@nephilimfieldnephilimfield schrieb:hotspur schrieb:
Zum Alibi:
Da scheint mir vor allem das Argument mit der Fahrtzeit von Belang: Dass ein Täter Manfred ja, selbst bei genauer Ermittlung und Feststellung der Uhrzeiten, in jedem Fall hinterher die Zeitfenster hätte "anpassen" können.
Ganz egal, was Manfred erzählt hat: Es hat der Polizei offenbar nicht gereicht, um den Verdacht auszuräumen
Völlige Zustimmung. Mir ging es an der betreffenden Stelle nur darum, dass
@südtiroler ja versucht hatte, einen ungefähren Zeitplan zu erstellen, und zwar gerade im Hinblick auf eine potentielle Alibi-Überprüfung. Und dazu hatte ich nur gemeint - wie auch schon der Forist vor mir - : Dass es ja jenseits des Problems, dass wir die Uhrzeiten gar nicht haben, Manfred zudem noch ein Alibi in der beschriebenen Weise hätte manipulieren können.
Ausgeräumt hätte er den Verdacht damit sicher nicht, das hast Du recht. Aber man hätte ihm eben auch nicht auf den Kopf zusagen können: "Die Fahrt von Bühl nach Krefeld hätte doch so und so lange gedauert - und wenn Sie behaupten, dass Sie der Zeit A losgefahren sind und zur Zeit B angekommen, dann kann das doch gar nicht stimmen." Sondern seine Angabe, dass er die Strecke eben im Zuckel-Tempo zurückgelegt hatte, weil in Krefeld nichts Dringendes für ihn anstand (während er in Wirklichkeit bei seinem heißen Schlitten den Tacho zum Platzen gebracht hatte), hätte man ihm das ja erstmal widerlegen müssen.
(Es sei denn natürlich, er hätte für die Tat plus Leichen-Verbringung so viel Zeit gebraucht, dass selbst bei einer solchen Extrem-Rallye die Diskrepanz nicht mehr zu überbrücken gewesen wäre.)
nephilimfield schrieb:Auffällig ist, dass der Leichenfundort Birlenbach auf etwas mehr als der Hälfte der Strecke zwischen Bühl und Krefeld liegt. Das wäre gut mit deiner Annahme vereinbar. Ein Leichenfundort viel näher an Bühl würde die Anhalterthese unterminieren.
Ja, das sehe ich auch so.
nephilimfield schrieb:Das kommt im Film etwas eigenartig rüber: Frau Jahn sagt Du Manfred, wir wollten doch sowieso hierbleiben.
Trotzdem war Manfred laut Aussage des Tankwarts von den Entwicklungen, die die Dinge genommen hatten, offensichtlich nicht sehr begeistert.
Warum war Manfred "nicht begeistert", obwohl man sowieso hierbleiben wollte?
Der Verwunderung über dieses Detail habe ich hier meinerseits auch schon Ausdruck verliehen. (Und neben mir noch einige andere Foristen.)
Aber dass die Film-Dialoge an dieser Stelle von der Wirklichkeit abweichen, glaube ich eigentlich nicht. Denn ich denke, man wird bei Manfred diesen - für die Rekonstruktion der letzten Tage Ursula Jahns ja durchaus wichtigen Punkt - wohl genau abgefragt haben: "War die Panne der Grund für die Abweichung von der Planung - oder gab es einen anderen ?" Und wenn dann der Film im Off-Komentar sagt:
"Entgegen der ursprünglichen Absicht, direkt nach Krefeld zu fahren, haben die beiden dann plötzlich bei Bühl die Autobahn verlassen, um ein paar Tage im Schwarzwald zu verbringen", können wir wohl davon ausgehen, diese Angabe auf Manfreds Aussage beruhte; vermutlich wurde sie praktisch wortgleich übernommen.
Die dazu erkennbar nicht passende Aussage des Tankwarts stellte ja dann ein Element dar, das den Verdacht gegen Manfred, um es mal so zu formulieren: nicht gerade entkräftete. Denn sie hätte ja auf eine Meinungsverschiedenheit oder Missstimmung zwischen Ursula und ihm hindeuten können, die Manfred möglicherweise bewusst hatte verschweigen wollen.
Ich denke, aus diesem Grund stellte man die Beobachtung des Tankwarts im XY-Film explizit heraus - der ja ohnehin von einem Tenor des Verdachts gegen den Bekannten geprägt ist.
Wobei objektiv gesehen der schlichte Grund für die genannte Diskrepanz auch aus meiner Sicht sehr gut derjenige gewesen sein kann, den
@Nala-Nyna bereits angeführt hat.