Hallo an
@alle, schön das die Diskussion weitergeht!
Nightrider64 schrieb:Also wenn ich mir das auf maps anschaue, so liegt das Kaff Birlenbach keine 5km von der Autobahn entfernt, die auch Ursula benutzt haben muss.
Warum sollte der Täter nicht von der AB abgefahren sein über die Landstraße und bei der ersten sich ihm bietenden Gelegenheit in den Wald hinein gefahren um die Leiche los zu werden.
Ich denke mal ortskundigem Tätern wären rund um Birlenbach einige bessere Versteckmöglichkeiten eingefallen
Ich sehe da nun wirklich keine Ortsgebundenheit des Täters.
Nur weil die Leiche eher zufällig erst so spät gefunden wurde?
Es ist zwar richtig das Birlenbach nicht allzu weit von der Autobahn entfernt ist, aber bei allen 3 möglichen Abfahrten Birlenbach für einen Mord oder Leichenablage offensichtlich die zweite Wahl darstellt. Bei Limburg-Süd ist klar ersichtlich, daß Richtung Taunus (östliche Richtung) abgefahren es sehr schnell einsam wird. Nur ein paar Dörfer und viele Ablagemöglichkeiten. Richtung Birlenbach hingegen geht es erst einmal durch Limburg.
Limburg-Nord dasselbe Spiel, Richtung Norden abfahren, damals deutlich weniger bebaut als heute, ist man binnen kurzem in der tiefsten Provinz mit Ablagemöglichkeiten zuhauf. Nach Birlenbach mußt du durch ganz Limburg durch.
In Diez von der BAB abgefahren, muß man einen Bogen zurück machen, um nach Birlenbach zu kommen. Auswärtige würden wohl sogar daran vorbeifahren, ganz abgesehen davon, daß es dort schon deutlich vor Birlenbach gute Ablagemöglichkeiten gibt.
Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, daß der Täter fremd im Raum Limburg-Diez war, aber dann fährt man eher nicht Richtung Birlenbach, sondern entfernt sich für Tat und Ablage von Limburg weg, was in andere Richtungen deutlich schneller geht.
schluesselbund schrieb:Schauen wir uns noch an wie der Prospekt in den Kofferraum gelangte. Nicht auszuschliessen, dass Manfred den von seinem Italien Urlaub mitgenommen hat. Ein Brennerautobahnprospekt hat zur damaligen Zeit wohl jeder Wiener mit dabei.
Wenn man wie Manfred damals nach Lörrach will, bietet sich aber je nach Standort in Südtirol auch die Route über den Reschen-Feldkirch-Bregenz bzw. St. Gallen geradezu an.
Mit Verlaub, Du kennst die Wiener offenbar eher nicht. Obwohl die Klagen der Österreicher über die Hochnäsigkeit der Hauptstädter teilweise übertrieben sind, gibt es doch einen wahren Kern darin. Die Brennerautobahn ist weit weg vom "1. Bezirk". Du kannst Gift darauf nehmen, daß damals nur die Wiener einen Prospekt gehabt haben, die zufälligerweise mal hin mußten.
Ich bin mir sehr sicher, daß der Fiat am Brenner war. Damals war das nicht wie heute mit tonnenweise Werbematerial im Briefkasten. Die meisten Prospekte von Sehenswürdigkeiten gab es nur vor Ort, sich etwas schicken zu lassen, war teilweise kompliziert und/oder aufwendig und unüblich. Die Prospekte waren ja Zeichen, daß man auch dort gewesen ist.
Sollte der Brennerprospekt als falsche Spur in den Wagen gelegt worden sein und der Fiat nicht am Brenner gewesen, wäre das ein eindeutiges Zeichen für einen deutlich vorausgeplanten Mord. aber wie gesagt, glaube ich eher daran, daß der Fiat auch am Brenner war. Die Einlösung der Schecks ist auch zu zeitnah des wahrscheinlichen Mordtags um Zufall zu sein.
Die Schecks können frühestens Mittags den Besitzer gewechselt haben und das hunderte Kilometer vom Brenner entfernt. Dazu hätte man die Schecks problemfrei in jeder größeren (und selbst einigen kleineren) Stadt einlösen können.
Es ist schlicht zu unwahrscheinlich, daß die Schecks unabhängig vom Fahrzeug zum Brenner gelangten.
Der "Gronauer": Wäre zum Zeitpunkt des Filmdrehs für XY bereits bekannt gewesen, daß die seltsamen Anrufe bei Manfred "schlechte Scherze" waren, Gronauer wäre eine Fußnote geworden. Ich halte ihn für einen Freund/Liebhaber von Ursula Jahn und das er sogar die Wahrheit gesagt hat, im Gegensatz zu dem, was viele hier glauben.
Gronauer (oder Derivate) ist weder im Raum Krefeld noch in Wien ein häufiger Name, noch ein typischer Tarnname. Hätte der Anrufer wirklich seinen Namen verschleiern wollen, hätte er problemfrei Müller, Maier, Schulze, Schmidt nehmen können. Viel Spaß dabei, jemanden mit dem Namen in einer Großstadt zu finden. Genauso wie Wien. Hätte er unbedingt Falschangaben machen wollen, hätte er jedes Kuhkaff in Österreich nehmen können, wissend, daß ihn nie jemand dort finden kann. Meine Güte, in den 70ern hätte er gerade wenn etwas älter, sogar jeden Ort der alten Donaumonarchie wählen können.
Gronauer war/ist wohl Wiener, dürfte aber nicht mehr ausschließlich dort gewohnt haben. Zum Zeitpunkt des Anrufs dürfte er wohl entweder im Raum Krefeld oder Freiburg/Lörrach gewohnt/gearbeitet haben.
Denn Gronauer kannte sowohl die Rufnummer der Mutter von U. Jahn, ihren Kosenamen und das Ursula Jahn eigentlich zu diesem Zeitpunkt in Krefeld sein sollte. Das mit dem Kosenamen ist bei Ursula nicht unbedingt offensichtlich. Bei uns in der Gegend ist beispielweise Ursel als Kosename für Ursula viel üblicher als Uschi oder Ulla.
Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, daß ein Wildfremder die Rufnummer der Mutter einfach so bekommen hat, daß war früher noch viel unüblicher als heute und ein fehlendes Telefonbüchlein wird nicht erwähnt.
Wenn die Darstellung im Film stimmt, war Gronauer offensichtlich überrascht, daß Ursula Jahn nicht da war und er selbst kein Begriff. Er ist auch zurückgerudert, was die Zeit ihres letzten Treffens anging. Es ist interessant, daß Gronauers Zeitangaben in den Bereich fallen, in dem U.Jahn noch gelebt haben könnte.
U.Jahn ist zwar wahrscheinlich am 17.8. ermordet worden, aber offenbar gibt es doch eine Schwankungsbreite für das Sterbedatum und der 17.8. wird an dem Sommerkleid festgemacht. Aber was ist, wenn U.Jahn tatsächlich kurzentschlossen eine weitere "Auszeit" nahm? Ewig viel Gepäck hatte sie nicht dabei, es wäre denkbar, daß sie auf der letzlichen Rückreise nach Krefeld erneut das gepunktete Kleid wählte.
Allerdings denke ich eher, daß "Manfred" etwas mit der Tat zu tun und Gronauer sich in der Zeit geirrt hat und U.Jahn relativ unmittelbar vor ihrer Abreise noch in Lörrach traf. Gronauer und ein Schäferstündchen mit ihm könnte womöglich auch das Motiv für den Mord sein. Manfred hatte sich wohl ziemlich für U.Jahn ins Zeug gelegt und scheint nicht der allernetteste Zeitgenosse gewesen zu sein. (XY-typische Umschreibungen hinsichtlich Freundlichkeit fehlen im Beitrag) Ob er das wohl so toll gefunden hätte, daß Jahn in Lörrach mit Gronauer noch ein Eisen im Feuer hat?