brennan schrieb:Die einzigen Beweise, die die Staatsanwaltschaft anführen konnte, war der Ausdruck der Bauanleitung des Schalldämpfers vom Firmenrechner von Andreas Darsow und die minimale Schmauchspur an der alten Bundeswehrhose.
Das sind ja schon immerhin zwei eindeutige Beweise. Ist das nichts?
Dazu kommen noch viele sehr belastende Indizien:
- Das Motiv: Streit um Lärm, der sich über viele Jahre hinzog.
Höhepunkte waren,
* dass D. sogar schriftlich versuchte, die Nachbarn loszuwerden,
* und dass man sich nach einem alternativen Haus umsah.
- Dass man Frau und Kind zur geplanten Tat wegschickt
- Dass D. seinen PC am Arbeitsplatz just geschrottet hat
- Dass sich D. vor Verhaftung über den Umfang seiner Rechtsschutzversicherung erkundigte
- Die Opfer selbst: Wenn der ermordete Familienvater bei einer anderen Person Hass erzeugte,
warum ermordet dann diese auch dessen Frau und versucht sogar noch die behinderte Tochter
zu töten?
- Der ominöse "Dritte Mann": Warum gibt es keinerlei Hinweise und Bezüge zu dieser Person?
- Und wie konnte der Unbekannte (der ja in Distanz zu sehen ist) die Opfer so ausspionieren
wie es eigentlich nur Nachbarn bewerkstelligen können?
Für mich persönlich, zeigen sich auch im Verhalten der Darsows vor und nach dem Urteil Züge,
die der Tatplanung und -ausführung ähneln:
Die Darsows sind keine unstrukturierten Menschen. Das ist schon eine funktionierende Familie,
in der alles seinen Platz hat. Alles sehr aufgeräumt.
Das ist für mich ja gerade der Konflikt: Während bei den psychisch angeschlagenen Nachbarn gesellschaftlich alles zerfällt und die sich auch gehen lassen, sollte die Darsow-Familie ein Projekt wie aus dem deutschen Bilderbuch sein.
Leider war man über das Reihenhaus wie siamesische Zwillinge an diese gesellschafltichen Verlierer gebunden.
Auch was die Tat angeht, versucht man sehr akkurat zu sein. Überdenkt viele Dinge.
Wirkt auf mich sehr kaltblütig dadurch.
Dass dann doch Fehler passieren, muss man wohl dem Umstand zuschreiben, dass der Täter Normalbürger und kein gelernter Killer ist. Und dass wegen der Motivlage zu viele Emotionen im Spiel waren.