Fokus des Beitrages gestellt, hätte man dies beim beim Dreh schon gewusst.Sehr richtig. Da war nur schon gedreht und mit der Sendezeit abgestimmt. Ein Herausschneiden war kaum mehr möglich. Ausserdem verleiht der Gronauer der Geschichte den gewissen Drive. Da wohl niemand so gnadenlos dumm sein kann, sich als bislang völlig unbekannterTatbeteiligter durch einen völlig sinnfreien Anruf nachhaltig in den Focus von Ermittlungen zu bringen, scheidet unser Freund Gronauer sowohl als Dieb als auch als Mörder definitiv aus.
mattschwarz schrieb:Da wohl niemand so gnadenlos dumm sein kann, sich als bislang völlig unbekannterTatbeteiligter durch einen völlig sinnfreien Anruf nachhaltig in den Focus von Ermittlungen zu bringen, scheidet unser Freund Gronauer sowohl als Dieb als auch als Mörder definitiv aus.Wenn mit dem Anruf suggeriert werden sollte, dass Frau Jahn kurz vor dem Anruf noch gelebt hat, so handelt es sich beim "Gronauer" sehr wohl um einen Tatbeteiligten.
Kodama schrieb:Wenn mit dem Anruf suggeriert werden sollte, dass Frau Jahn kurz vor dem Anruf noch gelebt hat
südtiroler schrieb:Frage zur Zinkwanne:Das ist so eine "Bütt", die hast du bestimmt mal gesehen! Die sind oval und haben zwei Henkel an den Längsseiten und ein Kindchen kann drin sitzen.
südtiroler schrieb:Oder der Mörder führte die Wanne mitDas denke ich nicht, denn die obligatorische Frage "Wer kann Hinweise zur Herkunft der Zinkwanne geben" blieb aus.
Nala-Nyna schrieb:wurde die Wanne nicht auch künstlerisch verschwommen ganz zu Beginn des XY Films gezeigt?Ja stimmt. Ich hatte eigentlich eine Wanne in Badewannengröße im Kopf, aber es war tatsächlich so ein kleines Ding.
nephilimfield schrieb: Ich hatte eigentlich eine Wanne in Badewannengröße im Kopf, aber es war tatsächlich so ein kleines Ding.Ich habe in den späten 70er Teile meiner Kindheit in sowas verbracht. Sommers, im Garten, mit kaltem Wasser befüllt ein Hochgenuss! Das waren noch Zeiten!