pfiffi schrieb:Diesen test mit den funtionierenden Ohren gab es ja nun, mit keinem Geringeren als mit Mark Benecke - Ergebnis: Hervorragend lärmgedämmt.
Dann war das bei A.D. am Ende nur ein Tinitus?
Aber Spaß beiseite: Selbst wenn ein Experiment festgestellt hätte, dass es rein physikalisch keine Lärmbelästigung gegeben haben kann, bliebe A.D.s Aussage über die empfundene Lärmbelästigung. Selbst in diesem konstruierten Extremfall wäre aber die Lärmbelästigung ein legitimes und glaubwürdiges Motiv.
Davon abgesehen müssen wir über diese Extremfall ja aber überhaupt nicht reden, da der Lärm auch von anderen bestätigt wurde. Dass der Lärm jeweils anders empfunden wurde und dass unterschiedliche Zeugen sich zu unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Kontexten verschieden dazu geäußert haben ist gerade nicht suspekt sondern völlig normal. Ein und derselbe Mensch kann ein und dasselbe Phänomen zu unterschiedlichen Zeitpunkten anders beurteilen. Vergangene Probleme wiegen in der Retrospektive oft weniger schwer als zu den Zeitpunkten, als man direkt damit konfrontiert war. Zeitlicher und räumlicher Abstand mildern in der Regel die Sicht auf bestimmte Probleme und Auseinandersetzungen.
Ein gutes Beispiel: Zu Zeiten des kalten Krieges war die Angst vor nuklearen Angriffen allgegenwärtig und hat das Leben ganzer Gesellschaften erheblich beeinflusst. Der islamistische Terror mag in seiner Unberrechenbarkeit schon den ein oder anderen Zeitgenossen dazu bewegt haben, sich den kalten Krieg zurückzuwünschen...