@S_CIch beziehe mich auf Deinen Beitrag, wonach der Schalldämpfer nach silencer niemals funktioniert haben könnte. Da Dein Beitrag gelöscht wurde, wurde auch meine darauf beziehnde Antwort gelöscht. Daher nochmals:
Es ist immer etwas schwierig zu diskutieren, wenn jemand vorweg etwas als feststehend behauptet. Ich versuche es dennoch:
Aus meiner Sicht kommt es nicht darauf an, dass die Bauanleitung 1:1 bis ins Detail umgesetzt wurde, was du aber irgendwie voraussetzt.
Es gibt Menschen, die holen sich eine Anregung und setzen diese dann in variierter Form um. Hier gibt es bezogen auf den Schalldämpfer sicher zahlreiche Möglichkeiten, auch ohne Drehbank (Schelle, Erhitzung Mündung der PET Flasche etc.)
Letztlich fehlt die Tatwaffe.
Ich vermute daher, dass bei der Beurteilung des Gerichts der Umstand der Verwendung des Bauschaumes die gesteigerte Rolle spielte, welche in der ausgedruckten/ angeschauten Datei "empfohlen" wurde.
Dass Bauschaumpartikel gefunden wurden, ist bis dato wohl unstreitig. Dass man etwas probieren muss, um so ein Ding zu bauen - anhand der bekannten Polizeivideos belegbar - wohl auch.
Aber nur, weil man etwas rumprobieren muss, heißt dies jedoch nicht, dass etwas "niemals funktioniert haben kann."
Wie erklärst Du Dir das Auffinden von kleinen Bauschaumpartikeln an den jeweiligen Tatorten? Woher kommen die Partikel sonst?
Der Täter hat diese wohl kaum bei der Tat gesondert verstreut, denke ich. Wozu sollte er das?
Ergo liegt die Verwendung eines irgendwie gearteten Schalldämpfers mit Bauschaummaterial schon relativ nahe.
Und genau deshalb war dies wohl der erste Moment, dass sich die Ermittler wunderten, dass sich in der Firma des unmittelbaren Nachbarn über genau solche Sachverhalte informiert wurde und eine entsprechende Bauanleitung ausgedruckt wurde.
Noch verwunderter waren sie wahrscheinlich, als sie feststellten, dass AD nachweisbar im Büro war, als dies geschah, da er gerade kurz zuvor mit seiner Frau telefonierte. Wer auch immer die Verschrottung letztlich veranlasst hat, stand auch der Computer nicht mehr zur näheren Untersuchung zur Verfügung.
Auch andere Umstände dürften die Ermittler irritiert haben. Wenn meine Nachbarn ermordet würden, würde ich mich nicht bei meiner Rechtsschtuz erkundigen, bzw. bestimmte Sachverhalte googlen.
Es gibt hier schon sehr viele Indizien, wie ich finde. Jedenfalls solche, die den Focus auf den Nachbarn richten, der sich durch die Opfer sehr gestört fühlte, wie dies die Zeugen in der Hauptverhandlung aussagten, und zwar nicht zuletzt 2001. Das Gericht bildet sich seine Meinung anhand solcher Zeugenaussagen. Man machte überdies sogar Besichtigungstermine mit einer Maklerin zwei Wochen vor der Tat und zwei Wochen vor der Tat wurde sinngemäß noch nach Kündigungsmöglichkeiten von Behinderten gegoogelt. Nach alles super klingt dies für mich nicht.
Es gibt Fälle, die liegen ggf. klarer, aber eine schwer belastende Indiezienkette ist hier schon zunächst einmal vorhanden.